Verfahren zum Abfüllen von Flüssigkeiten, insbesondere von Getränken wie Fruchtsaft, Bier oder dergleichen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abfüllen von Flüssigkeiten, insbeson dere von Getränken, wie Fruchtsaft, Bier oder dergleichen, in sterilisierte Flaschen mit nachfolgendem Verschliessen der Flaschen, sowie eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Erfindungsgemäss werden die Flaschen auf dem Weg vom Sterilisator zu der Füll maschine in einer mit einer Ummantelung versehenen Überführungsbahn gekühlt.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, das heisst die Anlage, weist eine an die ummantelte Überführungsbahn an schliessende Rohrleitung auf, durch die den Flaschen kalte, sterile Luft zugeführt wer den kann.
In der Zeichnung ist die Erfindung an. @ einem. Ausführungsbeispiel veranschau licht. Izc Fig. x iat die Gesamtanlage dargestellt;
Fig. 2 entspricht in teilweiser Darstel lung der Fig. 1, und. zwar in vergrössertem Massstab und zeigt die Füll- und Versohliess- ma.schine; Fig. 3 zeigt eine Einzelheit, nämlich die Becher, die auf die Flaschen aufgesetzt wer den.
Die Flaschen I gelangen aus einem Steri- lisatorgehäuse durch dessen Austragöffnung 40 in Richtung des Pfeils 41 auf eine Über führungsbahn 42, die mit einer Ummante lung versehen ist, das heisst einen Kühl tunnel 43 bildet. Diesem Kühltunnel wird durch einen Ansohlussstutzen 45 sterilisierte und gekühlte Frischluft in Richtung des Pfeils 46 durch eine Leitung 47 zugeführt. Wenn tief gekühlte Flaschen verlangt wer den, so werden die Flaschen mit tief gekühl tem sterilisiertem Süsswasser überrieselt.
Wenn auf Tiefkühlung kein besonderer Wert gelegt wird, so kann die tunnelartige Über führungsbahn, auch nur durch einfache Über dachung geschützt werden.
Bevor die Flaschen in die Füllmaschine gelangen, werden die Schutzbecher 5 (Fig. 3) abgenommen. Hierfür ist eine in Fig. 2 sche matisch angedeutete elektromagnetische Ab- hebevorrichtung vorgesehen. Es ist 51 der Magnet, 52 ist eine Führung, auf der sich der Magnet zu bewegen vermag.
Durch eine Schwenkbewegung des Magnetkernes können die abgehobenen Becher 5 auf eine Bahn 53 gebracht werden, von wo sie wieder in den Bereich einer Zubringeförderbahn gebracht werden, um wieder auf die neu ankommenden zu sterilisierenden und zu füllenden Flaschen aufgesetzt zu werden.
Die Abfüllmaschine weist einen Zentral- Plattenschieber 5,4 auf, der feststeht, wäh rend der ihm zugeordnete Schieberspiegel 55 rotiert. Durch diese Schiebersteuerung wird d:as Füllgut mit Hilfe der Leitungen 56 zu geführt.
Die gegen eine Infektion höchst empfind lichen Füllrohre 58 sind, wie aus Fig. 2 er sichtlich, in ihrem obern Anschlussteil mit 57 bezeichnet. Daran schliesst sich das eigent liche, mit seiner Mündung in .das Gefäss, das heisst die Flasche, einzuführende Füllrohr 58.
Diesem Füllrohr ist nun eine :Schutzhülse (oder Haube) zugeordnet, und zwar besteht diese aus dem festen Oberteil 59 und,dem be weglichen Unterteil oder der eigentlichen Schutzhülse<B>60,</B> die auf dem Füllrohr sitzt, und zwar ist diese Schutzhülse 60 auf dem Füllrohr 58 ,durch Führungsscheiben 61 und 62 gehalten, wobei der Baustoff und die Pas sung so gewählt sind, dass eine genügende Gleitbeweglichkeit mit einem gewissen Rei- bungsschluss erreicht wird. Das, freie untere Ende 63 der Schutzhülse 60 ist glockenartig erweitert.
Durch die teleskopartige, das heisst mehrteilige Ausführungsform der Schutz hülse wird erreicht, dass .der Füllvorgang von aussen dauernd sichtbar bleibt und über wacht werden kann, ohne dass der Füllvor gang selbst irgendwie beeinträchtigt ist. In bezug auf die übrigen Einrichtungen ent spricht die bauliche Ausführung der Füll maschine den bekannten Bauweisen.
Die Flasche 1 sitzt auf einem pneumatischen oder durch andere Einrichtungen heb- und senk baren Fülltisch 94. Die Schiebersteuerung liegt in dem glockenartigen, oben an der Ma schine sitzenden Zuführungsbehälter 64; der Anschluss der Füllmaschine ist mit 65 be zeichnet.
Wesentlich bei der Abfüllmaschine ist nun besonders der nach aussen luftdichte Ab schluss und ferner die Zuführung eines kalten Dampfluftgemisches. Die Abdichtung wird dadurch hergestellt, dass sowohl dem obern Mantelteil 95, als auch dem untern Mantel teil 66 je eine Rinne 67 bezw. 68 zugeordnet ist, die Wasserfüllungen 69 aufweisen, dass eine richtige Flüssigkeitsabdichtung oder Flüssigkeitsverschluss zustande kommt.
Die Zuführung des Dampfes bezw. Dampfluftgemisches oder der sterilen Luft geschieht durch ein aus Fig. 2 ersichtliches Düsensystem. Dieses Düsensystem besteht aus der Dampfdüse 70, bei der der Dampf in Richtung des Pfeils 71 zugeführt wird. Diese Dampfdüse 70 wird injektorartig von einem Rohr 72 umgeben, durch das Luft zu geführt wird, die in Richtung des Pfeils 7'3 einströmt.
Damit ist es möglich, der nach aussen durch eine luftdichte Ummantelung abgeschlossenen Abfüllmaschine ein kaltes bezw. nur höchstens mässig warmes steriles Dampfluftgemisch zuzuführen und eine sol che Atmosphäre innerhalb der Ummantelung. trotz vorübergehendem Öffnen bei Störungen auch zu halten.
Die Zuführung des Dampf luftgemisches hat den grossen Vorteil, dass irgendwie auftretende Verschmutzung durch .die Füllflüssigkeit im eigentlichen Sinn nicht auftreten kann, da derartige Stellen, die zum Beispiel durch Überlaufen, Bruch einer Flasche entstehen, sofort durch das im Ver folg der Zuführung von Dampf entstehende Kondenswasser wieder abgewaschen werden, während jedoch beim vorübergehenden Öff nen durch den sichtbar hervorquellenden Schwaden das Eintreten unsteriler Luft kon trollierbar verhindert wird.
Auch die Verschliessmaschine, eine Kronenkorkmaschine, entspricht im allgemei nen in bezug auf -die baulichen Einzelheiten üblichen Bauarten. Das Gehäuse oder Man tel ist mit 97 bezeichnet. Es ist eine Rinne 74 gebildet, bei der -der untere Rand 90 der Ummantelung in eine Wasserfüllung 75 ein taucht. Ein entsprechender Verschluss ist unten vorgesehen, und zwar ist im untern Mantelteil 76 ein Wasserverschluss gebildet, und zwar dadurch,,dass der untere Mantelteil <B>76</B> in eine Wasserfüllung 77 einer Rinne 78 eintaucht.
Sowohl -die Abfüllmaschine, als auch die Verschliessmaschine (Kronenkorkma.schine) sind je mit hochschiebbaren Fenstern ver sehen, die mit 99 bezeichnet sind, und zwar sind diese Fenster als Glasfenster ausgebil det, so dass1 sie eine Kontrolle von aussen ge statten und anderseits aber bei Störungen leicht geöffnet werden können.
Wesentlich für die Erfindung ist nun noch eine Sterilisierungseinrichtung für die Kronenkorken. Der Kronenkorken ist mit 79 bezeichnet. Er liegt in Bereitschaft auf einem konsolartigen Halter 80 und wird dann durch den Stempel 81 erfasst und auf die Flaschen mündung 7 aufgepresst. Bevor jedoch dieses Aufpressen erfolgt, wird durch eine Düse 82 und die anschliessende Leitung 83, wenn auch nur ganz kurz strömender Hochdruckdampf auf die Kronenkorkoberfläche aufgeblasen,, so dass damit eine Sterilisierung erreicht wird.
An Stelle der Heissdampfzuführung kann auch mit besonderem Vorteil eine Stich flamme verwendet werden. Die Zuführung des Heissdampfes ist durch den Pfeil 84 noch näher veranschaulicht. Die Ummantelung 95 .der Abfüllmaschine geht in. die Ummantelung 97,der Verschliess maschine, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist, über, so dass volle Gewähr dafür gegeben ist, dass die Flaschen von der Abfüllmaschine bis zum endgültigen Verschliessen dauernd in einer sterilen Luft- oder einer sterilen Kalt dampfatmosphäre sind, so.
dass keine Infek- #on stattfinden kann. Am Austragende .der \ ohine werden die einzelnen Flaschen in R@.tüng -des Pfeils 86 gefördert.
Das Ende @@Ar -Tlmma,ntelung ist mit 87 bezeich net. Es tbel#aäeht die Flazehe bis zur voll ständigen FerggUung. Auch der Ver- schliessmaschine wird durch eine Dampfdüse 88 Wasserdampf und durch ein Rohr 89 kalte Luft in Richtung des Pfeils 90 zuge führt, so dass ein Dampfluftgemisch in die Verschliessmaschine .gelangt, oder aber kann auch nur .sterile Luft von beliebiger Tem peratur zugeführt werden.
Die grosse betriebstechnische Sicherheit des Verfahrens zur sterilen Abfüllung von Getränken liegt in der Verwendung des Schwadendampfes, welcher alle Räume, in welchen der Füllprozess. vor .sich geht, erfüllt, bei vorübergehendem Öffnen der Innenräume zur Behebung von Störungen sichtbar her ausquillt und dem Auge leicht kontrollierbar den Zutritt von Aussenluft in das Innere der Vorrichtung verhindert. Das entstehende Kondenswasser schlägt eingedrungene Keime nieder und spült alle Flüssigkeitsspritzer des Abfüllgutes heraus, auf .diese Weise wird ein Ansetzen von Infektionsherden verhindert.
In der Wiederverwendung der aus den Ein richtungen austretenden Abfalldampfschwa- den zur Übersättigung und ständigen Ent- keimung der Raumluft liegt ein erheblicher wirtschaftlicher Vorteil; in technischer Be ziehung liegt ein Vorteil darin, dass mit zu nehmender Betriebszeit die Raumluft in im mer stärkerem Masse keimfrei wird.
Wesentlich für die Erfindung ist nun noch die einfache und sichere Sterilisierungs- möglichkeit der gesamten Sterilisier-, Füll und Verkorkungsanlage vor Beginn des Arbeitsprozesses mit Heissdampf, welche auf ,die einfachste Weise durch Öffnen aller vor handenen Dampfdüsen im Sterilisator, Füll maschine und Kronkorker unter vorläufiger Weglassung der Luftzufuhr aufs Gründ lichste erreicht wird.
Im Zusammenhang mit den vorgesehenen Schutzbechern isst vorzugsweise gedacht, die Flaschen in .aufrechter Stellung durch den Sterilisator, die Füllmaschine und die Ver- schliessmaschine zu führen, indessen kann zum Beispiel bei vollautomatischer Anlage die Flasche auch in anderer Stellung, zum Beispiel liegend, gefördert werden, wobei sie zweckmässig erst unmittelbar vor dem Er reichen der Füllmaschine durch eine entspre chende Einrichtung aufgerichtet wird. Auch kann die Flasche hängend, das heisst mit der Mündung nach unten gerichtet, durch die Anlage geführt werden.