CH129228A - Verfahren zur Herstellung keramischer Erzeugnisse. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung keramischer Erzeugnisse.Info
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Description
Verfahren zur Herstellung keramischer Erzeugnisse. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung keramischer Erzeugnisse, insbe sondere solcher, welche feuerfest oder säure fest sind und aus Bindestoff und Magerungs- mittel bereitet werden. Nach dem Verfahren werden tonerdereiche Bindestoffe für sich durch Zusatz von Elek trolyten und Wasser in den kolloidalen Zu stand übergeführt, dann das Bindemittel mit gekörnten Magerungsmitteln in einem der artigen Verhältnis gemischt, dass die Mi schung nicht giessfähig, sondern nur jedes Korn des Magerungsmittels mit einem dünnen Überzug des kolloidalen Bindestoffes ver sehen ist, worauf unter starker mechanischer Bearbeitung die Verformung stattfindet und die Formlinge gebrannt werden. Es wird also Bindestoff und Magerungsmittel je für sich aufbereitet. Der Bindestoff wird unter Zu satz von Elektrolyten in einen giessbaren Zu stand übergeführt, das Magerungsmittel wird für sich, entsprechend dem verfolgten Zweck, gekörnt; erst dann erfolgt die Vermischung und die Verformung der Mischung unter starker mechanischer Bearbeitung. Wesentlich ist das besondere Flüssig machen des Bindestoffes, wozu Elektrolyte, wie beispielsweise Alkali, Alkalikarbonate, Alkalisilikate in Frage kommen. Daneben sind mit Vorteil als Zugabe Schutzkolloide zu benutzen, die die Verflüssigung des Binde stoffes befördern können, zum Beispiel hoch molekulare Substanzen, Humusstoffe, Dex- trin, Zellstoffablaugen. Als Bindestoff ist hier in erster Linie Kaolin in Frage gezogen, ferner werden an dere tonerdereiche Bindestoffe, selbst solche, die im natürlichen Zustand noch nicht bild sam sind, benutzt. Als Beispiele dafür sind zu nennen: Bauxit und verwandte Tonerde mineralien, Tonerde-gieselsäuremineralien, wie Sillimanit, Andalusit, Cyanit, ferner hoch tonerdehaltige Schiefertone. Diese Stoffe sind zunächst durch weitestgehende Feineng bild sam und bindend zu machen, worauf die Ver- schlickerung geschieht. Weiter reiht sich an diese Bindestoffe Tonerde in ihren verschiedenen Formen, als Tonerdehydrat, geglühte Tonerde, geschmol- zerre Tonerde. Auch die Tonerde ist zunächst durch Feinung bildsam zu gestalten.. Sinn des neuen Verfahrens ist also stets, den Bindestoff fein anzuwenden. Dabei ist er in einer durch geeignete Verflüssigung er zielten dispersen, kolloidalen Form zu be nutzen. So wird nämlich die Bindefähigkeit sehr erhöht und dadurch die Möglichkeit ge schaffen, die Bindestoffmengen, gemessen an dem Betrag an Magerungsmitteln, weitest gehend zu verringern. Gleichzeitig wird durch die feine Verteilung eine gleichmässige Mi schung mit den Magerungsmitteln, das heisst eine LTmhüllung jedes Magerungskornes mit einer feinen .Schicht des Bindestoffes, zum Beispiel des Kaolins, erreicht. Damit ist das neue Herstellungsverfahren besonders bestimmt für magere Massen, die vorwiegend aus Magerungsgut und nur einem kleinen Betrag Bindemittel bestehen. Man kann bis zu wenigen Prozent Bindestoff her untergehen. Handelt es sich um sehr magere Massen, so ist es vorteilhaft, den Kaolinschlicker bezw. den Schlicker des tonerdereichen Bindestoffes durch Zugabe einer grösseren Wassermenge, als zur Verflüssigung an sich erforderlich, sehr dünnflüssig zu machen, um dadurch eine bessere Verteilung des Bindemittels in der Masse und eine vollständige Umhüllung jedes 1-Tagerungskornes zu sichern. Der Wasser überschuss kann der fertigen Mischung vor der Verformung, soweit als nötig, durch be kannte Mittel, zum Beispiel Wärme, entzogen werden. Eine vollständige und schnelle Mischung der Masse kann auch dadurch erreicht wer den, dass ein Teil der Magerungsmittel, und zwar zweckmässig ein Teil der feinsten Korn komponenten, zusammen mit dem Kaolin oder anderem Bindestoff, in giessbaren Zu stand übergeführt und dieser aus dem ton erdereichen Bindestoff und feinen Magerungs- körnern bestehende Giessschlicker dann mit dem Rest der Magerungsmittel gemischt wird. Hierbei wird ein Teil der Mischarbeit be reits bei der Herstellung des Giessschlickers geleistet, und der Pest der Magerungsmittel wird leichter von der grösseren Masse umhüllt als von der geringen Menge reinen Binde stoff- oder Kaolinschlickers. Als Magerungsmittel kommen für das neue Herstellungsverfahren von keramischen Erzeugnissen alle üblichen Versatzstoffe in Frage, insbesondere die für feuerfeste Er zeugnisse benutzten. Verwendbar ist Scha motte, also vorgebrannter Ton, der gegebenen falls für das vorliegende Verfahren besonders hoch vorgebrannt wird. Weiter sind zu nennen: gebrannte gekörnte Tonerde, Korund, Sillimanit oder anderes Tonerde-Kieselsäure- mineral, künstlich hergestellte Tonerde-Kie- selsäurekörper, auch Karbide, Zirkone, be sonders Oxyde, wie Chromoxyd, Magnesium oxyd, gebrannter Dolomit, Kieselsäure. Die vorzunehmende mechanische Bear beitung besteht in einem Schlagen, Stampfen oder Pressen der aus Magerungsmittel und Giessschlicker zusammengesetzten Masse oder andern entsprechenden Verformungsarten, die geeignet sind, eine möglichst innige Berüh rung der einzelnen Masseteile zu bewirken. Erst durch diese Art der Verformung wird der Erfolg des neuen Verfahrens bewirkt. Betont sei, dass die aus Bindemittel und Ma gerungsmittel in der vorgeschriebenen Weise hergestellte Mischung eine Verformung durch Giessen (die bisher allein übliche Verfor- mungsart bei Verwendung eines durch Elek.. trolytzusatz kolloidal gemachten Binde stoffes) nicht gestattet. Je höher der ange wandte Pressdruck ist, um so fester werden die .Steine und umsomehr kann mit geringen Zusatzmengen an Schlicker gearbeitet wer den, weil durch diesen die an sich magere Masse unter Druck gewissermassen schmierig wird und eine höchst dichte Zusammenla gerung gestattet. Dabei enthalten die fertigen Formlinge zumeist entsprechend der geringen verwandten Bindemittelmenge so wenig -9Ta_s- ser, dass sie ohne besondere Trocknung sofort in den Brennofen eingesetzt werden. können. Liegen Hassen von genügend weitgehen der Magerung aus Ma.gerungsmitteln vor, die weitgehend raumbeständig sind oder durch entsprechendes Vorbrennen genügend raum beständig gestaltet worden sind, so kann auch das Brennen der Erzeugnisse erst an der Verwendungsstelle, zum Bei spiel nach dem Einbau in den Betriebs ofen, erfolgen. - Die durch starke me chanische Bearbeitung hergestellten, aber noch nicht gebrannten Formlinge haben näm lich eine so grosse mechanische Festigkeit, dass sie Transport, gegebenenfalls Weiter verarbeitung, Lagerung usw. aushalten. Durch das neue Verfahren entstehen Kör per von gleichmässigem festemGefüge, gering ster Brennschwindung, hoher Raumbeständig keit und grosser Widerstandsfähigkeit gegen Temperaturschwankungen. Diese widerstehen höchsten Beanspruchungen, vor allem gleich zeitiger Einwirkung von Druck mit hoher Temperatur, sind als besonders standfest, vor allem wenn die Ma,gerungsmittel auch ent sprechend gewählt werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung keramischer Erzeugnisse, dadurch gekennzeichnet, da.ss tonerdereieher Bindestoff für sich durch Zusatz von Elektrolyten und Was ser in den kolloidalen Zustand überge führt, dann das so erhaltene Bindemittel mit gekörntem Magerungsmittel in einem derartigen Verhältnis gemischt wird, da.ss die Mischung nicht giessfähig, sondern nur jedes Korn des Magerungs- mittels mit einem dünnen Überzug des kolloidalen Bindestoffes versehen ist,worauf unter starker mechanischer De arbeitung die Verformung stattfindet und die Formlinge, gebrannt werden. Il. Keramisches Erzeugnis, hergestellt nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass vorgekörntes Magerungsmittel mit tonerder eichem Bin destoff gebunden ist, der zunächst für sich allein durch Elektrolytzusätze ver flüssigt ist und nach Mischung beider die Verformung durch starke mechanische Behandlung geschehen ist. UNTERANSPRI?CHE 1.Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass tonerdereiche Bindestoffe zunächst mit einem Teil der vorgekörnten Magerungsmittel durch Zu satz von Elektrolyten in den giessbaren Zustand übergeführt und dann mit dem Rest der Magerungsmittel gemischt wer den. 2.Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 1, wobei wenig Binde mittel verwendet wird, dadurch gekenn zeichnet, dass die tonerdereichen Binde stoffe durch Elektrolytzusätze und grö sserer Wasserzugabe als an sich zur Ver flüssigung erforderlich ist, sehr dünn flüssig gemacht und mit gekörnten Ma- gerungsmitteln gemischt werden, worauf der fertigen Mischung Wasser, soweit für die Verformung nötig, entzogen wird. 3.Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 und 2, dadurch ge kennzeichnet, dass das Brennen der Form linge mit raumbeständigen Magerungs- mitteln erst an der Verwendungsstelle als Ofenauskleidung in Öfen eingebaut, erfolgt. 4. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, dass bei- der Überführung des tonerdereichen Bindemittels in den kolloidalen Zustand Schutzkolloide zu gesetzt werden. 5. Verfahren, nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, dass Kaolin als Bindestoff im kolloidalen Zustand verwendet wird. 6.Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, da.ss tonerdereiche Binde stoffe, welche an sich nicht bildsam, je. doch durch Feinung bildsam und bindend gemacht sind, im kolloidalen Zustand als Bindemittel verwendet werden. 7. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 bis 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass Schieferton im hol- loidalen Zustand als Bindestoff verwendet wird. B. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 bis 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass Bauxit im kolloi dalen Zustand als Bindestoff verwendet wird. 9.Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 bis 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass Tonerdemineralien im kolloidalen Zustand als Bindestoff verwendet werden. 10. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 bis 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass Tonerde im kolloi dalen Zustand als Bindestoff verwendet wird. 11. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, dass Schamotte als Ma- gerungsmittel benutzt wird. 12. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, dass besonders hoch ge brannter Ton als Magerungsmittel ver wendet wird. 13.Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, dass geschmolzene Tonerde als Magerungsmittel verwendet wird. 14. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, dass Tonerdemineralien als Magerungsmittel verwendet --sverclen@---- - 15. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, dass Sillimanit als Ma- gerungsmittel verwendet wird. 16.Keramisches Erzeugnis gemäss Patent anspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es säurefest ist. 17. Keramisches Erzeugnis gemäss Patent anspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es feuerfest ist. 18. Keramisches Erzeugnis gemäss PateDt- anspruch II und Unteransprüchen 16 und 17, dadurch gekennzeichnet; dass es feuer fest und säurefest ist.
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