Elektrische Maschine. Gegenstand der Erfindung ist eine elek trische Maschine, wie z. B. eine Synchron- oder eine Asynchronmaschine, :ein. Einanker umformer, ein Kommutatormotor etc., .deren Ankerwicklung aus Leitern besteht, die kurz geschlossene Spulen mit stark verkürztem Wicklungsschritt bilden. Die Veränderung des Widerstandes der Wicklung wird durch eine Art Gegenschaltung erreicht, d. h.
es wird durch .die weiter beschriebenen neuarti gen Schaltungen erreicht, dass der Stromver lauf in,den einzelnen Leitern derart geändert wird, dass eine erwünschte, sehr hohe Ver- grösserung der Verluste, also des Widerstan des, eintritt, wobei die Streuung sehr niedrig gehalten werden kann.
Die bekannten Anordnungen von Gegen- >clialtungen, z. B. Görges (D. R. P. Nr. 82016), Déri (Zeitschrift für Elektrotechnik, Wien 1898, Seite 285), Aichele (Schweizer Patent N r. 80285), Richter (D. R. P. Nr.<B>383,693)</B> weisen verschiedene Nachteile auf.
Es sind dies alles regelrechte Wicklungen, die meist als Wellen- oder Schleifen-Mehrschichtwick- lungere ausgeführt werden und entsprechend teuer sind. Einige der angeführten Wicklun- gen benötigen besondere Widerstände zur Widerstandserhöhung, die dadurch zur Wirk samkeit kommen, dass die Polzahl des die Wicklung erregenden Feldes geändert wird.
Sowohl die Anordnung der Widerstände, als auch die Polumschaltung :der induzierenden Wicklung ist kompliziert und teuer. Ausser dem tritt die Widerstandserhöhung in den meisten Fällen stossweise auf, was im allge meinen nicht erwünscht ist. Bei .den meisten Ausführungen ist auch die Streuungserhö hung sehr gross:, was meist nicht vorteilhaft ist. Ein Nachteil -der polumschaltbaren Wick lungen ist ihr schlechterer Wicklungsfaktor, so dass derartige Maschinen immer grösser und teurer ausfallen.
Die erfindungsgemässe elektrische Ma schine hat eine Wicklung, :die frei von den angeführten Nachteilen ist. Sie kennzeichnet sich dadurch, dass,die einzelnen Spulenseiten der Spulen der Ankerwicklung an Impedan zen angeschlossen sind, Indem auf :
der beiliegenden Zeichnung in Fig. 1 bis 4 schematisch dargestellten Aus führungsbeispiel der Wicklungsanordnung des Erfindungsgegenstandes bedeutet 1 biss 6 einige Leiter der Wicklung, die auf einer Seite des Ankers 12 :durch einen Ring 7 mit- einander verbunden sind.
Die Leiter 2, und 3 bezw. 4 und 5 usw. sind in je einer Nut,des Ankers 12 zweckmässig nebeneinander ange ordnet, wieder Querschnitt durch .den Anker Fig. 2 zeigt. Auf der andern Seite des An kers 142. führen je zwei Leiter benachbarter Nuten, z. B. 1 und 2, 3 und 4, 5 und 6 usw.
zu Impedanzen 9, 1-0, 11 beliebiger Bauart, die ihrerseits. zum Beispiel durch einen Ring 8 verbunden sind.
Wird die Grösse der Impedanzen 9, 1(l, 11 usw. auf irgendeine Weise zu Null gemacht, so verläuft der :Strom nach Fig. 3. Die An ordnung entspricht einem normalen Käfig anker mit zwei pamallel geschalteten Leitern ,je Nut.
Wird die Grösse der Impedanzen 9, 10, 11 usw. auf irgendeine Weise, z. B. durch Ab schalten, unendlich gross gemacht, so verläuft der .Strom nach Fig. 4,d. h. der Strom des Ringes 7 umfliesst :die anliegenden Zähne. Der Strom des Ringes fliesst zum Beispiel ,durch den Leiter 3. nach rechts und kehrt durch den Leiter 4 wieder zurück; dies ist in Fig. 2 dadurch zum Ausdruck gebracht, dass Leiter .3 :
durch "x", Leiter 4 durch. "a" aus gefüllt ist, hierbei bedeutet "x" einen Strom, der in die Papierebene von oben eintritt, "o" einen .Strom, der aus der Papierebene von unten austritt. Dadurch, dass die Leiter in Fig. 4 vom Ringstrom durchflossen werden, in Fig. 3 jedoch nur vom halben Nutstrom, sind die Kupferverluste in ihnen bei glei chen Strömen in den Ringen 7 (Fig. 3 und 4) in Fig. 4 vergrössert, und zwar mit dem Qua drate aus :dem Verhältnis von Ringstrom zu halbem Nutstrom.
Dieses Verhältnis. ist
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(a - Winkel benachbarte' Nuten.). Da bei gleichen Ringströmen des Ankers, der Strom des Ständers ebenfalls gleich ist, so bedeutet das soeben abgeleitete Ergebnis, dass für .das Netz der Widerstand der Induk tionsmaschine mit dem .Stromverlauf im An ker nach Fig. 4
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mal .grösser ist als nach Fig. .3.
Fassen wir sin
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als, .den Wicklungsfak tor der Spulen, die aus den Leitern 1, 2 bezw. 3, 4 usw. bestehen und deren Spulenweite eine Nutteilung beträgt, auf, so können wir sagen, dass die Widerstandserhöhung umge kehrt proportional dem Quadrate des Wick lungsfaktors k der Ankerspulen 1, 5: bezw. 3, 4 usw. ist. Die Ankerspulen können natur gemäss auch .mit grösserem Schritte y als einer Nutteilung ausgeführt werden (siehe Fig.14).
Ein bemerkenswertes Ergebnis dieser viel phasigen Gegenschaltung ist die unverän derte Streuung, da zwar bei Anlauf jeder Leiten von einem
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mal grösserem .Strom durchflossen wird, aber die Ströme in den Leitern 2 und 3 usw. (Fig. 2) in der Phase so stark .gegeneinander verschoben sind, dass ihre geometrische Summe gerade nur den normalen Strom je Nut für den normalen Betriebszustand bei Lauf ergeben. Es bildet sich daher nur ein schwaches Nutenquerfeld aus.
Es ändern sich deshalb weder Nut- noch Differenz- (= Ober- wellenstreuung) noch Ringstreuung, daher ist die Reaktanz unverändert.
Der Stromverlauf bei Impedanzen, die von 0, bezw. - abweichen. ist derselbe wie bei Doppelkä figläufern, allerdings mit dem Vorteil, dass :die Wärmekapazität viel grösser ist, da für den Anlauf die ganze Wicklung zur Verfügung steht;
wogegen bei Doppel käfigläufern :der grösste Teil :der Anlauf- wärme im Anlaufkäfig mit viel geringerem Metallgewicht vernichtet wird. Ein weiterer Vorteil ist ,die geringere radiale Nuthöhe.
Die Impedanzen 9, 10, 11 usw. können dadurch erzielt werden, dass 9, 10, 11 usw. in bekannter Weise einen zweiten Hilfsanker 13 bilden (Fig. 5). Die Leiter des Hilfs ankers 13 können durch Verlängerung der Leiter 1, 2, 3, 4 usw. des Hauptankers 12 erhalten werden (Fig. -6).
Auf dem Hilfsanker können magnetische Hilfsteile aufliegen, die durch Zentrifugal kräfte während des Anlaufes abgehoben wer den, wodurch .der Leistungsfaktor und die Überlastungsfähigkeit gegenüber einem nor malen Käfiganker wesentlich verbessert wer den können. Die Konstruktion des Hilfsankers ist dann ähnlich wie der Hilfsanker der Bayerischen Elektrizitätswerke, Landshut (D. R. P. Nr. 417703, 426794).
Wird der Hilfsanker magnetisch so reich lich bemessen, dass keine wesentliche Sätti gung eintritt und sind .die Nuten, in denen die Leiter 9, 10, 11 usw. (Fig. 5), bezw.die Leiter 1, 2, 3 usw. im Hilfsanker 13 (Fig. 6) liegen, eingeschlossen, so ist die Reaktanz der Leiter d es Hilfsankers so gross, der Magneti sierungsstrom hingegen so klein, dass beim Anlauf der Stromverlauf mit grosser Annähe rung demjenigen gemäss Fig. 4 entsprechen wird. Der Stromverlauf ist für den Anlauf in Fig. 5 und 6 durch Pfeile angedeutet; die Pfeile der Leiter 9, 10, 11 usw., die zum Ringe 8 weisen, deuten den: Magnetisierungs strom des Hilfsankers an.
In Fig. 6 tritt eine Widerstandserhöhung in den Leitern 1, 2, 3 -usw. sowohl im Haupt anker 192 als auch im Hilfsanker 1,3, auf; durch elektrisch leitende Verbindung benach barter Leiter 1, 2 bezw. 3, 4 usw. über eine wählbare Länge 41, bezw. benachbarter Lei ter 2., 3 bezw. 4, 5 usw. über eine beliebige Länge 40, kann jedoch die Widerstandser höhung gegebenenfalls bis auf Null vermin dert werden. Auf diese Weise kann man demnach stets Spulen mit der Spulenweite 1 Nutteilung verwenden.
Beim Anlauf fliesst in den Länge: 40 nur der normale Leiter- strom, angedeutet durch die Pfeile 45 und durch die Leiter des Hilfsankers über die Längen 41 nur der Magnetisierungsstrom, an gedeutet durch ,die Pfeile 48.
Bei Lauf ist die Rotorfrequenz sehr klein, die Reaktanz daher besonders, wenn der Eisenschluss der Nuten des Hilfsankers. .durch Einführen eines Luftspaltes unterbrochen wird, ebenfalls klein, so dass der Stromver lauf nunmehr der Fig. 3 entsprechend ver laufen wird. Auch :durch Veränderung des ohmschen Widerstandes von 9, 10, 11 usw. (Fig. 1) lässt sich der Stromverlauf ändern.
Diese Lö sung dürfte jedoch mit Rücksicht auf die grossen Ströme, geringen Spannungen und grosse Schalterzahl sehr schwierig sein.
Die Wicklung der erfindungsgemässen Maschine kann als eine Abart der von Punga (D. R. P. Nr. 276610) angegebenen Wicklung aufgefasst werden, wobei jedoch bei der er findungsgemässen Maschine mit der eigen artigem der Pungaschen einigermassen ähn lichen:
Anordnung ,der Wicklung ein anderer als der von Punga angestrebte Zweck verfolgt wird; diese eigenartige Anordnung der Wick lung dient nämlich bei .der .erfindungsgemä ssen Maschine, wo sie noch, zum Unterschied von der Ausführung nach Punga durch stark verkürzten Wicklungsschritt y charakteri- siert ist, dazu, beim Anlauf eine beträcht- liche Erhöhung des Widerstandes auf den
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fachen (z.
B. auf den 10- bis, 40fachen) Lauf- wert zu erreichen; besonders zweckmässig ist es, die Wicklungsanordnung bei -der erfin- dungsgemüssen Maschine So zu gestalten. dass jeweils zwei. Leiter (z.
B. die Leiter 1 und 2 in Fig. 1), die zusammen ein Wicklungsele- ment von kleinem Wicklungsfa)ktor bilden, in. Parallelschaltung, also mit pro Zweig nur einem ,Stab, demnach mit dem bestmöglichen Wicklungsfaktor k - 1,
auf ein System von unter .sich in Stern- oder in Ringschaltung verbundenen Impedanzen 9, 10, 11 (Fig. 1) geschaltet sind, wobei diese Impedanzen durch ihre Frequenzabhängigkeit oder durch willkürliche mechanische Änderung auf be liebige Weise die Stromverteilung so beein flussen, dass im Anlauf beim Höchstwert der Impedanzen die Widerstandserhöhung sich dem Wert
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im Lauf für kleine Impedan zen :dagegen dem Werte Null nähert.
Es sei bemerkt, dass die Anordnung der Wicklung mit einem Schritt, der grösser als eine Nutteilung ist, nach Fig. ? schwierig ist. da ,die Stirnverbindungen der Wicklung sich am einfachsten in zwei Lagen anordnen las sen und hierfür auch die Ausführung je Nut in zwei Lagen radial übereinander das Gege bene ist. Die Anordnung der Leiter überein ander im Gegensatz zu Fig.
2, in .der beide Leiter (Spulenseiten) die ganze Nuthöhe ein nehmen, ergibt bedeutend grössere Hut streuungen, da die gegenseitige Induktivität der Leiter, welche die totale Induktivität in folge der grossen Phasenverschiebung der Ströme stark heruntersetzt, in diesem Falle viel kleiner ist und sich infolge der grossen Leiterströme ein starkes Nutenquerfeld gegen die Hutmitte ausbilden kann.
Der grosse Unterschied in der Hutstreuung zwischen der üblichen zweischichtigen An ordnung, bei welcher zwei Schichten in der Nut übereinander in radialer Richtung vor handen sind, :gegenüber der Anordnung mit zwei Leitern nebeneinander nach Fig. 2, die sich hei :der Wicklungsanordnung gemäss der Erfindung leicht ausführen lässt, lässt sich wie nachstehend ableiten. Die Hutstreuung einer Zweischichtwicklung nimmt mit der Schrittverkürzung ab. Sie ist ungefähr
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mal kleiner als bei vollem Schritt.
Die Ab- leitung dieser Formel ist in der Zeitschrift ,Elektrotechniky Obzor", Prag, 1936, Jahr gang 2,5, Heft 47, zu finden. Hingegen nimmt die Hutstreuung bei der Anordnung nach Fig. ? (k,') proportional ab. Das Verhältnis der Verminderung der Nutstreuung einer normalen Zweischichtwicklung zur Vermin derung :der Streuung der erfindungsgemässen Wicklung nach Fig. 3 sei k, Es ist
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Für eine Widerstandserhöhung von
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wie sie für :den Anlauf mit doppel tem Normalmoment eines Motors mittlerer Grösse gefordert werden kann. ergibt sich k, - 9,75.
Die Nutstreuung einer Zwei s-ohichtwioklung kann also ungefähr zehnmal grösser sein als die Gutstreuung der erfin dungsgemässen Wicklung. Der Vorteil der beschriebenen Wicklung, .deren Ausführung nach Fig. \?" im Gegensatz zu allen bisher üblichen Wicklungen mit Gegenschaltung, keine Schwierigkeiten bereitet, ist, wie be wiesen, sehr gross.
Aber nicht nur :die Nut streuung, sondern auch die Stirnstreuung,der beschriebenen Wicklung ist bedeutend kleiner als die Stirnstreuung der bekannten Wick lungen mit Gegenschaltung mit ihren bedeu tend längeren Stirnverbindungen und bleibt während des ganzen Anlaufvorganges unver ändert. Die Differenzstreuung (= Oberwel- lenzahnkopfstreuung) der Wicklung ist ge nau gleich der Differenzstreuung einer nor malen Käfigwicklung gleicher Hutzahl, ist also das Minimum. des bei gegebener Hutzahl erreichbaren.
Wie anhand der Fig. 6 beschrieben, lässt sich durch elektrisch leitende Verbindung (40, 41) benachbarter Leiter eine beliebige kleinere Widerstandserhöhung zwischen
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und 0 einstellen. Man kann demnach auf die Ausführung der Wicklung mit y, grösser als eine Hutteilung, die teurer, komplizierter und schlechter ist, verzichten.
Der Vorteil der Wicklung mit grösser als 1 besteht nur im kleineren Strom je Leiter, der im Verhältnis
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kleiner ist als bei y - 1. Die .Schweissstellen der Leiter 1 mit 2 usw. werden daher von kleinerem Strom beim Anlauf durchflossen.
Die :Spannungen an .den Impedanzen 9, 10, 11 beim Anlauf sind fast so gross wie die Spannung,der ,Stäbe des Ankers 1, 2 usw. im Stillstande. Die Impedanzen 9, 10, 11 müs sen demnach, falls sie als Induktivitäten aus geführt werden und der Magnetisierungs strom nicht gross- sein soll, fast .so gross sein wieder Anker (Fig. 5 und 6).
Diesen Nach teil vermeidet die weiter anhand der Fi,g. 7 beschriebene Ausführungsfarm der Wicklung des Erfindungsgegenstandes. Es wird an Stelle der Impedanzen 9; 10, 11 usw. ein Spiegelbild des Ankers 12 verwendet. Der ursprüngliche Anker sei mit 121, das Spie gelbild des Ankers mit 122: bezeichnet. Der Anker 122 wird ebenfalls von einem .Stän der vom Netz induziert.
Es kann bei richti ger Phasenverschiebung des Feldes im Anker 12,2 gegenüber 121 bei Phasenopposition kein Strom vom Anker 121 nach 122 fliessen, ge nau so, wie in Fig. 4 bei unendlich grossen Impedanzen 9, 10, 1.1. Der Stromverlauf in den Ankern 12e1 und 122 (Fig. 7) entspricht vollständig ,demjenigen gemäss Fig. 4 und 2. Man erhält also auch hier eine fache Wi derstandserhöhung. Diese findet
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sowohl im Anker 12,1, als auch im Anker 122 statt, da der Stromverlauf in beiden Ankern spiegel bildlich verläuft (Fig. 7).
Bei Verdrehung der Felder so, dass sie in beiden Ankern längs jedes durchgehenden Leiters dieselbe Phase haben, fliesst der Strom durch,die bei den Anker von Ring 71 zum Ring 72 hin durch; die Widerstandserhöhung ist (Fig. 8).
Da beide Anker am Übertragen der Lei stung beteiligt sind, kann jeder Anker für die halbe Leistung ausgeführt wenden, so dass die totale Ankerlänge dieselbe bleibt, wie bei einem normalen Motor. Es entfallen jederlei Schalter, Widerstände und Reaktanzen im Rotor, .die nur bei Anlauf wirksam sind; die gesamte Veränderung der Stromgrösse und des Stromverlaufes im Rotor wird durch Ver drehung des einen Ständerfeldes erreicht.
Wir wollen diese Abart der vorliegenden Wicklungsanordnung Doppelgegenschaltung nennen, da zwei Anker mit vielphasiger Ge genschaltung transformatorisch vom Ständer aus gesteuert werden, indem die Phase des Feldes,, durch Verdrehung ges einen Ständers gegen den andern. mechanisch oder elektrisch in an und für sich bekannter Weise wie bei wohlbekannten Doppelständermotoren vorge nommen wird (z. B. D. R. P. Nr. 108543., 129788, 3217284, 334151, 337108).
Die Verwendung des Ankers der erfin dungsgemässen Maschine mit Doppelgegen schaltung für alle bekannten Doppelständer motoren ist mit grossen Vorteilen verbunden, wie nachstehend angeführt sei.
Es lassen sich sehr grosse Widerstandserhöhungen erreichen. ohne irgendwelches Widerstandsmaterial zu verwenden, im Gegensatz zu den bekannten Ankern von Doppelständermotoren, die in der Mitte zwischen beiden Ankern Ringe aus Widerstandsmaterial verwenden, die mit Rücksicht auf -die ,geringen Entfernungen:
be- nachbarter Nuten entsprechend geringe Länge und deshalb, sowie auch wegen des geringen zur Verfügung stehenden Platzes geringe Querschnitte, daher geringes Gewicht und geringe Wärmekapazität haben. Die Ver luste,
die während des Anlaufes bei .der er- findu.ngagemäUen Maschine in dieser gleich mässig verteilt entstehen, erwärmen die ge samte verhältnismässig schwere Wicklung gleichmässig;
im Gegensatz hierzu ist die Er- wärmung des Widerstandes der bekannten Doppelständermotoren, in welchem der grösste Teil der Verluste beim Anlauf entsteht, viel grösser,
da das Gewicht dieses Widerstandes nur einen Bruchteil des Gewichtes der Wick lung der erfindungsgemässen Maschine be trägt. Die Wärmekapazität dieser .Wider- stände. ist, wie an einigen Beispielen ausge rechnet, nur
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der Wärmekapazität der dargestellten Wicklung.
Da die Erhöhung des Widerstandes durch Verwendung von Widerständen. allein, wegen seines geringen Gewichtes und,deshalb geringer Wärmekapa- zität in einem notwendigen und entsprechen den Ausmasse schwer erreichbar ist, sind Lösungen bekannt geworden,,die durch Ver ringerung des Flusses die Ströme im Anker erhöhen, um hierdurch einen grösseren Teil der Verluste im Ankerkupfer zu vernichten.
Gegenüber diesen Lösungen hat ,die beschrie- bene Anordnung den Vorteil, dass die An laufströme viel kleiner sind, da die Gesamt streuung vielkleiner ist, da nur der Wider stand :
des Ankers erhöht ist und nicht auch der Primärwiderstand und die totale Streuung wie bei den Lösungen, bei welchen der An lauf des Motors zuerst in Serieschaltung ge schieht, wodurch Primärwiderstand und totale Streuung auf das Vierfache ansteigen und das Kippmoment auf ein Viertel herabgesetzt wird.
Einige Ausführungsformen des Ankers für die Doppelgegenschaltung zeigen die Fig. 9, 10, 11, 12, 1-3. und 14.
In Fig. 9 ist die Widerstandserhöhung gegenüber Fig. 7 vermindert, indem,die Stäbe 15 in der Nut zum Teil miteinander leitend verbunden sind. Dies kann in einem oder in beiden Ankern. auf gleiche oder verschiedene Weise vorgenommen werden. Es ist jedoch möglich, einzelne Stäbe 18 nicht unterteilt zu lassen (Fig. 10). Die Widerstandserhöhung ist in dem hier dargestellten Falle
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so gross: als wenn alle ,Stäbe unterteilt wären. In.
Fig. 11 ist eine sehr einfache Ausführung des Ankers angegeben; die einzelnen Stäbe 20 sind so zurecht gebogen dass :durch Ver- löten oder Schweissen, an den Stellen 21, ohne Verbindungsstücke 14, dasselbe Ergebnis wie in Fig. 7 und 8 erreicht wird.
Diese Aus führung hat :den Vorteil, dass, :die Länge der Verbindungsstellen 2:1 sehr gross ist, so dass trotz der beim Anlauf verhältnismässig gro ssen Ströme (bis sechsfach) die Beanspru chung der Verbindungsstellen 21 in den üb lichen Grenzen gehalten werden kann, In Fig. 12 ist eine einfache Lösung dar gestellt für den Fall, dass die Widerstands erhöhung ohne Verringerung der Nutzahl verringert werden soll. Einzelne Stäbe 25 werden gerade ausgeführt und an Stellen 2-6 über eine entsprechende Länge miteinander verbunden.
Diese Stäbe werden achsial in die Anker hineingeschoben, wogegen Stäbe 27 .durch :die Nutöffnungen hineingelegt und an Stellen 28 mit den Stäben 25 verbunden werden.
Ein weiteres Mittel, die Widerstandser höhung sogar am fertigen Motoranker zu ver ändern, ist durch die Veränderung der Länge der Verschweissungen 21 und 2:8 gegeben. In Fig. 13 sind die .Stäbe im Gegensatz zu Fig. 11 nur einmal gebogen und die Nuten der beiden Anker gegeneinander versetzt.
Es lassen sich hierdurch :die Nutoberwellen im gewissen :Sinne unterdrücken. Schliesslich ist in F'ig. 14 angedeutet, wie eine aus Wick lungselementen 32 zusammengesetzte Wick lung einen Wicklungsschritt 33 von y - 2 Nutteilungen ergibt.
Die Anker 12,1 und 12!2 können auch mit Wicklungen nach Fig. 5 oder Fig. 6 versehen sein. Die Widerstandserhöhung der Stäbe bei Anlauf, wenn der Anker 13 (Fig. 6) vom Netze aus entgegengesetzt erregt wird als der Anker 1-2, in :
derselben achsialen Ebene, beträgt
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Die Ableitung dieser Formel hat der Erfin der in einem Aufsatz gegeben, der im Heft 40, Jahrgang 1936, der Zeitschrift ,;E. u. M." Wien erschienen ist. Die Wicklungsanord- nung ,gemäss Fig. 6 eignet sieh deshalb für Doppelständermotoren, besonders für grosse Widerstandserhöhungen.
Durch Verlängerung, z. B. der Lötstellen 41, kann auch in diesem Falle die oben ange gebene grosse Widerstandserhöhung vermin dert werden und beträgt nach Fig. 5 bereits nur die Hälfte.
Fig. 5 stellt einen Sonderfall der Aus führung nach Fig. 6 dar, in der die Lötstel len 41 die Hälfte der totalen Längen der Stäbe betragen und 1 mit 2., bezw. 3 mit 4 usw. über die ganze Länge :des Ankers 13 leitend verbinden, so dass im Anker 13 elek trisch ein Leiter je Nut wirksam ist. Inner halb des Ankers 13 ist das Löten 41 nicht notwendig, es genügt, die Leiter 1 mit 2 bezw. 3 mit 4 usw. an beiden Seiten des An kers 13 miteinander zu verbinden. Die Ver luste beim Anlauf werden in diesem Falle (Fig. 5) hauptsächlich im Anker 12 vernich tet, nach Fig. 6 jedoch in beiden Ankern 12 und 13, was natürlich vorteilhafter ist.
Sonst verhält sich:die rlsynchronmaschine mit Doppelständer und dem neuen Anker mit Doppelgegenschaltung genau so wie ein be kannter Motor mit Doppelständer und dem bisher üblichen Doppelanker mit zwischen den beiden Ankern liegenden Widerständen, deren Grösse zwischen zwei benachbarten Stäben
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ist.
Auch aus dieser Formel ersieht man die relativ grosse Wärmekapazität, da diese Glei chung in Worten bedeutet, dass der Wider stand de Ringes zwischen zwei benachbarten Leitern gleich ist dem Widerstande eines Kupferstabes, dessen Querschnitt der Summe der Querschnitte der Leiter einer Nut und dessen Länge der Summe der Längen der bei den Anker entspricht.
Die heute üblichen Widerstandsringe haben hingegen nur die Länge entsprechend einer Nutteilung, woge gen der Querschnitt der Widerstandsringe höchstens das Doppelte des Nutquerschnittes beträgt, wenn bei Nickelinmaterial derselbe Widerstand erreicht werden soll, wie beider neuen Wicklung. Auch aus diesen Grössen folgt, dass da - Gewicht :des Nickelinringes
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des Kupfergewichtes der neuen Wicklung beträgt, daher die Anlauferwär mung im umgekehrten Verhältnis grösser ist.
Sämtliche dargestellte Wicklungen be stehen aus Leitern, die kurzgeschlossene Spu len bilden, :deren Wicklungsschritt stark ver kürzt, d. h. höchstens der halben Polteilung gleich ist.