CH206790A - Verfahren zur Herstellung von Kolbenringen, insbesondere für Leichtmetallkolben von Verbrennungskraftmaschinen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kolbenringen, insbesondere für Leichtmetallkolben von Verbrennungskraftmaschinen.

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CH206790A
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Description


  Verfahren zur Herstellung von     Kolbenringen,    insbesondere für Leichtmetallkolben  von     Verbrennungskraftmaschinen.       Gegenstand der Erfindung ist ein Verfah  ren zur Herstellung von     Kolbenringen,    ins  besondere für Leichtmetallkolben von     Ver-          brennungskraftmaschinen.    Bekanntlich sind  die bei solchen Kolben gebräuchlichen Dich  tungsringe aus Gusseisen, sogenanntem Grau  guss, gefertigt, weil sich dieser     Baustoff    für  diese Zwecke bei allen Arten von     Kolbenma-          scIiinen    bisher am besten bewährt hat.

   Aller  dings besteht bei Verwendung von     gusseiser-          nen    Ringen für Kolben, die aus Leichtmetall  gegossen sind, der empfindliche Übelstand,  dass die zur Aufnahme der Ringe dienenden  Nuten des Kolbens nach verhältnismässig kur  zer Betriebszeit schon stark ausgeschlagen,  das heisst erweitert sind, .so dass die Ringe  ihren guten Sitz verloren haben.

   Bei jedem  Kolbenspiel gelangen nämlich auf die seit  lichen Auflageflächen der Nuten schlagartig  wirkende     Druekräfte,    die umso grösser sind,  je grösser das spezifische Gewicht der Ringe  ist; sie ergeben eine rasche Abnutzung am  Kolbenkörper, weil dessen Baustoff weniger    hart als Gusseisen ist, insbesondere bei hohen       Temperaturen.    Man ist sich dieses Mangels  schon seit langem     bewusst    und hat     beispiels-          weise        vorgeschlagen,    - die     Kolbenringnuten,.     um sie vor zu schneller Abnutzung zu bewah  ren, mittels eingegossener härterer Ringe aus  Stahl oder Gusseisen auszufüttern.

       Derartige     Hilfsmittel     sind    aber     unbefriedigend.    Der  Kolben wird schwerer und komplizierter; die  verschiedene Wärmeausdehnung des     Leicht-          metalles    und des Eisens oder Stahls führt zu       betrieblichen    Schwierigkeiten, und es treten  weitere thermische Nachteile auf, auf die spä  ter eingegangen werden soll. Vereinzelt ist in  der Literatur auch schon der Vorschlag auf  getaucht, -die Kolbenringe gleichfalls. aus       Leichtmetall    herzustellen, um den auftreten  den Verschleiss in die billigeren Kolbenringe  zu verlegen, doch sind diese Vorschläge bis  her nicht zur -praktischen Anwendung gekom  men. Die Gründe sind leicht begreiflich.

   Aus  Leichtmetall gegossene Ringwind zur Ab  dichtung gegen die im Verbrennungsraum der      Maschine auftretenden hohen Drücke wenig  geeignet, denn gegossenes Leichtmetall neigt  weit mehr als der übliche     Grauguss    dazu,     Un-          dichtheiten    und Fehlerstellen aufzuweisen.  Dazu kommt, dass Ringe aus Leichtmetall  sich wegen der verhältnismässig geringen  Warmhärte und insbesondere Oberflächen  härte an den dichtenden Aussenflächen, die  beständig auf der Zylinderfläche gleiten, zu  rasch abnutzen würden.

   Vor allem ist es aber       a        ue,        'h        se        Iwierig,        derartige        Ringe        mit        einem     Grad von Elastizität herzustellen, welcher bei  den hohen Betriebstemperaturen erhalten  bleibt und für ein dauernd dichtes Anliegen  erforderlich ist. Diese Nachteile der Leicht  metallringe sind mit Recht als derart über  wiegend angesehen worden, dass demgegen  über der Vorteil der Gewichtsverminderung  keine Rolle spielen kann.  



  Die     Erfindung    beruht einerseits auf der  Überlegung, dass der aus Leichtmetall gebil  dete Kolbenring ausser dem Vorteil der Ge  wichtsverminderung     bezw.    der Schonung der       Kolbenringnuten    noch andere Vorteile von  wesentlich grösserer Bedeutung bieten würde,  nämlich Vorteile, welche die bauliche Aus  bildung und die Betriebsfähigkeit des Kol  bens selbst, ja sogar den mechanischen und  thermischen Wirkungsgrad der ganzen Ver  brennungsmaschine günstig zu beeinflussen  imstande sind;

   die Erfindung beruht ander  seits auf der Erkenntnis, dass die Nachteile  der Leichtmetallringe, die sich ihrer prak  tischen Verwendung bisher entgegengestellt  haben, vermieden werden können, wenn die  Herstellung der Ringe nicht durch Giessen,  sondern nach einem besonderen Herstellungs  verfahren erfolgt.

   Demgemäss besteht die Er  findung in einem Verfahren zur Herstellung  von Kolbenringen, insbesondere für Leicht  metallkolben von     Verbrennungskraftmaschi-          nen,    welches sich dadurch kennzeichnet, dass  der Ring aus pulverförmigem Leichtmetall  im     Sinterverfahren    hergestellt wird, indem  feingepulvertes Leichtmetall unter hohem       Pressdruck    bei erhöhter Temperatur der     Press-          form    zur Verschmelzung und innigen Verei  nigung gebracht wird.    Bekanntlich gestattet das     Sinterverfahren.     feste Körper mit ausserordentlich dichtem Ge  füge zu bilden, wenn als Ausgangsstoff Me  tallpulver feiner Korngrösse benutzt wird.

    Ein in solcher Weise hergestellter Dichtungs  ring ist vollkommen homogen und weist keine  Hohlräume oder Fehlerstellen auf, die im Be  trieb zur     Undichtheit    führen könnten. Weiter  hin bietet das     Sinterverfahren    die Möglich  keit, Legierungen zu bilden, die sich im Giess  verfahren überhaupt nicht oder jedenfalls  nicht in einwandfreier Weise erzeugen lassen.  Dies ist wichtig, weil es infolgedessen ge  lingt, dem aus Leichtmetall gebildeten Kol  benring durch Zusätze von Schwermetallen  alle die Eigenschaften zu geben, welche dem  Leichtmetall an sich fehlen. nämlich ausrei  chende Festigkeit, genügende Härte an der  äussern Gleitfläche, insbesondere bei hoher  Temperatur, ferner erhöhte Elastizität, sowie  verbesserte Gleitfähigkeit und hoher Ver  schleissfestigkeit.

   Diese Eigenschaften können  erzielt werden, ohne die     -\Värmeleitfähigkeit     wesentlich herabzusetzen, indem man dem  Leichtmetall gewisse Zusätze von Schwer  metallen zusetzt, wie später noch genauer er  läutert werden soll. Diese Schwermetalle kön  nen ebenfalls in Pulverform mit feiner Korn  grösse mit. dem Leichtmetallpulver, z. B. Alu  miniumpulver, welches auch die Wärmehärte  steigernde Beimengungen von Magnesium,  Beryllium,     Lithium    bis zu 1 % enthalten  kann, aufs innigste gemischt und unter  hohem     Pressdruak    bei entsprechender Tempe  ratur zur     Sinterung    und Verschmelzung ge  bracht werden.

   Will man Schwermetalle, die  einen hohen Schmelzpunkt haben, mit Alumi  nium, dessen Schmelzpunkt bei etwa 660   C  liegt, in gewöhnlicher Weise durch Hitze ver  flüssigen und zur Legierung bringen, so er  geben sieh wegen der verschiedenen Schmelz  barkeit ausserordentlich grosse Schwierigkei  ten. Gewisse Metalle, wie Chrom, Kobalt,       Molybdän    und andere, die überhaupt schwer  schmelzbar sind, lassen sich nur auf kostspie  lige und zeitraubende Weise mit Aluminium  in Legierung bringen.

   Vor allem ist es aber  nicht möglich, durch ein     Giessverfahren    der-      artige Legierungen in homogener Form zu er  halten, da die beschränkte Löslichkeit und  die     eutektischen    Grenzen die Möglichkeiten  der Zusammensetzung der Legierung ein  engen und selbst innerhalb dieser Grenzen  beim Zusammengiessen Entmischungen auf  treten, die     teils    auf das verschiedene spezi  fische Gewicht der Metalle, teils darauf zu  rückzuführen sind, dass die Giesstemperatur  mit Rücksicht auf die Formen nicht überall  hinreichend und gleichmässig hoch gehalten  werden kann.

   Bei der gebräuchlichen Art,  die Metalle zu legieren, ist es unvermeidlich,  dass die schwer schmelzbaren Metalle bei der  Abkühlung grössere, in der Masse     ungleich     verteilte Kristalle bilden, wodurch der gegos  sene Körper in seinen Eigenschaften nicht  verbessert, sondern unter Umständen sogar  verschlechtert wird. Die gewünschte Festig  keit, Härte, Elastizität usw. kommen nur bei  inniger homogener     Durchmischung    der ver  schiedenen Metalle zustande; im andern Falle  bilden sich beispielsweise sehr harte     Stellen,     welche die Bearbeitung erschweren, neben an  dern weichen Stellen, welche geringe Wider  standsfähigkeit haben, und     dergl.    mehr.

   Das       Sinterungsverfahren    befreit demgegenüber  von den Schwierigkeiten, welche dem       Schmelz-    und     Gussverfahren    eigen sind. Es  ermöglicht, die     eutektischen        bezw.    die Lös  lichkeitsgrenzen beliebig zu überschreiten.  Entmischungen können nicht mehr auftreten,  da die Metalle bereits in Pulverform die für  die Legierungsbildung erforderliche Korn  grösse und Mischung erhalten haben und im       Sinterungsprozess    sich in     gewünschter    Weise  aneinander lagern.

   Das Auftreten von un  gleich verteilten, die Korngrösse     überschrei-          Lenden        Kristallisationsprodukten    wird mit  Sicherheit vermieden. Infolgedessen kann  man auf die angegebene Weise Kolbenringe  aus Leichtmetall mit einer Zusammensetzung  des Materials erzeugen, welche den prakti  schen Anforderungen in bezug auf Warm  härte, Gleit- und Verschleissfähigkeit, Wärme  leitfähigkeit und dauernder Elastizität wei  testgehend entspricht. Das Material des Kol  benringes zeigt ein     gleichmässiges,    gitter-    artiges Gefüge, welches infolge des Fehlens  grosser Kristalle bei der Bearbeitung keine       Schwierigkeiten    macht.  



  Als besonders geeignetes Schwermetall,  welches die Warmhärte, die Verschleissfestig  keit und die Elastizität wesentlich herauf  setzt, ohne die Wärmeleitfähigkeit über Ge  bühr zu vermindern, kann Kobalt bezeichnet  werden. Seines hohen Schmelzpunktes wegen  ist es mit Aluminium nur schwer in Legie  rung zu bringen. Versuche zur Beimischung  durch Erschmelzen von     Vorlegierungen    schei  terten an der übermässigen Beanspruchung  der Schmelztiegel, wodurch das Verfahren       unwirtschaftlich    wurde.  



  Es liegt jedoch für die Herstellung von       Leichtmetallkolbenringen    ein besonderes In  teresse vor,     Kobaltzusätze    zu verwenden, da  Kobalt im     Gegenstaz    zu andern Schwermetal  len mit Aluminium keine Mischkristalle bil  det,     sondern    mit ihm eine Verbindung von  der Formel     Co3A1"    eingeht, welche für den  genannten Verwendungszweck ausserordent  lich günstige     Eigenschaften    aufweist und  dem     Kolbenring    die Eigenschaften verleiht,  die er zur Erfüllung seines Verwendungs  zweckes benötigt.  



  Da das     Sinterungsverfahren    auch die Bei  mischung anderer, keine Verbindung mit  Aluminium eingehender Schwermetalle zu  lässt, ohne wie das Schmelzverfahren an       eutektische    Grenzen     gebunden    zu sein, kön  nen neben Kobalt auch Nickel-, Kupfer-,  Mangan- und Chromzusätze Anwendung fin  den, wobei Nickel und Kupfer zur Verbesse  rung der     Wärmeleitfähigkeit    und     Gleit-          eigenschaften,    Mangan und Chrom zur Er  höhung der Elastizität benutzt werden.

   Bei  spielsweise weist eine     Sinterlegierung    in den  Grenzen von 10 bis 30 % Kobalt, 2 bis 5  Nickel, 1 bis 4 % Mangan, 2 bis 5 % Chrom,  Rest Aluminium, dem Zusätze von     Lithium,     Beryllium, Magnesium in der Grössenordnung  von 1 % beigemischt werden können,     eine     Warmhärte bis zu 80     Brinell    bei 300   C,  eine Wärmeleitfähigkeit über 0,3 und eine  hinreichend grosse Verschleissfestigkeit auf.

        Zum Vergleich seien die     ZVerte    des Grau  gusses mit Warmhärte 1.50     Brinell        bei    300  und Wärmeleitfähigkeit 0,1. sowie der     besten          Leichtmetall-Kolbenlegierungen    mit Warm  härte 45 bei<B>300'</B> und     Wärmeleitfähigkeit     0,4 herangezogen.

   Die in der vorgeschlagenen       Sinterlegierung    angegebenen Zusätze von  Chrom,     3langan    und Nickel können auch  ganz oder teilweise durch metallurgisch an  nähernd äquivalente     Seh-,vermetalle    wie     -Vol-          fram,        Molybdän,    Titan und andere ersetzt  werden, wobei ebenfalls Werte erzielbar sind,  welche eine praktische Verwendbarkeit des       gesinterten        Leichtmetallkolbenringes    gewähr  leisten.

   Auch in diesem Falle können dem  Gemisch noch Zusätze von     Lithium,    Beryl  lium und     Magnesium    in der Grössenordnung  von je etwa<B>l</B>     /'o    beigefügt werden.    Bei Kolbenringen, die durch Giessen er  zeugt sind, pflegt man die erforderliche  federnde Spannung durch Hämmern zu er  zeugen. Dieses Verfahren ist für gesinterte  Ringe wegen ihres gitterartigen     Gefüges     nicht zweckmässig. Im vorliegenden Falle  empfiehlt es sich, die gefertigten Ringe einer  Nachbehandlung     mittels    Wärme zu unterwer  fen, durch welche ihnen die erforderliche  Spannung gegeben wird, welche sie zum An  liegen an die Zylinderwand benötigen.

   Dies  kann beispielsweise dadurch     gesehehen,    dass  der geschlitzte Ring im rohen oder fertig be  arbeiteten Zustand     auf    einem Spanndorn auf  gespannt, längere Zeit einer zweckentspre  chend höher gewählten Temperatur ausge  setzt und abgeschreckt wird. Der Ring nimmt  dadurch     endgültig    die Form an, welche ihn  befähigt, im eingebauten Zustande einen hin  reichenden     Anpressdruck    auf die Zylinder  wand auszuüben.  



  Die Eigenschaften des im     Sinterverfahren     erzeugten     Kolbenringes    aus Leichtmetall kön  nen gegebenenfalls noch dadurch     verbessert     werden, dass der Ring auf den gleitenden  Aussenflächen mit einem     Eloxalüberzug,    das  ist bekanntlich eine auf elektrischem Wege  hervorgebrachte Oxydation des Aluminiums  an seiner Oberfläche, versehen wird. Durch    das     Eloxieren    wird nicht nur die Härte an  der Oberfläche erhöht und dadurch. die Ver  schleissfähigkeit vermindert, sondern es wird  vor allen Dingen auch die Wärmeleitfähig  keit des     Ringes    in hervorragendem     -Masse    ver  bessert.

   Durch Versuche ist festgestellt wor  den, dass die     Uähigkeit.    Wärme aufzunehmen  und Wärme auszustrahlen, auf ein Vielfaches  gesteigert wird, was     irn    vorliegenden Falle,  wie noch gezeigt werden soll, von besonderer  Bedeutung ist.  



  Auf diese Weise lassen sieh Dichtungs  ringe aus Leichtmetall     erzeugen,    welche in  bezug auf die oben erwähnten Eigenschaften  den gebräuchlichen Ringen aus     Grauguss    in  keiner Weise nachstehen. Auf der andern  Seite sind sie     aber    den     üblichen    Kolbenringen  in wesentlichen Beziehungen überlegen.     Trotz     der Beimengungen von Schwermetallen, die       j ,    gegebenenfalls nur einen Bruchteil der Ge  samtmasse bilden.

   ist ihr spezifisches Ge  wicht gering und nicht wesentlich höher als  dasjenige, der     Legierung,    aus welchem der  Kolben     besteht.    Infolgedessen     wird    die Ab  nutzung der     Kolbenringnuten    entsprechend  geringer. Viel wichtiger sind die bisher offen  bar nicht erkannten Vorteile. welche dadurch       entstehen,    dass der aus Leichtmetall gebil  dete     Kolbenring    eine ausserordentlich gute       1Värtneleitfä        higkeit    aufweist, welche etwa  dreimal so gross als diejenige des Gusseisens  ist und     welche    durch die Zusätze von Schwer  metallen sogar noch verbessert wird.

   Bekannt  lich     herrscht    im Betriebe die höchste Tempe  ratur am Kolbenboden, das heisst an der  Stirnfläche des     Kolbens,    welche dauernd mit  den verbrennenden Gasen in Berührung ist.  An dieser Stelle nimmt der     Kolben        dauernd     Wärme auf. welche an die gekühlten     Zylin-          derfhiehen        abzuleiten    ist.

   Durch     Messungen    ist  festgestellt worden, dass die Betriebstempera  tur an der Stirnfläche des     Kolbens    etwa 250    und in dem die     Kolbenringe    tragenden Kopf  noch     annähernd    200   beträgt, während das  sich anschliessende     Kolbenhemd    (Kolbenman  tel),     welches    gewöhnlich vom     Kolbenkopf    am  Umfang ganz oder grösstenteils durch einen  Schlitz getrennt ist, etwa eine Temperatur      von<B>130'</B> aufweist.

   Da nun die gekühlte  Zylinderwand eine Temperatur von beispiels  weise<B>80'</B> hat, so beträgt das Temperaturge  fälle am     Kolbenkopf    120' gegenüber einem  Gefälle von nur<B>50'</B> zwischen Kolbenhemd und  Zylinderwand. Für die Kühlung des Kolbens  würde es günstig sein, wenn die Abführung  der Wärme an die gekühlte Zylinderfläche  dort stattfinden würde; wo     das    Wärmegefälle  gross ist, also am Kolbenkopf. Nun     wird    aber  der Kopf     gewöhnlich    im Aussendurchmesser  geringer als das Hemd ausgeführt, so dass  zwischen Kopf und Zylinderfläche ein mit  01 gefüllter Spalt verbleibt, der die Wärme  schlecht leitet.

   Der Wärmeübergang vom  Kopf zum Zylinder kann nur mittels der  Kolbenringe erfolgen, welche dicht an der  Zylinderfläche anliegen. Bestelen nun diese  Ringe aus Gusseisen, dessen Wärmeleitfähig  keit nur ein Drittel so gross wie die des       Leichtmetalles    ist, so tritt am Kolbenkopf  eine Stauung der Wärme ein, welche bewirkt,  dass dieser Teil eine sehr hohe Betriebstempe  ratur annimmt. Diese     Aufstauung    der Wärme  wird nun noch gesteigert, wenn die Kolben  ringnuten, wie eingangs     erwähnt,    noch mit  einem schlechter leitenden Futter aus Guss  eisen versehen werden. Der die Ringnuten  enthaltende Teil des Kolbenkopfes verbleibt  dann auf einer Temperatur .die derjenigen  der     Kolbenstirnfläche    sehr nahe kommt.  



  Nun vermindert sich bekanntlich die  Härte des     Leichtmetalles    sehr schnell mit  wachsender Temperatur. Während sie im  kalten     Zustand    etwa 120     Brinell    beträgt,  sinkt sie bei 250   schon auf 60     Brinell    ab.  Diese starke Verminderung der Härte ist  hauptsächlich die Ursache, weshalb sich die       Kolbenringnuten    im Betriebe verhältnismässig  rasch verschleissen. Diesem Nachteil kann am  besten vorgebeugt werden, wenn dafür ge  sorgt wird, dass die Wärme vom Kolbenkopf  in wirksamerer Weise zum Zylinder abflie  ssen     kann,    als dies bei den bisherigen Kolben  konstruktionen der Fall ist.

   Diese erheblich  verbesserte Abkühlung tritt ein,     wenn    sich  der     Wärmeübergang    zur Zylinderfläche mit  tels Körper aus     Leichtmetall    vollzieht, wel-         chem    noch besonders     gut    leitende Zusätze von  Schwermetallen beigemengt sind. Wenn auch  durch derartige Zusätze das spezifische Ge  wicht und die Härte der Kolbenringe ein  wenig vermehrt wird, so spielt     das    keine  Rolle, sobald durch die bessere Wärmeabfüh  rung erzielt wird, dass das Material des  Kolbenkopfes im Betrieb nicht zu weich wer  den kann.  



  Mit der Verminderung der Betriebstempe  ratur des Kolbenkopfes sind aber auch noch  andere praktische Vorteile verbunden. Wie  bereits erwähnt, musste der Kolbenkopf bei  den bisherigen Konstruktionen mit Rücksicht  auf die stärkere Ausdehnung im Durchmesser  merklich kleiner als das Kolbenhemd ge  halten werden. Während beispielsweise die  gebräuchlichen Leichtmetallkolben von Fahr  zeugmotoren am Kolbenhemd mit einem Spiel  von fünf Hundertstel Millimetern laufen kön  nen, muss dieses zwischen Zylinderwand und  Kolbenkopf     etwa    zwei bis drei Zehntel betra  gen (beides auf einen Kolben von etwa  80 mm<B>0</B> bezogen), um hier das Fressen des  Kolbens zu vermeiden.

   Hieraus ergibt sich  die ungünstige Folge, dass im praktischen Be  triebe der Ölfilm     zwischen    Kolbenkopf und  Zylinderwand immer- wesentlich dicker, das  heisst     \schlechter    wärmeübertragend ist, als  der     verhältnismässig    dünne Ölfilm zwischen  Kolbenhemd und     Zylinderwand.    Die Erfin  dung gewährt die Möglichkeit, das Spiel am  Kolbenkopf und somit die Stärke des Öl  filmes geringer zu bemessen, weil die Aus  dehnung des Kolbenkopfes kleiner wird.  Dann ergibt sich auch an diesen Stellen ein  wesentlich besserer     Wärmeübergang    und  demnach eine Potenzierung der Abkühlungs  wirkung.

   Wird die Ausdehnung des Kolben  kopfes kleiner, so ist es auch möglich, das  Spiel zwischen dem Grund der Kolbenring  nuten und den Leichtmetallringen geringer  zu halten. Infolgedessen     wird    auch an dieser  Stelle der Öl-     bezw.    Luftspalt schmäler, die       Wärmeübertragung    vom Kolbenkopf auf den  Kolbenring grösser.  



  Wird nun die     Betriebstemperatur    des  Kolbenkopfes erheblich niedriger, so kann      auch die Stärke des Kolbenbodens, welcher  die höchsten Beanspruchungen auszuhalten  hat, entsprechend geringer gewählt werden,  wodurch sich das Kolbengewicht verkleinert  und eine Verbesserung des mechanischen  Wirkungsgrades des Motors erzielt wird.  



  Ferner     lässts    ich wegen der verringerten  Temperatur des Kolbenkopfes bei Beibehal  tung der gleichen     Kolbenbodenstärke    das  Kompressionsverhältnis der Maschine er  höhen, wodurch der thermische Wirkungs  grad der Maschine und damit auch ihre Lei  stung verbessert, der Brennstoffverbrauch  verringert wird. Insbesondere kann bei Die  selmotoren, bei welchen die Kolbenböden der  hohen Wärmebeanspruchung wegen aus  Leichtmetallen verschiedener Wärmeleit  fähigkeit im     Verbundguss    hergestellt werden,  die Erzeugung in einem einheitlichen Bau  stoff erfolgen, mithin die Herstellung erleich  tert und verbilligt werden.  



  Die Möglichkeit, den Spielraum zwischen  Kolbenkopf und Zylinderwand zu verringern,  bewirkt nicht nur eine verbesserte Wärmeab  fuhr, sondern hat auch die günstige Folge,  dass der Kolbenring weniger aus der Kolben  ringnute herausragt; der dem Explosions  druck ausgesetzte Teil der     Kolbenringfläche     wird also kleiner, dementsprechend werden  die von der Tragfläche der     Kolbenringnute          aufzunehmenden,    für deren Abnutzung mass  gebenden Druckkräfte geringer.  



  Weiterhin ist beachtlich, dass nunmehr  auch die Gefahr des Festbrennens der Kol  benringe kleiner wird, weil das 01, das sich  zwischen den Kolbenringen und den Kolben  ringnuten befindet, einer geringeren Tempe  ratur ausgesetzt ist. Gerade der bei den ge  bräuchlichen Bauarten auftretende Wärme  stau trägt viel zur     Verkrackung    des Öls und  zum Festbrennen der Ringe bei.  



  Schliesslich sei erwähnt, dass durch die  günstigere Wärmeabfuhr vom Kolbenkopf  auch die Betriebstemperatur des Kolbenhem  des     ermässigt        wird.    Das Kolbenhemd mit sei  nen den Kolbenbolzen tragenden Lagern hat  daher eine grössere     Warmhärte,    was insbe-    sondere für die Haltbarkeit der Kolbenbolzen  lager von Bedeutung ist.  



  Es werden also alle Schwierigkeiten ther  mischer und mechanischer Art, welche dar  auf zurückzuführen sind; dass der Kolbenkopf  nicht wirksam genug von der angestauten  Wärme befreit wird, in dem Masse verringert,  als die Verwendung der     Leichtmetallringe     eine günstigere Wärmeabfuhr vom Kolben  kopf zur gekühlten Zylinderwand hervorruft.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Kolben ringen, insbesondere für Leichtmetallkolben von Verbrennungskraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring aus pulverför migem Leichtmetall im Sinterverfahren her gestellt wird, indem feingepulvertes Leicht metall unter hohem Pressdruck bei erhöhter Temperatur der Pressform zur Verschmel zung und innigen Vereinigung gebracht wird. UNTERAN SPRt\CHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass dem verwendeten Leichtmetallpulver Zusätze von Schwer metallen, ebenfalls in Pulverform, unter gleichmässiger Verteilung beigemengt wer den. 2. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1., dadurch gekennzeichnet, dass als Schwermetallzusätze Metalle hoher Schmelztemperatur Anwendung finden. 3 Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 und \?, dadurch gekenn zeichnet, dass das pulverförmige Metall gemisch aus 10 bis 30 % Kobalt, \? bis 5 Nickel, 1. bis 4 % Mangan, \? bis 5 Chrom und im Rest aus Aluminium zu sammengesetzt wird. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, dass das pulverförmige Metall gemisch aus 10 bis 30 % Kobalt, 2 bis 5 Titan, 1 bis 4 % Molybdän, 2 bis 5 Wolfram und im Rest aus Aluminium zu sammengesetzt wird. 5. Verfahren nach Patentanspruch und Tln- teransprüchen 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, dass das pulverförmige Metallge misch aus 10 bis 30 % Kobalt, 2 bis 5 Nickel, 1 bis 4 % Mangan, 2 bis 5 Chrom, je etwa 1 % Lithium, Beryllium und Magnesium, sowie aus Aluminium als Rest zusammengesetzt wird. 6.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, dass das pulverförmige Metallge misch aus 10 bis 30 % Kobalt, 2 bis 5 Titan, 1. bis 4 % Molybdän, 2 bis 5 Wolfram, je etwa 1 % Lithium, Beryl- lium und Magnesium, sowie aus Alumi nium als Rest zusammengesetzt wird. 7. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolbenring ge schlitzt, auf einen Spanndorn aufgespannt, erhitzt und abgeschreckt wird, so dass er die für den erforderlichen Anpressdruck an den Zylinder geeignete Form annimmt. B.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der gesinterte Ring nach Beendigung des Bearbeitungsvor ganges an seiner Oberfläche eloxiert wird.
CH206790D 1938-03-14 1938-03-14 Verfahren zur Herstellung von Kolbenringen, insbesondere für Leichtmetallkolben von Verbrennungskraftmaschinen. CH206790A (de)

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