Einrichtung zur Herstellung eines anzapfbaren Nullpunktes in Drelphasennetzen. Um in Dreiphasennetzen einen anzapf- baren Nullpunkt, insbesondere zum Anschluss von Nullpunktdrosselspulen, also zum Zweck der induktiven Erdung herzustellen, verwen det man vielfach in Stern geschaltete Drei phasendrosselspulen, deren Sternpunkt her ausgeführt ist und den anzapfbaren Null punkt darstellt. Wird dieser Nullpunkt über eine Löschspule geerdet, dann durchfliesst im Erdschlussfalle der Erdschlussstrom die drei Phasenwicklungen der Drosselspule parallel.
Es tritt dabei ein in den drei Schenkeln der Spule gleichgerichtetes Magnetfeld auf, wel ches sich- von Joch zu Joch durch die Luft schliesst. Dieses Magnetfeld ist aber uner wünscht und um es zu unterdrücken, werden auf den Schenkeln der Drosselspule Gegen- windungen angebracht, welche im Erdungs- kreis in Reihe zur Löschspule liegen. ' Diese Gegenwindungen müssen aber annähernd das gleiche Kupfergewicht wie die Hauptwick lung der Drosselspule erhalten.
Sie vergrö ssere daher wesentlich das für die Leistung der Löschspule zu verwendende Modell der den anzapfbaren Nullpunkt liefernden Dros- selspule. Setzt man die Leistung der Lösch- spule (Erdschlussstrom . Phasenspannung) = 1, dann entspricht die erforderliche Modell grösse der Drosselspule dem Wert 2.
Zu einer wesentlich kleineren Drossel spule für den anzapfbaren Nullpunkt ge langt man, wenn man anstatt 'der Sternschal tung erfindungsgemäss die Scottschaltung verwendet, weil das Aufbringen von Gegen windungen zur Kompensation der durch den Erdschlussstrom erzeugten Amperewindungen nicht erfoiderlich ist.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine Einrichtung zur, Herstellung eines anzapf- baren Nulpunktes in Dreiphasennetzen, bei welcher an das Dreiphasennetz zwei Ein phasendrosselspulen in Scottschaltung ange schlossen sind, deren Systemnullpunkt her ausgeführt ist und zum Anschluss einer Nulpunktserdungs-Einrichtung dienen kann.
Der Gegenstand der Erfindung sei an hand der Fig. 1 und des Ausführungsbei spiels der Fig. 2 näher erläutert.
In Fig. 1 bedeutet<I>I,</I> 1I und III die drei Netzleiter des Dreiphasennetzes. Zwischen 1 und<I>11</I> ist die Einphasendrosselspule 1-P- II geschaltet, deren Wicklungsmittelpunkt mit P bezeichnet ist. Zwischen P und dem Netzleiter III liegt die Einphasendrossel- spule P--O-IIl, welche den Systemnull punkt 0 enthält.
Da im Spannungsdreieck des Netzes die Spannung an P-O-III auf der an (I-P-II) liegenden Spannung senk recht steht, so teilt 0 die senkrechte P-O-III im Verhältnis 1<B>:3,</B> und es ist so mit<I>P-0</I> = l /f! 0-III. Der Punkt 0 wird herausgeführt und er dient im dargestellten Falle zum Anschluss der Löschspule L, wel che im Erdschlussfa.lle den Erdschlussstrom Je führt.
Dieser Erdschlussstrom verteilt sich folgendermassen auf die Wicklungen der bei den Einphasendrosselspulen: In der Drossel spule I-P-II fliesst ein Strom von dem Wert 3 in jeder der beiden Wicklungshälf ten der Spule, und zwar so, dass sich die Amperewindungen von 1-P und von<I>P-11</I> kompensieren. In der Drosselspule P---0- III fliesst in dem Teil<I>P-0</I> ein Strom vom Wert 3 J, während in 0-11I ein Strom vom Wert J fliesst.
Da nun aber die Win- 3 dungszahl von 0-III doppelt so gross wie die von<I>P-0</I> ist, und da die d1MKe der bei den Teile entgegengerichfet sind, so Kom pensieren sich auch in dieser Drosselspule die durch den Erdschlussstrom erzeugten Amperewindungen. Gegenwindungen zur Kompensation eines durch den Erdschluss- strom in dem Drosselspulensystem erzeugten Feldes sind also nicht erforderlich.
Es ist vorteilhaft, die beiden Wicklungsteile jeder Drosselspule unter sich gut zu verketten, damit restliche (Streu-) Felder nicht auftre ten. Die Modellgrösse einer solchen Einrich tung zur Herstellung eines anzapfba.ren Nullpunktes entspricht bei Anschluss einer Löschspule etwa dem 1,24fachen der Lei stung der Löschspule. Die beiden Ein phasendrosselspulen können mit getrenntem oder mit gemeinsamem Eisenkern ausgeführt sein. Im letztgenannten Falle ist es mög- lich, einen dreischenkligen Eisenkern zu be nutzen, wie es das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 zeigt.
In Fig. 2 ist die Bedeutung der Buch staben die gleiche wie in Fig. 1. Die Spule <I>1-P</I> ist aber in die beiden Halbspulen<I>a</I> und<I>a',</I> die Spule P-II in die beiden Halb spulen b und b' zerlegt, und es liegen (in guter Verkettung) a und b auf dem einen, a' und b' auf dem andern äussern Schenkel des Eisenkernes. Dabei ist ihr Wicklungssinn so gewählt, dass eine an die Punkte <I>1-1I</I> an gelegte Spannung, zum Beispiel die Netzspan nung, in ihr ein Feld erzeugt, für welches die beiden äussern Schenkel in Reihe ange ordnet sind,
welches demnach den mittleren Schenkel nicht durchsetzt. Auf dem mitt leren Schenkel sind nun die Wicklungsteile c und <I>d</I> der Wicklung<I>P-0</I> III (ebenfalls unter sich gut verkettet) angeordnet, von denen der Querschnitt der Wicklung P-O- c doppelt so gross gewählt ist als der der Wicklung 0-1I1 <I>= d</I> (gegebenenfalls durch Parallelschaltung zweier Leiter). Auch diese Wicklungen besitzen einen Wicklungssinn, derart, dass sich ihre 3I3iK e. unterstützen, wenn eine Spannung an P-III angelegt wird.
Das entstehende Feld durchsetzt den mittleren Kern und in Reihe dazu je zur Hälfte die beiden äussern Schenkel, die in bezug auf dieses Feld parallel angeordnet sind. In den äussern Schenkeln überlagern sich aber die Felder der beiden Drossel spulen, indem sie sich geometrisch addieren. bracht man die Querschnitte der drei Kerne gleich gross, dann erscheint das Eisen des mittleren Kernes nicht ganz ausgenutzt, was die Modellgrösse des Systems auf einen Wert von etwa 1,33 der Leistung der Löschspule bringt. Immerhin ergibt sich gegenüber der eingangs erwähnten Einrichtung eine Er sparnis von<B>0,67</B> der Leistung der Löschspule.