"Fidel" Gesellschaft für die Verwaltung und Verwertung von gewerblichen Schutzrechten mit beschränkter Haftung, Berlin Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver fahren zur Herstellung eines Schleifring körpers für die Überleitung einer Anzahl von Stromwegen von einem feststehenden Teil zu einem drehbaren Teil, beispielsweise auf eine Schleifringanordnung bei karda- nisch aufgehängten und elektrisch betriebe nen Kreiselgeräten.
Mit dem einen Teil (fest stehenden oder drehbaren. Teil) der Schleif- ringanordnungen sind dann die Schleifringe selbst verbunden, während in dem andern Teil die Schleifbürsten bezw. deren Halter eingesetzt sind. Normalerweise werden diese Halter in Bohrungen eingeschraubt, die vor dem Zusammenbau der Schleifringanordnung bereits hergestellt werden.
Es bietet nun in der Praxis grosse Schwierigkeiten, bei Schleifringanordnungen, die- aus einer grösse ren Anzahl von nebeneinander .geschichteten Schleifringen mit Schleifrillen und dazu gehörigen Bürsten bestehen, die einzelnen Schleifringe so massgerecht herzustellen, dass die Rillen nach dem Zusammenbau den in die Bohrungen eingesetzten Bürsten genau gegenüberstehen.
Weicht beispielsweise bei einem aus 10 Schleifringen mit dazugehö rigen Isolierscheiben bestehenden Schleifring satz jedes Einzelteil in seiner Breite vom Konstruktionsmass nur um 0,1 mm ab, so kann sich bei dem zuletzt aufgeschichteten Schleifring eine A$ialverschiebung gegen- über der zugehörigen Bürste von 2 mm er geben, was dann, wenn ein. Schleifring nur 1 mm breit ist, den ganzen Schleifringsatz nicht verwendbar macht.
Bei dem Schleifringkörper gemäss der Erfindung brauchen die einzelnen Schleif ringe und Isolierscheiben nicht mit einem Spannbolzen zusammengehalten zu werden.
Vielmehr werden nach dem Verfahren gemäss Erfindung die einzelnen Schleifringe sowie die zwischen ihnen anzuordnenden Iso- lierscheiben hintereinander geschichtet von einem ihre genaue Abstandhaltung gewähr leistenden Organ gefasst, dann mittels einer isolierenden Vergussmasse, die einem Här- tungsvorgang unterworfen wird, verbunden.
Das vorher massgerecht hergestellte, genaue Abstandhaltung gewährleistende Organ, das insbesondere auch eine abnehmbare, den ge samten Schleifringsatz während des Herstel lungsvorganges umschliessende Lehre sein kann, ermöglicht massgerechtes Hintereinan- deraufreihen, soweit nötig untex Belasssung eines aus Herstellungsungenauigkeiten sich ergebenden Abstandes.
Jede der beiden Scha lenhälften der Lehre ist aus mehreren Scheiben zusammengesetzt. DieVergissmasse, beispielsweise ein Kunstharz, kann anschlie ssend noch in einem Ofen gehärtet werden.
<B>An</B> Hand der Zeichnung sind nachstehend zwei Herstellungsarten für den Schleifring- körper beispielsweise erläutert, und zwar die erste an Hand von Fig. 1 und 2, von welchen Fig. 1 den Schleifringkörper mit aufgesetzter Lehre im Querschnitt und Fig. 2 eine Seiten ansicht der gesamten Schleifringanordnung zeigt.
Die Fig. 3 bis 5 dienen zur Erläute rung eines zweiten beispielsweisen Herstel lungsverfahrens, wobei die einzelneu Schleif ringe und Isolierscheiben auf einem vorher massgerecht hergestellten Pressteil aus Kunst- harz aufgesetzt werden.
Gemäss Fig. 1 und 2 ist auf der Dreh welle 1, z. B. der Kardanachse eines karda- nisch aufgehängten Kreiselgerätes, ein Rohr 2 aufgezogen, welches gemäss Fig.1 die ein zelnen Schleifringe 3 mit dazwischenliegen den Isolierscheiben 4 trägt. Auf den villen artig ausgehöhlten Schleifringen 3, welche beispielsweise aus Neusilber bestehen, schlei fen die Bürsten 5, die als Metallfedern aus gebildet sind und vorzugsweise runden Quer- schnitt besitzen.
Sie sind in Haltern 6 be festigt, welche mittels Gewinde in entspre chende Bohrungen 6' des Isolierkörpers 7 eingeschraubt werden, wobei die Achsen der Bohrungen 6' nicht durch die Drehachse der Schleifringe, sondern in Richtung einer Sehne des kreisförmigen Querschnittes der Schleifringe verlaufen. Demzufolge kann durch mehr oder minder tiefes Einschrauben der Bürstenhalter 6 der Anpressdruck, -mit welchem die Bürsten 5 gegen die Schleifringe drücken, eingestellt werden.
Mit 8 sind die Leitungsanschlüsse für die Schleifringe 3 bezeichnet, welche in aus Fig. 1 ersichtlicher Weise entlang der rohrförmigen Buchse 2 aus dem Innern -des Schleifringkörpers herausgeführt sind.
Die Bohrungen 6 müssen in axialer Rich tung zueinander jeweils um das Konstruk- tionsmass der Breite eines Schleifringes 3 und einer Isolierscheibe 4 parallel versetzt sein. Damit nun nach der Zusammensetzung der Schleifringanordnung die Bürsten 5 genau auf die Rillen der .einzelnen Schleifringe stossen, ist es erforderlich, dass die Abstände zwischen den einzelnen Schleifringen äusserst genau eingehalten werden.
Dies liess sich bis- her bei der Aufeinanderschichtung von vor her massgerecht hergestellten Schleifringen und Isolierscheiben nur schwer erzielen, wenn es sich um eine Schleifringanordniing mit einer grösseren Anzahl von Schleifringen handelte.
Bei dem neuen an Hand von Fig: 1 zu erläuternden Herstellungsverfahren werden die einzelnen Schleifringe 3 und die bei spielsweise aus Kunstharz bestehenden Iso- lierscheiben 4 abwechselnd nacheinander auf die rohrförmige Buchse lose aufgereiht, wo bei die Buchse 2 links einen Zentrierflansch 4' besitzt, mit welchem sie auf eine ebene Unterlage aufgelegt wird.
Alsdann wird der Lehrenkörper 9, der aus zwei zylindrischen Schalenhälften besteht, so herumgelegt, dass dieser mit den auf seinem Innenmantel in. massgerechtem Abstand vorgesehenen Rillen 9' die einzelnen Isolierscheiben zwischen sich erfasst und abstandsgerecht ordnet.
Dabei ist vorausgesetzt; dass die Dicke der Schleif ringe und -der Isolierscheiben das vorgeschrie bene Mass wohl unterschreiten,. nicht aber überschreiten: dürfen. Gleichzeitig erfolgt hierbei auch eine genaue konzentrische Es- stellung der Schleifringe und Isolierscheiben. Wie ersichtlich, ist der Innendurchmesser der Isolierscheiben 4 bedeutend grösser als der Aussendurchmesser der rohrförmigen Hülse 2.
Man kann-nun-den Innenraum zwi schen dem Rohr 2 und den Schleifringen 3 und Iso-lierscheiben 4 mit irgendeiner iso lierenden Masse ausgiessen, Hierzu eignet sich insbesondere ein hartbares, bei Zimmer temperatur flüssiges Kunstharz. Der mit dem flüssigen Kunstharz ausgegossene Schleif ringkörper wird in einen - Ofen gesetzt und längere Zeit auf etwa l80 erwärmt, so dass die Vergussmasse hart wird.
Nach diesem Härtungsprozess wird die Lehre 9 abgenom men und die Hülse 2 auf die Welle 1 auf- , geschoben. Es ist ersichtlich,- dass bei diesem Herstellungsvorgang die Schleifringe und Isolierscheiben nicht nur ausserordentlich gut auf der Buchse 2 bezw. auf der Welle 1 be- festigt, sondern insbesondere auch ausser- , ordentlich genau zentriert werden und in axialer Richtung den der Lehrgenauigkeit entsprechenden massgerechten Abstand besit zen.
Eine zweite Herstellungsmöglichkeit be steht darin, zunächst einen aus Fig. ä in Seitenansicht und aus Fig: $a im Querschnitt ersichtlichen zylindrischen Pressteil aus Kunstharz herzustellen, dessen Pressform sehr genau gefestigt werden muss.
Der Press- teil 10 besitzt einen Innendurchmesser d, der dem Durchmesser der Welle 1 entspricht, so dass der Pressteil nachher auf diese aufgezo gen werden kann. Der Pressteil 10 besitzt drei Gruppen von axial hintereinander an geordneten Vorsprüngen 10', und zwar beim Ausführungsbeispiel drei um 120 am Um fang gegeneinander versetzt angeordnete Gruppen von Vorsprüngen.
Die Breite der Vorsprünge 10' entspricht der Breite des in Fig. 5 und 5a im Querschnitt bezw. in Sei tenansicht dargestellten Schleifringes und die Breite- der zwischen den einzelnen Vor sprüngen 10' liegenden -Schlitze der Breite der in Fig. 4 und Fig. 4a im Querschnitt bezw. in Seitenansicht angegebenen Isolier scheibe.
Letztere hat einen dem Durchmesser d, des Pressteils 10 entsprechenden Innen durchmesser, dabei jedoch den Vorsprüngen 10' des Presskörpers entsprechende Einker bungen 12', welche gestatten, dass-die Isolier- Scheibe in axialer Richtung über den Pressteil bis zu der ihr zugedachten Stelle hinwegge- schoben und dann an dieser Stelle durch Ver drehen (um l20 )
bajonettverschlussartig be festigt werden kann. Der Schleifring 11 kann lose über den Pressteil geschoben wer den, da sein Innendurchmesser dem grössten Aussendurchmesser des Pressteils angepasst ist.
Die Isolierscheiben .12 bewirken also die genaue Abstandhaltung zwischen den ein zelnen Schleifringen des Schleifringsatzes. Um nun sowohl die Isolierscheiben als auch .die Schleifringe mit dem Pressteil 10 starr zu verbinden, wird der Schleifringkörper nach dem Zusammensetzen in ein bei Zim mertemperatur flüssiges Kunstharz getaucht und anschliessend in einem. Ofen gehärtet.