CH229587A - Verfahren zur Herstellung einer Celluloselösung durch Verwertung der Baumwolltextilien aus abgenützten Gummierzeugnissen, wie z. B. Gummireifen von Fahrzeugen, Transportbändern u. a. - Google Patents

Description

  Verfahren zur Herstellung einer     Celluloselösung    durch     Verwertung     der     Baumwolltextilien    aus abgenützten Gummierzeugnissen, wie z. B.  Gummireifen von Fahrzeugen, Transportbändern u. a.    Abgenützte Gummireifen, Transportbän  der und anderes enthalten eine grosse Menge  von praktisch unbeschädigten Textilmateria  lien, die einen ziemlich grossen Wert haben.  Die wirtschaftliche Verarbeitung ist bis jetzt  nicht gelungen, weil sie nur als Zusatz bei der  Papierfabrikation verwendet wurde, was aber  ihrem wahren Werte nicht entspricht.

   Es  sind zwar Verfahren bekannt, nach welchen  mit grosser Mühe und mit grossem Aufwand  von Lösungsmitteln aus diesen hochwertigen  Textilfäden nur minderwertige Gewebe, wie  zum     Beispiel        Vigogne,    herbestellt werden.  Diese Verfahren     sind    langwierig und     ver-          hältnismässig    kostspielig, weil die Fasern  für     die    weitere Verarbeitung möglichst lang  und gut erhalten     sein    müssen.  



  Die     Anmelderin    hat     festgestellt,    dass die  Reinigungsoperationen wesentlich erleichtert  und die     Verarbeitung    verbilligt werden kann,  wenn man diese vom grössten Teil des Kaut-         schuks    befreiten Textilien in Lösung über  führt, wobei die nicht     zellulosigen    Stoffe  bei der Filtration     entfernt    werden. Die Lö  sung kann dann zur     Herstellung    von Kunst  fasern, durchsichtigen Folien,     Zelluloseäthern     und     -estern    verwendet werden.  



  Das Verfahren gemäss der     Erfindung    be  steht darin, dass die Fasern zuerst nur mecha  nisch von Gummi befreit, ohne Verwendung  von     Lösungsmitteln    zerdrückt, sortiert, ge  mahlen, gebleicht und schliesslich in Lösung  gebracht werden, wobei die letzten Gummi  reste beim Lösen als Schlamm beseitigt wer  den.  



  Es wird     zweckmässigerweise    wie folgt ge  arbeitet: Man     trennt        zunächst,die    Kordfäden  mechanisch vom grössten Teile des anhaften  den Kautschuks. Dann werden die Fasern in  einer entsprechenden Vorrichtung, zum Bei  spiel in einer Hammermühle,     auseinanderge-          dreht    und teilweise zerschlagen. Der Faser-      Stoff wird dann an einer umlaufenden Trom  mel, ähnlich wie bei der Bearbeitung der  Baumwolle, von Gummiresten und andern  Verunreinigungen befreit. Darnach werden  die Fasern in einem Holländer unter Wasser  zusatz gemahlen.

   Dann kann der Faserbrei  gegebenenfalls auf     einer        Membransortiervor-          richtung,    wie in     Zellulosefabriken,    noch ein  mal sortiert werden. Schliesslich  -erden die  Fasern in einer bei     Baumwollinfern    üblichen  Weise gebleicht. Die gebleichten Fasern wer  den in     bekannter    Weise zum Beispiel in  einer     Kupferammoniaklösung,        gelöst.    Die  Lösung kann zu Kunstseide,     durelisichtigen     Folien,     Zelluloseestern    und     -äthern    verarbei  tet werden.

   Kleine Gummireste, welche bei  den vorangegangenen     Reinigungsvor-;ingen     nicht beseitigt wurden, werden beim Lö  sungsvorgang ohne     Schwieribkeiten        abfil-          triert.     



  <I>Aus f</I>     iihratrrigsbe-ispzel:     200 kg Kordschrott, der aus den     innern     Teilen der abgenützten Gummireifen (nach  dem Entfernen des schwarzen Autolauf  flächengummi) hergestellt worden ist und       ungefähr   <B>10%</B> Gummi enthält, wird in einer  Hammermühle gemahlen und auf der bekann  ten     Crighton-Maschine    von abgetrennten  Gummiteilchen befreit. Es werden zirka  170 kg     vorgereinigtes    Kordmehl mit unge  fähr 3 % Gummi gewonnen.

   Dieses Material  wird auf     einem    in der Papierfabrikation     üb-          lichen        Holländer        mit        überschüssigeinWasser        r     gemahlen, und zwar so lange, bis die     Fasern     gelockert werden und die durchschnittliche  Grösse der noch anhaftenden Gummiteilchen  0,2 mm überschreitet. Die zerfaserte Suspen  sion wird durch eine     Sortierv        orrichtling    ge  führt, wobei die Faserehen durchgehen,     wäll-          rend    die Gummiteilchen abgefangen werden.

    Dann wird das Material     finit    3000 Liter  8%iger     Alkalilauge    zwei Stunden gekocht  und darnach bis zur Beseitigung der alkali  schen Reaktion gewaschen.    Das     Fasermaterial    wird dann mittels     Na-          triumhypochloritlösung    (2 g aktives Chlor  auf 100 cm') bei 35  C gebleicht, gründlich  gewaschen und mit 5 %     iger        Alkalilauge        be-          rÜhrt.    Nach neuem Abwaschen wird das Ma  terial einer zweiten Bleiche     (Hypochlo:

  rit    mit  1 g aktivem Chlor auf     10(i    ein') zwei Stunden  bei 35  C     unterworfen.    Nach     gründlicheinWa-          schen    wird die     Masse    mit     1%iger    Salzsäure       zwei.    Stunden bei 30 C     gesäuert.    gewaschen,       abgeschleudert    und getrocknet. Das gewon  nene Material ist     vollständig    weiss und sein  Aschengehalt beträgt ungefähr 0,1%.

   Es  kann ähnlich wie hochwertige     Linters    oder  reine Holzzellulose     rheinisch    verarbeitet wer  den, wobei beliebige bekannte Verfahren, wie  Viskose,     Acetylierungs-Kupferammonial:vei@-          fahren    usw. verwendet werden können. Die  letzten geringen Gummireste     werden    beim  Lösen, zum Beispiel einer     Filterprese    als  Schlamm entfernt.  



  Das beschriebene Verfahren hat den Vor  teil, dass man weder die Faserlänge berück  sichtigen noch die     Kautsehuklösungsmittel     verwenden     nluss.    Aus diesen Gründen können  die erwähnten Abfallmaterialien wirtschaft  lich auf     @vertvolle    Erzeugnisse verarbeitet  werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung einer Zellu- loselösung durch Verwertung der Baumwoll- textilien a.us abgenützten Gummierzeugnis- sen, insbesondere Gummireifen von Fahrzeu gen, Transporthändern und anderes, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern zuerst nur mechanisch von Gummi befreit, ohne Ver wendung von Lösungsmitteln zerdrückt, sor tiert, gemahlen, gebleicht und schliesslich in Lösung gebracht werden,

   wobei die letzten Gummireste beim Lösen als Schlamm besei tigt werden.