Schneid-, naget- und hobelfähige Platte und Verfahren zur Herstellung derselben. Platten sind bekannt, bei denen ein Binde mittel wie Zement, Gips, gegebenenfalls Kunstharz und dergleichen mit einem Füll mittel, in der Hauptsache Sägemehl, gemischt wird, und so eine Masse hergestellt wird, die nach Erstarren schneid-, naget- und hobel fähig ist. Solche Platten sind unter anderem für Bauzwecke bestimmt. Die vorgenannten Eigenschaften verdankt eine Platte aus dieser Masse hauptsächlich dem starken Anteil an Sägemehl in der Masse.
Um das Sägemehl für diesen Hauptanteil in der Masse zu erhal ten, genügen zumeist das bei Sägewerken und dergleichen anfallende Sägemehl nicht, und es ist deshalb auch schon vorgeschlagen wor den, Abfallholz aus Sägewerken oder wie es in der Tischlerei und Zimmerei anfällt für diese Zwecke künstlich zu zerkleinern und zu Sägemehl als Füllmittel zu verarbeiten. Aus einer solchen Masse hergestellte Platten sind infolgedessen teuer, weil schon auf den Ein zelstoffen, aus denen die Platten hergestellt werden, eine gewisse Arbeit ruht. Die Längs- und Biegefestigkeit solcher Platten ist fer ner allein durch die Kraft des Bindemitteils begründet, das im Verhältnis zu den andern Bestandteilen der Platte teuer ist.
Die Festig keit der Platten kann auch durch Klumpen bildung der Füllmasse beeinträchtigt werden, insbesondere wenn Sägemehl mit Gips als Bindemittel verwendet wird. Eine solche mit Wasser versetzte Füllmasse neigt sehr leicht zur Klumpenbildung und muss sehr rasch be reitet und zu einer Platte verarbeitet werden, wenn .eine homogene Masse erzielt werden soll.
Es ist auch bekannt, solche Platten durch eingelegte Eisenteile, Drahtstäbe, Drahtgitter und dergleichen Festigkeit zu verleihen, insbesondere, wenn die Eisenstäbe oder Drähte mit Holzlatten nach Art eines Ge webes verflochten sind. Solche Platten haben aber ,den grossen 1Taehteil, dass sie nicht :schneid- und hobelfähig sind.
Zur Armierung .der Platten hat man bis her gewöhnliche glatte Holzleisten verwen- det, die jedoch keine genügend feste Verbin dung mit der Füllmasse ergeben, um die bei Biegungsbeanspruchung der Platte auftreten den Scherkräfte aufnehmen zu können. Ausserdem sind diese glatten bearbeiteten Holzleisten verhältnismässig teuer.
Die Erfindung bezieht sich auf eine schneid-, nagel- und hobelfähige Platte, bei der ein Holzgerippe in einer gepressten Füll masse eingebettet ist, und die sich dadurch kennzeichnet, dass das Holzgerippe aus wenig stens in der Längsrichtung der Platte ver legten Abfallhölzern besteht, und die Füll masse zum mindesten in der Hauptsache aus Sägemehl mit einem Bindemittel besteht.
Die Erfindung bezieht sieh auch auf ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Platte.
Durch die Erfindung können die Nach teile der eingangs erwähnten bekannten Plat ten behoben werden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbei spiele der Platte nach der Erfindung darge stellt, es zeigen Fig. 1 eine Aufsicht auf einen Teil einer halbfertigen Platte, Fig. 2 einen Querschnitt durch diese Platte nach Linie II-II, Fig. 3 einen Querschnitt durch eine Platte nach etwas anderer Ausführung, Fig. 4 ,eine Aufsicht auf eine mit Aussen furnieren versehenen Platte, Fig. 5 einen Querschnitt nach Linie V-V der Fig. 4.
Es ist zunächst die Herstellung einer Platte nach Fig. 1 und 2 beschrieben.
In der Zeichnung bedeutet 1 eine belie bige Form, zum Beispiel aus Blech oder der gleichen. In diese Form wird zuerst eine Lage 2 einer bindenden Füllmasse einge bracht, die in der Hauptsache aus Sägemehl mit einem Bindemittel wie Zement, Gips, Kunstharz oder Klebstoffen besteht. Auf die Lage 2 werden Abfallhölzer, zum Beispiel Säumlinge, Lattenteile und dergleichen 3 in der Längsrichtung der Platte aufgelegt. Diese Abfallhölzer werden vorher oder nach dem Auflegen mit Abfallfurnierstreifen 4 zu einem Skelett vereinigt, zum Beispiel in der aus den Fig. Lund 2 ersichtlichen Art mit einander verflochten.
Statt der Abfallhölzer 3 können auch Furnierstreifen für diesen Zweck verwendet werden, so dass das ganze Skelett aus Furnier streifen besteht. Arsch bei den Furnierstreifen verden Abfallstücke verwendet, wie sie bei der Herstellung der Furniere oder beim Zu schneiden der Furniere für ihren Endzweck als sogenannte Säumlinge abfallen. Sodann wird eine weitere Lage 5 der bindenden Füll- niasse aufgebracht, die die Zwischenräume zwischen den Skeletten vollständig ausfüllt und darübrer hinaus das Skelett in einer ge wissen Tiefe noch bedeckt, vergleiche Fig. 2. Durch Zusammenpressen dieser verschiedenen Lagen wird dann eine feste Platte erzielt.
Die Platten greisen bei billigen Herstel lungskosten eine grosse Festigkeit in der Lä ngs- und Querrichtung auf.
Besonders unter Verwendung der Furnier- z eifen a reh ir der Längsrichtung sind Plat ten von verhältnismässig geringem Quer schnitt herzustellen, zum Beispiel herunter bis zu 10 oder 12 mm Dicke.
Wenn es sieb dagegen um Platten grösse rer Stärke handelt, können auch Abfallhölzer in der Querrichtung Verwendung finden.
Die Fig. 3 zeigt eine in der vorbesehrie- benen Art hergestellte Platte als Mittellage für Sperrholzplatten, wobei 6 und 7 die Aussenfurniere darstellen. Bei einer solchen Bauart lässt sieh die Platte für die verschie densten Zwecke, zum Beispiel für Türen, Paneele und dergleicben, verwenden und stellt bei -glattem, gefälligem Äussern eine in ,sich kräftige, im Gegensatz zLl gewachsenem Holz nicht arbeitende schneid-, naget- und hobelfähige Platte dar.
Die Sperrholzteile 6 und 7 können dabei mit der aus den Teilen 2 bis 5 bestehenden Platte nur durch die Klebekraft der binden den Füllmasse verbunden sein. Es ist auch eine Ausführung möglich, bei der zwischen diesen Teilen eine besondere Klebstofflage au@yeordn;
a v-ir@l. @S'ir, laai @ angedtnitet. Wenn die Platte gemäss Fig. 3 mit Aussen furnieren versehen und dann als Sperrholz platte verwendet wird, kann die Festigkeit dieser Platte noch dadurch wesentlich erhöht werden, dass gemäss Fig. 4 und 5 Abfallfur nierstreifen 10, 11 in Längsrichtung der Platte mit den Aussenfurnieren 12 und 13 ver leimt werden, wobei dann gemäss Fig. 4 die Faserrichtung der Aussenfurniere quer zu den Furnierstreifen 10 und 11 verläuft. Diese auf die Aussenfurniere aufgeleimten Abfall furnierstreifen erhöhen das Widerstands moment der Platte ganz wesentlich.
Ausser dem wird durch Anordnung dieser Abfall furnierstreifen eine sehr gute Verbindung der Aussenfurniere mit der Füllmasse erzielt, da beim Pressen der Platte die Streifen 10 und 11 sehr fest in die aus Sägemehl und einem Bindemittel bestehende Füllmasse 14 hinein- aepresst werden. Hierdurch entsteht bei 16 eine sehr starke Verdichtung und demgemäss eine grössere Festigkeit der Platte. Hinzu kommt, dass die Abfallstreifen in ihrer Breite sehr unregelmässig verlaufen, wie dies in Fig. 4 mit den Längskanten 15 des Furnier streifens 10 angedeutet ist. Durch diese Un regelmässigkeiten wird auch eine sehr innige Verbindung zwischen den Streifen 10 und 11 und der Füllmasse erzielt.
Die Herstellung der in Fig. 4 und 5 ge zeigten Sperrholzplatte geschieht in der Weise, dass zunächst auf die Aussenfurniere 12 und 13 Abfallstreifen 10 und 11 aufge leimt werden, und zwar zweckmässig so, dass diese Abfallstreifen gemäss Fig. 5 abwech selnd an dem einen und andern Furnier an geleimt sind. Dann wird die Furnierplatte 12 in die Pressform gelegt und die Füllmasse 14 in einer gewissen Höhe aufgebracht. Schliess lich wird die Furnierplatte 13 daraufgelegt und das Ganze etwa um die Hälfte zusam mengepresst, so dass hierdurch die fertige Platte entsteht.
Um eine vollständig homogene Füllmasse zu erzielen, wird das mit einem Bindemittel, zum Beispiel Gips und Wasser versetzte Füll mittel nicht ausserhalb der Form fertigge rnacht. sondern vielmehr das Füllmittel (Sägemehl) mit dem Bindemittel trocken ge mischt, trocken in die Pressform gebracht und in dieser gleichmässig verteilt. Dann erst wird auf diese trockene Füllmasse Wasser fein verteilt in Staub- bezw. Nebelform aufge sprüht, so dass Füllmittel und Bindemittel gleichmässig durchfeuchtet werden. Auf diese Weise ist jede Kllumpenbildung ausgeschlos sen, und es wird eine völlig gleichmässige ho mogene Masse erzielt.
Ausserdem wird auch die Herstellung der Füllmasse wesentlich ver einfacht, da diese im trockenen Zustand viel gleichmässiger und bequemer in der Pressform verteilt werden kann.
Die gleichmässige Verteilung der trocke nen Füllmasse hat wiederum den Vorteil, dass die Schichthöhe der Füllmasse an jeder Stelle gleich ist, so dass also bei dem späteren Zu sammenpressen dieser Füllmasse überall der gleiche Pressdruck und die gleiche Verdich tung der Füllmasse eintreten.
Durch dieses vorbeschriebene Verfahren wird eine Platte erzielt, deren Füllmasse sehr dicht und völlig homogen ist. Durch das gleichmässige Be sprühen mit vernebeltem Wasser wird eine ganz gleichmässige Durchfeuchtung der Füll- masse und damit an jeder Stelle ein gleich mässiges Abbinden des Gipses erzielt.
Die nach diesem Verfahren hergestellte Platte hat mit Rücksicht auf die dichte homogene Füll masse eine sehr hohe Druckfestigkeit, gleich zeitig aber auch durch die Bewehrung mit den Abfallstreifen eine ,sehr grosse Zug- bezw. Biegefestigkeit.
Da bei dem neuen Verfahren da,s benötigte Wasser der Füllmasse erst zu gesetzt wird, wenn diese sich bereits gleich mässig verteilt in der Form befindet, so wird damit ein Zeitgewinn für die Herstellung der Platte erzielt, der sich insbesondere bei Stö rungen des Arbeitsprozesses günstig aus wirkt, da dann genügend Zeitreserve bis zum Abbinden des Gipses vorhanden ist.