Zusatzpatent zum Hauptpatent Nr. 242159. Verfahren zur Herstellung eines neuen Azofarbstoifes. Es wurde gefunden, dass man einen neuen Azofarbstoff erhält, wenn man von einer 1-Acidylamino '4-nitrobenzol-2-oarbonsäure ausgeht, indem man einerseits die Acidyl- aminogruppe zu einer Aminogruppe verseift, die entstandene Aminogruppe diazotiert und die so erhältliche Diazoverbindung mit dem 8-Methyl-5-pyrazolon kuppelt,
und indem man anderseits die Nitrogruppe zu einer Aminogruppe reduziert, .2 Mol der entstan denen Aminoverbindung mittels Cyanur- chlorid mit 1 Mol 4,4'-Diaminostilben-2,2'- disulfonsäure zu einem di-sekundären Kon densationsprodukt verkettet und ferner die beiden noch verbleibenden Halogenatome mit je 1 Mol Anilin umsetzt, das Ganze derart,
dass eine Verbindung folgender Formel
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en+steht. Der neue Farbstoff stellt getrocknet ein oranges Pulver dar, welches in verdünnten Alkalien mit gelboranger Farbe löslich ist und Cellulosefasern in orangegelben Tönen färbt, deren Nass- und Uchtechtheiten durch Nachkupfern wesentlich verbessert werden.
Beispiel <I>1:</I> 18,2 Teile 5-Nitro-2-amino-l-benzoesäure, die selbst erhalten wird durch Behandeln von 224 Teilen 5-Nitro-2-acetyl-amino-l-benzoe- säure mit 1000 Teilen 10 % iger Salzsäure in der Wärme und Filtrieren des ausgefallenen Verseifungsproduktes, werden als Amma- nium- oder Natriumsalz gelöst, mit 7 Teilen Natriumnitrit versetzt und durch Eingiessen der Lösung in 40 Teile Salzsäure von d=1,
15 und Eis indirekt diazotiert. Nach beendigter Diazotierung wird der Diazobrei in eine Lö sung, enthaltend 9,8 Teile 3-Methyl-5-pyrazo- lon, 3,5 Teile Natriumcarbonat in 100 Teile Nasser gegeben. Nach beendigter Kupplung wird aufge wärmt, ausgesalzen und der Farbstoff ge- nutscht.
Das feuchte Nutschgut wird in etwa 100 Teilen Wasser eingetragen und bei 60 bis 70 mit einer filtrierten Lösung von 36 Teilen krist. Schwefelnatrium in etwa 50 Teilen warmem Wasser versetzt und reduziert, Man rührt noch etwa 3 Stunden bei 70 , lässt ab- kühlen, fällt den reduzierten Farbstoff mit Säure, nutscht und reinigt durch U:
mlösen aus verdünnter Sodalösung. Nun wird ein diprimäres Kondensationsprodukt aus 1 Äqui valent 4,4'-Diaminostilben-2,2'-dis.ulfonsäure und 2 Äquivalenten Cyanurchlorid wie folgt bereitet: 18,5 Teile 4,4'-Diaminostilben-2,2'-disul- fonsäure werden als neutrales Natriumsalz in etwa 500 Teilen Wasser gelöst und durch Zusatz von Eis auf 0 abgekühlt.
In diese Lösung gibt man unter gutem Rühren eine solche von 8,4 Teilen Cianurchlorid in wenig Aceton. Man rührt etwa 1 Stunde und stumpft die frei werdende Säure durch Zu satz von Natriumca.rbonat ab. Es bildet sich dann das diprimäre Kondensationsprodukt der Formel
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als hellgelber Niederschlag.
In das Gemisch gibt man nun 26,1 Teile des wie angegeben erhaltenen Aminopyra.zo- lonazofarbstoffes der Formel
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als neutrales Natriumsalz in etwa 1300 Tei len Wasser gelöst, zu. Man erwärmt langsam auf 40 bis: 50 und hält 4 Stunden diese Tem peratur unter langsamer und stetiger Zugabe von 16,8 Teilen Natriumbicarbonat zwecks Abstumpfung der frei werdenden Säure.
Das disekundäre Kondensationsprodukt aus 1 Äquivalent Diaminostilben, 2 Äquivalenten Cyanurchlorid und zwei Äquivalenten des Aminopyrazolonazofa.rbstoffes geht vorüber gehend in Lösung und fällt nach beendigter Kondensation teilweise wieder aus.
Nach beendigter Kondensation kocht man zwecks Umsetzung der 2 noch verbleibenden Halogenatome des Farbstoffes das Reaktions gemisch nach Zusatz von 30 Teilen Anilin während 2 Stunden am Rückflusskühler. Er wird nach Zusatz von Soda mit Kochsalz gefällt, genutscht, getrocknet und gemahlen.
Beispiel <I>2:</I> Eine Lösung von 37,0 Teilen 4,4'-Diamino- stilben-2,2'-disulfonsäure in 27 Teilen 30- f iger Natronlauge und 100 Teilen Wasser giesst man innert. 10 Minuten zu einer Auf- schlämmung von 39,0 Teilen Cyanurchlorid io wenig Eiswasser.
Man hält die Temperatur während 2 Stunden bei 5 bis 8 und stumpft! innert dieser Zeit die freiwerdende Salz- saure mit einer Lösung von 17 Teilen Natriumbicarbonat in 150 Teilen Wasser ab. Dann giesst man eine Lösung von 36,0 Teilen 5-Amino-2-formylamino-l-benzoesäure in 27 Teilen 30%iger Natronlauge und 120 Teilen Wasser zu.
Man rührt während 6 Stunden bei 35-40 und neutralisiert die entstehende Salzsäure mit einer Lösung von 17 Teilen Natriumbicarbonat in 150 Teilen Wasser.
Nun fügt man 40 Teile Anilin zu und erwärmt 1 Stunde zum Kochen. Dann gibt man 30 Teile Itznatron zu, rührt noch 1 Stunde bei 80 bis 90 und isoliert das ternäre Kondensationsprodukt durch Ansäuern reit 30%iger Salzsäure. Man filtriert es und wäscht mit Wasser gut aus.
50,5 Teile dieses Kondensationsproduktes löst man in 27 Teilen 30 % iger Natronlauge und 300 Teilen Wasser, fügt 7 Teile Natrium nitrit zu und giesst in eine Mischung von 50 Teilen 30%iger Salzsäure und Fis. Man rührt bei 5 bis 10@ während 2 .Stunden.
Den Diazobrei giesst man nun in eine gekühlte Lösung von 9,8 Teilen 3-Methyl-5-pyrazolon und 30 Teilen Natriumcarbonat in 150 Teilen Wasser. Man rührt einige Zeit bis zur voll ständigen Kupplung, salzt den Farbstoff aus, filtriert und trocknet ihn. Seine Konstitution entspricht dem nach Beispiel 1 erhaltenen Produkt.