Selbstsichernde Mutter und Verfahren zu ihrer Herstellung. Die Erfindung betrifft eine selbstsichernde Mutter, wie sie in Verbindung mit Be festigungsschrauben aller Art verwendet werden kann, z. .B. im allgemeinen Maschinen bau und bei Eisenkonstruktionen aller Art.
Bei der Mutter nach der Erfindung ist mit der Tragmutter ein Lappen verbunden, der ebenfalls mit Gewinde versehen ist, so dass er auf den gleichen Bolzen aufgeschraubt werden kann wie die Tragmutter.
Dieser Lappen wirkt als Sicherung für die Tragmutter, und zwar dadurch, dass das Gewinde im Lappen längs des Umfanges der Bohrung seine Tiefe ändert. Das Gewinde in der Tragmutter kann ebenfalls verschie dene Tiefe besitzen, ähnlich wie im Lappen, jedoch ist dies nicht unbedingt erforderlich; vielmehr ist es auch möglich, dem Gewinde in der Tragmutter auf seinem ganzen Um fang gleiche Tiefe zu geben.
Wenn die Tragmutter infolge von Er schütterungen oder anderen Einflüssen nach oben zu wandern bestrebt ist, so sucht sie zunächst den Sicherungslappen mitzunehmen und ebenfalls um den Gewindebolzen zu drehen. Dieses wird aber durch die weniger tief eingeschnittenen Stellen des Gewindes im Lappen verhindert, die sich fest gegen den Gewindebolzen anpressen. Infolgedessen entsteht in dem den Lappen mit der Mutter verbindenden Teil eine Drehbeanspruchung.
Dieser Verbindungsteil oder Steg muss selbstverständlich so gross gehalten werden, dass er diesen Drehbeanspruchungen ge wachsen ist und nicht vorzeitig abreisst. Bei richtiger Bemessung des Steges wirkt dieser als federndes Glied zwischen der Tragmutter und dem Sicherungslappen. Selbst wenn die Tragmutter sich zu lösen beginnt, so hat dieses im äussersten Falle eine Deformation des Steges zur Folge; der Sicherungslappen verbleibt dagegen bei zweckentsprechender Ausführung unverändert in gleicher achsialer Höhe am Gewindebolzen liegen und wirkt wie ein starrer Riegel. Es hat sich als besonders zweckmässig erwiesen, dem Sicherungslappen eine Stärke von zwei Gewindegängen zu geben und ihn 134 Gewindegänge von der Oberseite der Tragmutter entfernt zu halten.
Da der Zwischenraum zwischen dem Lappen und der Tragmutter überall gleich hoch ist, so hat der Verbindungssteg ebenfalls die Höhe von 131° Gewindegängen. Die Sicherung nach dieser Ausführung hat, also den Vorteil einer geringen Bauhöhe.
Der Betrag, um den die Gewindetiefe sich im Sicherungslappen bezw. in der Tragmutter ändert, beträgt zweckmässig 2/3 der Gewindehöhe.
Es können Lappen und Tragmutter auch gleich hoch ausgeführt werden, ohne dass dadurch die Bauhöhe der gesamten Mutter vergrössert zu werden braucht. In diesem Falle wird die Höhe der Tragmutter um den Betrag vermindert, den der Lappen an Stärke zunimmt.
Die Herstellung der erfindungsgemässen selbstsichernden Mutter kann zum Beispiel auf dem Wege der Massenanfertigung auf folgende Weise erfolgen. Je nachdem die Mutter Vierkant- oder Sechskantform erhal ten- soll, wird sie von einer Vierkant- oder Sechskantstange auf fertige Länge abge stochen. Hierauf wird sie auf Rotglut er wärmt und in diesem Zustand gelocht und entgratet. Anschliessend daran wird der Sicherungslappen dadurch von der Trag mutter getrennt, dass ein Schlitz in den Roh ling durch Sägen oder Fräsen eingearbeitet wird. Dann wird der Sicherungslappen gegen die Tragmutter verdreht, und zwar erfolgt die Verdrehung in entgegengesetztem Sinne zur Richtung des Gewindes.
Bei Rechtsge winde ist demnach die- Verdrehung im Gegen sinne der Uhrzeigerbewegung vorzunehmen. Alsdann wird das Gewinde in einem Zug durch Sicherungslappen und Tragmutter ein geschnitten. Infolge der Verdrehung des Lappens zur Tragmutter ist die Gewinde tiefe an verschiedenen Stellen des Umfanges verschieden: ,Nach dieser Operation wird der Lappen wieder so weit zurückgedreht, däss seine Bohrung gleichachsig zu der der Trag mutter liegt. Zum Schluss kann die Sicherung noch mit einem Korrosionsschutz versehen werden, der dann notwendig ist, wenn sie im Freien Verwendung finden soll.
In den beiliegenden Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen standes in den verschiedenen Stufen seiner Herstellung schaubildlich dargestellt.
Fig. 1 zeigt den ungelochten Rohling nach seinem Abstechen vom Stangenmaterial; Fig. 2 zeigt den gelochten und entgra teten Rohling; Fig. 3 zeigt die selbstsichernde Mutter nach ihrer Trennung in Tragmutter und Sicherungslappen; Fig. 4 ist eine Darstellung der fertigen Mutter mit Gewinde.
Die einzelnen Figuren sind ohne Erläu terungen verständlich. Es wird nur hervorge hoben, dass zwischen den in Fig. 3 und 4 veran schaulichten Arbeitsstufen der Sicherungslap pen b gegen die Tragmutter a vorübergehend versetzt worden ist. Während dieser Versetzung ist in einem Zuge das Gewinde in die bei den Teile a und<I>b</I> eingeschnitten worden. Alsdann sind beide Teile a und b in die Anfangslage gebracht worden, in der sie gleichachsig zueinander liegen. Damit ist die Mutter fertig zum Aufschrauben auf einen Gewindebolzen.
Wie ersichtlich, ist der Sicherungslappen mit der Tragmutter durch einen Steg c ver bunden. Dieser Steg ist so ausgebildet, dass er federnd wirkt, ohne eine Lagenänderung des Sicherungslappens zu veranlassen. Selbst bei allzu starken Beanspruchungen des Steges, wie sie beim Hochwandern der Tragmutter entstehen, kann sich nur der Steg defor mieren, ohne den Sicherungslappen zu be einflussen.