Verfahren zur Herstellung von Aluminium und seinen Legierungen. Die Gewinnung von Aluminium auf ther mischem Wege durch Reduktion von Tonerde scheitert daran, dass' das Aluminium bei der Reduktionstemperatur verdampft. Es ist da her der Vorschlag gemacht worden, bei der Durchführung dieses Verfahrens den Dampf druck des Aluminiums erniedrigende Stoffe zuzusetzen. Wenn man aber beispielsweise unter Zusatz von Silizium ein Aluminium silizium mit einem Gehalt bis zu 6-6 % Alu minium herstellt, ohne dass allzu hohe Ver- dampfungsverlus.te an Aluminium entstehen, so ist: es praktisch unmöglich, das. Aluminium durch Destillation hieraus zu gewinnen, weil man ein zu hohes Vakuum benötigt.
Es. ist also das bekannte Verfahren in seiner Anwendungsfähigkeit ausserordentlich be schränkt. Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung von Aluminium und seinen Legierungen, mit welchem diese Schwierigkeit umgangen wird. Dieses Ver fahren ist dadurch gekennzeichnet, dass durch elektrothermische Reduktion von ton- erdehaltigem Rohgut in Gegenwart von dem Dampfdruck des A1 erniedrigenden Stoffen eine Aluminiumrolhlegierung gebildet und durch physikalische Scheidemethoden in eine Legierung von niedrigerem Al-Gehalt und in eine Al-Reichlegierung getrennt wird,
welch letztere durch Destillation weiter verarbeitet wird.
Es kann zum Beispiel aus einer Alumi- niumsiliziumlegierung mit<B>66%</B> Aluminium und 33% Silizium durch pbysikalische Scheidemethoden, Saigerung, Abpressen, Abschleudern etc. neben einer Legierung mit einem viel geringeren Aluminiumgehalt eine solche mit zum Beispiel 88 % Aluminium und 12 % Silizium,. das heisst also neben einer Arm- eine Reichlegierung gewonnen werden.
Aus dieser Reichlegierung lässt sich nun bei niedriger Temperatur und bei einem sehr niedrigen Vakuum das Aluminium ohne Schwierigkeit abdestillieren,, während ander seits eine Reichlegierung, die in bequemer Weise durch Destillation verarbeitbar wäre, sich durch elektrothermische Reduktion- nicht herstellen lässt, weil die Verdampfung des Aluminiums zu gross ist und sich in erheb licher Weise Aluminiumkarbid bildet.
Zur Durchführung des Verfahrens gemäss der vorliegenden Erfindung kann folgender weise vorgegangen werden Es wird bei der Reduktion des. tonerde- haltigen Rohstoffes ein Metall oder eine Metallverbindung zugesetzt, die den Dampf druck des Aluminiums erniedrigt.
Ohne damit die Möglichkeit auszuschlie ssen, noch andere Zusätze zu verwenden, wur den als brauchbar zur Erniedrigung des Dampfdruckes Fe, Si, sowie Fe und .Si gleichzeitig festgestellt.
Die so erzeugte Aluminiumlegierung, im folgenden "Rohlegierung" genannt, wird bis zu einer Temperatur abgekühlt, bei welcher eine AI-ärmere Legierung erstarrt, die von der flüssig bleibenden, eutektischen Legie rung, im folgenden "Reichlegierung" ge nannt, durch physikalische Scheidemethoden getrennt werden kann.
Zweckmässig wird die Rohlegierung lang sam abgekühlt und auf einer Temperatur ge halten, die die eutektische Temperatur mög lichst -,venig übersteigt; wenn es sich um eine Legierung mit Fe, Si oder beiden handelt, praktisch also bei etwa 600 . Die primär erstarrenden Kristalle werden von der flüs sig bleibenden, eutektischen Legierung ge trennt.
Die Reichiegi.erung wird unter Anwen dung eines Vakuums .destilliert, das überge hende Aluminium kondensiert und als "Rein- metall" gewonnen; der Destillationsrückstand wird zum Rohstoff oder zur Rohlegierung wieder zugeschlagen.
Die Herstellung der Rohlegierung ge schieht elektrothermisch, wobei zur Erzie lung von möglichst hochprozentigen Alumi niumlegierungen mit höheren Stromdichten als üblich gearbeitet wird.
Zur Destillation der Reichlegierung auf Reinmetall kann derselbe Ofen und dieselbe Arbeitsweise verwendet werden, wie bei der elektrothermischen Raffination von Rohzink, nur mit dem Unterschied, dass hier mit Va kuum gearbeitet werden muss.
Die Höhe des erforderlichen Vakuums ist abhängig von der Destillationstemperatur, sie steigt mit sinken der Temperatur, und davon, wie weit man das Aluminium abdestillieren will. Je freier an Al der Destillationsrückstand sein soll, desto höher muss das Vakuum sein.<B>Soll</B> zum Beispiel eine Reichlegierung mit 87 Al und<B>13,%</B> Si bis auf 2 Teile A1 bei 13 Teilen Si, also auf 87 % Si und<B>18%</B> Al abdestilliert werden,
so braucht man bei 1475' anfänglich ein Vakuum von 87 mm Hg, zum Schlusse 13 mm Hg.
Einei Stromdichte von 4 bis 6 Ampere reicht aus, wenn ein natürliches Tonerde silikat, zum Beispiel Ton oder ein künst liches zum Beispiel ein Gemisch von A1203 und, Si02 auf die Rohlegierung mit Si ver schmolzen werden soll, weil solches Tonerde silikat im geschmolzenen Zustand selbst als Widerstand wirkt.
Dann ist die für diese Reduktion erforderliche Energiedichte im Ofen vorhanden. Anders aber ist es, wenn A1203 allein oder zusammen mit andern Oxy den ausser 810z, zum Beispiel zusammen mit Fe03 reduziert werden soll.
Arbeitet man dann mit der üblichen Stromdichte von 4 bis 6 Amp./cm2, so wird ein Teil der A1203 zu A1 reduziert, während ein anderer Teil nur Aluminiumcarbid bildet, und ein wei terer Teil unreduziert bleibt.
Es findet also teilweise nicht die Reaktion A1203 -I- 3 C = 2 Al -I- 3 CO sondern die Reaktion A1203 0 3 C = 2/s A14C3 --f- 2/s A120; + CO statt.
Dies ist die Ursache, weshalb bisher durch elektrothermische Reduktion - ausser solchen mit Si - nur, AI-Legierungen mit einem AI-Gehalt von nicht mehr als etwa 40A A1 hergestellt werden konnten, welche für die physikalische Scheidung nicht brauch bar sind. Bei Ausgang von rotem Bauxit wird das Eisenoxyd zweckmässigerweise vorher en-t- fernt, und zwar am besten dadurch, dass :der Bauxit im Elektroofen reduzierend auf Korund verschmolzen wird.
Ein Ausführungsbeispiel soll die vor liegende Erfindung verdeutlichen: Ton und Kaolin enthalten so viel SA, dass bei ihrer Reduktion eine Rohlegierung mit genügend niedrigem Gehalt an Aluminium entsteht, so dass in Betracht kommende Ver luste an Al durch Verdampfung nicht statt finden können. Da aus einer Al-Si-Legierung von diesem Gehalt stets Si primär erstarrt, enthält die entstehende Rohlegierung ander seits so viel Al, dass die physikalische Schei dung möglich ist. Es wird also ausser der nötigen Reduktionskohle kein weiterer Zu schlag gemacht.
Die abgestochene Rohlegie rung wird noch flüssig, züm Beispiel in einem Flammofen gebracht, der als Saigerofen ein gerichtet ist, also zum Beispiel mit schräger Sohle. Hier wird sie langsam abgekühlt und dann auf konstanter Temperatur zum Bei spiel 600 gehalten. Es, kristallisiert eine Armlegierung aus, die von der flüssigen Reichlegierung abgetrennt wird.
Die ablau fende Reichlegierung enthält etwa 12 % .Si, etwast Fe und Ti. Sie wird in einem elek trisch beheizten Destillierofen eingeschmolzen und ihr Al-Gehalt abdestilliert. Der Destil- Iationsrückstand geht in den Saigerofen zu rück.