Einrichtung mit Wendegerät, zur Herstellung und Bearbeitung von Baliteilen. Die Erfindung betrifft eine Einrichtung Mit Wendegerät, zur Herstellung und zur Bearbeitung von Bauteilen auf mehreren Seiten bezw. Flächen, insbesondere zur Her- 4ellung und zur Bearbeitung von Balken (zurn Beispiel Deckenbalken) oder derglei chen (zum Beispiel Säulen, Masten) aus mehreren aneinander gereihten, mit Rillen versehenen Elementen, zum Beispiel Steinen, die durch Ausbetonieren von Rillen an zwei oder mehreren Seitenflächen verbunden sind.
Bekannt ist die Herstellung von Balken, die aus aneinander gereihten Steinen, insbe- or ere Hohlsteinen, bestehen, die durch Beton- bezw. Eisenbetonrippen miteinander verbunden sind. Diese Betonrippen werden dadurch gebildet, .dass offene Rillen der Steine, die sich an zwei oder mehreren Sei ten, meistens an zwei gegenüberliegenden Seiten befinden, mit Eisen versehen und aus betoniert werden.
Es ist ferner ein Wendegerät zur Her- #itellung von profilierten und auch durchbro- chenen Eisenbetonkörpern bekannt, bei wel chen die Wendeachse ausserhalb der Stirn flächen des Gerätes liegt. Bei solchen Ge räten ist das Wenden samt geformtem Beton körper mit grosser Kraftanstrengung und mit empfindlichen Erschütterungen verbunden, wobei letztere für den geformten Beton körper schädlich sind.
Gegenstand der Erfindung ist eine Ein richtung mit Wendegerät für den eingangs bezeichneten Zweck, deren Merkmal darin besteht, dass die ideelle Wendeachse vom. Gerät nicht abseits liegt, sondern zum Bei spiel am Umfang oder im Innern desselben verläuft. Dadurch werden die erwähnten Nachteile beseitigt, und zwar in umso grö sserem Masse, je näher die Wendeachse an die Schwerpunktsachse des ganzen Systems, nämlich Gerät samt Bauteil, heranrückt.
Es sind mehrere Ausführungsformen eines solchen Wendegerätes möglich. Bei der einen Ausführungsform ist das Gerät mit Roll- oder Wälzkurven zum Rollen oder Wälzen auf einer Unterlage versehen. Bei einer zweiten Ausführungsform sind an den Stirnflächen des Gerätes Zapfen vorgesehen, nm die es verschwenkbar ist.
Die Zeichnung stellt die beiden genannten Ausführungsbeispiele der Erfindung dar, und zwar in Fig. 1 die eine in Seitenansicht, und in Fig. 2 im Querschnitt während der Arbeit; die Fig. ä und 4 zeigen die Ein richtung in grösserem Massstab im Quer schnitt und in der Seitenansicht; Fig. 5 zeigt die zweite Ausführungsform in der An sicht, und Fig. 6 im Querschnitt nach A-A der Fig. 5 in grösserem Massstab;
die Fig. 7 und 8 zeigen zugehörige Einzelheiten.
In beiden Ausführungsformen ist bei spielsweise .die Herstellung eines Balkens oder dergleichen aus aneinander gereihten Hohlsteinen f (Fug. 1, 8, 5 und 6) und Aus betonieren einer fortlaufenden obern und untern offenen Rille h unter Einlegen von Längseisen e angenommen.
Das Wendegerät gemäss den Fig. 1 bis .4 besitzt einen über die ganze Länge reichen den Unterteil, der aus den Längsleisten 1, 1 und aus den mit ihnen verbundenen Winkel eisen<I>a,</I> a zusammengesetzt ist,. und in ge eigneten Abständen auf diesen Unterteil quer aufgebaute, öffnen- und schliessbare Fest halterahmen oder Bügel für die Steine f.
Diese Rahmen bestehen aus an den Iffinkel- eisen <I>a, a</I> befestigten und nach oben ragen den Bändern b, b, die die obere Arbeitsseite frei lassen und dort mit leicht lösbaren Ver- schlussfedern c versehen sind, die an seit lichen Ansätzen i der Bänder eingesetzt wer den.
Die Wendevorrichtung ist seitlich mit- Roll- oder Wälzkurven d ausgerüstet, die in der Ebene der Rahmen angebracht und nach einem Zylindermantel gekrümmt sind, des sen Achse mit der Schwerpunktsachse des Gerätes samt Bauteil wenigstens ungefähr zusammenfällt. Diese Kurven sind um die Teile d' verlängert, die die Leisten 1, 1 an ihrer Unterseite verbinden, und mittelst welcher die ganze Vorrichtung auf einer Un terlage k aufruht. Die Wen=devorrichtung wird in folgender Weise benützt.
Die Hohlsteine f werden längs den Winkeleisen a, a, (Längsführun gen) aneinander gereiht, wodurch sie in lich- tige Längs- und Querlage zueinander kom men. Diese Arbeit wird bei abgenommenen Federn c und Brett g (Fug. 2 und ss) vor genommen. Nach Einlegen von Eisen e in die nach oben offene fortlaufende Rille li wird diese ausbetoniert, das Deckbrett g darüber gelegt, und dann werden die Fe dern c eingelegt.
Da die Federn e gegen das Deckbrett g drücken, sind alle in der Vorrichtung befindlichen Teile mit dieser verbunden und auch der Beton wird in der Rille h gehalten (Lage A in Fig. 2). Die Vorrichtung kann daher sofort, das heisst. ohne auch nur ein Festsetzen des Betons ab warten zu müssen, mittelst der Rollkurven d auf der Unterlage 1c gewälzt werden.
Diese Rollkurven sind so angeordnet, dass bei diesem Abrollen das Wenden des Ge rätes samt dem Bauteil bei jeder Betriebs lage je um eine andere, am Umfang des Gerätes liegende ideelle Kippachse erfolgt. Infolgedessen ist das Wenden mit einer ver hältnismässig geringen Kraft möglich und geht auch fast ohne Erschütterung des Bau teils vor sich. Diese Vorteile treten in umso grösserem Masse auf, je näher die Wendeachse an die Schwerpunktsachse des Gerätes samt Bauteil heranrückt.
Die dargestellten Rollkurven d sind so ausgebildet, dass sich das Deckbrett g am Ende der Unterlage k auf Latten k' mög lichst stosslos aufsetzt (Lage B in Fig. 2), die in geeigneten Abständen senkrecht zu der Unterlage k laufen und sie tragen. In dieser Lage wird das Wendegerät nach Entfernung der Federn c nach oben abgenommen (Lage C in Fig. 2) und nunmehr kann die Aus betonierung der zweiten, nach oben offenen Rille 1a erfolgen. In dieser Lage verbleibt der Bauteil bis zur Erhärtung des Betons auf dem Brett g.
Bei der in den Fig. 5 bis 7 dargestell ten Ausführungsform ist das Wendegerät an@tati wälzbar nni Zapfen verschwenkbar eingerichtet, die an den Stirnflächen des Ge räte < angeordnel- sind. Von besonderem Vor teil ist es dabei, die Vorrichtung überdies heb- und senkbar oder aber seitlieh beweglich oder gemäss beiden Bewegungen be-,veglicli einzurichten.
Bei dem dargestellten Gerät wird der Un terteil von einem durchgehenden Längstrag- teil, das heisst hier von einem T-Träger m, ge bildet, auf den i mittelst eines Bleches n und der Winkel rc die bereits erwähnten Fest halterahmen oder Bügel b, b, c in Abständen quer aufgebaut sind. Die Vorrichtung ist um die Zapfen o, o, die hier an den Stirn-.
flächen des langen Trägers in. angeordnet sind, verschwenkbar (wendbar) gelagert. Diese Zapfen ruhen in Lagern p, die in lot rechten Führungen q von seitlichen Gestellen heb- und senkbar angeordnet sind, so dass sie mittelst einer geeigneten Einrichtung, hier mittelst einer Seilwindevorrichtung s, gehoben und gesenkt werden können. Die Gestelle oder Ständer r sind überdies seitlich beweglich angeordnet, indem sie auf Schienen fahrbar sind.
Bei dieser Ausführung wird das Gerät Aamt dem herzustellenden Bauteil und dem Brett- g um die Zapfen o, o verschwenkt (ge wendet) und mittelst des Brettes g in der Lage C (Fig. 2), auf Latten aufgesetzt. Bei dieser Ausführungsform erfolgt das Wen den des Gerätes samt Bauteil um eine durch die Stirnflächen des Gerätes gehende ideelle Achse.
Die dabei erzielten Vorteile treten auch hier in umso grösserem Masse auf, je näher die Wendeachse an die Schwerpunkts achse des Gerätes samt Bauteil heranrückt. Das Gerät wird nach Lösen der Federn c durch Anheben der Lager p vom Bauteil nach oben abgehoben. Bei entsprechender Höhe der Führungen q können mehrere so herge stellte Bauteile übereinander geschichtet wer den (Fig. 8), und bei seitlich beweglichen Gestellen r können die Bauteile nebeneinan der gelagert werden.
In Fig. 8 sind beide Lagerungsarten vereinigt dargestellt, und es ist zugleich gezeigt, dass zwischen den übereinanderliegenden Reihen von Bauteilen Bretter t zur Erhöhung der Stabilität der Stapelung eingelegt sind.
Die Fertigstellung des Bauteils, das heisst die als Beispiel angegebene AusberonierLiub von Rillen kann natürlich auch auf mehr als zwei Seiten erfolgen. In einem solchen Falle wird es notwendig sein, die Wende vorrichtung um weniger als 180 zu wen den. Beim Wenden zum Beispiel von nur 90 ist sodann die Wendevorrichtung seitlich vom Bauteil abzuheben, und das Deckbrett g ist an den Bauteil vorübergehend festzu legen, zum Beispiel anzuklammern. Auch ist in einem solchen Falle ein Wiederaufsetzen und Abnehmen der Wendevorrichtung not wendig.
Es ist auch möglich, in der gleichen Wendevorrichtung gleichzeitig mehrere Bau teile neben- bezw. hintereinander herzu stellen.