Pelottenartige Fussstütze. Erfindungsgegenstand ist eine pelotten- artige Fussstütze, die den zwischen dem ersten und fünften Mittelfussköpfchen lie genden und von diesen bis zum Mittelfuss- 3 sich erstreckenden Raum des Fusslängs- und russquergewölbes auszufüllen bestimmt ist und die eine asymmetrische Grundform besitzt, deren einen geschlossenen Kurvenzug bildende Ümrisslinie auf der Fussinnenseite einen etwa der innern Sohlen begrenzung folgenden konkaven Verlauf nimmt,
während ihre äussere Begrenzungs linie, konvex gekrümmt ist und sich aus ein zelnen, stossfrei ineinander übergehenden Bogenabschnitten zusammensetzt.
Die neue Fussstütze ist allgemein zur Stützung des Vor- und Mittelfussgewölbes bestimmt und kann bei der Behandlung der sogenannten Fussgeschwulst vorteilhafte Ver wendung finden. Sie kann sowohl im Schuh werk festeinbearbeitet oder eingeklebt sein oder als Einlegesohle ausgebildet sein und auch kombiniert mit andern .Schuheinlagen, zum Beispiel Knick- oder Senkfusseinlagen Verwendung finden.
Unter der Bezeichnung "Fussgeschwulst" ist in medizinischen wie auch in Laienkrei sen jene krankhafte Weichteilschwellung be= kannt, die im Bereiche des Mittel- und Vor fusses sich befindet und im vorgeschrittenen Stadium über die Mittelfussköpfchen hinaus ragt, die Auftrittsfläche zwischen dem ersten und fünften Mittelfussköpfchen so stark ver dickt,
dass die Zehen des Patienten frei in der Luft stehen und auch beim Auftreten den Boden nicht berühren können. Nam hafte Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Schwellung der Weichteile des Mittel fusses, die Verdickung der Mittelfussköpfchen und die damit verbundenen Knochenhautent zündungen durch den Krampf der Zwischen- knöchenmuskeln hervorgerufen wird. Die Zwischenknochenmuskeln stehen offenbar im Mittelpunkt der Krankheit.
Der Patient fühlt den Schmerz beim Ab wickeln des Fusses jedesmal dann; wenn die Zwisphenknochenmuskeln ihren starken Zug an der Knochenhaut bezw. an -den Ursprungs- oder Ansatzstellen der Zwischenknochen muskeln ausüben.
Bei jedem Druck auf den krankhaft abgeflachten Mittelfuss, nament lich auf seine Köpfchen, wird ein starker Zug auf die Ursprungs- und Ansatzstellen, die im Gebiete der Mittelfussknochen an -den Zehengliedern liegen, ausgeübt und dadurch ein Krampfzustand ausgelöst.
Der Erfindungsgegenstand dient durch seine eigenartige Gestalt im Grundriss und Wölbungsverlauf dazu, .diesen den Krampf auslösenden starken Zug der Zwischenkno- chenmuskeln gegen die Knochenhaut abzu schwächen.
Die Zeichnung veranschaulicht eine bei spielsweise Ausführungsform desselben. Fig. 1 ist ein Grundriss der Fussstütze gemäss der Erfindung mit aufgeklebter Deck sohle von unten gesehen, Fig. 2 ein Längsschnitt der Fussstütze ge mäss der Linie D-D der Fig. 1 unter Fort- lassung,der Decksohle;
Fig. 3 veranschaulicht Querschnitte der Fussstütze an drei verschiedenen Stellen der selben, in die punktiert angedeutete Grund- rissform eingezeichnet.
Die dargestellte Fussstütze stellt einen asymmetrischen Körper -dar, dessen Wölbung von einer im vordersten Drittel des Stütz körpers gelegenen .höchsten .Stelle aus einen solchen allseitig allmählich abfallenden Ver lauf nimmt, dass erden zwischen dem ersten und fünften Mittelfussköpfchen liegenden und von diesem bis zum Mittelfusswurzel- gelenk sich erstreckenden Raum des Fuss längs- und Fussquergewölbes sowohl in der Fläche, als auch der Höhe nach auszufüllen vermag.
Der Querschnitt seiner Querwöl bung ist bei A-A (Fig. 1) am stärksten und seine in der Längsrichtung verlaufende Wölbüngskammlinie D-D verläuft in einer sich dem Verlauf der Innenbegrenzungslinie 2-2 des Stützkörpers nähernden Kurve.
Seine unter den zweiten und dritten Mittel- fussknöclien zu liegen kommende, etwa bei A=A am stärksten ausgebildete Querwöl- bung fällt links und rechts nach dem ersten und fünften Mittelfussknochen hin ab.
Da Längsgewölbe besitzt an der Kreuzungsstelle von A-A und D-D (Fig. 1 und 3) seine höchste Erhebung und verflacht sich bis zur Spitzenabrundung 3 allmählich bis auf 1:: oder 1/4 nnm.
Seit vielen Jahren finden wohl runde, ovale und auch herzförmige, pelottenförmige Stützkörper für Spreizfüsse, aus Gummi und dergleichen bestehend oder aus Metall getrie ben, Verwendung, die den Zweck haben, das Abflachen des vordern Quergewölbes zu ver hindern. Sie .sind wegen ihrer unzweck mässigen symmetrischen Form und wegen des Mangels einer Wölbung in der Längsrich tung nicht imstande, das Längsgewölbe des Mittelfusses auszufüllen und zu stützen.
Sie sind daher auch ungeeignet, .die Ursache und ,die Beschwerden der Fussgeschwulst bezw. die Überspannung der dabei beachtlichen Zwischenknochenmuskeln zu verhindern. Bei Fussgeschwulst hat man bisher .den Fuss durch Ruhestellung, durch Umschläge und dergleichen von dem krampfartigen Schmerz zu befreien versucht.
Die gezeichnete Fussstütze bewirkt die Entspannung auf einfache, natürliche Weise, indem sie die Basis ides ganzen Mittelfusses einschliesslich der sich daran schliessenden vordern Fusswurzelknoclien und einschliesslich der Köpfchen sowie der Grundglieder der zweiten, dritten und vierten Zehen in ihre physiologische Stellung bringt und hier sie auch bei voller Belastung des Fusses ebenso wie- bei dessen Abrollung während des Ge- hens in dieser erhält.
Durch die Korrektur des Mittelfusslängs- und Mittelfussquergewöl- bes bewirkt die neue Fussstütze eine normale Verteilung der durch das L siden hervor gerufenen Schwellung. Sie zieht die verdick ten Weichteile von vorn, das heisst von den Zehengrundgliedern und den Mittelfussköpf- chen nach hinten ab.
Dadurch vermindert sich die starke Ausbuchtung; die hochsteUen- den Zehenglieder kehren wieder in ihre phy siologisch richtige Stellung oder annähernd in diese zurück, so dass .die Zehenglieder beim Stehen und: ,Gehen wieder auf -den Boden kommen.
Durch die -N#@riederaufwölbung des Fusses wird die unnatürliche Belastung der Grundglieder aufgehoben und das natürliche statische Verhältnis wieder hergestellt. Diese Korrektur bewirkt ohne weiteres die Ent spannung der in Mitleidenschaft gezogenen Zwischenknochenmuskeln und verhindert den starken Zug der letzteren an ihren Ansatz bezw. Angriffsstellen.
Die neue Fussstütze kann aus einem ein zigen vollen oder unten ausgehöhlten, ge lochten oder porösen .Stück geeigneten Ma terials bestehen. Sie kann auch mehrschich tig, die obere Schicht weicher und die untere härter ausgeführt und durch Anordnung von geeigneten Durchdringungen a (Fix. 1) luft durchlässig, besonders nachgiebig und auch schweissaufsaugend gemacht sein.
Sie kann aus einem weichen und elastischen Material, wie Gummi, insbesondere Schwammgummi, hergestellt und auch in eine besondere Tasche einer Einlegesohle auswechselbar einschieb bar oder mit einer besonderen, zweckmässig siebartig durchlöcherten Decksohle versehen sein. Sie kann auch aus einem geschlossenen Kissen mit geeigneter Füllung bestehen.
Schliesslich kann sie auch zusammen mit Einlegesohlen, zum Beispiel Knick- und Senkfusseinlagen kombiniert werden, weil es häufig vorkommt, dass .die Fussgeschwulst als Folge von -Siellungs- und Formverände rung des Fusses sich einstellt.