Einrichtung zur Belüftung von Induktionsmotoren. Sollen Drehstrom-Induktionsmotoren, und zwar insbesondere Drehstromkurzschlussläu- fermotoren für Vollastanlauf verwendet wer den, so ist eine gute Belüftung der Motoren unerlässlich, um die infolge des hohen An laufstromes entstehende Stromwärme gut abzuführen und die Wicklung vor Über lastung zu schützen. Zur Belüftung der Mo toren werden vielfach nur auf der Motor welle sitzende Lüfter verwendet, die jedoch erst dann einen zur Kühlung hinreichenden Luftstrom hervorrufen können, wenn der Läu- f6i- die volle Drehzahl hat.
Dient aber der Motor zum Antrieb von Arbeitsmaschinen mit schwerem Anlauf und langer Anlaufzeit, so kann die durch den hohen Anlaufstrom entstehen-Je starke Stromwärme durch die auf der Motorwelle sitzenden Lüfter nicht genügend abgeführt werden, da diese bei der geringen, während der Anlaufzeit herr schenden Drehzahl keinen genügend starken Luftstrom erzeugen können. Infolgedessen konnten bisher normale Kurzschlussläufer- motoren <B>für</B> derartige schwierige Anlaufver hältnisse nicht verwendet werden.
Die Erfindung ermöglicht nuri eine gute Kühlung des Motors auch bei geringen Läuferdrebzahleii, so dass die durch den An laufstrom hervorgerufene starke Stromwärme ohne Schaden für den Motor gut abgeführt werden kann.
Dies wird gemäss der Erfin dung dadurch erreicht, dass der Lüfter auf der Motorwelle drehbar angeordnet und zweckmässigerweise so ausgebildet ist, dass ei, durch das Ständerfeld des Motors unab hängig von der Läuferdrehzplll sofort eine hohe Drehzahl ei-hält. Da der Lüfter infolgedessen sofort beim Einschalten des;
Motors annähernd seine synchrone Dreh zahl erreicht, so vermag er sofort einen starken Luftstrom zu erzeugen, der den Mo tor gut kühlt, und die durch den hoben Aii- laufstrom entwickelte Stromwärme gut ab führt, Damit der Lüfter gegenüber deni Motorläufer bei schwächer werdendeai Stän- derstreufeld in der- Drehzahl nicht zurück bleibt, wird ei-, zweckmässig durch eine Rutschkupplung oder dergleichen, in solcher Weise init der Läuferwelle des Motors ge kuppelt, dass er sieh nur in einer bestimmten Richtung relativ zum Läufer bewegen kann,
und bei grösserer Läuferdrelizahl von diesem unmittelbar mitgenommen wird, während er an einer Relativbewegung in umgekehrter Richtung gehindert wird. Die hierzu ver wendete Kupplung kann mit einem Ge- sperre oder einer andern an sich bekannten Einrichtung versehen sein, In der Abbildung sind verschiedene Aus führungsbeispiele der Erfindung im Schnitt dargestellt. Bei der in Abbildung<B>1</B> darge stellten Ausführungsform ist auf der Motor welle<B>11</B> die Nabe 12 des Lüfters drehbar gelagert.
Die Flügel<B>13</B> des Lüfters bestehen aus Eisen oder einem andern magnetischen Baustoff und sind dein Streufeld der Stäri- derwicklung <B>15</B> ausgesetzt. Auf der 111otor- welle <B>11</B> ist ein Ring<B>16</B> angeordnet, der auf der dem Lüfter 1.23 <B>13</B> zugewendeten Seite mit einer als Gesperre dienenden Ver zahnung versehen ist, während die Nabe 12 des Lüfters 12,<B>13</B> ebenfalls mit einer ent sprechenden Verzahnung versehen ist.
Das hierdurch gebildete Gesperre wirkt hierbei in solcher Weise, dass der Lüfter 12,<B>13</B> relativ zum Läufer<B>17</B> sich nur in einer be stimmten Richtung bewegen kann, so dass er, falls der Motor nach Durchlaufen der Anlaufzeit seine normale Drehzahl erreicht hat, von der Läuferwelle<B>11</B> mitgenommen wird. Beim Einschalten des Motors wirkt das Streufeld infolgedessen unmittelbar auf die Lüfterflügel <B>13</B> ein, so dass diese iofort eine hohe Drehzahl erhalten.
Genügt d:e Ausbildung der<B>Flügel</B> nicht. um eine sichere Mitnahme des Lüfters zu erreichen, so können, wie Abbildung 2 zeigt, die Lüftei-flügel <B>13</B> an ihrer der Ständerwick- lung zugewendeten Seite mit einem Ring 20 a-us Eisen oder einem andern magnetischen Baustoff versehen sein, wodurch die Einwir kung des Ständerstreufeldes auf dem Lüfter wesentlich verstärkt wird.
In beiden Fällen ist der Ständer 14 und Läufer<B>15</B> des Mo tors hierbei in an sieh bekannter Weise ausgebildet, wobei letzterer mit einem ein fachen oder doppelten Käfig versehen, ein sogenannter Wirbelstromläufer oder atieli ein Schleifringläufer sein kann.
Um die Einwirkung des Ständerstreu- foldes auf den Lüfter zu verstärken, kann wie die Abbildung<B>3</B> zeigt, auf der Nabe des Lüfters<B>30</B> ein besonderes, mit Wirbel- stromstäben <B>31</B> versellenes Blechpaket<B>32</B> befestigt werden, während das Ständerblech- paket <B>33</B> an seinen Stirnseiten mit einem zusätzlichen Bleobpael,-et 34 versehen ist, das einen achsialen Abstand von dem Haupt- ständerblechpaket <B>33</B> aufweist,
aber ebenfalls von der Ständerwicklung <B>35</B> durchsetzt ist. Das auf der Lüfternabe sitzende Blechpaket <B>32</B> wirkt in Verbindung mit dem ihm ent sprechenden Teil des Ständerblechpaketes 34 als selbständiger Motor, so dass der Lüfter <B>30</B> beim Einschalten des Motors infolgedes sen sofort auf die normale synchrone Dreh zahl hochfährt, unabhängig von der Dreh zahl des Läufers<B>36.</B> Um die Relativbewe gung des Lüfters<B>30</B> gegen den Läufer<B>36</B> nur in einer einzigen Richtung zu ermög lichen und in der entgegengesetzten Richtung zu sperren, ist auf der Motorwelle ein mit einer Sperrung versehener Ring<B>37</B> ange ordnet,
der in eine entsprechende Ausbildung der Nabe des Lüfters<B>30</B> eingreift.
Ausser für Drelistroni-Kurzschlussläufer- inotoren eignet sieh die Erfindung besonders auch für Schleifringläufermotoren, da bei diesen besonders bei längeren Anlaufzeiten ebenfalls hohe Anlaufströme auftreten, die die Wicklung ohne eine zusätzlicheKühlung gefährden würden. Auch hat die Erfindung Bedeutung für Motoren mit Drehzahlregelung, da die drehbar auf der Motorwelle sitzenden Lüfter bei Verringerung der Motordrehzahlen stets ihre normale, durch das Ständerdreh- feld bedingte, annähernd synchrone Drehzahl behalten.
In den in den Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispielen ist auf den beiden Stirnseiten des Ständers<B>je</B> ein Lüfter an geordnet, wie dies bei den normalen Motoren üblich ist. Man kann aber auch, falls der Alotor eine geringere Anlaufzeit hat, mit nur einem einzigen Lüfter auskommen.
In inanchen Fällen kann es zweckmässig sein, den mit den Lüfterflügeln verbundenen Eisenring, statt wie in den Abbildungen dargestellt, ungeteilt auszubilden, diesen mit Polzacken zu versehen, um die Einwirkung des Ständerdrehfeldes zu verstärken. Dies ist besonders bei grösserer Streuung des Ständerfeldes zweckmässig.