CH187186A - Verfahren und Vorrichtung zum Aufspritzen von Flüssigkeiten, insbesondere Farben und Lacken, auf Oberflächen. - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Aufspritzen von Flüssigkeiten, insbesondere Farben und Lacken, auf Oberflächen.Info
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Description
Verfahren und Vorrichtung zum Aufspritzen von Flüssigkeiten, insbesondere Farben und Lacken, auf Oberflächen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufspritzen von Flüs sigkeiten, insbesondere Farben und Lacken, auf Oberflächen ohne Vermittlung von Press luft. Bei den bekannten Verfahren dieser Art, zum Beispiel beim Unterdrucksetzen des Spritzgutes in Tanks und Behältern hat man befriedigende Ergebnisse nicht erzielt, da sich bei diesen leicht Tropfen an den Zerstäu- bungSdüsen bilden und daher eine Zerstäu- bung nicht in der erforderlichen Feinheit zu erzielen ist. Um diesen Mangel zu beheben, wird ge mäss der Erfindung beim Farbspritzen so verfahren, dass das Spritzgut mit einer Ge- schwindigkeit von mindestens 5 m/sec. durch eine Zerstäubungsdüse ausgestossen wird. Zur Durchführung dieses Verfahrens ist eine Vorrichtung vorgesehen, bei welcher die zur Zerstäubung der Farbe bestimmte Düse unmittelbar an eine die Farbe fördernde Druckpumpe angeschlossen ist. In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung schema tisch dargestellt. Fig. 1 veranschaulicht ein mit einer Kol benpumpe arbeitendes Gerät teilweise im Schnitt, und Fig. 2 dasselbe Gerät im Grundriss; Fig. B. bis 5 zeigen Einzelheiten des Pum penkolbens. In dem Handgriff 1 des Gerätes ist ein kleiner Elektromotor 2 eingebaut, dessen Welle 3 in einem Ritzel 4 endigt, das in das Zahnrad 5 eingreift. Auf dem Zahnrad 5 ist exzentrisch ein Zapfen 6 befestigt, auf dem der Pleuelstangenkopf 7 drehbar ge lagert ist. Die Pleuelstange 8 trägt an ihrem andern Ende ein Kugelgelenk 9. Mittels der ,Mutter 10 ist der Kugelkopf dieses Gelenkes mit dem hintern Ende 11 der Kolbenstange 12 verbunden. An dem vordern Ende der Kolbenstange 12 befindet sich der Kolben 12', der, von der Pleuelstange angetrieben, eine hin- und hergehende Bewegung aus führt. 13 ist der vordem Kolben befindliche Kompressionsraum. 14 ist ein an , dem Umfang der Kolben stange 12 hinter dem Kolben 12' ausgespar ter Raum. Zur Erläuterung der Wirkungs weise dieses Raumes ist der Kolben in Fig. 3 vergrössert dargestellt. Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch den Kolben entlang der Linie 4-4 in der Fig. 3, und Fig. 5 ist eine Ab wicklung des Kolbenumfanges. Wie aus den Fig. 3 und 5 zu ersehen ist, grenzt der aus gesparte Raum 14 mit einer einen Teil des Stangenumfanges nach einer Schraubenlinie umlaufenden Fläche 27 an den Kolben 12' und steht mit dem Kompressionsraum 13 über einen Schlitz 15 in Verbindung. 16 und 16' sind zwei Öffnungen in der Zylinder wandung, die mit dem Farbzuführungsraum 17 in Verbindung stehen. Der Raum 17 ist durch das Rohr 1.8 (Fig. 2) mit dem Farb- behälter 19 verbunden. Beim Zurückgehen des Kolbens (vom Kompressionsraum 13 weg) füllt sieh dieser Raum durch die Öffnungen 16 und 16' mit der zu zerstäubenden Farbflüssigkeit. Wenn der Kolben wieder vorwärts geht, schliesst er die Öffnungen 16 und 1.6' ab. Sobald diese Öffnungen geschlossen sind, beginnt das Pressen der Flüssigkeit. Dem Pressdruck auf das im Zylinderfuss sitzende Ventil 22 wirkt die Feder 20 entgegen. Die Feder 20 ist relativ schwach. Sie hat für den Zerstäu- bungsvorgang keine Bedeutung, sie dient nur als Anpressungsfeder für das Rüekschlag- ventil 22. Sie soll lediglich verhindern, dass beim Rückwärtsgehen des Kolbens die Farb- flüssigkeit aus dem Düsenvorraum wieder zu rückgesaugt wird. Die wesentliche Kraft, die sich dem Pressdruck der Farbflüssigkeit ent gegensetzt, ist die Kraft der Feder 21. Diese Feder ist ausserordentlich stark. Sie stützt; sich einerseits gegen den Mantel 23 einer unter dem Zylinder sitzenden Spritz düse und anderseits gegen den Anschlag 24 ab, der am obern Ende der Düsennadel 25 befestigt ist. Die Düsennadel oder der Man tel 23 besitzen Längsnuten. Sobald der Press- druck der Farbflüssigkeit die Gegenkraft der Feder 21 überwindet, wird der Ventilkopf 26 der Düsennadel von seinem Sitz abgehoben und die Farbflüssigkeit wird bei ihrem mit ausserordentlich hoher Geschwindigkeit erfol genden Austritt durch die engen Düsen schlitze in feinste Teile zerrissen. Zum Ver nebeln des Spritzgutes ist eine Flüssigkeits geschwindigkeit in der Spritzdüse von min destens 5 m/sec. einzuhalten. Die Höhe der erforderlichen Austrittsgeschwindigkeit rich tet sich auch nach der Viskosität des Spritz- gutes. Als günstigste Geschwindigkeit für eine Farbflüssigkeit mittlerer Viskosität hat sich etwa 25 bis 30 m/sec. ergeben. Das Herausstäuben der Farbflüssigkeit dauert bei jedem Hub so lange an, bis beim Vorwärtsgehen des Kolbens die Begrenzungs fläche 27 des im Kolben ausgesparten rück wärtigen Raumes 14 die Zylinderwandöff- nung 16' erreicht. Jetzt sinkt sofort der Pressdruck der Farbflüssigkeit ab, denn der Druck kann sich von dem Kompressionsraum 13 über .den Schlitz 15, den ausgesparten Raum 14, den Farbzuführungsraum 17 und die Verbindungsleitung 18 nach dem Farb- behälter 19 ausgleichen. Die jeweilig von dem Handgerät pro Zeit einheit zu zerstäubende Farbmenge kann durch Drehen der Kolbenstange 12 um ihre Achse leicht eingestellt werden. Zu diesem Zweck ist eine Schraube 28 vorgesehen, die in den Zahnkranz 29 einer das obere Zylinder ende umschliessenden Hülse 30 eingreift. In dieser Hülse 30 führen sich achsial verschieb bar zwei Stifte 31, die mit dem obern Ende 11 der Kolbenstange 12 fest verbunden sind. Wird die Schraube 28, die aus dem Pumpen gehäuse herausragt (vergl. Fig. 2), ver- schwenkt, so wird der Zahnkranz 29 und damit auch der Pumpenkolben 12' um seine Achse gedreht. Damit ändert sich auch die Lage der Begrenzungsfläche 27 gegenüber der Öffnung 16'. Die Verschwenkung der Schraube 28 erfolgt durch einen an ihren beiden aus dem Gehäuse ragenden Enden an greifenden gabelartigen Schwenkbügel 32, der ähnlich dem Abzugsbügel einer Pistole mit seinem freien Ende in den Bereich des Zeigefingers der zugreifenden Hand zu lie gen kommt. Je nachdem der Kolben in der einen oder andern Richtung gedreht wird, ist beim Vorwärtsgehen des Kolbens eine län gere oder eine kürzere Zeit erforderlich, bis die Schrägkante 27 und damit der ausge sparte Raum 14 die Öffnung 16 erreicht. Der Druckausgleich und damit das Ende der Zer- stäubung bei jedem Hub erfolgt infolgedes sen je nach der willkürlichen Einstellung der Schraube später oder früher, so dass auf diese Weise die zerstäubte Farbmenge bequem ge regelt werden kann. Bei der beschriebenen Anordnung wird also entsprechend den Pumpenhüben die Farbflüssigkeit, und zwar ein ganz geringer Bruchteil des Farbvorrates, unter Druck ge setzt und durch die Düse ausgestossen. Die sem jedesmaligen Hochdrücken der Farbflüs- sigkeit vom Atmosphärendruck (beim Ein strömen der Farbe aus dem Farbbehälter 19) auf den Ausspritzdruck ist zu verdanken, dass die oben erwähnten ganz besonders hohen Austrittsgeschwindigkeiten der Farbe von 25 bis 30 m/sec. erreichbar sind. Die Farbflüs- sigkeit wird dabei nicht rein statisch, son dern durch einen Schlag unter Druck gesetzt, was die Zerstäubungswirkung sehr erhöht. Wenn das Spritzgut wie beim beschriebenen Beispiel unter Überschreitung des öffnungs- druckes eines vorgespannten Düsenverschlus ses durch eine Düse ausgespritzt wird, so be wirkt das, dass das Spritzgut diese mit einer grösseren Geschwindigkeit durchläuft als dies bei einem konstanten Druck von der Höhe des Düsenöffnungsdruckes der Fall sein würde. Als geeigneter Mindestöffnungsdruck der Düse wird ein Druck von 100 Atm.an- gesehen. Die Beherrschung solcher Druckverhält nisse beruht darauf, dass immer nur ein ganz kleiner Bruchteil des Farbgutes gedrückt wird und für ein solch geringes Volumen sich noch leicht eine solchen Drücken gewachsene Druckkammer herstellen lässt. Wenn man da gegen nach Art des Bekannten mit ständi gem Unterdruckhalten des ganzen Spritzgut- vorrates oder wesentlicher Teile in Tank 6 usw. arbeiten wollte, würden solch starke Be hälter und Leitungen notwendig sein, dass eine Unterbringung des ganzen Farbspritz- gerätes in einer von Hand frei trag- und be- dienbaren Pistole nicht möglich wäre. Wesentlich ist auch, dass den unmittel- baren Auslass der Druckkammer gleich die Zerstäubungsdüse bildet, also keinerlei Druckleitungen notwendig sind. Die Klein heit der ganzen Einrichtung gestattet wie derum, das Ganze leicht in einem Handgerät unterzubringen, wie das nachher noch be schrieben ist. Bei der beschriebenen Anordnung lässt sich ferner ein relativ kleiner Motor verwen den, denn durch Verstellen der Schraube 28 kann man erreichen, dass der Motor voll kommen leer anläuft, ;so dass er, ohne einen Pressdruck auszuüben, genügend Zeit hat, um sämtliche Massen zu beschleunigen. Sollen sehr grosse Farbmengen zerstäubt werden, so wird der Farbbehälter 19 zweck mässigerweise nicht an dem Handgerät selbst angebaut, sondern an einer beliebigen andern Stelle untergebracht und durch einen Schlauch mit dem Farbzuführungsraum 17 verbunden. Das dargestellte und beschriebene Gerät ist pistolenförmig ausgebildet, wobei der Mo tor in dem Handgriff und die Pumpe in der Laufrichtung der Pistole untergebracht ist. Es lassen sich jedoch auch noch andere Aus bildungsarten verwenden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH I: Verfahren zum Aufspritzen von Flüssig keiten, insbesondere Farben und Lacken, auf Oberflächen ohne Vermittlung von Pressluft, dadurch gekennzeichnet, dass das Spritzgut mit einer Geschwindigkeit von mindestens 5 m/sec. durch eine Zerstäubungsdüse aus gestossen wird. <B>UNTERANSPRÜCHE:</B> 1. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass das Spritzgut unter Überwindung des Schliessdruckes eines vorgespannten Düsenverschlusses durch die Zerstäubungsdüse ausgestossen wird. 2.Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass Spritzgut intermittierend und stossweise durch die Zerstäubungsdüse ausgedrückt wird, indem mit jedem Stoss ein Bruchteil des Spritzgutvorrates auf den Ausspritzdruck gebracht wird.PATENTANSPRUCH II: Vorrichtung zur Ausführung des Verfah rens nach Patentanspruch I, dadurch .gekenn zeichnet, dass die zur Zerstäubung der Farbe vorgesehene Düse unmittelbar an eine die Farbe fördernde Druckpumpe angeschlossen ist. _ UNTERANSPRÜCHE: 3.Vorrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass der Auslass einer Kolbenpumpe mit einer durch eine federbelastete Ventilnadel verschliess baren Zeistäubungsdüse verbunden ist, wobei die Ventilfeder eine solche Stärke aufweist, dass die Düse erst bei Über schreitung eines Flüssigkeitsdruckes von mindestens 100 Atm. geöffnet wird. 4.Vorrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass der Kolben (12') der Kolbenpumpe an seinem Um fang eine den Kompressionsraum (13) vor mit dem Raum (14) hinter ihm ver bindende Aussparung (15) besitzt und die Zuleitungskanäle (16 und 16') seit lich im Bereich des Kolbenhubes in den Pumpenzylinder münden, derart, dass die Zuleitungskanäle so lange durch den Kolben geschlossen sind, bis sie durch eine Begrenzungsfläche des Raumes hin ter dem Kolben beim Vorgehen des Kol bens erreicht werden, wonach sich der Druck im Zuleitungskanal (16') und Kompressionsraum (13) ausgleichen kann. 5.Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unteranspruch 4, dadurch gekennzeich net, dass die Begrenzungsfläche des aus gesparten Raumes (14) hinter dem Kol ben eine einen Teil des Kolbenumfanges nach einer Schraubenlinie umlaufende Fläche .(27) ist und dass für die Einstel lung der Fördermenge eine Einrichtung (28, 29, 30, 31, 11) zur Drehung des Kolbens (12') um seine Achse vorgesehen ist. 6. Vorrichtung nach Patentanspruch II und den Unteransprüchen 4 und 5, gekenn zeichnet durch ein Rückschlagventil (22) im Düsenvorraum. 7.Vorrichtung nach Patentanspruch II und den Unteransprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Handgerät ausgebildet ist. 8. Vorrichtung nach Patentanspruch II und den Unteransprüchen 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass auch die Antriebs einrichtung der Pumpe in das Handgerät eingebaut ist. 9. Vorrichtung nach Patentanspruch 1I und den Unteransprüchen 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Handgerät noch ein Flüssigkeitsbehälter angeordnet ist. 10.Vorrichtung nach Patentanspruch II und den Unteransprüchen 4 bis 9, gekenn zeichnet durch ein im Bereich der zu greifenden Hand liegendes Verstellglied zum Einstellen der in der Zeiteinheit ver spritzten Spritzgutmenge.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE187186X | 1934-11-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH187186A true CH187186A (de) | 1936-10-31 |
Family
ID=5720267
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH187186D CH187186A (de) | 1934-11-26 | 1935-11-04 | Verfahren und Vorrichtung zum Aufspritzen von Flüssigkeiten, insbesondere Farben und Lacken, auf Oberflächen. |
Country Status (1)
Country | Link |
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CH (1) | CH187186A (de) |
-
1935
- 1935-11-04 CH CH187186D patent/CH187186A/de unknown
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