Temperaturanzeiger für Kochgefälle. Gegenstand der Erfindung ist ein Tem peraturanzeiger für Kochgefässe, bei welchem durch die Ausdehnung eines im Deckel des Gefässes angebrachten, wärmeempfindlichen Organes bei Überschreitung einer nach Be lieben einstellbaren Temperatur eine Warn vorrichtung ausgelöst wird, um rechtzeitig Massnahmen zur Verhinderung des Überkochens oder Anbrennens des Kochgutes ergreifen zu können.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungs beispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 einen senkrechten Querschnitt des ersten Beispiels, Fig. 2 einen gleichen Querschnitt des zweiten Beispiels, Fig. 3 eine Einzelheit der Fig. 2 im Grundriss, und Fig. 4 dieselbe Einzelheit von der Seite gesehen.
In Fig. 1 bedeutet a den Deckel eines im Haushalt zum Kochen von Milch, Suppen usw. verwendeten Topfes. In einer Einbuch tung des Deckels a sind zwei flache, hinter einandergeschaltete luftdicht verschlossene Hohlkörper lose eingelegt, deren Stirnwände aus runden, gewellten ATetallmembranen b bestehen. Diese Hohlkörper dehnen sich bei Erwärmung eines in ihnen eingeschlossenen Gases zum Beispiel Luft in achsialer Rich tung stark aus.
Zur Übertragung der ach- sialen Ausdehnung der Hohlkörper dient der auf der äussern Membrane befestigte Stift c, der in der Bohrung d einer auf dem Deckel aufgenieteten Kappe lose geführt ist. Der im Drehpunkt f gelagerte Hebel e hat an seinem äussern, nach oben gerichteten Ende einen Riegel, welcher in angehobener Stellung den Klöppel g (siehe Fig. 3 und 4) eines Läut werkes freigibt. Letzteres besitzt die bei Weckeruhren übliche Ausführungsform und wird durch die mittelst eines Schlüssels spannbare Spiralfeder h angetrieben.
Durch die Blattfeder i wird der Auslöshebel e in seine untere Lage zurückgeführt. Der durch die Glockenschale h, überdeckte Läutemecha- nismus ist mit der auf dem Deckel ange nieteten Kappe durch das feingängige Ge winde l verstellbar verschraubt. Die Klemme <I>na</I> dient dazu, die beiden verschraubten Teile in jeder beliebigen Lage festzuhalten. Durch Drehen des Läutemechanismus wird der<B>Ab-</B> stand des Hebels e von dem Stift c ver ändert.
Die Vorrichtung arbeitet in folgender Weise: Durch den beim Kochen entstehen den Sattdampf wird der Deckel a in seinem Teil über dem Topfinnern gleichzeitig mit dem Kochgut erhitzt. Temperaturunterschiede zwischen dem Kochgut und Deckel werden durch Kondensation an der Deckelinnenseite ausgeglichen, so dass die auf die Hohlkörper abgestrahlte Wärme diese auf annähernd dieselbe Temperatur bringt, die das Kochgut im gleichen Zeitpunkt besitzt.
Unter der Er wärmung des in den Hohlkörpern eingeschlos senen Gases denen sich diese aus und bringen den Stift c mit dem Hebel e in Berührung, welcher nach kurzem Weg gegen die Kraft der Feder i das Läutwerk zur Auslösung bringt und somit beispielsweise vor dem Überkochen , von Milch warnen kann. Die Temperatur, bei welcher die Auslösung erfolgen soll, kann durch Verdrehen des Gewindes l nach Be lieben eingestellt werden.
Um ein sofortiges Verstellen der zu mel denden Temperatur zu ermöglichen, wurde bei der Ausführung nach Fig. 2, 3 und 4 ein an einem Hebel n angebrachtes Segment o mit keilförmig zunehmender Dicke zwischen dem Stift c und dem Hebel e drehbar um Punkt -p angebracht. Dieser Hebel<I>n</I> dreht sich zusammen mit dem Hebel e um -den gemeinsamen Drehpunkt f. Eine Verstellung der Temperatur, bei welcher die Warnung ertönt, erfolgt ohne andere Hilfsmittel durch einfache Verdrehung des Hebels n und p, wobei der verlängerte Abstand zwischen Stift c und Hebel e die Auslösung des Läutwerkes in einem andern Temperaturbereich bringt.
Durch Herunterdrücken des mit einem Knopf versehenen Hebels n von Hand wird das Läutwerk ebenfalls ausgelöst, wodurch sich jederzeit feststellen lässt, ob letzteres aufge zogen ist. Das Gewinde d und die Klemme<I>na</I> wurden auch bei dieser Ausführung beibe halten, um den am meisten gebrauchten Regulierbereich einstellen zu können.
Aus der Zeichnung ergibt sich, däss sie Hohlkörper derart im Deckel gelagert sind, dass sie gegen den Innenraum des Kochge fässes luftdicht abgeschlossen sind, so dass kein Teil des Warnapparates mit dem Koch gut in direkte Berührung kommt, was für die Reinhaltung sowohl des Apparates, als auch des Kochgutes einen wesentlichen Vor teil bedeutet. Ebenso braucht man zufolge der Anordnung auf der Deckeloberfläche auf die Tiefe des verwendeten Kochgefässes keine Rücksicht zu nehmen und kann deshalb den Apparat ohne Änderung an verschiedenen Töpfen und Pfannen mit dem gleichen Dureh- messer verwenden.
Benutzt man zu einem kleinen Normaldeckel Zusatzringe mit ver schiedenen Aussendurchmessern, so genügt ein einziger Temperaturanzeiger für eine grössere Anzahl verschiedenartiger Kochge fässe.
Mit dem Stift c kann mit Hilfe eines geeigneten Übertragungsgetriebes (Zahnrad segment oder dergleichen) leicht auch noch ein Zeiger dauernd, verbunden werden, der die Ausdehnung der Hohlkörper fortlaufend auf einer mit Temperaturgraden versehenen Skala in -grossem Massstabe anzeigt. Mit dieser zusätzlichen Einrichtung kann während des ganzen Kochvorganges die allmähliche Tem peratursteigerung überwacht oder auch in jedem beliebigen Zeitpunkt die jeweilige Kochtemperatur abgelesen werden. Das in der Zeichnung dargestellte mechanische Läut werk kann auch durch ein elektrisches er setzt werden, bei welchem der Wagner'sche Hammer und die Batterie zusammen in ähn licher Weise unter der Glocke k angebracht sein können.
Es kann aber auch Glocke und Batterie als getrennte Einheit beispielsweise an der Wand aufgehängt werden und durch Kabel und Stecker mit einem Kontakt auf dem Deckel a, der durch den Hebel e ge schlossen wird, verbunden sein.