Elastische Verbindung zwischen Teilen, die sich gegenseitig verschieben können, insbesondere zwischen Rohren. Jeder Teil, der wechselnden Temperatu ren ausgesetzt ist, ändert je nach,der Grösse seiner Wärmeausdehnungszahl mehr oder weniger die Abmessungen. Insbesondere bei metallenen Rohrleitungen für heisse Gase oder Dämpfe finden bei hohen Betriebstemperatu- ren beträchtliche Längenänderungen, die oft mehrere Zentimeter betragen können, statt.
Wären solche starren Leitungen fest an ver- schiedenen Punkten gelagert, so würden die Wärmeausdehnungen zu unzulässigen Bean spruchungen,der Leitungen oder Widerlager führen. Es müssen daher leicht dehnbare, elastische Zwischenglieder an passenden Stel len eingefügt werden, welche es den an diese Zwischenglieder angeschlossenen Teilen ge statten, sich ohne Schaden möglichst frei aus zudehnen.
Solche Zwischenglieder, beispielsweise für Rohrleitungen, wurden bisher meist als balg ähnliche Dehnungsausgleicher mit einer oder mehreren Wellen ausgebildet.
Derartige, sogenannte "Wellrohrkompensatoren" oder "Wellrohrbälge" eignen sich jedoch nicht für höhere Gas-, Dampf- oder Wasserdrücke, weshalb Ausgleicher dieser Art für hohe Drücke (20. bis<B>30</B> at und darüber) im Han del nur schwer erhältlich und teuer ,sind:
Der Innendruck wirkt nämlich bei nicht be sonders entlasteten Bauarten auf die Wan- dungender Wellenteile und ,da solche Wellen bälge immer mehr oder weniger grosse radiale Flächen aufweisen, die zudem fast eben sind, so erleiden die Bälge bei hohem Innendruck starke Formveränderungen.
Die Folge davon ist, dass die Wände übermässig beansprucht werden, wobei vor allem an den Kuppen der Wellenkämme ein grosses Biegungsmoment entsteht, welches den Baustoff übermässig be- anGprueht. Es ist aus, diesem Grunde .daher schon vorgeschlagen worden, jene Stellen durch entsprechende Formgebung zu ver stärken.
Dadurch wird jedoch die Bauart ver- wickelter sowie verteuert und zudem die Elastizität in recht unverwünschter Weise verringert.
Damit die Verformung solcher wellenförmiger Bälge bei hohem Innendruck nicht zu gross wird, ist man .gezwungen, die Wandstärke entsprechend zu verdicken, was jedoch zur Folge hat, dass die Biegungsbean- spruehungen in den Wandungen unerwünscht gross und die Dehnbarkeit der einzelnen Welle des Balges bedeutend verringert wird, so dass für eine vorgeschriebene Gesamt dehnung mehr Wellen verwendet werden müssen und infolge der geringeren Elasti zität auch die Fixpunktreaktionen grösser werden.
Dadurch wird das Dehnungsaus- Bleichstück für hohe Drücke sehr teuer und beansprucht viel Platz. Gleiche Verhältnisse ergeben sich auch bei den dem Wellenbalg verwandten Formen mit mehr oder weniger ebenen oder in sich gewellten radialen Flächen.
Um die besprochenen, erheblichen Nach teile zu vermeiden, welche den bekannten elastischen Verbindungen zwischen gegen seitig verschiebbaren Teilen, insbesondere Rohren, die hohem Innendruck ausgesetzt sind, anhaften, ist gemäss vorliegender Erfin dung das elastische Verbindungsglied als dünnwandiger, in seiner Längsrichtung auf geschnittener, hohlzylindrischer Ringkörper ausgebildet. Dabei ist die Verbindung zwi schen dem Ringkörper und den durch ihn miteinander verbundenen Teilen an den Rän dern der Mantelöffnung des Ringkörpers her gestellt.
Bei einer solchen elastischen Verbin dung können auch für hohe Drücke die Wandstärken klein gehalten werden, so dass die Elastizität selbst bei solchen Drücken er halten bleibt. Bei Verbindungen zwischen zwei mehr oder weniger koaxial angeordne ten Röhren ergibt sich er Vorteil, -dass bei einer Relativverschiebung der Rohre in achsialer Richtung infolge der dünnen Wand des Ringkörpers der Widerstand des letzte ren relativ klein ist, was erwünscht ist,
da sich dann kleine Widerlagerbeanspruchungen ergeben und die zusätzlichen Biegungsspan- nungen im elastischen Glied sehr gering sind. Die zylindrische Ringform eignet sich somit vor allem für hochbeanspruchte Dehnungs ausgleicher, also für Fälle, wo hohe Drücke und Temperaturen in Frage kommen.
Infolge der :dünnen Ringwand lässt sich diese beim Führen von heissen Gasen, Dämpfen oder Flüssigkeiten in der Leitung von aussen leicht kühlen, so dass das :elastische, Verbindungs glied relativ kalt bleibt und der Baustoff desselben keine schädliche Festigkeitseinbusse erleidet.
Die zylindrische Ringkörperform bietet auch herstellungstechnisch bedeutende Vor teile. Das Ringrohr kann z. B. aus dünnem Metallblech, also leicht und billig hergestellt werden, da z. B. keine Sonderwerkzeuge be nötigt werden, wie es der Fall ist, wenn die bisher benutzten Sonderformen herzustellen sind.
Auf der beiliegenden Zeichnung sind ver- sohiedene Ausführungsbeispiele des Erfin- dungsgegenstandes, veranschaulicht, und zwar zeigt: Fig. 1. in Ansieht eine Rohrleitung mit einer elastischen Verbindung nach der Erfin dung, wobei auch zwei Fixpunkte zum Ab stützen .dieser Leitung gezeigt sind; Fig. 2, 3, 4 und 5 zeigen in grösserem Massstab und in einem axialen Längsschnitt weitere Ausführungsformen.
In den Figuren bezeichnen 1 und 2 zwei benachbarte, mehr oder weniger gleichaxige Rohre, die gegenseitig verschiebbar sein sollen und einem Innendruck ausgesetzt sind. 3 bezeichnet einen diese Rohre 1, 2 verbin denden zylindrischen Ringkörper von kreis förmigem Querschnitt. Der Körper 3 ist in allen Ausführungsbeispielen dünnwandig und in Längsrichtung des, Ringes aufgeschnitten; dessen Verbindung mit den Rohren 1, 2 bezw. mit den mit letzteren fest verbundenen Tei len erfolgt jeweils an den Rändern der Man telöffnung dieses Ringkörpers.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform, wo 4 und 5 zwei Fixpunkte zur Aufnahme der Kräfte bezeichnen, die ,sich zufolge der Ausdehnung und des Innendruckeae auf die Rohre 1, 2 er geben, sind letztere :durch ringförmige Schweissnähte 6 bezw. 7 mit dem Ringkörper 3 verbunden.
Ein kreiszylindrisches Verbin- ;lungsglied von der Art des gezeichneten Pingkörp-ers 3 bietet den Vorteil, da3 auch hei höchsten Beanspruchungen keine wesent- liehen Formveränderungen des elastischen Querschnittes auftreten.
Der dünne, zylin drische Ringkörper 3 bleibt somit auch bei hohem Innendruck als ,solcher praktisch er halten, und weil also keine wesentlichen Wandverbiegungen auftreten, verhält er sich wie eine Membrane, d. h. er bietet keinen merklichen Biegungswiderstand. Es treten in der Wandung im wesentlichen nur Zugs- beanspruchungen auf.
Beider in Fig. 2 gezeigten Ausführungs form sind,die elastisch miteinander zu ver bindenden Endstücke 8, 9 der Rohre 1, 2 wulstartig ausgebildet. Jeder Wulst ist mit dem benachbarten Ende des Ringkörpers 3, der an seinem radial innersten Teil auf- geschnitten ist, durch zwei ringförmige Schweissnähte 10, 12 bezw. 11, 13 verbunden.
Damit .die Strömung durch den zwischen den Rohrendstücken 8, 9 vorhandenen Spalt mög lichst wenig .gestört wird, ist in die Leitung ein an Teil 8 befestigtes Überbrückungsistück 1.4 eingebaut, so dass der Hohlraum des Ring- lzörpers 3 nur über einen engen, ringförmigen Spalt 15 mit dem Innern der Rohrleitung verbunden ist. Die Endstücke 8, 9 sind mit den Rohren 1, 2 durch eine Schweissnaht 16 bezw. 17 verbunden.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungs- form weisen .die Rohrendstücke 18, 19 einen winkelförmigen Querschnitt auf. Das End stück 18 ist bei 20 mit dem Rohr 1 und bei 21 mit ,dem Ringkörper 3 verschweisst, wäh rend das Endstück 19 bei 22 mit dem Rohr 2 und bei 23 mit dem Ringkörper verschweisst ist.
Die Ausführung nach Fig. 4 unterschei det sich grundsätzlich dadurch von den vor hergehenden, dass der Ringkörper an seinem radial äussersten Teil aufgeschnitten ist und der Leitungsdruck auf den Aussenumfang des Ringkörpers 3 einwirkt, dessen Hohlraum mit der Atmosphäre in Verbindung steht, während er bei den vorgeschriebenen Beispie- len unter dem Druck des in den Rohren strömenden Mediums steht.
Fig. 5 zeigt schliesslich eine Ausfüh- rungsform, bei welcher die Verbindung zwi schen den Rohren 1, 2 und .den um deren Enden gekrempelten Enden des elastischen Ringkörpers 3 zum Teil durch Schrauben 24 und zum Teil durch ringförmige :
Schweiss nähte 25 erfolgt. In diesem Falle erfahren die Befestigungsschrauben 24 insofern eine Entlastung, als ein Teil der Kräfte, die ,sonst von diesen Schrauben aufgenommen werden müssten, von den gegen die Innenwandung der Rohre 1, 2 anliegenden Umkrempelungen des Ringkörpers 3 unmittelbar auf diese Rohre übertragen werden.
Als Teile, die sich durch eine elastische Verbindung .der beschriebenen Art verbinden lassen, kommen ausser Rohren beispielsweise in Betracht: Behälter, Gehäuse, bezw. all gemein Teile, .die zwei verschiedenen Raum- begrenzungskonstruktionen angehören.
Für die Anwendung der Erfindung ,spielt es keine Rolle wie das Medium beschaffen ist, welches in dem zu verbindenden Teilen enthalten ist; es kann sowohl ein Gas als auch eine Flüssigkeit sein. ,