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Es ist bereits vej schiedentlieh vorgeschlagen worden, Aluminium durch Raffinierung von Aluminiumvorlegierungen herzustellen. So z. B. ist ein Verfahren bekannt, bei welchem zunächst eine Kupfer-
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elektrolytischen Behandlung unterworfen wird.
Auch die vorliegende Erfindung basiert auf solch einem Wege ; sie unterscheidet sich aber von den bekannten Vorsehlägen dadurch, dass als Vorlegierung eine Aluminiumlegierung verwendet wird, die Wolfram enthält. Die so hergestellte Wolfram-Aluminium-Vorlegierung wird durch mechanische oder elektrolytisehe Methoden auf Aluminium bzw. eine hochprozentige Aluminiumlegierung unter Entfernung des Wolframs verarbeitet. Die Vorteile des vorliegenden Verfahrens sind wesentlich.
Die Einführung'von Wolfram als Legierungskomponente bei der Herstellung durch einen elektrothermischen Prozess führt zu einem viel ruhigeren Ofengang und zu besseren Reduktionsverhältnissen als bisher üblich. Es ist eine bekannte Tatsache, dass der Prozess der elektrothermischen Herstellung von Aluminium und seinen Legierungen in erster Linie dadurch gefährdet ist, dass die erzeugten Produkte infolge ihres geringen spezifischen Gewichtes allzulange in der Reduktionszone verbleiben, wo sie unter der Einwirkung des elektrischen Lichtbogens und der Reduktionskohle Metallkarbide bilden, welche 11. a. den Ofen verstopfen.
Die Anwesenheit des Wolframs gemäss vorliegender Erfindung beseitigt diese Nachteile und Schwierigkeiten. Das erzeugte Produkt hat ein viel höheres spezifisches Gewicht als bekannte Vorlegierungen des Aluminiums bei gleichem Aluminiumgehalt ; es ermöglicht ferner das Arbeiten mit Schlacken, welche einen ruhigeren Gang des Reduktionsprozesses sichern.
Auch die Raffinierung der erzeugten Vorlegierungen bzw. die Beseitigung des Wolframs bietet keine Schwierigkeiten, im Gegensatz z. B. zum Kupfer ; denn es gelingt durch einen einfachen Saigerungsvorgang, das Wolfram aus der Legierung abzuscheiden. Diese Saigerung kann so geführt werden, dass das ganze Wolfram oder auch nur ein Teil desselben entfernt wird. Saigerungsversuche, die mit ungefähr
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Die Herstellung der Vorlegierung erfolgt in der Weise, dass Alumiumoxyd enthaltende Materialien, insbesondere also Bauxite, unter Zusatz von wolframhaltigem Material reduzierend im elektrischen Ofen heruntergeschmolzen werden. Die Wolfram enthaltenden Materialien können das Wolfram als Metall, als Legierung oder als Verbindung enthalten. Es empfiehlt sich die Verwendung oxydisehen Wolframerzes. NatÜrlich können auch Wolframsehlacken verwendet werden. Die erzeugte Wolframlegierung kann, anstatt sie direkt zu raffinieren, auch zur Bildung weiterer Vorlegierungen in den Prozess zurück- geführt werden.
Die Reduktion wird vorzugsweise so weit geführt, dass eine Aluminium-Wolfram-Legierung erzeugt wird, die zwischen 50 und 90% Aluminium enthält. Der Wolframgehalt der Vorlegierung kann von
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Als Aluminiumoxyd enthaltendes Material kommt in erster Linie Bauxit in Betracht. Da nun die Bauxite meistenteils Eisen enthalten und dieses Metall in der Vorlegierung ein unerwünschter Bestandteil ist, weil es zur Bildung von Eisenaluminid (Fel) führt, ein Produkt, das viel Aluminium enthält und spezifisch leicht ist, so empfiehlt es sich, einen Bauxit zu verwenden, der vorher vom Eisen bzw. andern Unreinigkeiten befreit worden ist. Eine Befreiung vom Kieselsäuregehalt des Bauxits ist nicht erforderlich ; im Gegenteil empfiehlt es sich, Silizium in der Vorlegierung zu haben.
Wie bereits erwähnt, erfolgt die Bearbeitung der Vorlegierung vorzugsweise durch Saigerung. Demzufolge wird die Legierung eine gewisse Zeit bei einer Temperatur erhalten, bei welcher die Aluminium- Wolfram-Legierung erstarrt, während die vom Wolfram befreite Mutterlauge, die ein ziemlich reines Aluminium oder eine hochprozentige Aluminium-Legierung darstellt, flüssig bleibt. Das hohe spezifische Gewicht der sich ausscheidende Wolfram-Aluminium-Legierung erleichtert natürlich die Trennung in
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insbesondere durch Zentrifugieren, Abpressen usw.
Die Raffinierung der Vorlegierung kann aber auch elektrolvtiseh erfolgen. Diese elektrolytische Raffination wird vorzugsweise bei Temperaturen ausgeführt, die unterhalb des Schmelzpunkten des Aluminiummetalls bzw. der Metallegierung liegen, u. zw. unter Anwendung fester Anoden und Kathoden.
Sie kann aber auch bei höheren Temperaturen ausgeführt werden.
Ein weiteres Verfahren der Raffination besteht darin, dass die Vorlegierung im Vakuum auf eine Temperatur erhitzt wird, bei welcher das Aluminium abdestilliert.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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dadurch gekennzeichnet, dass Aluminium oder Aluminiumlegierungen aus einer Wolfram enthaltenden Vorlegierung durch Ausscheiden des Wolframs vermittels eines Saigerungs-, elektrolytisehen Raffinationoder Destillationsprozesses gewonnen werden.