Kugellager. Kugellager mit Laufringen aus gepresstem Blech sind bekannt. Letztere haben natur gemäss ein gewisses Federungsvermögen, das bis jetzt zur Aufnahme von radialen Stössen ausgenutzt wurde.
In dem Kugellager nach vorliegender Erfindung federn die aus gepresstem Blech angefertigten Laufflächen im Betriebszu- stande meistens nicht. Die Federung dieser Laufflächen ist aber dazu benützt, um prak tisch ohne zusätzlichen Druck auf die Kugeln den Laufring, damit die Freiheit der Kugeln, somit die Rollfähigkeit des Lagers einzu stellen. Durch Heranziehen dieser Federungs möglichkeit können die zum Einbau eines Kugellagers bis jetzt bekannten Toleranz grenzen um ein mehrfaches auseinander ge zogen werden.
Die Zeichnung stellt sechs Ausführungs formen des Kugellagers nach der Erfindung dar. Fig. 1 ist ein Schnitt durch die Wellen lagerung einer Dynamo, Fig. 2 ein Schnitt durch die Achse eines Fahrrades ; Fig. 3, 4 und 5 zeigen Teilschnitte durch Rollen, die zu versehiedenen Zwecken ge braucht werden können; Fig. 6 und 7 stellen vereinfachte Kon struktionen des Kugellagers nach der Er findung dar.
In der Vertiefung a eines Magnetschil des b nach Fig. 1 ist der Aussenlaufring c des Kugellagers satt aufgepasst. Dieser Aussen laufring hat die Gestalt eines in der Mitte gelochten Tellers, dessen Ränder d senk recht zum Boden e stehen; er ist aus Stahl blech gepresst, gehärtet und etwas ange lassen. Eine weitere Bearbeitung erfährt dieses Stück nicht. Es hat dank des ver wendeten Materials und der Herstellungs weise ein gewisses Federungsvermögen, das zum Ausgleich von Toleranzfehlern dienen kann.
Eine so grosse Genauigkeit, wie bei Verwendungvon massiven,geschliffenen Lauf- ringen ist für die Teile, die diesen Aussen laufring aufnehmen, nicht notwendig, weil man sie -mehr oder weniger spannen kann.
Der Innenlaufring f ist ebenfalls teller förmig gestaltet. Er sitzt mit seinem Loch satt gegen die Schulter der Welle zo. Hier werden aber die Aussenränder des Tellers als Laufflächen für die Kugeln t benützt.
Dieser Ring ist ebenfalls aus Stahlblech ge presst und hat dank der besonderen Form gebung auch ein gewisses Federungsver mögen, das gestattet, vermittelst der Druck scheibe g und der Mutter h den Lauf des Kugellagers nach Bedarf innerhalb einiger Zehntelmillimeter zu regulieren, ohne den Druck auf die Kugeln praktisch zu ver ändern, also auch ohne zusätzlichen Druck auf diese auszuüben, indem dabei nur die äussere Hälfte des Ringes f mehr oder weni ger um die Kugeln gewählt wird, während die innere Hälfte aber, wo die Kugeln auf liegen, fast unveränderliche Lage beibehalten kann. Dabei ist noch zu beachten, dass die Federung des Innenlaufringes noch als Sicher heit gegen Abschrauben der Mutter h dient. Irgendwelche Gegenmutter erübrigt sich also.
In der Fig. 2 ist gezeigt, wie ein erfin dungsgemäss gebautes Kugellager auf einem Fahrrad Anwendung finden kann. b1 ist hier die Pfanne der Nabe, deren Achse auch hier mit ac, bezeichnet ist. Die Gabel s ist durch zwei Stehorgane für die Laufringe bildende Muttern hl gehalten. Die übrigen Teile des Lagers sind analog wie in Fig. 1 bezeichnet.
In der Fig. 3 ist eine Laufrolle darge stellt, wie sie in Rollschuhen oder Möbel füssen Verwendung finden kann. Es sind zwei Kugellager nebeneinander vorgesehen. Sie sind symmetrisch angeordnet. Die Aussen laufringe cl sind durch weitere Pressarbeit zu Laufflächen ausgebildet und bei 62 beid seitig eines Steges r miteinander vernietet. Die Innenlaufringe f 1 sind auf die Achse ?cl satt aufgepasst und das Ganze vermittelst einer das Stellorgan bildenden Mutter 1a2, Druckscheiben u und Pfannen p zusammen gehalten.
In der Ausführungsform nach Fig. 4 ist ein Steg r1 vorgesehen, der einen bedeuten den Druck auszuhalten vermag und auf einem Mittelstück r2 gehalten wird. Nebst dein sind die Teile der zwei hier vorhan denen Kugellager ähnlich denjenigen, die anlässlich der Beschreibung der Fig. 3 ge nannt wurden. Sie sind auch gleich be zeichnet. Dadurch aber, dass man den Druck der Scheiben u unmittelbar auf die Innen laufringe f 2 wirken lässt, verfügt man in dieser Ausführungsform über bedeutend mehr Platz für die Kugeln t.
In der Ausführungsform nach der Fig. 5 ist die Rolle mit einem einreihigen Kugel lager ausgestattet. Der Innenlaufring f', f ist zweiteilig; der Aussenlaufring c3 ist um- gebördelt und hat zwei flache Innenränder 04, welche auf die Kugel zu liegen kommen. Hier sind wiederum Pfannen p, welche den Druck der Scheiben a4 auf den äussern Rand der Innenlaufringe übertragen, vorgesehen.
Die Fig. 6 stellt eine Ausführungsform dar, bei welcher die Innenlaufringe <I>f 3</I> und<I>f 4</I> denjenigen der Fig.5 entsprechen. Der Aussen- laufring c' ist dagegen aus einem einzigen Stück Blechrohr, das als Ring gewonnen, achsial gestaucht wurde, um ihn in die nötige Form eines Hohlkugelabschnittes zu bringen.
In der Ausführung nach Fig. 7 fehlt der Innenlaufring. Der Aussenlaufring c3 ist zwei teilig und ebenfalls aus Blech gestanzt. Durch einfaches Anziehen der Schraube s wird sowohl das Kugellager in die Anpas sung des Lagers federnd befestigt, als auch der Lauf der Kugel geregelt.