Reinigungs- und Feuerlöschkraftfahrzeug. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Reininungs- und Feuerlöschkraftfahr- zeug mit durch den Fahrmotor angetriebener Kreiselpumpenanlage, welches zur Entschlam mung von Strassensenkkästen, zur Ober flächenreinigung zu teerender Strassenkörper, zum Leerpumpen von Kellern etc. bei Über schwemmungen oder Rohrbruch, sowie schliess lich zu Feuerlöscbzwecken und zur Strassen- sprengung dienen soll.
Zu diesem Zweck weist das Fahrzeug ge mäss der Erfindung einen Kessel auf, der einen Frischwasservorratsbehälter und einen Schlammwasserbehälter nebst dem Schlamm behälter enthält, an welchen der Saug- sehlaucl eines Entschlammungsmundstückes angeschlossen ist, dessen Druckschlauch mit der eine Hochdruck- und eine Niederdruek- pumpe enthaltenden Kreiselpumpenanlage in Verbindung steht, welche mit dem Kessel durch eine Umschalteinrichtung mit Absperr und Regelorganen verbunden ist, um die er forderlichen Umschaltun gen für den Betrieb mit jeder einzelnen Kreiselpumpe oder beiden Kreiselpumpen zusammen als Entschlam- mungs-,
Reinigungs-, Spreng- oder Feuer löschgerät ausführen zu können.
Zweckmässigerweise ist hierbei auf dem Fahrzeug ein schwenk- und drehbarer Aus leger angebracht, welcher einerseits die Mani pulationen mit den daran aufgehängten Saug- druckscblauchleitungen erleichtert und ander seits, mit einer Ausziehleiter versehen, als Feuerlöschleiter dienen kann.
Ferner kann dem Entschlammungsmund- stück ein Tiefsaugstück angefügt werden, das von der Hochdruckpumpe aus gespeiste Düsen enthält, um mittelst dieser als Strahlpumpe im Saugkreis wirkenden Düsen auch über atmosphärische Saughöhen bewältigen zu können.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gegenstandes ist in der Zeichnung darge stellt, und zwar zeigt: Fig. 1 eine Gesamtseitenansicht des Fahr zeuges; Fig. 2 zeigt in grösserem Massstab einen senkrechten Längsschnitt durch den Kessel nebst Ausleger; Fig. 3 zeigt in noch grösserem Massstabe einen senkrechten Schnitt durch das untere Ende der Auslegersäule nebst Antrieb; Fig.4 zeigt den Antrieb des Ausleger- Laufgewichtes in Ansicht; Fig. 5 zeigt in gleichem Massstab wie Fig. 2 eine Stirnansicht des Kessels von der Rückseite nebst Schnitt durch den Ausleger antrieb; Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch den Kessel nach Linie VI-VI in Fig. 2;
Fig.7 zeigt einen Teilschnitt durch den Kessel nach Linie VII-VII in Fig. 2 auf der rechten Seite und nach Linie 7-7 in Fig. 2 auf der linken Seite; Fig.8 zeigt einen weiteren Teilschnitt durch den Kessel nach Linie VIII-VIII in Fig. 2; Fig. 9 zeigt eine Längsansicht und Fig. 10 eine Draufsicht des Auslegers; Fig. 11 zeigt auf der rechten Hälfte einen Schnitt nach Linie XI-XI und auf der lin ken Hälfte nach Linie 11-11 in Fig. 10; Fig. 12 zeigt eine Seitenansicht der Aus ziehleiter des Auslegers und Fig. 13 in grösserem Massstab einen senk rechten Schnitt durch dieselbe nach Linie XIII-XIII in Fig. 12; Fig.14 zeigt eine Draufsicht des End bügels am Ausleger und Fig. 15 einen Schnitt durch denselben nach Linie XIV-XIV in Fig. 14;
Fig. 16 zeigt eine perspektivische, sche matische Darstellung des Kessels nebst Um schalteinrichtung usw.; Fig. 17 zeigt in grösserem Massstab einen senkrechten Schnitt durch das Pumpen getriebe und Fig. 18 einen wagrechten Schnitt nach Linie XVIII-XVIII in Fig. 17; Fig.19 zeigt einen Reinigungsanhänger in Ansicht mit teilweisem Schnitt und Fig. 20 eine Draufsicht desselben.
Das in Fig. 1 in Ansicht dargestellte Fahrzeug besitzt als Hauptteile das Fahr- Bestell Fa mit Antriebsmotor M und Getriebe, sowie Führersitzkabine Ka in üblicher An ordnung. Hinter der Kabine Ka befindet sich in einer geschlossenen Verschalung V die Pumpenanlage mit Umschalteinrichtung, und hinter dieser ist der Kessel Ke auf das Fahr gestell aufgesetzt. Am vordern Ende des Kessels ist die Auslegersäule S mit dem Aus leger A befestigt, und am hintern Ende sitzt der Entleerungsdeckel D.
Der an dem Kessel angeschlossene Saugschlauch Ls, sowie der an die Pumpenanlage angeschlossene Druck schlauch Ld, welche gemeinsam an das Ent- schlammungsrohr E angeschlossen sind, sind mittelst eines Flaschenzuges Fl am hintern Ende des Auslegers angehängt, und das Ent- schlammungsrohr E ist in Fahrtstellung seit lich am Kessel auf Konsolen eingehängt. Zum Besteigen des Auslegers bei Verwendung als Feuerlöschgerät dienen seitlich hinter der Verschalung angebrachte Leitern L. Unten am Fahrgestellrahmen sind auf beiden Seiten am vordern und hintern Ende Sprengdüsen Sd angebracht.
Die Verschalung V ist auf beiden Längsseiten durch eine zweiflügelige Tür abgeschlossen, so dass durch Öffnung dieser Tür die Pumpenanlage nebst Appara tur und Umschalteinrichtung gut zugäng lich ist.
Fig. 2 zeigt die Einzelheiten des Kessels Ke. Derselbe ist nach hinten abwärts ge neigt auf dem Fahrgestellrahmen gelagert, so .dass er zur Entleerung nicht gekippt wer den muss. Der Kessel hat einen zylindrischen Hauptteil 5 mit einem hintern Entleerungs trichter 1, an welchen sich eine stark auf Ulärts geneigte, schwach gewölbte Trenn wand 2 anschliesst, welche nach vorn bis ungefähr zur Kesselmitte ansteigt und den Zylinderraum in einenSchlammbehälter 3 und einen darunterliegenden Frischwasser vorratsbehä1ter 4 unterteilt.
Seitlich am Kes sel sind gerade Seitenwände 5 & angesetzt, welche mit einem Boden einen weiteren, als Schlammwasserbehälter 6 dienenden Raum bilden, dessen tiefster Teil bis zwischen die Längsträger 16 des Fahrgestellrahmens reicht. Oben hat der Kessel einen Stutzen 7 zum Anschluss des Saugschlauches Ls, wel cher in den Schlammbehälter ausmündet. Oben am vordern Kesselboden ist ein Stutzen 40 für den Anschluss der Druckleitung vor gesehen. Ausserdem weist der vordere Kessel boden noch verschiedene andere Anschluss stutzen auf nebst einer durch Deckel ver schlossenen Reinigungsöffnung 41.
An einen in der Stirnwand des Behälters 6 sitzenden Stutzen 43 ist ein in diesen Behälter hinein ragendes, abwärts gebogenes Rohr 44 an geschlossen, und am untern Boden hat dieser Behälter einen Entleerungsstutzen 45 (Fig. 2, 5 und 6). Zur Reinigung des Schlammwasserbehälters 6 sind seitliche Rei nigungsöffnungen 46 mit Verschlussdeckel vorgesehen. Ein am untern Rande in der rechten Ecke der vordern Stirnwand sitzen der Stutzen 47 mündet direkt in den Schlammwasserbehälter 6 ein. An einen wei teren in dieser Stirnwand sitzenden Stutzen 48 ist ein Rohr 49 angeschlossen, welches innerhalb des Behälters 6 nach hinten geht, denselben nach der andern Kesselseite durch quert und an einem seitlichen Anschluss stutzen 50 unten am Behälter 3 nahe dessen hinterem Ende einmündet (Fig. 2, 5 6 und 8).
Von einem weiteren Stutzen 51 unten in der linken Ecke des vordern Kesselbodens geht ein Rohr 52 nach hinten und mündet an einem dem Stutzen 50 gegenüberliegen den Stutzen 53 in den Behälter 3 ein. Eine Abzweigung von diesem Rohr 52 mündet in einen seitlich unten in der Seitenwand des Behälters 4 sitzenden Stutzen 54 (Fig. 2 und 7) ein. An dieser Abzweigung sitzt ein Schieber 128 (Fig. 1), um erforderlichenfalls diesen Leitungsteil abzuschliessen. Die Be- 4timmung und Einordnung dieser einzelnen Anschlüsse und Rohre in die Gesamteinrich tung ist in der Beschreibung der letzteren erklärt.
Am hintern Kesselboden sind zwei über- inander liegende Schauöffnungen 17 vor gesehen, welche von innen her beleuchtet werden durch Glühlampen, welche in zwei zu beiden Seiten der Schauöffnungen an geordneten, in metallischen Schutzrohren 38 befindlichen Glasröhren untergebracht sind. Hierdurch lässt sieh der Füllungsgrad des Schlammbehälters 3 gut beobachten.
Am Entleerungstrichter 1 ist ein kräf- figer Arm 8 mittelst einer Achse 9 an gebracht, mittelst welcher zugleich auch der Deckel D am Behälter aasgelenkt ist. Am freien Ende des Armes 8 ist ein Hebel 10 aasgelenkt, welcher zur Verriegelung des Armes mit einem Fortsatz hinter eine Nase 11 des Entleerungsansatzes greift. Am Arm 8 ist eine mit Handrad 13 versehene Schrau benspindel 12 gelagert, welche den Deckel D auf seinen Sitz drückt. Auf der Achse 9 ist ein Sperrad 14 befestigt, in welches eine Sperrklinke 15 eingreift, um den hoch- -01eschwenkten Arm 8 festzuhalten, wenn der Deckel D geöffnet bleiben soll.
An der vordern Stirnseite des Kessels Ke ist die Auslegersäule S befestigt. Am Kessel boden ist eine vertikale Hülse 18 befestigt, welche an beiden Enden Flanschen 18a hat, und am untern Ende der Hülse sind zwei übereinander liegende Lagerkörper 19 und 20 angeordnet, die zusammen mit einem dar unterliegenden Träger 21 am untern Flansch 18a durch Schraubenbolzen befestigt sind. Im Lagerkörper 19 ist ein Radialkugellager für die Hohlwelle 22 angeordnet, und im Lagerkörper 20 ein Spurkugellager 24, auf welchem sich die Hohlwelle 22 mit einer Schulter 22a abstützt.
Auf den abgesetzten Endteil 22b der Hohlwelle 22 ist eine ver schiebbare Kupplungsbüchse 25 unver.dreh- bar aufgesetzt, und die Gegenverzahnung zu den Zähnen dieser Kupplungsbüchse befindet sich an der Unterseite eines Schneckenrades 26, welches im Träger 21 drehbar gelagert ist und mit einem Schneckenrad 28 in Ein griff steht, dessen längs dem Kesselboden seitlich herausgeführte Welle 27 am äussern Ende ein Handrad 29 trägt. Die Kupplungs gabel 30 verlängert sich in einen seitlich herausragenden Kupplungshebel 31 (Fig. 3 und 5).
Will man den Ausleger mittelst des Handrades 27 drehen, so rückt man das Schneckengetriebe 26, 28 ein und verriegelt den Kupplungshebel mittelst eines Riegels 32 in dieser Lage. Die Schnecke ist selbst hemmend, so dass der Ausleger sich nicht von allein drehen kann. Am obern Ende der Hülse 18 ist ebenfalls ein Führungskugel lager vorgesehen. Darüber ist ein kleines Podest 33 angeordnet, um das Besteigen des Auslegers zu erleichtern. Zu diesem Zweck ist seitlich am Kessel eine Leiter (Fug. 1) be festigt. Über dem Podest ist auf der Hohl welle 22 ein kräftiges Joch 34 angeordnet, auf welchem zwei Stützwinkel 35 befestigt sind.
Die Stützwinkel 35 haben auf der Innenseite Schwenkzapfen für den Ausleger balken 36 und an der Aussenseite stärkere Führungszapfen für zwei gegenläufig ge wundene, gespannte Torsionsfedern 37, wel che zum Aufrichten des Auslegers dienen. Das innere Ende jeder Torsionsfeder ist am Ausleger, das äussere am Joch verankert, und die Vorspannung der Feder ist ausreichend. um den Ausleger bis zum Maximum aufzu richten. Die Federn sind in einem auf das Joch 34 aufgesetzten Gehäuse untergebracht.
Der Auslegerbalken 36 ist als Hohlbalken mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet und verjüngt sich etwas gegen das obere Ende hin, an welchem die Schlauchleitungen Ld und Ls mittelst eines Flaschenzuges Fl aufgehängt sind (Fug. 1). Da auf diese Weise das Gewicht der Schlauchleitungen nebst Entschlammungsrohr am drehbaren Ausleger aufgehängt ist, kann ein einziger Mann die selben leicht rings um das Fahrzeug mani pulieren.
Zum Aufrichten des Auslegers, was insbesondere bei Benützung des Fahr zeuges als Feuerlöschgerät und zur Schlamm- ansaugung in Betracht kommt, ist in dem selben ein Laufgewicht 57 (Fug. 2) angeord net, welches mittelst eines endlosen Draht seils 58 hin- und herbewegt werden kann und so bemessen ist, dass es in der gezeich neten äussern Stellung in der Auslegerspitze der Spannung der Federn 37 das Gleich gewicht hält. Sobald also das Laufgewicht 57 einwärts verschoben wird, richtet sich der Ausleger um einen dem Verschiebungsweg entsprechenden Winkel auf.
Zum Antrieb des Drahtseils 58, welches über Rollen ge- leitet ist und durch die Hohlwelle 22 nach unten geht, dient eine zwischen den Längs trägern 16 des Fahrgestellrahmens (Fug. 4) gelagerte Schneckenwinde 59, über deren Seiltrommel das Seil läuft und welche durch einen Elektromotor 60 angetrieben wird.
Zur Dämpfung der Auslegerbewegung ist der Auslegerbalken mit einer Dämpfungs vorrichtung versehen (Fug. 9). Nahe dem Gelenkende desselben ist an einer Lager stütze 61 ein Bremszylinder 62 angelenkt dessen Kolben 63 mit seinem hintern Ende an einer Achse 55 angreift, die in zwei Laschen 64 befestigt ist. Die beiden Laschen 6 4 sind an Bügeln 64a befestigt, welche zu beiden Seiten des Auslegerbalkens 36 am Joch 34 befestigt sind. Durch diese Bremse werden auch Schwankungen des Auslegers beim Besteigen desselben verhindert.
Um den Ausleger in einer bestimmten Neigungslage festhalten zu können, sind auf der Achse 55 zwei Lenker 56 angelenkt, welche in seit lichen Ansätzen 62a des Zylinders 62 geführt und darin mittelst Stellschrauben festklemm- bar sind.
Zu beiden Seiten des Auslegerbalkens 36 sind längs demselben (Fug. 9 und 10) im Ab stand davon mittelst Stehblechen 66 als Leiterholme dienende U-Eisen 65 befestigt, und die Leitersprossen 67 sind beidseitig des Balkens 36 zwischen diesem und den U-Eisen 65 befestigt.
Die beiden U-Eisen 65 dienen gleichzeitig als Laufbahnen für den in Fig.12 bis 15 dargestellten Ausziehteil der Feuerlösch- leiter. Der Ausziehteil hat zwei seitliche Gitterträger 76 mit je zwei mittleren Längs schienen 68 von U-Profil, zwischen welchen die Leitersprossen 69 befestigt sind.
An jedem Gitterträger ist am hintern Ende und in geringem Abstand von demselben je eine senkrechte Strebe 70 angeordnet, an welcher mittelst Achsen 71 zwei Laufrollen 72 in solchem Abstand voneinander angeordnet sind, dass die Holmen 65 der untern Leiter dazwischen Platz finden, so dass der Auszieh teil längs der ganzen Länge des Ausleger balkens verschoben werden kann. In Lagern 74 am obern Teil der Holmen 68 ist ein Rohrbügel 73 ausziehbar gelagert und kann mittelst eines Splintes 75 in einer ausgezo genen Stellung festgestellt werden. An die sem Bügel 73 kann sich ein auf der obersten Leitersprosse stehender Feuerwehrmann fest halten oder seinen Gürtelkarabiner an der Quersprosse einhängen.
Die Betätigung des Antriebsmotors 60 er folgt mittelst Druckknopfsteuerung, deren Relais etc. in der Führersitzkabine geschützt untergebracht sind, während die Druek- knöpfe an beliebigen Stellen des Kraftfahr zeuges angeordnet sind, um die Ausleger neigung von mehreren Standorten aus steuern zu können.
Am Ausziehteil könnte auch ein vom Fahrzeug aus zu steuerndes, drehbares Wenderohr zum Löschen schwer zugänglicher Gebäudeteile oder von mit Explosions- oder Einsturzgefahr verbundenen Bränden vor gesehen sein.
Die Kreiselpumpenanlage (Fig. 16) weit zwei selbstansaugende Kreiselpumpen auf, und zwar eine Hochdruckpumpe 80 und eine Niederdruckpumpe 81, von welchen die erstere im wesentlichen als Frischwasser pumpe und die letztere als Schlammwasser saugpumpe dient. Jede Pumpe hat einen Luftabscheider und Windkessel 82 bezw. 83, und beide Pumpen werden gemeinsam vom Motor des Kraftfahrzeuges aus angetrieben, wie in Fig. 17 und 18 dargestellt. 84 ist die Motorgetriebewelle, welche eine Hilfswelle 85 über ein Zahnradvorgelege antreibt. Auf der Hilfswelle sitzt ein Gelenkkettenrad 86, welches eine Einrückkupplung trägt, die mittelst eines seitlich am Getriebekasten 87 sitzenden Kupplungshebels 88 betätigt wer den kann.
Das Rad 86 treibt mittelst einer Gelenkkette zwei im obern Teil des Getriebe kastens auf Achsen 89 und 90 sitzende Kettenräder 91 und 92, und zwar ist das Kettenrad 91 drehbar auf seiner Achse, wäh rend das Kettenrad 92 auf seiner Achse ver keilt ist. Auf der Achse 89 ist verschiebbar eine Klauenkupplungsscheibe 93 verkeilt. Deren Klauen mit Klauen am Rad 91 zusam- menwirken.Das herausragende Ende der Achse 89 ist mit der gleichachsigen Welle 94 der N N iederdruckpumpe 81 durch eine starre Kupplung verbunden. Zum Betätigen der Kupplungsscheibe 93 dient ein seitlich am Gehäuse 87 sitzender Kupplungshebel 95.
Auf der Achse 90 ist ein Zahnrad 97 fest- bekeilt. Neben der Achse 90 ist gleichachsig mit der Welle 96 der Hochdruckpumpe 80 eine Achse 98 gelagert, auf welcher ein Zahnrad 99 verschiebbar verkeilt ist, welches mittelst des Kupplungshebels 100 mit dem Zahnrad 97 in Eingriff gebracht werden kann. Die Pumpenwelle 96 ist durch eine starre Kupplung mit der Achse 98 verbun den. Diese Anordnung erlaubt, nach Wahl jede Pumpe für sich oder beide Pumpen zu- 5#ammen anzutreiben.
Fig. 16 zeigt schematisch die Anordnung der beiden Kreiselpumpen, sowie der Rohre und Organe der Umschalteinrichtung. Bei Gebrauch des Fahrzeuges als Entschlam- mungswagen für Senkkästen und dergleichen wird das an die beiden Schläuche Ls und Ld angesetzte Gerät in den zu reinigenden Senk kästen eingeführt.
Dieses Entschlammungsrohr E ist ein begossener Leichtmetallkörper, welcher in leerem Zustand leicht von einem Mann ge handhabt werden kann. Es hat ein inneres Saugrohr 103, welches an den Saugschlauch Ls angeschlossen ist, und ein äusseres Spül rohr 104, welches an den Druckschlauch Ld angeschlossen ist.
Das von der Entschlam- mungspumpe 81. aus dem Schlammbehälter 3 entnommene Wasser gelangt durch den Druckschlauch Ld in das Spülrohr 104 und wühlt den im Senkkasten vorhandenen Schlamm auf, welcher durch das Saugrohr 103 hindurch in den Schlammbehälter 3 ein gesaugt und darin abgeschieden wird, wobei die Pumpe 81 im Schlammbehälter 3 das erforderliche Vakuum erzeugt. Hierbei bleibt das Saug- und Druckwasservolumen stets gleich gross.
Wenn ein Senkkasten ent schlammt ist, zieht der Arbeiter das Ent- schlammungsrohr heraus und hängt.es wie der in die in Fig. 1 gezeichnete Stellung am Wagen ein. Es können auf diese Weise eine grosse Anzahl Senkkästen auf einer Rund fahrt des Wagens entschlammt werden, bis der Schlammbehälter 3 ausschliesslich mit Schlamm gefüllt ist, was sich an den Schau öffnungen 17 feststellen lässt, wobei der Be hälter durch Öffnen des Deckels D entleert wird. Es ergibt sich dank der beschriebenen Einrichtung der Vorteil, dass nur Schlamm abgeführt wird, im Gegensatz zu den bisher zu diesem Zweck benützten Fahrzeugen, bei welchen stets Schlamm und Wasser ab geführt wurde.
Zum Entschlammen oder Auspumpen sehr tiefer Stellen wird an das Entschlammungs- röhr E die Tiefsaugevorrichtung T angesetzt. In dieser setzt sich das Saugrohr 103 im innern Rohr 105 und das Spülrohr 104 im äussern Rohr 106, dessen unteres Ende in einen Ringraum 108 ausmündet, fort, von welchem mehrere Düsen 107 ausgehen. Der Druckschlauch Ld wird hierbei an die von der Hochdruckpumpe 80 kommende Druck leitung 140 angeschlossen und der Saug schlauch an die in die Niederdruckpumpe 81 einmündende Saugleitung Ls.
Bei Benützung des Fahrzeuges zum Strassensprengen werden die Schieber 126 und 129 (Fig.16) zu den Sprengdüsen Sd geöffnet, wodurch das von der Hochdruck pumpe 80 aus dem Frischwasservorratsbehäl ter 4 entnommene Wasser den Düsen zu strömt. Zum Entleeren und Reinigen der Behälter ist am Ende der Sprengleitung 127 ein Schieber 130 vorgesehen. Zur Benützung des Fahrzeuges zur Oberflächenreinigung von Strassen mittelst eines besonderen, später noch zu beschreibenden Reinigungsanhängers, wie es auf Asphalt- bezw. Teerstrassen vor dem Aufbringen der letzten Oberflächen schicht erforderlich ist, nachdem die Strasse bereits vorher benützt worden ist, sind eine Druckleitung 144 und eine Saugleitung 145 herausgeführt.
Bei Benützung des Fahrzeuges zu Feuer- iöschzwecken wird der Druckschlauch oder das am Ausleger angebrachte Wenderohr an die Hochdruckleitung 143 angeschlossen. Die in Fig. 16 dargestellte Umschaltein richtung der Kreiselpumpenanlage nebst den zugehörigen Absperrorganen sei nachstehend gleichzeitig mit deren Wirkungsweise für die verschiedenen Anwendungszwecke erklärt. Ausser den bereits oben beschriebenen Kessel anschlussstutzen sind am Schlammbehälter 3 noch die Anschlussstutzen 136, 137 und am Frischwasserbehälter 4 die Anschlussstutzen 138, 139 vorgesehen.
Den beiden Kreisel pumpen sind Lüftungsventile Bl und B2 zu geordnet, und denselben sind bei der Pumpe 81 die zwei Schieber 131 und 132, bei der Pumpe 80 der Schieber 133 zum Abschliessen der Lüftungsventile heim Arbeiten unter Druck vorgeschaltet. Es bestehen ausserdem zwei Ansaugrohre A1 und A2, um mittelst an dieselben angeschlossener Schläuche Was ser von aussen ansaugen zu können.
Bei Benützung des Fahrzeuges zur Schlammsaugung und Baggerung und Ent schlammen von Senkkästen ist lediglich die Saugpumpe 81 in Betrieb, wobei die Schieber 114, 135 und 131 geöffnet sind.
Für die Schlammsaugung mit dem Reini gungswagen sind beide Pumpen 80 und 81 in Betrieb, geöffnet sind hierbei .die Schieber 113, 121, 123, 125, sowie der Schieber 132 vor dem Belüftungsventil. Zum Entleeren des Reinigungswagens in den Schlamm behälter 3 ist nur die Saugpumpe 81 in Be trieb, wobei die Schieber 112 und 132 ge öffnet sind.
Zur Entleerung des Schlammes aus Senk kästen in den Behälter 6 arbeitet nur die Saugpumpe 81, und hierbei sind die Schieber 114, 115 und 131 geöffnet. Soll bei Ent leerung des Senkkastens das Wasser fort geleitet werden, so wird der Schieber 115 geschlossen und statt dessen der Schieber 113 geöffnet. Soll das Fahrzeug zur Keller c=ntwässerung benützt werden, so bestehen verschiedene Möglichkeiten. Das Wasser kann hierbei in die Behälter 3 und 4 ge leitet werden, wobei nur die Saugpumpe 81 arbeitet, und die Schieber 112, 116, 128 und 132 geöffnet sind. Soll das Wasser ausser dem auch in den Behälter 6 geleitet werden, so dass also der ganze Kessel gefüllt wird, so müssen die Schieber 112, 115, 128 und 132 ge öffnet sein.
Soll im erstgenannten Fall je nach den örtlichenVerhältnissen mit derHochdruck- pumpe 80 gearbeitet werden, so werden die Schieber 116, 117, 118, 119, 123, 124 und 133 geöffnet. Wenn bei der Kellerentwässe rung, sobald der Kessel gefüllt ist, das Wasser fortgeleitet werden soll, was unter Mitwirkung der beiden parallel geschalteten Pumpen 80 und 81 erfolgt, so werden die Schieber 113, 123, 124, 125, 132 und 133 geöffnet. Je nach den Verhältnissen können hierbei die beiden Pumpen 80 und 81 auch in Serie arbeiten, wobei die Schieber 111, l22, 125 und 132 zu öffnen sind.
Bei Verwendung des Fahrzeuges für Feuerlöschzwecke sind ebenfalls verschiedene Fälle möglich. Zunächst kann bei in Serie geschalteten Pumpen Wasser aus den Behäl tern 3 und 4 angesaugt werden. Hierbei sind die Schieber 122, 123, 125, 128, 113 und 133 zu öffnen. Soll Wasser von aussen angesaugt und in den Behälter 4 gedrückt werden, mit welchem die Pumpe 80 in Serie geschaltet ist, so müssen die Schieber 111, 122, 125, sowie 132 geöffnet werden. Falls Hydranten zur Verfügung stehen, arbeitet nur die Druckpumpe in direktem Anschluss an die selben, wobei die Schieber 124 und 125 zu öffnen sind. Um hierbei einen sehr hohen Druck zu erzielen, können auch beide Pum pen zusammen in Serie arbeiten, wobei die Schieber 111, 122 und 125 zu öffnen sind.
Bei Verwendung des Fahrzeuges zur Tiefsaugung ohne Benützung des Kessels, also unter Fortleitung des Wassers, arbeiten beide Pumpen 80 und 81, wobei die Schieber 111, 113, 122, 123, 125, 132 und 133 zu öffnen sind. Sollen jedoch hierbei die Behäl ter 3 und 6 gefüllt werden, so müssen die Schieber 111, 112, 115, 122, 123, 125, 132 und 133 geöffnet sein.
Bei der Strassenbesprengung wird ledig lich die Druckpumpe 80 benützt. Wenn nur mit den vordern Düsen gesprengt wird, müs sen die Schieber 122, 123, 126 und 133 ge öffnet werden. Soll nur mit der hintern Düse besprengt werden, so müssen die Schieber 122, 123, 129 und 133 geöffnet werden, und keim Sprengen mit den vordern und hintern Düsen müssen die genannten Organe zusam men geöffnet sein.
Für die Entleerung und Ausspülung des Schlammbehälters 3 müssen die Schieber 135, 114, 118, 122, 123, 130, 131 und 133 ge öffnet sein, wobei beide Pumpen gemeinsam arbeiten. Hierbei muss in das Saugrohr des Entschlammungsmundstückes E ein Stopfen Z eingesetzt werden, um vor dem Öffnen des Deckels das erforderliche Vakuum im Be hälter 3 erzeugen zu können. Zur Entleerung des Behälters 4 wird der Verschluss D, sowie der Schieber 128 und zur Entleerung des Behälters 6 dessen Ablaufstutzen 45 geöffnet.
Durch das Offnen entsprechender Abstell- organe kann auch mittelst einer der beiden Pumpen der Behälter 3 oder 4 aufgefüllt, .der Inhalt -des Behälters .6 in den Behälter 3 umgeleitet oder ins Freie gepumpt werden. Nebstdem können die Behälter 3 und 4 auch mittelst Hydrant aufgefüllt werden.
Um nun eine richtige Einstellung -der Absperrorgane bei den verschiedenen An- 1n,enduno,szwecken zu gewährleisten, ist bei jedem Absperrorgan ein Lichtsignal an geordnet, welches entweder eine Signallampe enthält, welche anzeigt, dass dieses Organ zu öffnen ist, oder zwei verschiedenfarbige Signallampen, und je nachdem die eine oder die andere aufleuchtet, ist das Absperrorgan zu öffnen oder zu schliessen. Diesen Signal vorrichtungen ist ein an geschützter Stelle, am besten in der Führerkabine angeordneter Kontaktapparat zugeordnet, welcher lediglich in die gewünschte Stellung eingestellt wer den muss, um die den zu öffnenden Absperr organen zugeordneten Signallampen auf leuchten zu lassen.
Die den Kreiselpumpen . 80 und 81 zu geordneten Lüftungsventile B, und B2 wer den elektromagnetisch gesteuert, so dass sie automatisch wirken.
Für die Oberflächenreinigung von Strassen wird der in Fig. 19 und 20 dargestellte Reinigungswagen an das Kraftfahrzeug an- gekuppelt, und seine Zuleitungen 142, 144 und 145 werden durch Schläuche mit den entsprechenden Leitungen am Kraftfahrzeug verbunden. Der Anhänger weist einen Fahr gestellrahmen 150 auf, an welchem zwei Vor derräder 151 und ein mittleres, lenkbares Hinterrad 152 angeordnet sind. Die Trag gabeln aller drei Räder sind mittelst Kolben in Druckzylindern gelagert, welchen Druck wasser von der Leitung 144 aus zugeführt werden kann, um den Anhängerrahmen nach Bedarf zu heben und zu senken. Am vordern Ende des Anhängers ist ein Schlammkessel 153 angeordnet, welcher in die Saugleitung 145 eingeschaltet ist.
An der Innenseite der Saugleitung 145 ist mittelst eines Schlauches 154 ein Mundstück 155 für das Aufsaugen des Strassenschmutzes angesetzt.
Unter dem Fahrgestellrahmen 150 ist ein geschlossener Dichtungsrahmen aufgehängt, welcher aus drei übereinander liegenden, in Bügeln 166 befestigten Gummirohren 163, 164 und 165 besteht. Von diesen drei Gummirohren ist im Betrieb das oberste und das unterste zum Teil mit Wasser gefüllt, während das mittlere als Luftkammer zur Ausgleichung der Bodenunebenheiten dient. Um die beiden Rohre 163 und 165 mit Wasser füllen zu können, sind dieselben mit telst einer Rohrleitung 159 mit eingebautem Schieber 160 an die Druckleitung 142 an geschlossen. Ein mit Schieber 161 versehenes Zweigrohr der Saugleitung 145 dient für das Absaugen des Wassers aus den beiden Gummirohren beim Transport.
An die Druck leitung 142 ist ein Schieber 167 angebaut, und an diesen ist die Anschlussleitung für die Druckzylinder der Räder angeschlossen. Der Schieber 158 dient zum Einlassen von Druckwasser in den Schlammbehälter 153 zwecks Reinigung und Auffüllens desselben, wobei zur Entleerung dessen Verschlussdeckel 53a abgenommen wird. Die Druckleitung 142 leitet Druckwasser in den an der Innenseite des Fahrgestellrahmens aufgehängten Spreng- rahmen 157, und das Sprengwasser sammelt sieh während des Reinigungsvorganges inner halb des Dichtungsrahmens auf der Strassen- oberfläche an, um dann mittelst des durch einen Arbeiter zu führenden Mundstückes 1,55, das mit einer Bürste versehen sein kann, samt dem Strassenschmutz abgesaugt zu wer den.
Hierbei leitet die Druckleitung 144 das von der Schlammsaugpumpe 81 herkommende Druckwasser wieder in den Dichtungsrahmen zurück, und erst nach Beendigung der Reini gung wird das Schmutzwasser durch die Lei tung 145 und 154 wieder vollständig ab gesaugt, um hierauf den Wagen weiter zu verschieben.
Ausser den angegebenen Verwendungs zwecken lässt sich das Fahrzeug auch für andere Zwecke, zum Beispiel Baggerarbeiten oder für die Tiefbrunnengrabung, verwenden. Gerade das Graben von Tiefbrunnen ist nach der jetzigen Methode sehr umständlich und zeitraubend, während mit der beschriebenen Einrichtung bei in den Boden eingesetztem Entschlammungsrohr das Erdreich durch die Wirkung des Wasserkreislaufes abgesaugt wird, und das schliesslich im Bohrloch ver bleibende Wasser versickert.
Als Feuerlöschgerät ist das Fahrzeug be sonders im Winter von grossem Wert, um bei Brandfällen die erste wirksame Hilfe zu leisten, bis die eingefrorenen Hydranten auf getaut sind.