CH122053A - Verfahren zur Reinigung eines Gasgemisches, das Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Sauerstoff enthält. - Google Patents
Verfahren zur Reinigung eines Gasgemisches, das Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Sauerstoff enthält.Info
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Verfahren zur Reinigung eines Gasgemisches, das Sehwefelwasserstoff, Ammonialr, und Sauerstoff enthält. Die Erfindung -betrifft ein Verfahren zur Reinigung eines Glasgemisches, das Schwefel wasserstoff, Ammoniak und Sauerstoff ent hält. Dieses Verfahren ist dadurch gekenn zeichnet, dass das Gasgemisch in erwärmtem Zustand mit einem Katalysator in Berührung gebracht wird, der mindestens zwei Metall elemente enthält, von denen das eine den Schwefel bindet, während das andere zu nächst den für die Oxydation des Schwefels erforderlichen Sauerstoff aufnimmt und ihn dann an den durch das erste Element gebun denen Schwefel unter Bildung einer Schwefel- Sauerstoffverbindung abgibt, die sich dann mit dem Ammoniak zu schwefelhaltigen Am moniaksalzen umsetzt. Elemente der ersten Art sind insbeson dere Eisen, Nickel, Kupfer- Elemente der zweiten Art Wolfram, Vanadin, Chrom. Es können die Metalle angewendet werden. Auch die Oxyde oder Salze der Elemente sind verwendbar. Sie können auch in Form eines Metallüberzuges auf einem Träger, z. B. Cha- motte, verwendet werden. Dieses Verfahren kann zum Reinigen von Gasgemischen dienen, die aus Brennstoff er zeugt sind, also Destillationsgasen oder Gene ratorgasen, die bekanntlich alle einen Gehalt an Schwefelwasserstoff und Ammoniak auf weisen. Auch wenn der Schwefelwasserstoff nur einen geringen Bestandteil dieser Ge mische bildet, so kann man bei deren Rei nigung schwefelhaltige Ammoniaksalze ge winnen. Besonders günstig ist es für die Brauchbarkeit des Verfahrens zum Reinigen solcher Gase, wenn die Umwandlung des Schwefelwasserstoffes bei verhältnismässig nie deren Temperaturen vor sich gehen kann, die im allgemeinen in der Nähe von 300 C liegen und infolgedessen nicht ausreichen, um die übrigen Bestandteile brennbarer Gase zu oxydieren. Auch ist die Oxydation des Schwe felwasserstoffes ohne Luftüberschuss möglich. Im allgemeinen genügt daher der in dem Gase ohnehin vorhandene Sauerstoff, andern falls sind die zuzumischenden Luftmengen nur gering. Durch diese Vorzüge unterschei det sich das Verfahren von bekannten Ver- fahren, bei denen die Umwandlung des Schwe felwasserstoffes nur unter grossem Luftüber- schuss und erst bei einer Temperatur von b00-800 C gelingt. Durch den grossen Luftüberschuss wird der Wert des Gases herabgesetzt, und bei der hohen Temperatur wird auch ein grosser Teil der sonstigen brennbaren Gasbestandteile oxydiert. Werden als Katalysatoren Metalle ver wendet, so können sie zweckmässig zu einer Legierung vereinigt und in Draht- oder Netz form gebracht werden, um den Gasen eine grosse Oberfläche darzubieten. Ist die Tempe ratur der Gase nicht ausreichend, so werden sie vorgewärmt oder die zu ihrer Erhitzung erforderliche Wärme wird zum Beispiel dem Katalysator zugeführt. Zu diesem Zwecke kann man diesen als elektrischen Wider standskörper ausbilden und elektrischen Strom hindurchleiten, durch den er erhitzt wird. Hierzu eignet sich in Sonderheit die als Wi derstandsdraht bereits bekannte Legierung von Nickel, Eisen und Chrom. Aber auch Eisen -Wolframverbindungen oder Eisen - Vanadin oder Nickel-Wolfram haben sich bewährt. Für ähnliche Reaktionen verwen dete man früher Platin, zum Beispiel in der Schwefelsäureindrrstrie zur Oxydation von S0- zu S03. Zur Oxydation von HIS in Grasgemischen mit brennbaren Bestandteilen ist es jedoch nicht geeignet, da Platin zuerst Wasserstoff und Methan angreift, dagegen selbst bei Temperaturen von 1000 den Schwe felwasserstoff noch nicht umwandelt. Dage gen tritt diese Reaktion sofort ein, sobald Platin finit einem Überzug aus einer der oben angegebenen Legierungen versehen wird. Verwendet man zum Beispiel eine Wolf ramnickellegierung oder Wolframeisenlegie- rung, so beträgt die für die restlose Oxyda tion des Schwefelwasserstoffes erforderliche Temperatur nur 280-320 , und das über den Kontaktkörper geleitete Gas verlässt die sen mit 210-250 C. Eine Oxydation des Wasserstoffes und Methans kann also nicht eintreten, da deren Entzündungspunkte über 550 C liegen. Die Beheizung des Kontaktkörpers durch elektrischen Strom oder eine andere Wärme quelle hat den Vorteil, dass er sieh auf diese Weise gleichzeitig von teerigen Bestandteilen leicht reinigen lässt. Zrr diesem Zweck braucht man nur vorübergehend Luft an ihm vor überzuführen und ihn auf etwas höhere Tem peratur zu erhitzen, so dass die teerigen Ver unreinigungen verbrennen. Es ist wichtig für die Brauchbarkeit des Verfahrens, dass das Ammoniak keine Zer setzung erleidet. Es verbindet sich mit den aus dem Schwefelwasserstoff erzeugten Schwe- fel-Sauerstoffverbindungen zu sauren oder neutralen schwefligsauren oder schwefelsauren Ammoniaksalzen. Diese scheiden sich bei Abkühlung nebelförmig aus, wenn die Gas temperatur dabei oberhalb des Taupunktes bleibt, und können durch die bekannten elek trischen Reinigungsverfahren, oder durch Aus waschen oder Ausfiltrieren leicht aus dem Gas entfernt werden. Die Reinigung des Gases gelingt dadurch auf einfache und bil lige Weise, gleichzeitig werden die in Land wirtschaft und Industrie wertvollen Ammo- niaksalze als Nebenprodukt gewonnen. Zweck mässig wird das zu reinigende Destillations- oder Generatorgas zunächst entteert. Die ihm zu diesem Zweck entzogene Wärme kann vermittelst eines Temperaturwechslers andern Gasmengen, die bereits vom Teer gereinigt sind, wieder zugeführt werden. Das Verfahren kann auch unter erhöhtem Druck vorgenommen werden. Die Reaktionen gehen dann bei besonders niedriger Tempe ratur vor sich, wodurch die Oxydation be sonders leicht brennbarer Beimischungen noch sicherer vermieden wird. Unter Umständen kann es aber auch erwünscht sein, im Va kuum zu arbeiten.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Reinigung eines Gasgemi sches, das Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Sauerstoff enthält, dadurch gekennzeich net, dass das Gasgemisch in erwärmtem Zu stand mit einem Katalysator in Berührung gebracht wird, der mindestens zwei Metall- elemente enthält, von denen das eine den Schwefel bindet, während das andere zunächst deit für die Oxydation des Schwefels erfor derlichen Sauerstoff aufnimmt und ihn dann an den durch das erste Element gebundenen Schwefel unter Bildung einer Schwefel-Sauer- stoffverbindung abgibt, die sich mit dem Am moniak zu schwefelhaltigen Ammoniaksalzen umsetzt.UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass Metalloxyde als Katalysatoren verwendet werden. 2. Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass Metallsalze als Katalysatoren verwendet werden. 3. Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass auf einen Trä ger als Überzug aufgebrachte Katalysato ren verwendet werden. 4. Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass der Katalysator beheizt wird. 5. Verfahren nach dem Patentanspruch und Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet; dass der Katalysator als elektrischer fleiz- widerstand benutzt wird. 6.Verfahren nach dein Patentanspruch und den Unteransprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,' dass der als Heizwider- stand dienende Katalysator aus einer Le gierung besteht, die ein Metall der Chrom gruppe und ein Metall der Eisengruppe enthält. 7. Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das Gasge misch vorgewärmt wird, ehe es über den Katalysator geleitet wird. B. Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das zu reini gende Gasgemisch durch Entziehung von Wärme entteert wird und dass dem ent- teerten Gasgemisch die entzogene Wärme wieder zugeführt wird, ehe es mit dem Katalysator in Verbindung gebracht wird. 9.Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das Gasge misch, nachdem es über den Katalysator geleitet worden ist, soweit abgekühlt wird, dass die .schwefelhaltigen Ammo- niaksalze sich nebelförmig abscheiden, der Wassergehalt des Gasgemisches aber nicht kondensiert wird. 10. Verfahren nach dem Patentanspruch und Unteranspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die nebelförmig abgeschiedenen Salze durch Verwendung elektrischer Hochspan nungselektroden aus dem Glase entfernt werden. 11. Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die enstande- nen schwefelhaltigen Ammoniaksalze aus gewaschen werden. 12.Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das Gasge misch mit den Katalysatoren unter Druck zusammengebracht wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE122053X | 1925-08-06 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH122053A true CH122053A (de) | 1927-08-16 |
Family
ID=5657201
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH122053D CH122053A (de) | 1925-08-06 | 1925-12-07 | Verfahren zur Reinigung eines Gasgemisches, das Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Sauerstoff enthält. |
Country Status (1)
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CH (1) | CH122053A (de) |
-
1925
- 1925-12-07 CH CH122053D patent/CH122053A/de unknown
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