CH221118A - Verfahren zur Darstellung eines neuen Herzglucosids. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung eines neuen Herzglucosids.

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CH221118A
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    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/185Magnoliopsida (dicotyledons)
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Description


  Verfahren zur Darstellung eines neuen     Herzglucosids.       Kristallisierte     Herzglucoside    sind bisher  meistens aus     Strophantus,    Digitalis, Oleander,       Convallaria    oder     Scilla    gewonnen worden.  Die Gattung     Adenium    wurde bisher zur Her  stellung von     Herzglucosiden    nur wenig ver  wendet.

   Dies beruht offenbar darauf, dass nur  in einem einzigen Falle ein kristallisiertes       Glucosid    erhalten werden konnte.     Perrot     &        Leprince    haben aus     Adenium        Hongkel        (Comp-          tes        rendus    1909, 149, 1393) einen amorphen       Stoff    isoliert, dem sie     Ilerzglucosideigen-          schaften    zuerkannten, den sie aber nicht  weiter zu reinigen vermochten.

       Krause        (Berl.          Klin.        Wchschr.    47, 1699     [1910])    beschreibt  einen rohen amorphen Extrakt aus     Adenium          coetaneum,    dem Herzwirksamkeit zukommt,  den er jedoch als "schmierige harzige Sub  stanz" schildert.     Boehm    (A.     Pth.    26, 165       [1890])    gelang die Darstellung einer kristal  lisierten Substanz aus     Adenium        Boehmianum          Schinz,    die er     "Echujin"    nennt.

   In der ge  nannten     Arbeit    sind     die    Eigenschaften des       Echujins    recht eingehend beschrieben.     Echujin            wird    als eine in Wasser sehr leicht und in  Chloroform     vollkommen    unlösliche Substanz  geschildert mit einem     Schmelzpunkt    von       120-18511.    Bei der     Säurehydrolyse        liefert          Echujin    ein     Aglucon        Echujetin    und Glucose.  



  Es wurde nun gefunden, dass man zu  einem neuen kristallisierten     Herzglucosid    ge  langen kann, wenn man     Adenium        somalense          Balf.        fil.    als Ausgangsmaterial verwendet.

    Bei dem erfindungsgemässen Verfahren zur  Herstellung des neuen     Herzglucosids,    dem der  Name     Somalin    gegeben wurde     (Helvetica          Chimica    Acta 23, 548     [1940]),    werden aus  einem wässerigen Konzentrat aus     Adenium          somalense        Bal.        fil.,    z.

   B. aus einem durch  erschöpfende Extraktion des getrockneten       Wurzelfleisches    mit wässerigem Methylalko  hol und     anschliessende    Entfernung des Alko  hols erhältlichen wässerigen Konzentrat ist,  Nebenprodukte durch Umsetzung mit Blei  salzlösungen entfernt, dann wird die wässe  rige, an     Herzglucosid    gesättigte     Lösung        mit     Hilfe eines mit Wasser nicht     mischbaren              Lipoidlösungsmittels,    wie z. B. Chloroform,  extrahiert, der     Lipoidlösungsmittelextrakt    mit  einem wässerigen Alkohol, wie z. B.

   Methyl  alkohol, ausgewaschen und der so gereinigte       Lipoidlösungsmittelextrakt    eingedampft. Durch       LTmkristallisieren    des     Eindampfrücksta,ndes    aus  Äthanol kann man das neue     Glucosid    mit  dem Schmelzpunkt     19w-197      und der opti  schen Drehung von     [a];;    _     +    9,5   erhalten.

    Es besitzt die Bruttoformel     C3oHis0;    und die  Konstitution eines     Cymaroseäthers    des     Digit-          oxyg        enins.       Im Gegensatz zu     Echujin    kommt dem  neuen     Glucosid    geringere Wasserlöslichkeit  und sehr viel höhere     Chloroformlöslichkeit    zu.  Das neue     Herzglucosid    kristallisiert aus     31e-          thylalkohol    in Nadeln oder Tafeln vom     T.     195-198  , aus     Essigester-absolutem    Äther  in Tafeln vom gleichen Schmelzpunkt.

   Die       Legalreaktion    ist positiv, die     Keller-Kiliani-          reaktion    zeigt einen braunen Ring in kon  zentrierter Schwefelsäure und eine pracht  volle Blaufärbung des Eisessigs. Das     Genin     ist nicht wie beim     Echujin    an Glucose, son  dern an einen     Desoxyzucker,    nämlich     C.yma-          rose,    gebunden. Durch vorsichtige Säurehydro  lyse wird das neue     Herzglucosid    in     Cyma-          rose    und     Digitoxigenin    gespalten.

   Das neue       Herzglucosid    ist auch in pharmakologischer  Hinsicht wesentlich verschieden von den bis  her bekannten     Herzglucosiden.    Es ist unge  fähr zehnmal weniger toxisch als     Ouabain,     obgleich     systolischer    Stillstand des Frosch  herzens bei gleicher Dosis wie beim     Oua-          bain    eintritt.  



  Das neue     Glucosid    soll. therapeutische       Verwendung    finden.         Beispiel:     4,38 kg getrocknetes Wurzelfleisch von       Adenium        somalense    werden mit etwa 70 0;'0       iLNIethylalkohol    erschöpfend     percoliert    und der  Extrakt weitgehend vom Methylalkohol durch  Destillation im Vakuum befreit. Das wässe  rige Konzentrat wird mit einer basischen       Bleiacetatlösung    versetzt, bis kein weiterer    Niederschlag     mehr    erfolgt.

   Nach dem Zentri  fugieren des Niederschlages werden die über  schüssigen Bleisalze durch sorgfältige Zugabe  von     Dinatriumphosphat    gefällt. Nach Ent  fernung des entstandenen Bleiphosphats durch  Zentrifugieren wird die hellgelbe, wässerige  Lösung der     Glucoside    im Vakuum teilweise  eingedampft und dann noch mit Ammonium  sulfat versetzt. Die wässerige Lösung wird  nun mit Chloroform ausgeschüttelt und die       Chloroformlösung    mit wässerigem Methyl  alkohol (1 : 5) gewaschen.

   Die wässerige Lö  sung liefert beim Eindampfen 2,3     gr    eines  braunen, öligen Rückstandes mit starken       (-u'liicosidreaktionen.    Die     Chloroformlösung    hin  terlässt nach dein Eindampfen im Vakuum  26     gr    eines Hellgelben Körpers mit sehr  starken     (1lucosidreaktionen    und Herzwirk  samkeit. 2     gr    dieses Rohproduktes werden  in 20     cm3    absolutem Äthylalkohol gelöst,  filtriert und dann ganz sorgfältig mit Wasser,  bis eben eine Trübung bestehen bleibt, ver  setzt und der Kolben zur Kristallisation nun  einige Tage im Dunkeln sich selbst über  lassen.

   Nach kurzer Zeit     kristallisiert    das  neue     Glucosid    in prachtvollen Platten aus.  Dieses wird am besten aus absolutem     31ethyl-          alkohol    umkristallisiert, aus dem man es bei  hohen Konzentrationen als verfilzte Nadeln,  bei geringeren Konzentrationen als Platten  erhält. Der Schmelzpunkt liegt bei 195 bis  197 0, nachdem bei 133 bis 135       vorüber-          gellendes    Sintern und Abgabe von Kristal  lösungsmittel stattfindet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung eines neuen kristallisierten Herzglucosids, dadurch ge kennzeichnet, dass man zu einem wässerigen Konzentrat aus Adenium somalense Balf. fil. Bleisalzlösungen zwecks Entfernung der un erwünschten Nebenprodukte zusetzt, die wäs serige, an Herzglucosid gesättigte Lösung mit Hilfe eines finit Wasser nicht mischbaren Lipoidlösungsmittels extrahiert,
    den Lipoid lösungsmittelextrakt mit einem wässerigen Alkohol auswäscht und den so gereinigten Lipoidlösungsmittelextrakt eindampft. UNTERANSPRüCHE: 1.. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man als Lipoid lösungsmittel Chloroform verwendet. 2. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man zum Aus waschen des Lipoidlösungsmittelegtraktes wässerigen Methylalkohol verwendet. 3. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man das Herz- glucosid aus Alkohol umkristallisiert. 5.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man als Bleisalz basisches Bleiacetat verwendet.
CH221118D 1940-03-01 1940-03-01 Verfahren zur Darstellung eines neuen Herzglucosids. CH221118A (de)

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