Signalanlage mit umsteuerbaren Signallampen. Zur Bildung der verschiedenen Signalbil der in Signalanlagen, insbesondere bei Licht tagessignalen, werdenhäufigdieAnordnungen der Lampen so .gewählt, dass einzelne der Lampen für die Bildung mehrerer Signal bilder verwendet werden können. Diese Lam pen sind also in die verschiedenen Stromkreise umsteuerbar.
Sofern die umsteuerbaren Signallampen mit .andern in Serie geschaltet werden müs sen, was verschiedentlich bei Lichttagessigna- len notwendig ist, ist dies von Nachteil für die Lebensdauer der umsteuerbaren Lampe, da diese umsteuerbare Lampe in warmem Zu stande mit einer kalten Lampe in Serie ge schaltet wird.
Da die kalte Lampe einen wesentlich geringeren Widerstand hat als die warme Lampe, erhält die letztere im Um schaltmoment fast die volle Spannung, so dass sie während einer gewissen Zeit überlastet wird, nämlich während der Zeit, die notwen dig ist, bis die neu angeschaltete Lampe die normale Temperatur erreicht hat. Diese kurz zeitigen Stromspitzen werden dann uner- träglich, wenn nicht nur eine, sondern meh rere kalte Lampen mit der warmen Lampe in Serie geschaltet werden.
Die Spannung an der warmen Lampe kann unter diesen Umständen ein Mehrfaches der normalen Betriebsspan nung betragen, so dass .diese Lampe nach wenigen Schaltungen durchbrennt.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Signalanlage mit umsteuerbaren Signal lampen, von welchen mindestens eine Lampe in mindestens zwei Stromkreisen je mit min destens einer andern Lampe in Serie geschal tet ist, bei welcher Signalanlage zum Schutz dieser zuerst erwähnten Lampe ein verzöger tes Relais vorgesehen ist, das durch den Um- schaltvorgang,durch welchen der eine Strom kreis ausgeschaltet und ein anderer Strom kreis eingeschaltet wird, in Tätigkeit ge bracht wird,
wobei seine Kontakte so in den Stromkreis der Signallampen eingeschaltet sind und die Anlage so ausgebildet ist, dass der Lampenstrom mindestens während der Verzögerungszeit des Relais höchstens einen Bruchteil des Normalwertes erreichen kann. In der Abbildung der beiliegenden Zeich nung ist eine Schaltung eines Beispiels der erfindungsgemässen Anlage dargestellt, wo bei in diesem Beispiel als Grundschaltung die für die Steuerung von mehrbegriffigen Vorsignalen über zwei Adern übliche Schal tung gewählt wurde.
In der Grundstellung der Schaltung fliesst ein Wechselstrom von der Wechselstrom quelle über einen Kontakt 11 des Signalan- schaltrelais zum Signal durch die Lampe 1, über einen geschlossenen Kontakt 31 eines Relais 30, über die Lampe 2, und über Kon takt 14 des Anschaltrelais zur Wechselstrom quelle zurück. Das Relais 30 am Signal, das mit einer Drosselspule in Serie geschaltet ist, erhält wegen dieser Drosselspule nicht ge nügend Strom, um anziehen zu können; sein Anker ist also- abgefallen.
Die Umschaltung der Signalbilder kommt dadurch zustande, dass das Signalanschaltrelais die Lage seiner Kontakte 11, 12, 13 und 14 ändert. Die Kon takte 11 und 14 dieses Relais öffnen den Stromkreis zur Wechselstromquelle, während die Kontakte 12 und 13 schliessen, so dass nunmehr die Gleichstromquelle auf die zwei polige Leitung angeschaltet wird.
Der Strom fliesst von dieser Gleichstromquelle über den Kontakt 12 des Signalanschaltrelais, über einen Kontakt 22 zur Lampe 1, über den Kontakt 32, der nunmehr geschlossen hat, zur Signallampe 3 und zurück zur Gleichstrom quelle über den Kontakt 13 des Anschalt- relais. Da nunmehr ein Gleichstrom fliesst, konnte das Relais 30 anziehen, wodurch seine Kontakte ihre Stellung gewechselt haben, so dass nunmehr die Lampe 2 ausgeschaltet und die Lampe 3 dagegen in den Stromkreis ein geschaltet ist.
Im Augenblick der Umschaltung wird die warme Lampe 1 mit der kalten Lampe 3 in Serie geschaltet, so dass .diese Lampe 1 ausser ordentlich stark beansprucht wird.
Als verzögertes Relais ist in dem gewähl ten Beispiel ein. normalerweise an der Gleich spannung liegendes Relais 20 vorhanden, zu welchem ein Kondensator C parallel geschal- tet ist, wodurch der Abfall des Relaisankers verzögert wird. Ein Kontakt 15 des Anschalt- relais schaltet beim Anschalten der Gleich stromquelle dieses Relais ab, so dass es nach dem Umschalten auf Gleichstrom abfällt und dadurch seinen Kontakt 22 verzögert schliesst. Während der Verzögerungszeit kann der Gleichstrom also nur über Widerstand R, zu den Signallampen fliessen, wodurch er auf einen Bruchteil des Normalstromes reduziert wird.
Im Augenblick, in welchem der Kon takt 22 schliesst, erreicht der Lampenstrom wieder den Normalwert.
Wird nun wieder die Grundstellung her gestellt, so kehren auch die Kontakte des Signalanschaltrelais wieder in ihre Grund- stellung zurück, wodurch der Gleichstrom durch die Kontakte 12 und 13 unterbrochen wird. Das Relais 20 wird durch Kontakt 15 wieder an Spannung gelegt, zieht jedoch in folge des Widerstandes R2 verzögert an, da der Ladestrom des Kondensators durch diesen Widerstand sehr klein gehalten wird.
Erst wenn nun das Relais 20 anzieht, schliesst es seinen Kontakt 21, wobei sich aber :durch die Verzögerungszeit die Lampen weitgehend ab gekühlt haben. Es besteht auch hier die Mög lichkeit, den Wechselstram nicht unterbro chen zu lassen, sondern den Kontakt 21 wie Kontakt 22 durch einen Widerstand zu über brücken, wodurch der Lampenstrom bis zum Anziehen des Relais 20 auf einen Bruchteil des Normalstromes reduziert wird.
Die Art der Verzögerung des Relais 20 m i ittels Kondensator und Vorschaltwiderstand ist hier nur als Beispiel eingezeichnet worden. Es ist ohne weiteres möglich, jede andere Relaisanordnung zu verwenden, sofern sie gestattet, eine kurze Verzögerung der Ar beitsweise des Relais 20 zu erreichen.