Einrichtung zur programmässigen Steuerung von elektrischen Antrieben. Für das Anstellen der Walzen in Walz werken sowie für den Antrieb von Kran anlagen, Schiebebühnen, Werkzeugmaschinen, Stauwehranlagen usw. werden häufig Elek tromotoren verwendet, die -nach einem be stimmten Programm gesteuert werden müs sen.
Die für die Steuerung des Antriebs motors vorgesehene Einrichtung muss nach Möglichkeit so ausgebildet sein, dass eine programmässige Steuerung des Antriebes selbsttätig erfolgen kann, wodurch eine über mässige Beanspruchung des Bedienungsperso nals vermieden wird. Vor allem ist es-- wich tig,
dass der jeweils gewünschte Sollwert im voraus eingestellt werden kann und dass das Steuerorgan nach Erreichen dieses Sollwertes ohne weiteres selbsttätig wieder in seine Aus gangsstellung zurückgeht, um auf diese Weise eine ständige Überwachung des Ver stellvorganges überflüssig zu machen.
Die Erfüllung dieser Bedingungen ist bei spielsweise bei Walzwerken, vor allem bei Grobstrassen, von sehr grosser Bedeutung, wo bekanntlich die Walzen bei jedem Stich neu eingestellt werden müssen. Ohne eine voll ständige Automatisierung der Walzenanstell vorrichtung ist es meistens nicht möglich, mit einer einfachen Besetzung der Steuerbühne auszukommen, da ein Mann allein nicht im stande ist, die vielen Manipulationen durch zuführen, die eine gleichzeitige Bedienung des Walzwerkantriebes und der Aasstellvor richtung erfordern.
Besonders bei einem durch gehenden Betrieb kann. daher mit einer auto matischen Steuereinrichtung für die pro grammässige Verstellung des Antriebes eine wesentliche Herabsetzung der Fabrikations kosten bezw. Betriebskosten und ferner eine genauere Einhaltung des gewünschten Pro- grammes erzielt werden.
Die vorliegende Erfindung errilöglicht, eine Steuereinrichtung, insbesondere für das Anstellen bei Walzwerken, zu schaffen, die :gegenüber den bisherigen Einrichtungen die ser Art viel einfacher und weitgehender auto- matisiert ist.
Die Erfindung zeichnet sich da durch aus, dass der Antriebsmotor mindestens beim Abstellen desselben mittels eines Steuerorganes über ein Differentialgetriebe gesteuert wird, das einerseits mit einer Vor- rzchtung zum Einstellen des Sollwertes und anderseits mit dem Antriebsmotor derart mechanisch gekuppelt ist,
dass nach erfolgtem Einschalten das Steuerorgan durch den An triebsmotor wieder in die Nullstellung zu rückgedreht und der Antriebsmotor selbst tätig abgestellt wird.
Die Einstellung des Sollwertes am Diffe rentialgetriebe nach einem vorgeschriebenen Programm erfolgt beispielsweise mittels ,einer Vorrichtung, die entweder von Hand betätigt wird oder mit einem programmässig gesteuer- ten Servomotor .gekuppelt ist und das eine Getrieberad jeweils automatisch auf den Sollwert verstellt.
An Hand eines Ausführungsbeispiels sei die Erfindung näher erläutert, und zwar zeigt die Figur in schematischer Weise die Anwendung der Steuereinrichtung für das Anstellen der Walzen eines Walzwerkes. In :der Figur bedeutet 1 ein Walzwerk, dessen obere Walze 2 gemäss einem bestimm ten Walzprogramm bei jedem Stich neu ein ,gestellt werden muss. Die Anstellung der Walze 2 erfolgt mittels eines Anstellmotors U, der die Druckspindeln 4, auf denen die =Walze 2 angeordnet ist, betätigt.
Für die Steuerung des Anstellmotors 3 ist eine Steuerwalze 5 vorgesehen, die über ein Dif ferentialgetriebe 6 angetrieben wird. Dieses Differentialgetriebe ist einerseits mit dem Anstellmotor 3 und anderseits mit einem Servomotor 7 .gekuppelt, welch letzterer das Getriebe auf den Sollwert einstellt und gleichzeitig die Steuerwalze 5 betätigt und somit den Anstellmotor 3 in Betrieb setzt. Durch das Inbetriebsetzen des Motors 3 wird aber gleichzeitig. während des Anstellvorgan ges das Getriebe in umgekehrter Richtung gedreht, so dass nach erfolgter Anstellung die Schaltwalze 5 wieder ihre Nullstellung er reichen wird.
Für die Begrenzung der Be wegung des Servomotors 7 ist ein mit ihm gekuppelter mehrpoliger Endschalter 8 vor gesehen, während 9 eine Steuerwalze bedeu tet, mittels welcher eine programmässige Fernsteuerung des Servomotors bezw. An stellmotors erreicht wird. Diese Steuerwalze 9 besitzt so viel Betriebsstellungen wie Stiche im Walzprogramm vorgesehen sind. Ander seits ist die Anzahl ihrer Kontakte gleich der Anzahl der verschiedenen, betriebsmässig vorkommenden Anstellungen bezw. Dicken.
Nach jedem Stich wird die Steuerwalze 9 um eine Stufe weiter gedreht, und zwar ent weder von Hand oder durch einen Druck knopf bezw. einen Fusskontakt 10, der auf der Steuerbühne angebracht ist, so dass der Maschinist praktisch ohne Zeitverlust und .ohne Ablenkung die Betätigung der Walzen anstellvorrichtung besorgen kann. Die Kontakte der Steuerwalze 9 müssen für jeden neuen Stichplan neu eingestellt werden.
Es können aber auch je nach Walz- programm verschiedene Steuerwalzen ver wendet werden. Eine bequemere Lösung bie tet ,die Verwendung eines Programmreglers; bestehend aus einer Schalterplatte mit z. B. so vielen Vertikalschienen wie Stichplänen und so viel Horizontalschienen wie Anstell dicken. Je nach dem Stichplan werden im. voraus diese verschiedenen Schienen in ein facher Weise mittels verschiebbaren Steckern s miteinander verbunden.
Die erstellten Kon takte werden durch eine Spezialwalze ab- getastet, in ähnlicher Weise wie mit der zuerst erwähnten Steuerwalze -9, und sorgen ebenfalls für ,die Verstellung des Endschal- t ters B. Als Steuerorgan für den Anstellmotar - 3 kann auch ein Magnetfeldregler verwendet werden, der dann an Stelle der Steuerwalze 5 ebenfalls über das Differentialgetriebe 6 be tätigt wird und den Anstellmotor entspre chend' dem eingestellten Sollwert steuert.
Ferner ist es auch möglich, eine Bürsten- verstellvorrichtung am Anstellmotor 3 über das Getriebe 6 durch den Servomotor 7 der art zu betätigen, dass die programmässigen Anstellbewegungen durchgeführt werden.
Ganz unabhängig von- der Art des Steuer organes wird aber durch die Verwendung eines Differentialgetriebes in der hier bei spielsweise beschriebenen Weise das Steuer- Organ immer gleichzeitig mit der, Verstellung selbsttätig wieder in seine Ausgangslage zu rückgebracht und der Antriebsmotor (8) ab geschaltet, wobei die programmässige Verstel lung des Antriebes vollständig selbsttätig erfolgt.
In solchen Fällen, wo das Programm, nach welchem der Antriebsmotor gesteuert werden muss, relativ wenig Verstellwerte auf weist und daher wesentlich einfacher als ein Walzwerk-Anstellprogramm ist, kann unter Umständen auf einen vollautomatischen Be trieb verzichtet und die Einrichtung erheb lich vereinfacht werden.
In diesem Fall kann der Servomotor für die Betätigung des Steuerorganes sowie der. dazugehörige End schalter samt Steuerwalze wegfallen, und die Einstellung des Differentialgetriebes auf den Sollwert sowie die entsprechende Betätigung des Steuerorganes erfolgt dann beispielsweise mittels eines an einem Rad des Getriebes be festigten Hebels, der mittels einer geeigneten Skala auf den jeweils gewünschten Verstell wert -eingestellt werden kann.
Sobald der Antriebsmotor eingeschaltet ist, wird über das Differentialgetriebe das Steuerorgan selbsttätig in der bereits beschriebenen Weise wieder in seine -Nullstellung zurückgebracht und der Antriebsmotor abgestellt. Bei dieser Art Steuereinrichtung erfolgt daher lediglich das Abstellen des Antriebsmotors automa tisch, während das Anlassen des Motors von Hand vorgenommen wird. Selbstverständlich ist es auch ohne weiteres möglich, den Soll- wertlhebel am Getriebe durch eine Fernsteue rung zu betätigen.