Einrichtung zum Herabsetzen der Abschaltzeit von Leistungsschaltern. Bei der Kupplung von Kraftwerken, die auf ein Leitungsnetz parallel arbeiten, ist es von grösster Wichtigkeit, beim Auftreten eines Kurzschlusses in einer Leitung den kranken Leitungszweig in kürzester Zeit ab zuschalten, da bei längerer Dauer des Kurz schlusses der Synchronismus der Kraftwerke so empfindlich gestört werden kann, dass die Kraftwerke ausser Tritt fallen. Infolge dessen müssen die Abschaltzeiten der Lei stungsschalter, durch die das Abschalten fehlerhafter Leitungen erfolgt, auf ein Min- destmass herabgesetzt werden.
- Eine wesentliche Verkürzung -der Ab schaltzeit von- Leistungsschaltern wird da durch erreicht, dass die Trennung der an dem beweglichen Schalterteil sitzenden -Schalt stücke von den festen Gegenschaltstüöken be schleunigt wird. Zu diesem Zweck sind nach der Erfindung am beweglichen Schalterteil mittelst eines isolierenden Druckmittels be tätigte Antriebsvorrichtungen vorgesehen, die beim Ausschalten den mit Freilauf am beweglichen Schalterteil angeordneten Schalt stücken eine Schnellbewegung erteilen.
Die Einrichtung ist zweckmässigerweise so ge troffen, dass die Schnellbewegung der Schalt stücke spätestens mit der Bewegung des be weglichen Schalterteils einsetzt, die von dem Druckmittel, das die Schnellbewegung der Schaltstücke veranlasst, hervorgerufen wer den kann. Die Schaltstücke werden dadurch bei ihrer verhältnismässig kleinen Masse im Sinne der Ausschaltbewegung vor dem be weglichen Schalterteil, der eine grosse Masse besitzt, beschleunigt und unterbrechen den Kontakt mit den festen Schaltstücken in äusserst kurzer Zeit.
Nach erfolgter Ab schaltung werden die beweglichen Schalt stücke von dem sich langsamer bewegenden beweglichen Schalterteil eingeholt und in die der Höhe der Spannung entsprechende Ent fernung von den festen Schaltstücken ge bracht. Die Antriebsvorrichtungen für die be weglichen Schaltstückö ' können aus am. be weglichen Schalterteil sitzenden Zylindern bestehen, in denen sieh an den Schaltstücken angreifende- Kolben- unter der Einwirkung des isolierenden Druckmittels -bewegen. Das Druckmittel ist zum Beispiel Druckgas oder eine isolierende Druckflüssigkeit.
Bei Über strom wird zum Beispiel dem Druckmittel der Zutritt zu den Zylindern im Augenblick des Strömimpulses von einem sich ohne Ver- zögening öffnenden Ventil freigegeben. Das Ventil wird im geschlossenen Zustande des Schalters--zum Beispiel gegen den Zug einer Feder, .die mit dem Anker eines Halte magnetes verbunden den-Ventilteller von sei nem Sitz abdrücken will, verschlossen ge halten.
Bei Überstrom wird durch Ent- magnetisierung des Haltemagnetes dessen Anker freigegeben, so dass die gespannte Fe der ohne Verzögerung das Ventil-öffnet und damit der Druckluft den Eintritt in die Zy linder freigibt.
Ein Ausführungsbeispiel nach der Erfin dung ist in der Abbildung für einen Lei stungsschalter nach dem Expansionsprinzip dargestellt.
Auf einem -Isolator 1 ist die Schaltkam mer 2 des Expansionssehalters mit einem festen Schaltstück 3 auf - dem Boden der Schaltkammer angeordnet. In der Schalt kammer 2 befindet sich eine Schaltflüssig keit 4, die etwas über dem Schaltstück 3 steht, so dass die Berührung des Schaltstiftes ä mit- dem Schaltstück 3 unter Flüssigkeit stattfindet. Am Schaltstift 5- sitzt ein Kol ben 6, der sich- in einem Zylinder 7 bewegt, und dessen Hub im Zylinder 7 der Strecke entspricht, die der Schaltstift von der Ein schaltstellung an bis zum Austritt aus -dem Sehaltkammerdeckel heraus zurücklegt.
Der Zylinder 7 ist mit dem Schaltgestänge des Sehalters fest verbunden.- Bei dieser Anord- uung kann -der Schaltstift 5 gegenüber dem Schaltgestänge eine Relativbewegung aus führen.
Dem Zylinder 7 wird ein Druck mittel von einem auf einem Isolator 8 auf- gesetzten Druekgefäss 9 durch ein Gelenkrohr 10 zübeführt, sobald bei Überstrom durch den' Stromimpuls ein Haltemagnet 11 ent magnetisiert wird, der dadurch seinen An ker 12 loslässt. Dabei wird unter Einwirkung einer plötzlich entspannten Zugfeder 13, die der Anker 12 gespannt hielt, der Ventilteller 14 von seinem Sitz gehoben, der bei kleinem Hub einen grossen Öffnungsquerschnitt für das Druckmittel freigibt.
Das Druckmittel kann infolgedessen unverzüglich durch das Gelenkrohr 10 in den Zylinder 7 unter den Kolben 6 treten. Durch das Druckmittel er halten der Kolben 6 und das- Schaltstück 5 bei ihrer verhältnismässig kleinen Masse eine grosse Beschleunigung gegenüber der grossen Masse des Schaltgestänges, das ebenfalls durch das Druckmittel in Bewegung gesetzl: werden kann. Der Schaltstift 5 wird durch den Druckmittelantrieb in kürzester Zeit von dem festen Schaltstück 3 getrennt und aus der Sehaltkammer 2 herausgezogen.
Darauf wird er von dem langsamer folgenden Schalt gestänge eingeholt und in die der Prüfspan nung entsprechende Entfernung von dem Cxegenschaltstück gebracht.