CH155184A - Verfahren zum Herstellen von spannungsfreien Werkstücken. - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von spannungsfreien Werkstücken.

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CH155184A
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Aktiengesellschaft Pr Walzwerk
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Press Und Walzwerk Aktiengesel
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      Verfahren    zum Herstellen     von    spannungsfreien     Werkstfichen.       Es ist bekannt, dass zum Beispiel in     Guss-          .lücken,        Pressstücken    und Schmiedestücken       1 < üu@ig    Spannungen vorhanden sind, die     mit-          iinter    gefährliche Grösse besitzen und     viel-          kich    auch durch Wärmebehandlung nicht       restlos    oder im gewünschten Ausmasse besei  tigt werden können.

       Man    hat das Vorhan  densein derartiger Spannungen in der Regel       a15    unvermeidlich     hingenommen    und ihnen  bei der Konstruktion von Maschinenteilen  vielfach durch entsprechende Bemessung und  Formgebung Rechnung getragen. In einzel  nen Fällen ist es auch möglich, derartige       Spannungen    durch Einschnitte des Werk  stückes zu beseitigen. Bei der Herstellung  sehr     .rosser    Werkstücke hat man sich auch  vielfach dadurch geholfen, dass man sie mehr  teilig herstellte, um Spannungsfreiheit zu  erzielen.  



  Die Erfindung besteht nun darin, dass im  Fleisch des     Werkstückes    Probekörper ge  schaffen werden, mittelst deren im Werk-    stücke etwa vorhandene, innere Spannungen  grössenmässig festgestellt werden.  



  Das Verfahren kann beispielsweise wie  folgt     durchgeführt    werden: Ein Werkstück  wird zunächst so weit fertiggestellt, ge  gebenenfalls einschliesslich Vergütungsbe  handlung, dass etwa nur noch eine Bearbei  tung durch spanabhebende Werkzeuge oder  Schleifen erforderlich ist. Aus dem Werk  stück wird sodann mindestens ein Probestab  mit Hilfe eines sogenannten Kanonenbohrers  (Kranzbohrers) geschaffen, wobei die genaue  Länge dieses Probestabes vor dem Ausboh  ren und nach dem Ausbohren mittelst eines  ,der bekannten empfindlichen     Messwerkzeuge     ermittelt wird.

   Sind in dem Werkstück in  nere     Spannungen    vorhanden, so zeigt der so  , 0     ,ese        'haffene        Probestab        eine        messbare        Verkür-          zung    oder Verlängerung gegenüber der ersten  Messung. Aus dem     ermittelten    Längenunter  schiede lässt sich rechnerisch nach bekannten  Formeln .die Grösse der vorhandenen Innen-           spannungen    ermitteln.

   Aus den so untersuch  ten     ZNTerkstücken    kann man dann beispiels  weise jene als brauchbar aussuchen, die prak  tisch spannungsfrei sind, das heisst, bei denen  die auf diese Weise     ermittelten    Spannungen  so geringe Werte besitzen, dass man sie un  bedenklich in Kauf nehmen kann.  



  Je nach der Art der Werkstücke können  die nach dieser ersten Prüfung verworfenen  Werkstücke noch durch eine bekannte  Wärmebehandlung so beeinflussbar sein, dass  die Innenspannungen gemindert werden. In  solchen Fällen kann man die Verminderung  der Innenspannung in gleicher Weise wie  bei der ersten Prüfung feststellen.  



  Bei der Herstellung von Kolben- und  Pleuelstangen für     Kolbenkraftmaschinen,     welche zum Beispiel bekanntlich ständig  wiederholten hohen Wechselbeanspruchungen  unterworfen werden, ist es wichtig, von vorn  herein die Gewähr zu haben, dass die im  Innern der Kolbenstangen vorhandenen Span  nungen eine bestimmte noch zulässige Höhe  keinesfalls überschreiten.  



       Ähnlich    verhält es sich bei der Herstel  lung von Läufern für Maschinen mit grossen  Drehzahlen, beispielsweise den Läufern für  Turbogeneratoren. Es ist bekannt,     da.ss    gerade  bei diesen Maschinenteilen Unglücksfälle  durch Zerplatzen der Läufer auf das Vor  handensein     unkrontrollierter    hoher Innen  spannungen zurückgeführt werden. Auch  hier ermöglicht das Verfahren die Herstel  lung praktisch spannungsfreier Läufer.  



  Es ist an sich bekannt, aus     Gussstücken,          Pressstücken    und Schmiedestücken Probe  stäbe zu entnehmen. Diese Entnahme von  Probestäben hat aber entweder nur den  Zweck, Festigkeitsversuche mit dem Werk  stoff als solchem anzustellen, die     Lunker-          freiheit    des     Werkstückinnern    zu erproben  oder die chemische Zusammensetzung des  Werkstoffes nachzuprüfen. Auch ist an sich  das Durchbohren von Werkstücken zu dem  Zwecke bekannt, um mittelst dieser Bohrun  gen     eine    etwaige Vergütungswirkung zu  verbessern oder zu beeinflussen.

   Ferner ist    die Durchbohrung vieler Werkstücke aus  baulichen Rücksichten ohnehin erforderlich,  sei es, um andere Maschinenteile in das  Werkstück einzuführen, Kühl- -oder     Heiz-          wirkungen    in das Werkstück hineinzutragen,  oder zu dem Zwecke, das     Werkstückgewicht     zu verringern.  



  Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel  des Verfahrens werden die Probekörper als  in Richtung der vorgesehenen Hauptbean  spruchung des Werkstückes verlaufende  Stäbe in dem Fleisch des Werkstückes gebil  det. Die Innenspannungen können auf diese  Weise gerade in .der für die künftige Ge  brauchsbeanspruchung wichtigsten Richtung  festgestellt und dann gegebenenfalls durch  irgend eine Vergütungsbehandlung des  Werkstückes derart herabgemindert werden,  dass sie in dem hochbeanspruchten Werk  stück unschädlich sind.  



  Das Verfahren kann auch in der Weise       ausgeführt    werden, dass man die Werk  stücke, deren Innenspannungen als uner  wünscht hoch festgestellt werden, einer - er  forderlichenfalls wiederholten - Wärme  behandlung unter Feststellung der hierdurch  erzielten Spannungsminderung durch erneute  Anwendung einer     Probekörpermessung    un  terwirft. Hierdurch ist es möglich, den Er  folg jeder einzelnen Wärmebehandlung un  mittelbar zu überwachen, wodurch vor allem  eine Wärmebehandlung nach Gutdünken ver  mieden wird, die unter Umständen dem  Werkstück mehr schaden als nützen kann.  



  Die wiederholte Herstellung von Probe  körpern nach     jedesmaliger        Wärmebehandlun     zwecks Vergütung des Werkstückes kann  zum Beispiel in der Weise erfolgen, dass  diese verschiedenen Probekörper nacheinan  der, zum Beispiel mittelst Kranzbohrern, als  einander umschliessende gleichachsige Körper,  etwa als Rohrkörper, geschaffen werden.  Die Schaffung mehrerer, aber gleichachsiger  Probekörper ist vorzugsweise dann zu emp  fehlen, wenn aus technischen Gründen Boh  rungen an verschiedenen     Stellen    des Werk  stückes unerwünscht sind.

        Für den Fall, dass die Messungen an       einem        Werkstück    mehrere Male wiederholt  werden müssen, kann man auch den zweiten  Probestab gleichachsig mit dem erstgeschaf  fenen Probestab in der Weise ausbilden, dass  man dem ersten Probestab eine so geringe  Länge gibt, dass gleichachsig hinter ihm  noch ein zweiter, dritter usw. Probestab ge  schaffen werden kann. Durch die     Herstel-          lnng    mehrerer solcher gleichachsig hinterein  ander liegender Probestäbe kann man zum  Beispiel auch die innern     Spannungszustände     schichtenweise ermitteln und diese Ergeb  nisse bei der Behandlung des Werkstückes       berücksichtigen.     



  Die zur Ermittlung der Innenspannungen  dienenden Probekörper können entweder im  Werkstück verbleiben, wodurch auch später  noch eine Kontrolle der erfolgten Messungen  möglich ist, oder die Probekörper werden  nach ihrer Benutzung aus dem Werkstück  entfernt, wenn die durch Entfernung des  Probekörpers freiwerdende Bohrung in vor  teilhafter Weise zum Beispiel als Schmier  loch, als Kanal zum Durchleiten eines     Kühl-          oder    Heizmittels, zum Einschrauben von  Stiftschrauben oder auf andere Weise     aus-          -enutzt    werden kann.  



  Bei der Herstellung der bereits erwähn  ten Kolben- und Pleuelstangen oder ähn  lichen Maschinenteilen, die hohen und plötz  lichen Wechselbeanspruchungen auszusetzen  sind, kann aus der Längsmitte der Stange  ein Probestab gebildet werden.  



  Bei Läufern von elektrischen Maschinen  oder bei Turbinenläufern ist es zweckmässig,  statt oder neben einer Feststellung des Vor  handenseins oder der Grösse von Längsspan  nungen die etwa vorhandenen     Radialspan-          mzngen    durch Schaffung von radial verlau  fenden Probestäben und deren Messung zu  ermitteln, um das Ergebnis dieser Ermitt  lungen bei der     fabrikatorischen    Behandlung  des Werkstückes zu berücksichtigen.

   Es ge  lingt auf diese Weise, bei rasch umlaufenden  Maschinenteilen gerade die     Radialspannun-          gen,    die bislang als unkontrollierbar galten,    <B>,</B>     -t        u        f        ein        geringstes        ungefährliche"        Mass        her-          abzumindern.     



  Die Probekörper können im Werkstück  an solchen Stellen gebildet werden, die ohne  hin durchbrochen oder durchbohrt werden  sollen oder beim fertigen Werkstück Hohl  räume aufweisen müssen. Auf diese Weise  wird es vermieden, dass das Werkstück Hohl  räume erhält, die hinsichtlich seines Ver  wendungszweckes überflüssig oder gar schäd  lich sind.  



  Nach dem beschriebenen Verfahren kön  nen vergütete oder     unvergütete    hochbean  spruchte Guss-,     Press-    oder Schmiedestücke  hergestellt werden und solche Werkstücke.  bei denen es darauf ankommt,     da.ss    alle Zo  nen oder Schichten den gleichen Spannungs  zustand besitzen. Dabei wird die Spannungs  ermittlung mittelst der Probekörper schritt  weise oder stufenweise in den einzelnen       Werkstückzonen    vorgenommen. Der so er  mittelte Spannungszustand in den einzelnen       Werkstückzonen    kann dann die Grundlage  für eine gegebenenfalls noch erforderliche  Wärmebehandlung bilden.

   Diese kann sieh  dann zum Beispiel auf eine oder mehrere  bestimmte Schichten des     Werkstiiekes    be  schränken, oder es können verschiedene  Schichten oder Zonen des     Werkstückes    ver  schiedenartiger oder verschieden starker  Wärmebehandlung unterworfen werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCII Verfahren zum Herstellen von spannung- freien Werkstücken, dadurch gekennzeichnet. dass im Fleisch des Werkstückes Probekör per geschaffen werden; mittelst deren im 1Verkstücke etwa vorhandene innere Span nungen grössenmässig festgestellt werden. UNTERANSPRtCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Probekörper als in Richtung der vorgesehenen Haupt beanspruchung des Werkstückes verlau fende Stäbe in dem Fleisch des Werk stückes gebildet werden.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass Werkstücke, deren Innenspannungen als zu hoch festgestellt werden, mindestens einer Wärmebehand lung unterworfen werden, worauf die er zielte Spannungsminderung durch eine neue Probekörpermessung festgestellt wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, - dass mehrere Probekör per als einander umschliessende gleich achsige Körper geschaffen werden. .4- Verfahren nach Unteranspruch 3, da durch gekennzeichnet, dass die Probekör per nacheinander geschaffen werden. 5.
    Verfahren nach Unteranspruch 3, -da durch gekennzeichnet, dass die Probekör per mittelst Kranzbohrern geschaffen werden. 6. Verfahren nach Unteranspruch 3, da durch gekennzeichnet, dass mehrere Probekörper als Rohrkörper geschaffen werden. 7. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ,e 0 'kennzeichnet, dass die zur Ermittlung der Innenspannungen dienenden Probe körper im Werkstück verbleiben. B. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass bei Wiederholung der Messung der zweite Probestab gleich- achsig mit dem erstgeschaffenen Probe stab geschaffen wird.
    <B>9.</B> Verfahren nach Patentanspruch zur Her stellung von Kolben- und Pleuelstangen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Probe körper aus der Längsmitte der Stange ausgebohrt und einer Längenmessun g unterzogen wird. 1.0. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zur Feststellung der Radialspannungen eines hochzubeanspru- chenden, umlaufenden Maschinenteils ra dial verlaufende Probestäbe ausgebohrt werden. 11. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeiehnet, dass die Probekörper an Stellen angebracht werden, an die ohne hin in dem Werkstück Hohlräume zu schaffen sind. 19.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungs ermittlung mittelst der Probekörper schrittweise so erfolgt, dass die in ein zelnen Werkstückzonen vorhandenen Spannungen einzeln festgestellt werden können.
CH155184D 1930-06-30 1931-06-15 Verfahren zum Herstellen von spannungsfreien Werkstücken. CH155184A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1154294B (de) * 1957-03-30 1963-09-12 Gasaccumulator Svenska Ab Verfahren zum Ermitteln von dreiachsigen Eigenspannungen im Innern eines Werkstueckes

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1154294B (de) * 1957-03-30 1963-09-12 Gasaccumulator Svenska Ab Verfahren zum Ermitteln von dreiachsigen Eigenspannungen im Innern eines Werkstueckes

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