Lehre zum Prüfen von Gewinden.
Beim Prüfen von Gewinden ist die Anwendung des richtigen Messdruckes von wesentlicher Bedeutung. Bei Rachenlehren wird z. B. der richtige Messdruck durch das eigene Gewicht dieser Lehren oder das Gewicht des Prüflings bestimmt. Bei den gebräuchlichen Lehrdornen bezw. Lehrringen zur Prüfung von Gewinden war es bisher nicht möglich, die Grösse des auf den das Gewinde aufweisenden Lehrenteil auszuübenden Drehmomentes zu begrenzen. Durch zu starkes Eindrehen der Lehrdorne bezw. Aufdrehen der Lehrringe entstanden häufig Fehlmessungen beim Prüfen der Werkstücke, die sich sehr nachteilig für den späteren Zu sammenbau dieser Werkstücke auswirkten.
Die Erfindung, die eine Lehre zur Prü- fun, von Gewinden betrifft, bezweckt die Behebung dieser Nachteile.
Die Erfindung besteht darin, daB Mittel vorgesehen sind, durch welche erreicht wird, dass das auf den das Gewinde aufweisenden Lehrenteil auszuübende Drehmoment eine bestimmte Grösse nicht überschreiten kann.
Diese Mittel können z. B. durch einen Zahn- kranz und mindestens ein in denselben ein greifendes federndes Organ, ferner einen Bremsring oder dergleichen gebildet sein. Es ist bei Mikrometerschrauben bereits bekannt, eine Sperrung einzubauen, um den Messdruck zu regulieren. Abgesehen davon, daB die Mikrometerschraube keine Lehre zum Prüfen von Gewinde ist, hat die Regulierung des Messdruckes bei der Mikrometerschraube den Zweck, das Aufbiegen des Messbügels durch zu starken MeBdruck zu verhindern und dadurch entstehende Fehlmessungen zu vermeiden.
Ausser der Beseitigung der genannten Nachteile wird durch den Vorschlag gemäss der Erfindung der Lehrenversehleiss stark herabgemindert, da keine Gewaltsanwendung beim Eindrehen des das Gewinde aufweisenden Lehrenteils mehr möglieh ist. Ferner kann verhindert werden, dass beispielsweise bei weichen Metallen der das Gewinde auf weisende Lehrenteil das zu prüfende Gewinde nachschneidet. Schliesslich besteht ein weiterer Vorteil darin, dass der das Gewinde nicht aufweisende Lehrenteil zur Erhöhung der Messgeschwindigkeit in eine Vorrichtung (z. B. Leier) eingespannt werden kann, ohne da¯ die Gefahr besteht, da¯ die Lehre durch ein zu starkes Drehmoment auf dem Werkst ck festklemmt.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigen :
Fig. 1 einen Lehrdorn im Schnitt,
Fig. 2 einen Lehrring mit abgenommener Deckplatte in Ansicht,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Lehrring nach Linie III-III nach Fig. 2.
Wie aus der Zeichnung'ersichtlich, ist der Griff des Lehrdornes unterteilt in einen Teil 2, welcher an der einen Seite zur Aufnahme des Lehrdornes 1 dient und der an der gegenüberliegenden Seite mit einer Verzahnung 4 versehen ist ; in dem andern Teil 3 des Griffes sind die federnde Organe bildenden Bremsstifte 5 untergebracht, die durch Federn 6 gegen die Verzahnung 4 eines Zahnkranzes gedr ckt werden. 7 ist eine Ha. lteschraube, mit der der Teil 2 des Griffes mit dem Teil 3 drehbar verbunden wird.
Übersteigt das auf den Griff 3 ausgeübte Drehmoment den Anpre¯druck der Federn 6, dann gleiten die Teile 5 iiber die Verzahnung 4 weg, das heisst dann dreht sich der Teil 2 nicht mehr. Es kann also das auf den das Gewinde aufweisenden Teil 1 auszu- übende Drehmoment eine bestimmte Grosse nicht überschreiten.
Bei dem in den Fig. 2 und 3 dargestellten Lehrring bedeutet 8 den das Gewinde aufweisenden Teil des Lehrringes, der in einem Zahnkranz 9 durch eine Stellschraube 10 be festigt ist. Der Zahnkranz selbst ist in eim'm Gehäuse 11 mit Deckplatte 12 leicht dreh- bar untergebraeht. In dem Gehäuse 11 ist eine das federnde Orpin bildende Brems- feder 13 befestigt. Die Bremswirkung dieser Feder kann mittels Stellschraube 14 reguliert werden. Selbstverständlich kann der Ring 8 mit dem Zahnkranz 9 zusammen aus einem einzigen St ck gefertigt sein. dadurch wird die ganze Lehre baulich kleiner gehal- ten.
Auch la. nn die Art der Sperrung be liebig anders sein. z. B. durch Hügeln, einen Bremsring aus Fiber. Gummi oder dergleichen gebildet sein.
Auch diese Anordnung wirkt beim Über- schreiten eines durch die Feder 13 eingestell- ten Drehmomentes nicht mehr als Sperrung. wobei auch hier erreicht wird, dass das auf den das Gewinde aufwelsenden Teil auszu- übende Drehmoment eine bestimmte Grosse nicht berschreiten kann.