Verfahren und Einrichtung zur Schmierung rasehlaufender Wälzlager. Raschlaufende Wälzlager, die zwecks Vermeidung des Eindringens von Staub, Schmutz usw. auch an den Seiten so weit als möglich geschlossen sein müssen, werden all gemein mit 01 gefüllt, damit auf jeden Fall eine ausreichende Schmierung mit grosser Sicherheit gewährleistet ist. Es hat sich je doch gezeigt, dass diese Massnahme, die für nicht besonders schnell umlaufende Wälzla ger durchaus richtig ist, :sich für schnellau fende Wälzlager, besonders an Maschinen für Genauarbeit, nicht eignet.
In allen Wälzlagern wird das Schmier mittel durch die Pressung zwischen den Wälzkörpern und den Wälzkörperbahnen fortgesetzt durchgeknetet und herumgetrie ben, so dass eine entsprechende Erwärmung die Folge ist, die besonders bei schnellaufen den und für Genauarbeit sehr eng eingestell ten Wälzlagern auf nahezu .dieselbe Tempera tur ansteigt, wie ein .gleich belastetes und mit gleicher Drehzahl laufendes Gleitlager.
Die im Lager erzeugte Wärme erfordert einen' höheren Kraftbedarf und bringt an den das Lager umgebenden Teilen der Maschine Formänderungen hervor, welche die Genauig keit der Arbeit der Maschine beeinträchtigen. Es tritt also gerade das ein, was man durch den Ersatz der Gleitlager durch Wälzlager zu vermeiden suchte: höherer Kraftbedarf und eine stellenweise Erwärmung des Ma schinengestelles und damit ein für die ver= langte Genauarbeit nachteiliges Verziehen desselben.
Noch viel grösser wäre natürlich dieser Nachteil,. wenn die Wälzlager unzureichend geschmiert würden.
Eine befriedigende Lösung der Frage der Schmierung von raschlaufenden Wälzlagern ist erst durch die vorliegende Erfindung ge funden worden.
Erfindungsgemäss wird das Wälzlager nicht -mit Schmiermittel gefüllt, sondern nur mit einem dünnen Schmiermittelfilm ver sehen. Dieser Schmiermittelfilm aber, der immer wieder der Quetschung durch die Wälzkörper unterworfen ist, würde bald seine Schmierfähigkeit verlieren.
Infolgedes sen wird er von Zeit zu Zeit erneuert, und zwar dadurch, dass gewisse, geringe Schmier mittelmengen von Zeit zu Zeit zugeführt, hierauf aber in der Hauptsache sogleich wie der entfernt werden, derart, dass praktisch nur der für die Schmierung ausreichende, aber eine zusätzliche Erwärmung des Lagers nicht ergebende Schmiermittelfilm auf den zu schmierenden Flächen des Lagers verbleibt.
Die bisher begünstigte Ansammlung von Schmiermittel im Lager wird hierbei be wusst und sorgfältig vermieden.
Versuche haben gezeigt, dass selbst die tropfenweise Zuführung von Schmieröl in ge wissen Zeitabständen noch zu urilässigen, ins besondere sprunghaften Erwärmungen führt, wenn nicht dafür gesorgt wird, dass das zu geführte Schmiermittel in der Hauptsache sofort wieder entfernt wird.
Wird letztere Massnahme unterlassen, so steigt, wie die Versuche bewiesen haben, die Temperatur des Lagers nach Zuführung eines Schmieröl- tropfens jeweils um 15 bis 20 , um dann langsam wieder abzunehmen. Diese periodi schen Erwärmungen mit den von ihnen ver anlassten periodischen Formänderungen an der Maschine sind natürlich ,ganz besonders nachteilig, weil sie es unmöglich machen, dass die Maschine dauernd genaue Arbeit leistet.
Ein Ausführungsbeispiel eines Wälzla gers mit einer Einrichtung zur erfindungs gemässen Schmierung ist in der Zeichnung dargestellt.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt ,durch ein Rollenlager; Fig. 2 ein Querschnitt nach Linie A.-B der Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Teil der Lauffläche des Rollenlageraussenrings.
Bei dem dargestellten Rollenlager sind als Wälzkörper Rallen a verwendet, .die in der Mitte eine Einschnürung b besitzen und in einem Käfig c gehalten werden. Auf dem Umfang des Käfigs c in dessen Mitte liegt oben ein Schmierfilz d, dem von einem Oler etwa jede halbe Stunde oder jede Stunde oder noch seltener durch die Leitung e ein Öltrop- fen zugeführt wird.
Der Filz d verteilt das zugeführte Öl auf den Umfang des Käfigs c und von dort gelangt es an die innere bezw. Lauffläche des Aussenringes f, an die Rollen a und die von ihnen berührten Käfigflä- chen, sowie an die Innenlauffläche, die hier beispielsweise durch den Umfang der gela gerten Welle g gebildet wird.
An der der Zuführungsstelle für das Schmieröl gegenüberliegenden untern Seite, des Lagers ist in der Innen- bezw. Lauf fläche des Aussenringes feine stumpfwinke lige Ölnut h angebracht in solcher Lage, dass das dorthin gelangende Öl nach aussen ge streift wird, um .durch Ausnehmungen i und Kanäle 1c wegzufliessen, gegebenenfalls an weitere, der Schmierung bedürfende Stellen, zu Reibkupplungen und dergleichen.
In Fig. 3 ist eine zweckmässige Anord nung der Nut h für die durch einen P W11 angedeutete Laufrichtung gezeigt.
Es werden hierbei die an sich schon kleinen, periodisch zugeführten Schmiermit- telmengen jedesmal ganz kurze Zeit nach ihrer Zuführung wieder aus der Lagerung entfernt, derart, da-ss immer nur ein für die Schmierung des Lagers nötiger, eine zusätz liche Erwärmung desselben aber nicht her beiführender Ölfilm übrig bleibt und dieser Ölfilm bei .der periodischen Zuführung neuen Schmiermittels jedesmal wieder erneuert wird.
Auf diese Weise wird eine stets zuver lässige Schmierung des Lagers erreicht, ohne dass das Lager in unzulässiger Weise er wärmt wird.
Wenn man im allgemeinen auch die An ordnung so treffen wird, .dass die periodi sche Zuführung des Schmiermittels selbst tätig durch irgend einen Öler oder Verteiler besorgt wird, so kann die Erfindung doch auch verwirklicht werden, wenn .die Zufüh rung einer kleinen Menge des Schmiermittels von Hand erfolgt, beispielsweise täglich zu Beginn der Arbeit.
Wesentlich ist in jedem Fall, dass die Hauptmenge des Schmiermittels immer über die zu schmierenden Flächen geführt und so fort wieder aus dem Lager herausbefördert wird. Dasselbe gilt für den Fall, dass das Schmiermittel nicht tropfenweise, sondern etwa durch die Saugwirkung eines Dochtes und dergleichen zugeführt wird.
Zwecks Vereinfachung kann die im vor liegenden Ausführungsbeispiel gezeigte Zwischenschaltung eines Filzes oder derglei chen in Wegfall kommen, ohne dass dadurch die Wirkung wesentlich beeinträchtigt wird. Ebenso kann die Zuführung des Schmier mittels auch von den seitlichen oder Stirn flächen des Wälzkörperkäfigs aus erfolgen. In diesem Fall müsste dann zweckmässiger weise der Ölablauf in,der Laufbahnmitte und die Richtung der Ölnuten eine dementspre chende sein.