CH228451A - Verfahren zur Herstellung von geformten Holzfasererzeugnissen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von geformten Holzfasererzeugnissen.

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CH228451A
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Description


  Verfahren zur Herstellung von geformten     Holzfasererzeugnissen.       Die Erfindung bezieht sich auf     ein    Ver  fahren zur Herstellung von geformten Holz  fasererzeugnissen, zum Beispiel von Platten,  Rohren und Schalen oder Leisten unter Ver  wendung von ausgesprochenen     kleinstückigen     Abfällen, wie zum Beispiel Hobelspänen,  Drehspänen, Sägespänen,     Frässpänen    und  dergleichen, die durch eine besondere für  diese Materialien neuartige Aufarbeitung be  fähigt werden, durch     Verfilzung    Erzeugnisse  zu bilden, die in ihrem Charakter,

   in ihren  Werten und den     Deständigkeitseigenschaf-          ten    durch Verdichtung auf beliebige Grade  oder durch zusätzliche Beigabe von Binde  mitteln, imprägnierenden Substanzen oder  dergleichen weitgehend variiert werden kön  nen.  



  Es ist schon vorgeschlagen worden, klein  stückige Holzabfälle, wie zum Beispiel Späne  verschiedenster Art, durch Mischen mit bin  denden und leimenden Substanzen aufzuberei  ten und diese Mischungen zu Platten zu ver-    pressen. Bei diesen bekannten Verfahren  werden die Abfälle entweder nicht besonders  aufbereitet oder allenfalls durch     Siebungen     in gleichmässigere Fraktionen zerlegt, oder  auch zur Erzielung     einer    einheitlichen Kör  nung in     Schlagkreuzmühlen    gemahlen.  



  Die Bindung in dem Endprodukt hängt  bei den so hergestellten Produkten praktisch  ausschliesslich von der Art und dem Grad  der     Verklebung    der einzelnen unregelmässigen  Teilchen durch das angewandte Bindemittel  ab, welch letzteres also Bedingung ist für den  Zusammenhang des Verbandes, da das Späne  gemisch allein als solches keinen haltbaren  Zusammenhang besitzt. Die durch die un  regelmässige Struktur der im Erzeugnis ent  haltenen einzelnen     Holzteilchen    gegebene       Inhomogenität    des     Verbandes    hat verschie  dene und erhebliche Nachteile zur Folge, die  einer umfassenden Einführung von auf diese  Weise hergestellten Erzeugnissen im Wege  stehen.

   Da die     Menge    des angewandten      Bindemittels aus Gründen der Wirtschaftlich  keit und um die gewünschten     holzähnlichen     Eigenschaften aufrechtzuerhalten, nur ge  ring sein darf, ist es bisher nicht gelungen,  Produkte mit einheitlichen und gleichmässi  gen Eigenschaften durch den gesamten Ver  band hindurch zu erzielen.  



  Die bisherigen Verfahren, die nach der  oben geschilderten Weise arbeiten, haben des  halb zu keiner befriedigenden Lösung ge  führt, obwohl immer wieder versucht wurde,  die in riesigen Mengen anfallenden     klein-          stückigen    Holzspäne, die bisher durch Ver  brennen vernichtet werden mussten, zu einem  nutzbaren und billigen, geformten Werkstoff  umzusetzen.  



  Anderseits     ist    es auch bekannt, aus Ab  fallhölzern und Holzstückchen grösserer Ab  messungen, wie zum Beispiel Knüppelholz,       Besäumabfall,    Schwarten und dergleichen,  Holzfaserplatten mit ausreichenden Ge  brauchseigenschaften zu gewinnen.

   Diese  Verfahren sind jedoch ausschliesslich auf       grossstückiges    Holz abgestellt und nicht bei  der Aufbereitung von Spänen und dergleichen       anwendbar.    Die Aufbereitung des Stück  holzes geschieht bei diesen Verfahren so,     da.ss     das     stückige    Holz entweder durch     Kochun-          gen,    durch     Defibratoren    oder andere geeig  nete Maschinen in derbe Faserbündel grösserer  Länge zerlegt wird, worauf dann die Faser  masse zu nassen Vliesen verarbeitet wird.  Letztere werden durch folgende     Heisspressuug     zu Platten verarbeitet.  



  Die bei dieser Aufbereitungsart vorgenom  mene Zerteilung des Holzes geht nur bis zu  harten und splitterigen Faseraggregaten, die  durch ihre Länge ein locker zusammenhän  gendes Gewirr bilden. Die Festigkeit der  Platten daraus wird erst durch die Verdich  tungspressung erzielt, wobei in allen Fällen  noch Bindemittel, deren Eingabe zum Faser  brei erfolgt, zugesetzt werden, um den Zu  sammenhang und die Festigkeit des End  produktes zu gewährleisten.

   Eine Aufberei  tung von kleinen Spänen zu Platten, wie sie  sich die vorliegende     Erfindung    zum Ziel ge  setzt hat, ist nach diesem Verfahren nicht    möglich, denn die nach der     Erfindung    ver  wendeten Abfallspäne sind an sich schon  meist kleiner und kürzer als die Masse, die  bei der vorstehend geschilderten Plattenauf  bereitung aus dem     grossstückigen    Abfallholz  erhalten wird.  



  Nach dem Verfahren gemäss der Erfin  dung ist es nun gelungen, das Problem der  Verwertung beliebig     kleinstücl@iger    Holz  abfälle, wie zum Beispiel     Sägespäne,    Dreh  späne, Hobelspäne oder     Frässpäne,    in wirt  schaftlich befriedigender Weise zu lösen.

   Es  wurde nämlich durch Versuche festgestellt,  dass selbst diese     kleinstückigen    Holzabfälle  durch geeignete     Nassmahlung        bezw.        Zer-          faserung    noch so weit in Fasern aufzulösen  sind, und dabei Fasern von ausreichender  Länge bilden, dass     sie    über die     Nassaufberei-          tung    aus dem Faserbrei zu ausreichend fest  verfilzten Erzeugnissen umzusetzen sind.

    Diese Tatsache ist durchaus überraschend  und neu, denn bisher ist eine derartige Auf  bereitung von kleinen Spänen bis zur     Ver-          filzungsfähigkeit    nicht durchgeführt worden  und hat deshalb scheinbar als aussichtslos ge  golten.

   Diese     Mahlung    bis zur     Verfilzungs-          fähigkeit    ist aber ausschlaggebend und be  stimmend für die Güte des Endprodukte,  denn einmal werden durch diese     Mahlung    die  sehr     inhomogenen    Ausgangsmaterialien auf  eine gewisse Norm vereinheitlicht und da  durch die     Einheitlichkeit    des Endproduktes  gewährleistet, zum andern Mal bedingt die       Verfilzungsfähigkeit    einen Zusammenhang  des Verbandes, der so nennenswert ist, dass  man nach diesem neuen     Verfahren    sogar  Produkte herstellen kann, bei welchen keiner  lei verklebende Substanzen oder     Bindemittel     mehr notwendig sind.

   Es ist also damit ge  lungen, ein ausserordentlich billiges Material  zu gewinnen mit Eigenschaften, die ähn  lich den Eigenschaften von Produkten sind,  welche bisher nur aus Holzschliff hergestellt  werden konnten.  



  Falls nun besondere Ansprüche an     clas     Endprodukt gestellt werden, dieses also zum  Beispiel härter oder besonders dicht oder  auch wasserfest sein soll, so lassen sich auch      auf dieser billigen Verfahrensgrundlage  durch Beigabe von geeigneten Bindemitteln  oder durch Imprägnierung mit geeigneten  Substanzen oder durch Verdichtung eine  ganze Anzahl von Variationen herstellen.  Jede dieser zusätzlichen Massnahmen kann  für sich angewandt werden oder auch in  Kombination mit den andern. Die Reihen  folge ihrer Anwendung kann beliebig sein.  Für jede gewünschte     Variation    des Endpro  duktes wird der speziell     günstigste    Verfah  rensablauf gewählt.  



  Als Verdichtungsmassnahme kann zum  Beispiel zusätzlich zu dem beim Absetzen  des Erzeugnisses auf der     durchlässigen    Un  terlage vorgenommenen Absaugen ein Ab  pressen erfolgen. Dieses Pressen entfernt  noch einen weiteren Teil des Wassers und  verkürzt dadurch die Trocknung, es verdich  tet zudem das Gefüge des verfilzten Verban  des, was je nach der Anwendung, der das  Endprodukt dienen soll, erwünscht     sein    kann.  Die Verdichtung durch Pressen kann jedoch  auch in einem beliebigen weiteren Stadium  der Entwässerung oder Trocknung erfolgen,  gegebenenfalls auch in Formen, die geheizt  sein können, durchgeführt werden. Es kann  ferner, je nach der Variation, welche man zu  erhalten wünscht, vorteilhaft sein, erst das  auf die richtige Endfeuchtigkeit getrocknete  Erzeugnis zu verdichten.

   Erfolgt diese Kom  primierung in Formen, so werden dabei Pro  dukte mit genauen Abmessungen erhalten.  



  Ausser der Verdichtung     bezw,    mit dieser  zusammen können auch, wie oben gesagt, Cha  rakter und Werte des Endproduktes durch  Beigabe oder Einbringen von     Imprägnie-          rungs-    und Bindemitteln in weiten Grenzen  variiert werden. Die Binde- und     Imprägnie-          rungsmittel    können ganz verschiedenen Stoff  klassen angehören.

   Unter     Imprägnierungs-          mittel    werden vorzugsweise die Substanzen  verstanden, durch deren Zugabe die Eigen  schaften der Einzelteilchen der Masse beein  flusst werden, die zum     Beispiel    die     Holz-          fäserchen    durch     Imprägnierung    unter Um  hüllung schwer brennbar, insektenfest, schim  melfest oder wasserabstossend machen.

   Als         Bindemittel    sollen vorzugsweise solche Stoffe  verstanden werden, die dazu beitragen, die  Festigkeit des Zusammenhanges des Endpro  duktes zu erhöhen und die davon abhängen  den Eigenschaften der Platte,     wie    Härte,  Elastizität, Dichte,     Bruchfestigkeit,    Zähig  keit     etc.,        beeinflusst.    Naturgemäss können  auch die Bindemittel die Einzelteilchen mehr  oder weniger umhüllen und imprägnieren und  dabei auch ihre gegebenenfalls vorhandenen  speziellen Eigenschaften, die     Unbrennbarkeit     und Wasserfestigkeit, auf     die    Fasern über  tragen.

   Daraus ergibt sich, dass die Begriffe  Bindemittel und     Imprägnierungsmittel,    ge  messen an ihrer Wirkung     auf    das Enderzeug  nis, nicht scharf voneinander zu trennen sind,  sondern in ihrer Wirkung ineinander über  gehen     bezw.    sich in ihrer Wirkung über  lagern können.  



  Die Zugabe der Bindemittel     bezw.    der  imprägnierenden Substanzen, die auch in  Kombination oder nebeneinander angewandt  werden können, kann je nach ihrer Art,     ihrem     Zustand und ihren Eigenschaften in ver  schiedenen Stadien der Herstellung oder nach  der Fertigstellung des zu erzeugenden Pro  duktes erfolgen.

   Die Mittel brauchen dabei  im     Fertigprodukt    nicht in allen Zonen     bezw.     in diesen nicht in gleicher Menge enthalten  zu sein, zum Beispiel können spezielle Aus  führungsformen durch Zugabe von härtenden  Bindemitteln oberflächlich hart und abnut  zungsfest gemacht oder durch oberflächliche  Imprägnierung wasserfest gemacht     werden,     oder die Kernzonen der     Platten    können durch  Eingabe elastischer Bindemittel elastisch ge  macht werden, unter Erzeugung einer harten  Oberfläche durch Einbringen von hartwer  denden     Bindemitteln.     



  Ist das Binde- oder     Imprägnierungsmit-          tel    wasserlöslich oder kolloidal in Wasser       verteilbar,    so kann es schon dem Faserbrei bei  gemischt werden. Es bleibt dann soviel im  Endprodukt, wie in dem Wasser enthalten  ist, welches durch Trocknen am Ende des  Verfahrens entfernt wird. Sind die genann  ten Mittel aus wässriger Lösung     fällbar,    so  können sie im Faserbrei durch Fällungs-      mittel auf der Faser niedergeschlagen werden.  Es können auch Binde-     bezw.        Imprägnie-          rungsmittel    angewandt werden, welche im  Faserbrei durch das Wasser desselben aus  fallen und sich dabei an die Fasern anlagern.

    Aber auch wasserunlösliche Binde-     bezw.          Imprägnierungsmittel    eignen sich zur Zugabe  zum Faserbrei. Sie werden vorzugsweise, um       eine    gute Verteilung zu erzielen, in fein  verteilter Form angewandt, wie zum Beispiel       in    Form von eingeschlämmten feinen Pulvern  oder in Form von Emulsionen, Suspensionen  oder dergleichen. Die unlöslichen Teilchen  lagern sich beim Absaugen der Fasern im  erzeugten verfilzten Faservlies zwischen den  Fasern ab. Durch eine entsprechende Nach  behandlung, zum Beispiel durch Druck, kön  nen die eingebrachten Substanzen mit den  Fasern innig verbunden werden.

   Soweit sie       erweichbar    oder schmelzbar sind, können sie  durch Temperaturerhöhung, gegebenenfalls  unter gleichzeitigem     Pressdruck,    zu einem  innigen Verband mit den Fasern     vereinigt     werden, worauf nach der Härtung oder Ab  kühlung ein fester Gesamtverband der ver  filzten Fasern erhalten wird. Bei der Viel  zahl der anwendbaren Substanzen und der  sich daraus ergebenden Vielzahl ihrer spe  ziellen Eigenschaften,     ergeben    sich für die  Art der Nachbehandlung sehr verschieden  artige Variationen, welche erheblichen Ein  fluss auf die Art der mit den     l1litteln        ver-          sehenen    Endprodukte haben.  



  Falls die Anwesenheit von Wasser irgend  eine Wirkung auf die Art der     Bindemittel-          beigabe    hat, falls es als Löse-,     Fällungs-          oder    Verteilungsmittel auf die Binde-     bezw.          Imprägnierungsmittel    wirkt, kann     ausser    der  Zugabe zum Faserbrei die Zugabe auch zum  schon ausgesaugten und teilweise entwässerten  Erzeugnis in einem geeigneten Stadium der       Entwässerung    erfolgen.

   Ist zum Beispiel das  Binde- oder     Imprägnierungsmittel    wasser  löslich, so verteilt es sich, wenn es auf die  Oberfläche aufgebracht wird, durch Dif  fusion gleichmässig im gesamten noch vor  handenen Wasser und wird dadurch in dem  Fasergefüge verteilt. Nach dem Trocknen ist    das Mittel dann im Faserverband an allen  Stellen enthalten und verleiht diesem, ge  gebenenfalls nach geeigneter Nachbehand  lung, die gewünschten Eigenschaften.

   Ist  das Binde-     bezw.        Imprägnierungsmittel    aber  in Wasser unlöslich oder mit diesen nur be  grenzt     verdünnbar,    so fällt es beim Auf  bringen auf das noch      wasserhaltige    Erzeug  nis oder beim Eindringen in dieselbe aus und  bildet nach dem Trocknen eine mehr oder       weniger    tief eindringende Oberflächenschicht,  die gegebenenfalls durch     geeignete    Behand  lung, wie zum Beispiel durch Erhitzen oder  Pressen     bezw.        Heisspressung,        besondere    Ober  flächeneigenschaften.

   wie Härte, Elastizität,       Wasserfestigl>f-it        etc.,        gewährleistet.    Das Ein  bringen der Binde- oder     Iniprägnierungs-          mittel    kann     auch    durch Einsaugen, zum  Beispiel unter Zuhilfenahme von Vakuum,  erfolgen.  



  Ist die     Anwesenheit    von Wasser zum  Lösen oder Fällen oder zum Verteilen der  einzubringenden Mittel nicht erforderlich, so  können letztere auch dem schon getrockneten       Erzeugnis    zugeführt  -erden, zum Beispiel  oberflächlich durch Bestreichen, wobei je  nach der     Verdünnung    ein mehr oder weniger  tiefes Eindringen erfolgt oder auch durch  gehend durch den gesamten Querschnitt durch       Vollsaugenlassen    oder durch Einsaugen mit  tels     Vakuum.     



       Beispiel   <I>1:</I>  100 Teile     Flolzabfallspäiie,    trocken ge  rechnet, werden mit der fünfzehnfachen  Menge Wasser zwei     Stunden    lang in einem  Holländer     finit        Steinzeu-niahlwerk    zerfasert.  Der Faserbrei     ;wird    nach Verdünnen auf ein  Verhältnis, 1 :<B>100</B> Faser : Wasser in einen  Behälter     gebracht:,        de,sen    Boden durch eine  durchlässige Platte gebildet wird. Der Boden  besteht zum Beispiel     aus    einem fein gelochten  Blech oder     einem    Sieb.

   Der Raum unter dem  Boden ist mit Wasser angefüllt, so     dass    der  in den Kasten eingebrachte Faserbrei sich  nicht sofort     absetzen    kann. Nach     Fiillen    des       Behälters    mit dem Faserbrei wird das im  Raum unter     rlem    gelochten Boden befindliche  Wasser durch Saugwirkung abgesaugt, wo-      durch das Wasser des Faserbreis durch das  Sieb oder die gelochte Platte     hindurchdringt.     Es bildet sich am Ende auf der durchlässigen  Unterlage ein nasses Vlies innig verfilzter  Holzfasern. Das nasse Vlies wird anschlie  ssend getrocknet, zum Beispiel im Trocken  schrank oder durch     Durchsaugen    oder Durch  drücken von Heissluft.  



  Zusätzlich zu den Massnahmen des Ver  fahrensablaufes nach Beispiel 1, welches die  einfachste Durchführungsform der Erfindung  darstellt, können zur Erzielung von Platten  mit speziellen Eigenschaften ergänzende Mass  nahmen durchgeführt werden. Einige wich  tige Variationen werden in folgendem kurz  beschrieben.  



  <I>Beispiel 2:</I>  Dem Faserbrei wird ein     härtbares    Kunst  harz in Form eines feinen Pulvers, welches       vorteilhafterweise    mit Wasser zu einem  Schlamm     angemischt    wird, beigegeben. Unter       härtbarem        Kunstharz    werden die bekannten  Produkte verstanden, wie sie durch die       Kunstharzindustrie    hergestellt werden, also  synthetische Harze, die durch Hitze in einen  unlöslichen und     unschmelzbaren    Endzustand  überführt werden können. Entsprechend den  Eigenschaften dieser Harze wird die gewon  nene Platte, welche das pulverige Harz ein  gelagert enthält, nach der Trocknung so hoch  erhitzt, dass das Harz aushärtet.

   Die Här  tung des Harzes kann gleichzeitig mit einer  Verdichtung erfolgen, die getrocknete Platte  kann also in geheizten Formen auf ein ge  wünschtes Mass verdichtet werden. Je nach  den aufgewandten Harzmengen, die zum  Beispiel zwischen 5 und<B>50%</B> schwanken  können     und    dem gegebenenfalls aufgewand  ten     Pressdruck    bei der Verdichtung, werden  Produkte von mehr oder weniger- grosser  Härte, Dichte und Festigkeit erhalten.  



       Beispiel   <I>3:</I>  Dem Faserbrei wird eine     Anschlämme-          rung    von fein gepulvertem     Goudron    zugegeben.  Die getrocknete Platte enthält dieses feine  Pulver eingelagert in ihrem Gefüge. Sie wird  sodann entweder ohne Pressung auf Tempera-         turen    erhitzt, bei welchen das     Goudron     schmilzt und damit die Fasern verbindet und  überzieht, oder man verdichtet beliebig stark  durch     Pressdruck    bei Temperaturen, bei wel  chen das     Goudron    weich oder geschmolzen ist.  



  Eine gemäss diesem Beispiel hergestellte  Platte eignet sich vorzüglich als Unterlage  für Linoleum- und dergleichen Fussböden, da  sie genügend wasserfest und elastisch ist und  leicht mit Bindemitteln auf Betonschichten  aufgebracht werden kann.  



  <I>Beispiel</I>     !r-.     



  Ein flüssiges Kunstharz, wie es durch  alkalische Kondensation von     Phenolen    mit  Formalin erhalten werden kann     bezw.    eine       gunstharzlösung        in    verdünntem Alkali wird  dem Faserbrei zugegeben und durch Säuren  oder saure Salze auf der Faser     ausgefällt.    Die  Weiterverarbeitung der Kunstharz enthalten  den Platte erfolgt nach der Trocknung gemäss  Beispiel 2, also entweder wird sie ohne Ver  dichtung durch Hitze gehärtet oder auch  durch     Heisspressung.       <I>Beispiel 5:

  </I>  Dem     Faserstoffbrei    werden wasserlösliche  Harze     bezw.    Leime oder wasserlösliche Im  prägnierungsmittel, welch letztere zum Bei  spiel feuerhemmende Eigenschaften verleihen,  sollen, zugesetzt. Die Dosierung dieser Mit  tel erfolgt so, dass in der Wassermenge, die  durch Trocknen aus der Platte entfernt wird,  die     gewünschte    Menge des beigegebenen Mit  tels enthalten ist, die dann im Endprodukt,  vorliegt. Ist die zugegebene     Substanz    ein  härteres Harz, so erfolgt die Weiterverbrei  tung wie bei den obigen Beispielen ange  geben, also unter Härtung des Harzes in der  Hitze mit oder ohne Verdichtung.

   Sind an- ;       dere    Mittel beigegeben, so kann ausser dem  Trocknen eine     Nachbehandlung    erfolgen, die  für diese Mittel zur Erzielung gewünschter  Effekte vorteilhaft ist.    <I>Beispiel 6:</I>       Statt    wie     im        Beispiel    5 die     Kunstharze     selbst zuzugeben, können auch Vorprodukte,      die durch Weiterbehandlung     Kunstharze     werden     bezw.    die Ausgangsstoffe,     aus    denen  sich die Kunstharze bilden, dem Faserbrei  beigegeben werden.

   Die Bildung der ge  wünschten Produkte erfolgt dann im fase  rigen Verband selbst, und die Weiterbehand  lung der Platte wird naturgemäss unter Be  dingungen durchgeführt, die zur Bildung der  Kunstharze führen. Für die Behandlung der  trockenen Platte zur Härtung derselben gilt  das in den obigen     Beispielen    Gesagte.  



  <I>Beispiel 7:</I>  Dem Faserbrei werden thermoplastische       Kunststoffe    oder die Ausgangs- und Vor  produkte, die zu diesen führen, in fein ver  teilter Form, zum Beispiel in Form einer  Emulsion oder Suspension zugesetzt. Die  Weiter- und Fertigbehandlung nimmt auf die  speziellen     Massnahmen    Rücksicht, welche zur  Bildung der gewünschten Endprodukte aus  den Ausgangsstoffen oder Vorprodukten vor  teilhaft sind. Entsprechend dem Charakter  der thermoplastischen Kunststoffe erfolgt am  Schluss vorteilhaft eine Verdichtung durch  Pressendruck bei Temperaturen, bei welchen  die Thermoplasten einen ausreichenden     Pla-          stizitätsgrad    besitzen.

      <I>Beispiel 8:</I>  Zu einem Brei, wie er gemäss Beispiel 1  aus 70 Teilen     Holzabfallspänen,    trocken ge  rechnet, entsteht, werden 80 Teile     kurzge-          schnittene        Strohhalmstücke    beigegeben. Bei  der weiteren Verarbeitung gemäss Beispiel 1  entsteht aus diesem     Gemisch        eine    sehr leichte  mit vielen Hohlräumen, die durch die Stroh  halmstücke gebildet werden, durchsetzte  Platte von hoher Isolierfähigkeit.

   Durch ela  stische Imprägnierung     unter    gleichzeitiger       Erzeugung    von Wasserfestigkeit lässt sich  diese Variation zu einem Stoff mit korkähn  lichen     Eigenschaften    ausbilden.  



  Unter thermoplastischen Kunststoffen sol  len die Stoffe verstanden werden, welche in  der     Kunststoffindustrie    in einer Vielzahl  von Variationen hergestellt  erden, wie zum  Beispiel     Polymerisationsprodukte    von unge-    sättigten organischen Verbindungen, durch  Verestern und     Veräthern    aus Zellulose ge  wonnene Abkömmlinge, durch Kondensation       bezw.    Polykondensation gewonnene     thermo-          plastische    Harze und     dergleichen.     



  Zur Verarbeitung gemäss den Beispielen  1 bis 8 eignen sieh ausser den dort genannten  Stoffen fernerhin als Bindemittel die bekann  ten organischen     Kolleide,    wie Leim und Ge  latine, auch gummiartige und gummibildende  Produkte, wie Latex, ferner auch     Naturharze     und Stoffe wie sie zum Beispiel zur     Papier-          verleimung    in der     Zelluloseindustrie    verwen  det werden.

   Ferner können auch Gemische  geeigneter Substanzen     gleielizeitig    oder     auf-          einanderfolgend    eingebracht      -erden.    Ander  seits sind auch anorganische Produkte. :v     el-          che    bindende Eigenschaften haben, wie Was  serglaslösungen,     -#lagnesitlaugen    und der  gleichen zur Anwendung     nach    dein Verfah  ren gemäss Erfindung geeignet.  



  Analog allen in obigen Beispielen ge  schilderten     Variationen    lässt sieh die Bei  gabe der Binde-     bezw.        Imprägnierungsmittel     auch so durchführen, dass diese nicht in     df@n     Faserbrei gegeben werden, sondern in     bezw.     auf die nasse Platte in einem beliebigen Sta  dium vor der Trocknung gebracht werden.  Sind dabei die aufgebrachten Substanzen  w     asserlöslieli    oder im Wasser kolloidal v     er-          teilbar,    so dringen sie durch Diffusion mit  dem in der Platte vorhandenen     Restwasser     durch das gesamte Gefüge hindurch.

   Sind sie  nur teilweise wasserlöslich oder beschränkt  mit     Wasser    v     erdünnbar,    so fallen sie bei einer       gewissen    Verdünnung aus und durchsetzen  das Gefüge nur teilweise, was zum Beispiel  vorteilhaft ist, wenn man eine rein faserige  Kernzone der Platte erhalten möchte und nur  die Deckschichten härten oder imprägnieren  will. Falls die zugegebenen Produkte     An-          schlämmungen    oder Emulsionen oder Suspen  sionen sind, erzeugen sie auf der Platte nur  eine mehr oder weniger im Gefüge verankerte  Deckschicht, die ausgesprochene Oberflächen  eigenschaften erzielbar macht.  



  Die Zugabe der Binde- und     Imprägnie-          rungSmittel    der genannten Arten kann fer-           nerhin    auch zur trockenen Platte erfolgen.  Soll die Durchdringung durch das ganze Ge  füge hindurch gehen, müssen die angewand  ten Mittel löslich sein. Das Durchdringen des  Gefüges kann durch Einsaugen oder Ein  drucken der     Lösungen    beschleunigt und er  leichtert werden. Will man jedoch nur zonen  weise beschränkt besondere Eigenschaften er  zeugen, zum Beispiel nur harte Oberflächen,  so imprägniert man nur diese mit den     ge-          genannten    Stofflösungen.

   Die Nachbehand  lung erfolgt naturgemäss auch in allen die  sen Fällen in einer Weise, die dem Binde  mittel entspricht, wobei, wie oben mehrfach  geschildert, zum Beispiel     härtbare    Harze  durch Erhitzen mit oder ohne Verdichtung in  den Endzustand geführt werden.  



  Das Verfahren gemäss der Erfindung ist  nicht auf die Herstellung von Platten be  schränkt. Durch entsprechende Gestaltung  der durchlässigen Unterlage können auch  beliebig gestaltete Formteile, wie auch Rohre  oder Leisten direkt aus dem     Holzfaserbrei     gewonnen werden. Die     Bindemittelbeigabe     oder Imprägnierung und die sich daraus  ergebende Nachbehandlungsart entspricht  genau den Methoden, wie sie bei den Plat  ten geschildert sind. Die gegebenenfalls er  wünschte Nachverdichtung muss natürlich in  Formen durchgeführt werden, die der Gestalt  des Rohlings entsprechen.  



  Beim Saugen der Platten oder Formteile  können durch Einlegen auf oder über der  durchlässigen Unterlage Einbettungen von  Materialien beliebiger Form und Stoffart  vorgenommen werden, zum Beispiel können  Stäbe und Profile mit eingesaugt werden,  welche     Verbindungs-    und     Anschlussmöglich-          keiten    schaffen. Solche Einbettungen kön  nen aber auch wieder entfernt werden, wo  durch Hohlräume in den Produkten zu erzeu  gen sind. Vorteilhaft sein kann zum Bei  spiel auch die Einbettung von Drahtgeweben.  



  Die Fasern können ausserdem natürlich  auch entweder im Faserbrei oder später be  liebig eingefärbt werden. In einer weiteren  Ausbildung des erfindungsgemässen Verfah  rens werden dem Faserbrei     hohlraumbildende       Teilchen, wie zum Beispiel Stücke von Stroh  halmen, leichte kleine Hülsen oder derglei  chen in beliebigen     Mengen    zugesetzt, wodurch  eine sehr leichte, mit zusätzlichen verhältnis  mässig grösseren Hohlräumen     durchsetzte     Platte gewonnen wird. Hierbei kann je nach       1lenge        und    Art der     hohlraumbildenden    Zu  sätze das spezifische Gewicht bis auf 50     kg/mg     herabgedrückt werden.  



  Eine ähnliche Wirkung wird erzielt,  wenn gemäss der Erfindung in den Brei oder  in die Platte in irgendeinem Stadium der  Herstellung Substanzen eingebracht werden,  welche sich aufblähen lassen, wodurch mit  Hohlräumen durchsetzte sehr leichte Platten  erhalten werden. Die beiden letztgenannten  Massnahmen können natürlich auch gleich  zeitig Anwendung finden, da sie sich in ihrer  Wirkung gegenseitig unterstützen.  



  Als aufblähende Stoffe seien genannt zum  Beispiel     härtbare    Kunstharze, mit treibenden  Substanzen, wie zum Beispiel Ammonium  karbonat.  



  Die     geschilderten    Massnahmen zur Ver  minderung des spezifischen Raumgewichtes       bedingen    die hervorragende Eignung der ge  nannten     Holzfasererzeugnisse    für alle Zwecke,  bei denen es auf Isolation gegen Wärme,  Kälte     und    Schall ankommt.  



  Als Anwendungsgebiet seien daher ge  nannt in erster Linie: Wandplatten, Isolier  platten für Fussböden, Wände, Hohlräume,  Eisschränke, schalldichte     Räume,    wie     Tele-          phonzellen,    Aufnahmeräume, ferner für be  sondere schallabsorbierende Zwecke, wie  Schallstrahler für Lautsprecher und derglei  chen.

   Auf Grund der verhältnismässig guten  Festigkeit und des geringen Gewichtes eignen  sich die     Erzeugnisse    als     Unterlagplatten    für  Bauplatten, als Platten für Möbelbau, Kern  lagen für Sperrholz oder Furniere, sowie Un  terlagen oder Kernlagen für beliebige Ober  flächenbehandlung anderer Art, ferner als  Austauschwerkstoff für korkenthaltende  Platten, Schwimmkörper,     Rettungsringe    und  dergleichen. Schliesslich kann der Stoff auch  zum Ausfüllen von     Hohlräumen    als Stütz  körper für statisch beanspruchte Konstruk-           tionsteile    dienen, da er sehr druckfest ist.

   Im  Leichtbau für Land-, Wasser- und Luftfahr  zeuge kann der neue Werkstoff vorzugsweise  wegen     seines    geringen spezifischen Gewich  tes zum Ausfüllen der Hohlräume dienen.  



  Er ist ferner aus dem gleichen Grunde ge  eignet für die Herstellung von Flugzeug  rümpfen, Kabinenwänden und leichten Trans  portgefässen. Die kraftabsorbierende Wir  kung des verfilzten     Holzfaserverbandes    be  dingt weiterhin seine Eignung als kraftver  zehrender Pufferstoff zur Aufnahme von  Stössen und starken plötzlichen Beanspru  chungen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von geform ten Holzfasererzeugnissen, dadurch gekenn zeichnet, dass bei der Holzzurichtung und Be arbeitung anfallende kleinstückige Abfälle in einer Mahleinrichtung zusammen mit Was ser bis zur Verfilzungsfähigkeit zerfasert, so dann aus dem Brei durch Absetzen auf durch lässigen Unterlagen unter teilweiser Entwäs serung durch Absaugen geformte Erzeugnisse gebildet und diese anschliessend getrocknet werden. UNTERAN SPRtrCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass Holzfasererzeug- nisse in plattenförmiger Gestalt hergestellt werden. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Holzfaser erzeugnisse in Gestalt von Rohren herge stellt werden. 3. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass eine Verdichtung des Gefüges vorgenommen wird. 4. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass nach beendeter Formgebung verdichtet wird. 5. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass den Holzfaser erzeugnissen Imprägnierungsmittel einver leibt werden. 6. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass den Holzfaser erzeugnissen Bindemittel einverleibt. werden. 7.
    Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 5 und 6, dadurch gekenn zeichnet, dass Bindemittel und Imprägnie- rungsmittel in beliebiger Reihenfolge einver leibt werden. B. Verfahren nach Patentanspruch zur Herstellung einer sehr leichten und mit Hohl räumen durchsetzten Platte, dadurch gekenn zeichnet, dass dem Faserbrei hohlraumbil- dende Teilchen zugesetzt werden. 9. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass dem Faserbrei durch Zerschneiden von Strohhalmen erhaltenes Material einverleibt wird. 10. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 8, dadurch gekennzeichnet. dass dem Faserbrei leichte kleine Hülsen ein verleibt werden. 11.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man für die An- @vesenheit solcher Substanzen sorgt, welche sich aufblähen lassen, zum Zwecke, mit Hohlräumen durchsetzte leichte Platten zu erhalten.
CH228451D 1940-12-23 1941-11-25 Verfahren zur Herstellung von geformten Holzfasererzeugnissen. CH228451A (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1023313B (de) * 1954-01-26 1958-01-23 Statens Skogsind Ab Verfahren zur Herstellung oelimpraegnierter Hartfaserplatten zum Formen und Verschalen von Beton
DE1061503B (de) * 1953-12-04 1959-07-16 Bowater Res And Dev Company Lt Verfahren zur Herstellung von Faserplatten mit entflammungs-hemmenden eigenschaften

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DE1023313B (de) * 1954-01-26 1958-01-23 Statens Skogsind Ab Verfahren zur Herstellung oelimpraegnierter Hartfaserplatten zum Formen und Verschalen von Beton

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