Vorrichtung zum Halten von zylindrischen Teilen, die mit verhältnismässig geringem
Spiel in andere Teile eingeführt werden sollen, insbesondere von Bohrungslehren.
Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sieh um eine Vorrichtung zum Halten von zylindrischen Teilen, die mit verhältnismässig geringem Spiel in andere Teile eingeführt werden sollen, insbesondere von Bohrungslehren, wobei der zylindrische Teil aus einandernehmbar mit einem Griff der Vorrichtung verbunden ist. Der Zweck der Erfindung besteht darin, den zylindrischen Teil und den Griff in einfacher und im übrigen zweckmässiger Weise miteinander zu verbinden. Eine solche Verbindung muss einfach und bequem zu handhaben sein, wenn es gilt, einen abgenutzten zylindrischen Teil, z. B. Messkorper, vom Griff zu entfernen und durch einen neuen zu ersetzen.
Ferner muss sie den zylindrischen Teil und den Griff verbinden, ohne, wie es bisweilen vorkommt, lie einzuführende Fläche des zylindrischen Teils elastisch oder bleibend zu verformen.
Aus diesem Grunde müssen die Verbindungs- organe hinter der einzuführenden Flache angreifen. Schliesslich muss die Anordnung auch so beschaffen sein, dass sie für zylindrische Teile aller Graben, somit auch solche mit kleinen Abmessungen, verwendbar ist.
Diese Vorteile werden mittels der Vorrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung erreicht ; sie kennzeichnet sich durch mindestens eine in der Umfangsfläche des zylindrischen Teils, in einer zur Längsaxe desselben senkrechten Ebene angeordnete Nut und durch mindestens ein mit dem Griff zusammenwirkendes Organ, das mit der Nut in Eingriff steht.
Bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung sind derartige Nuten an beiden Enden des zylindrischen Teils angebracht, wobei die Nuten als sogenannte Einführungsnuten ausgeführt sind. Die Einfüh rungsnuten bezwecken, die Einführung des Teils in zu messende Bohrungen zu erleich- tern, und werden gewöhnlich 1, 5 bis 2 mm vom vordern Ende des Teils entfernt angebracht.
Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind auf der beigefügten Zeichnung ver anschaulicht, und zwar zeigt :
Fig. 1 teilweise im Längsschnitt eine Vorrichtung zum Halten eines gutseitigen und eines ausschussseitigen Messkörpers, sowie einen damit verbundenen gutseitigen Mess- körper.
Fig. 2 ist eine Ausführungsform, bei der die gut-und ausschussseitigen Messflächen auf einem gemeinsamen Messkörper ausgebildet sind.
Fig. 3 zeigt die in Fig. 1 gezeigte Ati,, i- führungsform, jedoch mit der Anderung, daB die Nuten des Messkorpers als Einführungsnuten ausgeführt sind.
Fig. 4 zeigt ein Befestigungsorgan und
Fig. 5 die Ausführungsform nach Fig. 2, jedoch mit Einführungsnuten am Messkörper.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausfiihrungs- form bezeichnet 1 den Messkörper einer Boh rungslehre. Der Messkörper ist mit einer peripherischen Nut 2 versehen, die in seiner senkrecht zur Längsaxe stehenden Längsmittelebene gelegen ist. In die Nute ist ein Sprengring 4 eingelegt (der in Fig. 4 ge- zeigt ist), der in der für solche Ringe üblichen Weise an seinem Platz angebracht wird. Beide Enden des gezeigten Lehren- griffes 18 sind längs der Teile 5 und 6 mit Gewinde versehen. Auf diesen Teilen sind innen mit Gewinde versehene Hülsen 7 und 8 angebracht, deren äussere Enden mit innern kegeligen Flächen 9 bezw. 10 versehen sind.
Die Kerndurchmesser der Gewinde 5 und 6 sind grösser als der Aussendurchmesser des in der Nut 2 angebrachten Sprengringes 4, während der Durchmesser der Öffnungen 11 und 12 an den äussern Enden der Hülsen kleiner als der Durchmesser des Sprengringes, aber grösser als der Durchmesser des Messkörpers ist. Die Teile 5 und 6 sind mit zylindrischen Verlängerungen 13 und 14 versehen, deren Stirnenden 15 bezw. 16 eben oder mehr oder weniger schalenförmig sind. Die Teile a und 6 sind durch einen schmäleren Teil 17 miteinander verbunden, der von einer Hülse 18 umgeben ist, die am besten aus wärmeisolierendem Material hergestellt ist und einen Griff zur Handhabung der Lehre bildet.
Der Messkörper l wird auf die Weise mit dem Griff verbunden, dass, nachdem der Sprengring 4 in der Nut 2 angebracht wurde, der Messkörper durch die abgeschraubte Hülse 7 eingeführt wird. Darauf wird die Hülse 7 auf das Gewinde 5 aufgeschraubt und angezogen, bis der Messkörper 1 mit Hilfe des Sprengringes 4 und der kegeligen Fläche 9 so gegen die Fläche 15 des Teils 13 gedrückt wird, dass der Messkörper fest mit dem Griff verbunden ist. Der angegebene Messkörper ist zum Beispiel zum Messen des Kleinstmasses bestimmt. Ein anderer, zum Beispiel zum Messen des Grösstmasses bestimmter Mess- körper kann in entsprechender Weise am andern Ende des Griffes mittels der andern Hülse 6 festgespannt werden.
Nachdem das vordere Ende des Mess- körpers abgenutzt und nicht mehr masshaltig ist, wird der Messkörper umgedreht und in der beschriebenen Weise mit der abgenutzten Seite am Griff festgespannt.
Wie aus dem Gesagten hervorgeht, grei- fen die den Messkörper festhaltenden Organe hinter der zum Prüfen verwendeten Flache des Messkörpers an. Es ist somit unmöglich, den MeBkörper durch zu starke Anspannung am zum Prüfen dienenden Ende zu verformen und dadurch unrichtige Messwerte zu erhalten. Ferner können auch Messkörper mit sehr kleinen Durchmessern an einem Griff festgespannt werden.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungs- form, bei welcher die gut-und ausschuss- seitigen Messflächen auf einem gemeinsamen Messkörper ausgebildet sind, sind diejenigen Teile, die die gleiche Funktion haben, wie die entsprechenden Teile in Fig. 1, mit den gleichen Hinweisungsziffern versehen worden.
Der Messkörper 1 wird zuerst hergestellt, bei spielsweise durch Bearbeitung in einer spitzenlosen Schleifmaschine auf einen Durchmesser, der auf seiner ganzen Lange dem Kleinstmass entspricht, worauf zwei entsprechende Grösstmasse 24 auf dem Messkorper angebracht werden, beispielsweise durch galvanische Chromüberziehung. Der Messkorper ist mit zwei symmetrisch gelegenen Nuten 2 und 3 versehen, welche die Grosst-und KleinstmaBflächen voneinander abgrenzen.
Es ist umkehrbar und wird durch die Fläche 15 eines Stützteils 25 gestützt, der in die Hülse 7 eingeschraubt werden kann und gegen die Endfläche des Messkorpers 1 anliegt.
Die Ausführungsform gemϯ Fig. 3 unterscheidet sich von derjenigen gemäss Fig. 1 dadurch, dass der Messkorper 1 an seinen Enden mit einer peripherischen Nut 2 bezw. 3 versehen ist. Damit diese Nuten als Einführungsnuten dienen können, werden sie am besten 1, 5 bis 2 mm von den Seitenflächen des Messkörpers entfernt angebracht.
Die Nuten werden zweckmässig etwas tiefer ausgeführt als gewöhnliche Einführungs- nuten, damit sie gleichzeitig auch zur Befestigung des Messkorpers an seinem Griff in der oben beschriebenen Weise dienen können.
Die Teile 21 und 22 des Messkorpers werden am besten mit einem Durchmesser ausgeführt, der kleiner ist als der Durchmesser der prüfenden Fläche des Messkorpers. Der Sprengring wird stets in der hintern Nut angebracht. Nach Fig. 3 dient die Nut 3 als Befestigungsnut und die Nut 2 als Einfüh- rungsnut. Wenn der Messkorper nach Abnutzung der einen Seite umgekehrt wird, erfüllen die Nuten die entgegengesetzten Zwecke.
Die Ausführungsform nach Fig. 5 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 2 dadurch, dass die Nuten 2 und 3 näher an den Stirnflächen des Messkorpers angebracht sind, um als Einführungsnuten dienen zu können.
Bei dieser Ausführungsform wird der Mess korper auch durch die zylindrische Fläche 11 geführt.
Die beschriebene Vorrichtung ist mit einer Reihe zusammenhängender Vorteile verbunden, die aus dem Folgenden hervorgehen.
Messkörper bezw. Bohrungslehren werden am meisten am vordern Ende durch Ver schleiss abgenutzt, das bei der Ausführung der Messung zuerst mit dem Werkstück in Berührung kommt. Dies bedeutet bei einem nur in einer Richtung verwendbaren Messkörper, dass derselbe ausgetauscht werden muss, sobald der vordere Teil abgenutzt worden ist und das vorgeschriebene Mass nicht länger aufweist. Durch die beschriebene Anordnung einer oder mehrerer Befestigungsnuten am Messkorper und Schaffung einer zweckmässigen Befestigung zwischen Me¯körper und Griff erhält man jedoch die Mög- lichkeit, den am einen Ende durch Verschleiss abgenutzten Messkorper weiter verwenden zu können, indem man das Messen mit dem andern unabgenutzten Ende fortsetzt.
Hierdurch wird die Lebensdauer des Messkörpers verdoppelt, ohne dass der Anschaffungswert entsprechend höher wird, da ein derartiger Messkorper sich nur unbedeutend teurer stellt, als ein entsprechender einfacher Messkorper.
Wenn der Messkorper gemäss Fig. 3 und 5 in geeigneter Weise an beiden Seiten mit einer Nut versehen wird, so zeigt sich ein anderer Vorteil darin, dass der Ansatz der vordern Nut, die also nicht als Befestigungsnut ausgenutzt wird, als Einführungsnut dient. Die Nut erfüllt also einen doppelten Zweck : einesteils dient sie als Befestigungsnut und andernteils als Einfiihrungsnut.
Die Befestigung des Griffes mit Hilfe einer Nut im Messkorper hat auch den Vorteil, dass die den Messkorper festhaltenden Teile hinter dem eigentlichen Messkorper angreifen, weshalb diese Teile nicht durch elastisches Zusammendrücken oder bleibende Verformung die Masse des vordern, das hei¯t messenden Teils des Messkörpers ändern, im Gegensatz zu ändern Befestigungsanordnungen, besonders bei Messkörpern mit kleinen Abmessungen. Dadurch, dass die Befestigungsorgane den Messkörper umfassen, anstatt durch ihn hindurchzugehen, eignet sich die Vorrichtung besonders gut für Lehren mit kleinen Abmessungen, die ja die meisten Lehren haben.
Es sind noch weitere Ausf hrungsformen der Erfindung denkbar, ohne dal3 dabei von den Grundsätzen der Erfindung abgegangen zu werden braucht. Somit brauchen (lie Nuten 2 und 3 weber als Befestigungs-, noeh als Einführungsnuten um den ganzen Umfang des Lehrkörpers zu gehen. Der Ring 4 kann durch andere Organe ersetzt werden. beispielsweise Baeken oder dergleichen. Die Verwendung der Erfindung ist nicht auf Bohrungslehren begrenzt.
Sie kann beispielsweise auch fiir auseinandernehmbar mit einem Griff verbundene Zentrierdorne oder allgemein dazu verwendet werden, mit als Griff dienenden Haltern zylindrische Teile auseinandernehmbar zu verbinden, die mit verhältnismässig geringem Spiel in andere. z. B. Werkstücke, eingeführt werden sollen.