Lautsprecher für Radio- und Grammophonübertragung. Die Erfindung betrifft einen Lautsprecher für Radio- und Grammophonübertragung, bei welchem ein Resonanzboden durch eine durch elektrischen Strom betätigte Membran mittelst eines Zwischengliedes, das aus einer federnden Nadel besteht, in Schwingungen versetzt wird. Hierdurch wird es erreicht, dass man den Resonanzboden in Schwin gungen versetzen kann, die den Schwingun gen entsprechen, wie sie beispielsweise durch die Saiten eines Klaviers auf dessen Reso nanzboden übertragen werden.
Man kann also infolgedessen den Resonanzboden eines Klaviers selbst für den Lautsprecher be nutzen und erhält hierbei eine richtige Klangwiedergabe und damit eine Verbesse rung gegenüber den bisherigen Lautspre chern, weil .durch diese Anordnung auch .die harmonischen Obertöne wiedergegeben wer den. Hierbei ist es wesentlich, dass :das Zwischenglied zwischen dem Resonanzboden und der durch den elektrischen Strom be tätigten Membran eine von der Membran getragene federnde Nadel ist, denn diese federnde Nadel kann ausser ihrer Längsbewe gung auch Seitenschwingungen ausführen.
Man kann aber auch einen ähnlichen Lautsprecher unabhängig von einem Klavier herstellen, indem man den Resonanzboden oder die Holzplatte in einen mit Füssen ver- sehenen Rahmen anbringt und diesen Rah men frei aufstellt. Auf dem Resonanzkörper kann man auf der der Nadel abgewandten Seite Holzplatten anbringen, wodurch die gleichen Wirkungen hervorgerufen werden, wie sie ein mit Rippen versehener Resonanz boden eines Klaviers hat. Der plattenförmige Lautsprecher kann auch in einen kasten- förmigen Sprechapparat eingebaut sein.
Auf der Zeichnung sind einige Ausfüh rungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. 1 zeigt die Vorderansicht eines Kla viers mit eingebautem Lautsprecher, Fig. 2 eine entsprechende Seitenansicht, Fig. 3 die. Rückansicht des Resonanz bodens, Fig. 4 einen Querschnitt durch ein Stück des Resonanzbodens mit dem Erregerkörper, Fig.5 einen selbständigen Lautsprecher von vorn, und Fig.6 von hinten;
Fig. 7 veranschaulicht den in :den Fig. 5 und 6 gezeigten Lautsprecher mit Steg und mit dem Magnetsystem, Fig. 8 einen Querschnitt durch denselben Lautsprecher, Fig.9 den Steg, Fig. 10 eine Rippe, Fig. 11 eine schaubildliche Ansicht eines Schrankes mit Radioempfangsgerät, Sprech maschine und eingebautem Lautsprecher, und Fig. 12 einen teilweisen Schnitt nach der Linie A-B durch diesen Schrank.
Die Hinterwand .des Klaviers 1 bildet der Resonanzboden 2 aus Fichten- oder Buchen holz, auf dem sich an der Rückseite die Rip pen 3 befinden. Hinter dem Resonanzboden befinden sich die Rahmenstreben 4, die zur Befestigung des Erregerkörpers 5 mittelst eines Halters 6 beliebiger Art dienen.
Der Erregerkörper ist etwa, in der Mitte des Resonanzbodens angeordnet. Er bestellt aus dem Magneten 7, um dessen beiden Pole Spulen 8 herumgelegt sind. Dicht über den Polen liegt die Membran 9, die eine Nadel 10 trägt. Diese Nadel greift in .den Reso nanzboden 2 ein, in dem zu diesem Zweck eine die Nadel aufnehmende Hülse 11 ein gesetzt ist. Auf der Zeichnung greift die Nadel unmittelbar in dem Resonanzboden ein. Besser ist .es jedoch, auf den Resonanz boden einen Klotz aufzusetzen, der sodann die Hülse 11 aufnimmt. Zum Radioempfangs gerät führen die beiden Drähte 12 und 13. Das Empfangsgerät selbst ist in Fig. 3 nicht dargestellt.
Durch die Erregernadel wird, wie anhand von Versuchen festgestellt wurde, der Reso nanzboden des Klaviers in dieselben Schwin gungen versetzt, wie die durch die Saiten des Klaviers erzeugten, das heisst die Holzplatte wird nicht wie eine aus Papier hergestellte Grossflächenmembranen quer zu ihrer Längs richtung schwingen, sondern sie wird in in ihrer Längsrichtung verlaufende Schwingun gen versetzt. Dies deshalb, weil die Nadel neben Längsschwingungen auch Querschwin gungen ausführen kann.
Im Mittelteil der Vorderwand des Kla viers über :der Tastatur ist eine durch den Handgriff 14 verstellbare Jalousie 15 ein gebaut. Mittelst dieser Jalousie lässt sich eine vollere Klangausnutzung erzielen. Rechts neben der Jalousie ist ein Schrankfach 16 vorgesehen, Idas zur Aufnahme des Radio empfängergerätes dient. Dieses Fach ist durch eine Schiebtür 17, die auf der Zeieh- nung halb aufgezogen dargestellt ist, ab geschlossen.
Die Ständer des Klaviers sind kasten- förmig ausgebildet. Der rechte Kasten 18 ist zur Aufnahme eines lautverstärkten Grammophons bestimmt, während der linke Kasten 19 das Radioempfangsgerät, Klavier noten oder dergleichen aufnimmt. Die Zu führungsdrähte zum Lautsprecher lassen sich in bequemer Weise im Innern des Klaviers verlegen.
Das Klavier vereinigt also in sich noch einen Radioapparat und ein lautverstärkte Grammophon. Der Lautsprecher kann auch zur Wiedergabe der Töne von Tonfilmen dienen.
Der Erregerkörper 5 lässt sich nachträg lich an jedes vorhandene Klavier mit Leich tigkeit anbringen.
Statt :den Resonanzboden eines Klaviers oder Flügels als Lautsprecher zu verwenden, kann man auch einen Lautsprecher ähnlich dem Resonanzboden des Klaviers selbständig ausführen.
Der selbständig ausgeführte Lautsprecher nach Fig. 5 und 6 besteht, ähnlich wie der Resonanzboden 2, also aus Fichten- oder Buchenholz.
Um diese Holzfläehe 23 als Resonanz boden zu verwenden, ist mit ihr die durch ein Radioempfangsgerät beeinflusste Mem bran eines elektromagnetischen oder elektro- dynamischen Systems 5 (Fig. 7 und 8) zur Übertragung der Schwingungen der Mem bran auf diesen Resonanzholzkörper durch eine geeignete Nadel 10 verbunden. .
Auf dem Resonanzholzkörper 23 ist zweckmässig ähnlich wie bei der Geige ein besonderer glotz 25 aufgesetzt, der aber fest mit ihm verbunden ist. In diesen glotz, der aus allen Holzarten angefertigt sein kann, greift dann das von der Membran des elek tromagnetischen oder dynamischen Erreger systems getragene Zwischenstück, eine Nadel 10 ein. Es ist auch möglich, mehrere Erreger körper für hohe und tiefe Tonlagen zu ver wenden.
Auf der andern Seite der Resonanz holzfläche sind zirka 5 bis 8 Holzrippen 24 in Abständen von 5 bis 10 cm aufgeleimt, die die Adern des Resonanzholzes recht winklig oder fast rechtwinklig oder strahlen förmig schneiden. Sie sind alle gleichmässig auf der Aussenseite geschweift (Fig. 10), so dass bei dem Aufleimen diese Resonanzfläche gleichmässige Spannung erhält, um einmal dem Resonanzkörper eine grössere Dauer haftigkeit zu verleihen, andernteils ihn mehr zu spannen und elastischer zu machen.
Ausserdem haben diese Rippen die Auf gabe, die Transversalschwingungen der Re- sonanzholzfläehe vollkommen unmöglich zu machen. Man hobelt die Rippen in ihrem mittleren Teil zweckmässig nach einer Kreis linie (Fig. 10), um ihnen mehr Federkraft zu geben und lässt nur die Enden eben.
Der glotz 85 hat die Form eines Keils, trägt eine Hülse 26 zur Aufnahme der Nadel und ist im Schnittpunkt der Diagonalen der rechteckigen Holzresonanzfläche 23 ange schraubt oder aufgeleimt.
Dieser beschriebene Resonanzkörper 23 ist zweckmässig in einem Holzrahmen 21 fest eingeleimt, damit derselbe senkrecht aufgestellt werden kann. Dieser Laut sprecher kann als Ganzes in einen kasten förmigen Sprechapparat eingebaut werden.
Das Erregersystem 5, 7 liegt fest ver schraubt auf einer Eisenstütze 27, die im untern Holzrahmen 21 befestigt ist. Der Sprechapparat 31 (Fig.ll) besitzt zwei plattförmige Resonanzböden 2 von ver schiedener Stärke. Sie sind links und rechts in seinem Gestell untergebracht. Der von den Resonanzkörpern ausgehende Schall kann durch die schliessbaren Türen 3.1 gedämpft werden.
In jeden Resonanzkörper greift die mit der Membran eines elektromagnetischen oder elektrodynamischen Erregersystems 5 ver bundene Nadel 10 ein. In den Resonanz körpern ist eine Hülse 38 zur Aufnahme der Nadel eingesetzt. Die Nadel kann unmittel bar in den Resonanzkörper oder in einen auf dem Resonanzkörper aufgesetzten Steg ein greifen.
Die Erregersysteme können in irgend einer Weise im Innern des Gestelles mon tiert werden. Sie werden an eine elektrische Stromquelle, beispielsweise mittelst Steck kontaktes an die elektrische Lichtleitung, angeschlossen. Die Erregung kann durch einen Handgriff vom Schaltbrett 37 aus ge regelt werden. Sind beide Resonanzböden in Tätigkeit, so lässt sich eine Orchesterwirkung erzielen, da die verschieden starken Reso nanzböden eine verschiedene Klangfarbe haben.
Jedes Erregersystem kann für sich mit der Schalldose 39 verbunden werden. Die Erregersysteme sind aber auch miteinander koppelbar. Ferner ist es auch möglich, die Schalldose vollkommen abzuschalten und da für ein Radioempfangsgerät 40, das im Ge stell untergebracht ist, einzuschalten. Diese Schaltung wird vom Schaltbrett 37 aus vor genommen.