Schneckengetriebe. Bei Schneckengetrieben hat man zur Ver besserung des Betriebes derselben bereits vor geschlagen, die Zähne des Schneckenrades um eine radial gerichtete Achse drehbar zu machen. Hierdurch entstand allerdings der Vorteil der verminderten Reibung und ent sprechend geräuschloseren Ganges. Man hat dann in Verbindung mit diesen drehbaren Zähnen des Schneckenrades versucht, ein solches Schneckenrad mit verschiedengän gigen und während des Betriebes auswechsel baren Schnecken arbeiten zu lassen, was sich jedoch nicht bewährte.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Schneckengetriebe, welches auf dem Grundgedanken beruht, dass die zweckmässig um eine gegen die Schneckenradachse gerich tete Achse drehbaren Zähne gegen die Schneckenradachse hin beweglich sind, und Mittel vorgesehen sind, um die Zähne, nach dem sie aus ihrer ursprünglichen Lage gegen die Achse des Schneckenrades bewegt wor den sind, wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückzubringen. Dieser Grundgedanke er öffnet die Möglichkeit weitgehendster Ver besserungen in Schneckengetrieben, sowohl im Ausbau des Schneckenrades, als auch der mit ihm zusammenarbeitenden Schnecke. Ein Auswechseln einer Schnecke gegen eine an dere mit einem von der ursprünglichen Schnecke verschiedenen Gang wird hierdurch ebenfalls praktisch leicht ermöglicht.
Auf den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegen standes dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbei spiel in Seitenansicht; Fig. 2 zeigt einen senkrechten Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1; Fig. 3 zeigt eine Einzelheit; Fig. 4 zeigt eine weitere Einzelheit im grösseren Massstabe; Fig. 5 zeigt das Schneckenrad nach Fig. 1 für sich allein im grösseren Massstabe, teilweise im Schnitt; Fig. 6 zeigt eine Variante hierzu; Fig. 7 zeigt ein zweites Ausführungs beispiel teilweise im Schnitt, wozu Fig. 3 eine Vorderansicht, ebenfalls teil weise im Schnitt, zeigt; Fig. 9 zeigt einen Schnitt nach der Linie IX-IX der Fig. 7; Fig. 10 zeigt ein drittes Ausführungs beispiel, teils schematisch, teils im Schnitt;
Fig. 11 ist ein Schnitt nach der Linie XI-XI der Fig. 10; Fig. 12 ist ein viertes Ausführungsbei spiel in Ansicht; Fig. 13 ist ein Schnitt durch Fig. 12; Fig. 14 ist ein fünftes Ausführungsbei spiel; Fig. 15 ist ein sechstes Ausführungsbei spiel in Ansicht; Fig. 16 ist ein Schnitt nach der Linie XVI-XVI der Fig. 15; Fig. 17 ist ein siebentes Ausführungs beispiel im Grundriss; Fig. 18 ist ein achtes Ausführungsbei spiel im Grundriss, wozu Fig. 19 ein Schnitt nach der Linie XIX-XIX der Fig. 18 darstellt, und Fig. 20 eine Draufsicht der Schnecke um 90 gegenüber Fig. 18 gedreht zeigt; Fig. 21 zeigt ein neuntes Ausführungs beispiel in Seitenansicht, wozu Fig. 22 einen Grundriss darstellt;
Fig. 23 zeigt einen Aufriss wie Fig. 21, wobei das Schneckenrad um eine halbe Zahn teilung gegenüber Fig. 21 verschoben ist, und Fig. 24 zeigt einen Grundriss hierzu; Fig. 25 zeigt einen Schnitt nach der Linie XXV-XXV der Fig. 21; Fig. 26 zeigt einen Schnitt nach der Linie XXVI-XXVI der Fig. 21; Fig. 27 zeigt einen Schnitt nach der Linie XXVII-XXVII der Fig. 21.
In Fig. 1 ist auf einer treibenden Welle 1 eine Schnecken 7, 8, 9 tragende Hülse 2 in einer Keilbahn längsverschiebbar ange ordnet. An einem Ende dieser Hülse 2 sitzt drehbar ein Verriegelungsring 3, der von einem auf der Achse 5 sitzenden Hebel auf der Hülse 2 verdreht und mit letzterer auf der Welle 1 verschoben werden kann. Zu diesem Zwecke sitzt auf dem Ende der Achse 5 ein Handhebel 6. Auf der Hülse 2 sind drei Schnecken 7, 8 und 9 fest. Dieselben haben verschiedene Steigungen. In Fig. 1 steht die mittlere Schnecke 8 mit dem Schneckenrad 10 in Eingriff, welches auf einer anzutreibenden Welle 11 befestigt ist. Die Seitenflanken des Schneckenganges sind derart beschaffen, dass sie, bei der Drehung der Schnecke, in der Nähe des Schnecken rades beständig annähernd radial zur Schneckenradachse verlaufen.
Die drei Schnecken 7, 8, 9 können zusam men mit der Hülse 2 aus einem Stück her gestellt sein.
Die Welle 1 und die Welle 11 sind in einem Gestell 12 drehbar gelagert; in dem selben ist die Achse 5 dreh- und verschieb bar gelagert.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich, sind die Zähne des Schneckenrades 10 jeder für sich drehbar um eine radiale Achse. Jeder Zahn besteht aus einer Kugelzone 13, welche um einen Zapfen 14 drehbar gelagert ist, welcher auf einem Kolben 15 festsitzt, der in einer Aus- nehmung 16 der Radscheibe 17 radial mit Bezug auf die Radachse beweglich ist und durch einen Führungsstift 18 in einer Boh rung 19 radial geführt wird.
Jeder Führungsstift liegt an einer ge meinschaftlichen Schraubenfeder 20 an und kann unter Überwindung der Federkraft ra dial einwärts geschoben werden, wobei nach Aufhören der auf den Zahn 13, 14 einwir kenden, nach einwärts gerichteten Kraft die Feder 20 den Zahn wieder nach auswärts stösst, so dass die Kugelzone 13 wieder ausser halb dem Umfang des Radkörpers 17 liegt. Damit der Zahn mit samt dem Kolben 15 und Führungsstift 18 nicht aus der Ausnehmung 16 und Bohrung 19 hinaustritt, befindet sich am Umfang des Kolbens 15 ein Stift 21, welcher in einem Schlitz 22 des Rad körpers radial verschiebbar ist. Diese Stifte 21 ragen, wie aus Fig. 2 und 4 ersichtlich, aus dem Radkörper 17 seitlich hervor.
Auf der Achse 5 befindet sieh eine Schiene bezw. ein Lineal 23, welche bei Drehung der Achse 5 auf eine Anzahl Stifte 21 ein wirkt und dieselben zurückschiebt, mit dem Erfolg, dass die mit diesen zurückgeschobenen Stiften verbundenen Zähne .des Schnecken- rades ebenfalls zurückgeschoben werden und radial in das Innere des Radkörpers 17 ein treten, nicht mehr über seinem Umfang her vorstehen und somit nicht mehr mit der An triebsschnecke in Berührung gelangen. Läuft das Schneckenrad 10 weiter, so werden alle nachfolgenden Zähne ebenfalls vom Lineal 28 aus dem Bereich der entsprechenden Schnecke gehalten, während die das Lineal verlassen den Zähne, bezw. nachdem ihre betreffen den Stifte freigegeben worden sind, wieder aus dem Radkörper 17 hervortreten.
Nimmt das Lineal die Stelle ein (die strickpunk tierte Lage in Fig. 4), in welcher die Zähne des Schneckenrades ausser Eingriff mit der Antriebsschnecke gehalten werden, so sind auch gleichzeitig die Nasen 24, welche sich am Umfang des Ringes 3 befinden, aus ent sprechenden Raster 25 des Gehäuses 26 (Fug. 3), welches die Welle 1 mit den Schnecken 7, 8 und 9 einkapselt, herausge schwenkt in eine Bahn 27, welche zu zwei andern Rasten 25 leitet, die mit der entspre chenden Einstellung der Schnecke 7 bezw. 9 korrespondieren. Befindet sich die Nase 24 in der äusserst rechten Rast der Fig. 3, so ist die Schnecke 7 so eingestellt, dass sie mit dem Schneckenrad 10 arbeiten kann; be findet sich die Nase 24 in der äusserst linken Rast 25 der Fig. 3, so ist die Schnecke 9 so eingestellt, dass sie mit dem Schneckenrad 10 arbeiten kann.
Es könnten die drei Schnecken 7, 8 und 9 auch an der Welle 1 festsitzen und diese selbst längsbeweglich sein.
Die Federung der Zähne kann auch da durch erreicht werden, dass man jeden Zahn für sich einzeln abfedert, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist, wo in der Ausnehmung 16 eine Schraubenfeder untergebracht ist, und welche sich einerends gegen den Kolben 15 abstützt, andernends gegen den Boden der Ausnehmung 16, so dass die Schrauben- feiler 28 rund um den Boden bezw. Füh rungsstift 18 liegt.
Die beschriebene Konstruktion hat den Vorteil, dass nicht nur auf jeder Stufe und bei der Anwendung in einem Motorfahrzeug auch bei steiler Bergfahrt ein vollkommen geräuschloser Gang garantiert ist, sondern dass auch ein geräuschloser Schnelligkeits wechsel vollzogen werden kann, und dass man während des Betriebes den Tourenwechsel in beliebiger Reihenfolge geschehen lassen kann. Man kann von Anfang an jedwede Überset zung wählen und von dieser auf jede belie bige andere überspringen. Man erhält eine grosse Anpassungsmöglichkeit des Betriebes an bestehende Maschinen, weil man je nach dem Steigungswinkel der Schnecke, welche mit dem Schneckenrad in Eingriff gebracht wird, auf verschiedene Tourenstufen kommen kann.
Das Schneckengetriebe ist, je nach der Steigung der Schnecke, ganz oder bis zu einem gewissen Grade selbsthemmend. Es ist dies bei Automobilen wertvoll, zum Bei spiel wenn man eine für das zu befahrende Gefälle entsprechende Schnecke einschaltet und den Motor mit ausgeschalteter Zündung als Hemmung wirken lässt. Man braucht dann die Bremse nur noch zum Ausgleich allfäl liger Gefällunterschiede. Durch die Verwen dung eines Schneckengetriebes gemäss Er findung erfährt das ganze Triebwerk eines Automobils eine durchgreifende Verein fachung, indem der bis jetzt gebräuchliche Schnelligkeitswechsel mit den vielen Rädern in Wegfall kommt, die Motorwelle direkt bis zur Hinterachse durchgreifen kann, woselbst die nötigen Schneeken auf der Motorwelle verschiebbar aufgesetzt sind.
Durch den Umstand, dass alsdann die Antriebskraft, statt der drei Räderpaare nur noch das Schneckengetriebe gemäss Erfindung durch laufen muss, welchem erfahrungsgemäss ein sehr hoher Nutzeffekt innewohnt, ergibt sich eine bessere Ausnützung der Motorkraft.
Es sei hier noch erwähnt, dass bei vor liegendem Schneckengetriebe beim Übergang von einer Geschwindigkeitsstufe zur andern infolge des spielend leichten Einspringens der Zähne in die Schneckengänge eine ge ringfügige Abnützung stattfindet.
Ausser im Automobilbau hat das .:Schnek- kengetriebe gemäss Erfindung auch eine Ver- wendungsmöglichkeit im allgemeinen Ma schinenbau, so zum Beispiel bei Lastauf zügen, im Kranbau, bei Werkzeugmaschi nen, bei Strassenbahnen, Müllereimaschinen, Kraftübertragungen, Textilmaschinen, Druk- kereimaschinen usw.
Die Zähne des Schneckenrades 10 könn ten selbstverständlich auch jede andere ge eignete Form haben.
Das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 7, 8, 9 stellt ein Doppelrad dar. Wie aus den Figuren ersichtlich, befinden sich zwei Schneckenräder 30, 31 nebeneinander auf der anzutreibenden Welle 32. Zum Zwecke des Kraftausgleiches und der Anpassung an den jeweiligen Steigungswinkel der betreffen den, im Eingriff stehenden Schnecke 33 sind die beiden Schneckenräder 30 und 31 mit einander durch Wagebalken 34 gekuppelt. Diese Wagebalken haben ihren Stützpunkt in einer auf der Welle festsitzenden Scheibe 35, welche Scheibe mit der Nabe 36 ein ein ziges Stück bildet. Auf dieser Nabe 36 sind die beiden Schneckenräder 30 und 31 dreh beweglich.
Die Zähne jedes Schneckenrades liegen auch in diesem Ausführungsbeispiel gegen eine Blattfeder 37, welche die Zähne nach aussen über den Umfang des jeweiligen Schneckenrades hinausdrückt, welche aber nach einwärts in den Hohlringraum 38 sich hineindrücken lässt, wenn auf die Zähne eine Kraft in der Richung ihrer Längsachse ein wirkt. Jeder Hohlringraum 38 ist durch eine Deckscheibe 39 nach aussen hin abge schlossen, welche Scheibe am betreffenden Schneckenrad befestigt ist und somit eben falls auf der Nabe 36 drehbeweglich ist. Je der Wagebalken 34 besteht aus drei kugel artigen Körpern 40, die untereinander durch Hälse 41 verbunden sind.
Der mittlere kugel artige Körper 40 liegt in der Scheibe 35, während der eine äussere kugelartige Kör per 40 in einer entsprechenden Ausnehmung 42 des Schneckenrades 30 liegt und darin drehbeweglich ist, nach Art eines Kugel gelenkes, und der äussere kugelartige Körper 40 in einer entsprechenden Ausnehmung 43 des Schneckenrades 31 liegt und darin nach Art eines Kugelgelenkes drehbeweglich ist (Fig. 8). Die beiden Schneckenräder 30 und 31 sind, wie Fig. 9 zeigt, durch vier solche Wagebalken 34 miteinander gekuppelt. Dem entsprechend weit die Scheibe 35 vier Aus- nehmungen 44 auf.
Durch diese Anordnung wird die an greifende Umfangskraft der Schnecke 3 gleichmässig auf zwei Zähne der beiden Schneckenräder 30 und 31 verteilt. Dieses Schneckengetriebe eignet sich besonders für solche Fälle, wo der Raum für das unter zubringende Getriebe beschränkt ist und in solchen Fällen, wo grössere Kräfte übertra gen werden müssen, wie zum Beispiel bei Lastautomobilen.
In Fig. 10 und 11 ist ein Ausführungs beispiel dargestellt, bei welchem die Aus wechslung der Schnecken auf eine andere Art bewerkstelligt werden kann. Das Schnek- kenrad 45 mit den Zähnen 46 ist in ähn licher Weise gebaut wie das Schneckenrad nach Fig. 1 bis 5. Dasselbe steht mit einer Schnecke 47 im Eingriff und wird von der selben angetrieben. Die Schnecke 47 ist auf einer Hülse 48 fest, welche noch die beiden Schnecken 49 und 50 trägt und welche Schnecken eine Steigung haben, die von der Steigung der Schnecke 47 verschieden ist, so dass drei verschiedene Geschwindigkeitsüber setzungen möglich sind, je nachdem die eine oder andere Schnecke eingeschaltet ist, bezw. mit dem Schneckenrad 45 im Eingriff steht.
Die Hülse wird von der Welle 51 mitgenom men bei ihrer Drehbewegung, ist aber auf der Welle 51 längsverschiebbar. Um dies be werkstelligen zu können, umgreift ein Ring 52 das Ende der Hülse 48 und liegt in einer entsprechenden Ringnut der Hülse 48.
Der Ring 52 befindet sich am Ende eines Hebels 54, welcher mit einem Gewicht 55 versehen ist. Der dem Hebel 54 abgewen dete Teil des Ringes 52 trägt eine Nase 56, welche als Arretiernase zum Festlegen der Hebellabe dient. Zu diesem Zwecke ist die Nase 56 in einem Längsschlitz 5 7 eines Ge häuses 58, welches die Welle 51 umgibt, längsbeweglich, und steht dieser Schlitz 57 mit drei Rasten in Verbindung, in welche die Nase 56 einfallen kann, um so den He bel 54 und mit ihm die Lage der entsprechen den eingeschalteten Schnecke zu fixieren. Um bei stillstehender Schneckenradwelle eine Auswechslung der Schnecken vornehmen zu können, muss das Schneckenrad 45 von der getriebenen und belasteten Welle abschaltbar sein, beispielsweise durch eine Kupplung, so dass es bei der axialen Verschiebung der Büchse 48 gedreht werden kann.
Ferner kann jede Schnecke durch Drehen der Schnecken welle in der einen oder andern Richtung in oder ausser Eingriff mit dem feststehenden Schneckenrad geschraubt werden, nachdem durch axiale Verschiebung der Büchse die betreffende Schnecke so weit als möglich gegen die Zähne des Schneckenrades heran gerückt wurde. Die Schneckengänge sind, wie bei 53 in Fig. 10 und 11 gezeigt, mit Anlauframpen versehen, durch welche zwecks Ermöglichung dieses Anrückens ein Zahn des Schneckenrades vorübergehend verdrängt werden kann.
Wie aus Fig. 12 und 13 ersichtlich ist, nimmt man die Auswechslung der Schnek- ken dadurch vor, dass man die Welle 60, auf welcher die verschiedenen Schnecken 61, 62, 63 sitzen, in der Ebene des Schneckenrades 68 schwenkbar anordnet. In ausgeschwenk ter Lage der Welle 60 lassen sich nun die Schnecken längs der Welle 60 verschieben und in eine derartige Lage bringen, dass sie beim Zurückschwenken der Welle 60 mit dem Schneckenrad in Eingriff kommen.
Um das Ausschwenken der Schneckenwelle 60 zu ermöglichen, ist letztere durch eine Ge lenkkupplung 64 mit der Antriebswelle ver bunden und ist parallel zur Antriebswelle 60 eine Achse 69 angeordnet, um welche die Antriebswelle 60 mitsamt den Schnecken 61, 62, 63 schwenkbar ist, so dass dieselben in die strichpunktierte Lage gebracht werden können. Zu diesem Behufe sind in dem die Schnecken umgebenden Gehäuse 70 zwei schlitzförmige Öffnungen 71 und 72 vorhan den, welche Schlitze 71 und 72 je so viele Rasten aufweisen, als Schnecken auf der Welle 60 angeordnet sind, damit dieselben in der Stellung, in welcher sie mit dem Schneckenrad in Verbindung stehen, arre tiert werden können. Die jeweilige in Ein griff stehende Schnecke wird somit durch Hochhebung des Hebels 78 aus den Zähnen des Schneckenrades 68 herausgehoben.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 14, welches eine Variante zum Ausführungsbei spiel nach Fig. 13 darstellt, findet auch hier das Auswechseln der Schnecken, bezw. das Ein- und Ausschalten durch ein Verschwen- ken der Antriebsachse 75 mitsamt den Schnecken 76 statt. Dieses Verschwenken der Antriebsachse 75 mitsamt den Schnecken 76 findet um eine Achse 77 statt, welche parallel zu der Antriebsachse 75 verläuft. Das Verschwenken nimmt man mittelst eines gewichtbeschwerten Hebels 80 vor. Derselbe trägt die Arretiernase 81, welche in entspre chende Raste des die Welle 75 mit den Schnecken 76 umgebenden Gehäuses 82 einge setzt werden kann.
In Fig. 15 und 16 ist ein Ausführungs beispiel dargestellt, in welchem ein Schnek- kenrad 84 längs der angetriebenen Welle 85 mittelst eines Hebels 86 verschiebbar ist und in die strichpunktierte Lage gebracht werden kann, in welcher Lage das Schnek- kenrad ausser Eingriff mit der Schnecke 87 sich befindet. Ist das Schneckenrad 84 aus der Schnecke 87 seitlich herausgeschoben, so ist die drehbare Verriegelung der Schnek- ken gelöst und kann hierauf durch Verschie bung des Schalthebels 88 eine Verschiebung der Schnecken längs der Welle 89 stattfin den (Fix. 16).
Der Schalthebel 88 ist zu die sem Zweck starr mit einem Hebel 90 ver bunden, der an seinem Ende einen am Ver riegelungsring 91 befestigten Stift umfasst, so dass beim Heben des Hebels 88 der Ring 91 mit dien beiden Nasen 92 verdreht wird, wodurch eine Entriegelung stattfindet, nach welcher die axiale Verschiebung .der Schnek- ken längs der Welle 89 vorgenommen wer den kann, um, nachdem die gewünschte Schnecke an die gewünschte Stelle gebracht ist, durch Faltenlassen des gewichtbeschwer ten Hebels 88 eine neue Verriegelung statt finden zu lassen.
In Fig. 17 ist gezeigt, wie man die ver schiedengängigen Schnecken auch auf andere Art als bisher beschrieben auswechseln kann. Es sind sechs verschiedengängige Schnecken 93, 94, 95, 96, 97, 98 um eine Achse 99 drehbar angeordnet, unter Vermittlung einer Tragscheibe 100, in welcher jede Schnecke drehbar gelagert ist, indem sie auf einem Zapfen sitzt. Jede Schnecke trägt die Hälfte einer Wolfsklauenkupplung 102, deren Ge genhälfte 103 am Ende einer treibenden Welle 104 sitzt und mittelst Schalthebels 105 in und ausser Eingriff mit der Gegen hälfte 102 gebracht werden kann. Bei aus- erückter Kupplung kann jede beliebige der sechs Schnecken eingeschwenkt werden und mit dem Schneckenrad 106 gekuppelt werden.
In Fig. 18 bis 20 ist ein Ausführungs beispiel gezeichnet, bei welchem das Schnek- kenrad 110 zwei Reihen Zähne 111 und 112 besitzt, die gegeneinander um eine halbe Teilung der Zähne jeder Reihe versetzt sind, welcher halben Teilung die Steigung der Schnecke entspricht. Die Zähne 111 haben gegen die Radachse gerichtete Achsen, die sämtlich in einer Kegelfläche mit ganz stumpfer Sitze, die sich in der Drehachse des Schneckenrades 110 befindet, liegen. Das gleiche gilt für die Zähne 112, jedoch liegt die Spitze der Kegelfläche, in welcher jene Zahnachsen liegen, an der andern Seite der Mittelebene des Schneckenrades 112. Jeder Zahn 111 und 112 ist in der Richtung seiner eigenen Achse längsverschiebbar und einzeln gefedert wie in Fig. 6.
Die Anord nung der Zähnenreihe ist der Anordnung gemäss Fig. 7 und 8 ähnlich. Mit dem Schneckenrad arbeitet nun eine Schnecke 113 zusammen und schneidet die Achse des jeweiligen Zahnes 111 oder 112, der gerade am nächsten bei der Schneckenachse sich be findet, die letztere.
Die Schnecke 113 weist zwei Schnecken gänge 114 und 115 auf, die in ihrer Kon- struktion miteinander übereinstimmen, hin gegen um 180 zueinander verdreht sind, wie dies aus Fig. 18 und 20 hervorgeht. Der Schneckengang 114 fängt in Fig. 20 links im Grund an, erreicht nach 90 seinen Höchstpunkt und verläuft nach 180 wieder auf den Grund, den er nach weiteren 90 erreicht. Die Seitenflanken des Schnecken ganges sind dnrgrt beschaffen, dass sie bei der Drehung der Schnecke auf der Seite des Schneckenrades stets annähernd radial zur Achse des Schneckenrades verlaufen.
Die Aussenfläche jedes Schneckenganges ist an der Stelle, wo sie dem Schneckenrad am nächsten liegt, stets konzentrisch mit dem Um fang des Schneckenrades bezw. konzentrisch mit den Endflächen der Zähne 111 und 112, wie dies besonders aus Fig. 18 ersichtlich ist. Die Linie 116 in Fig. 18 der Aussenfläche 118 und die Linie 117 der Aussenfläche 119 verlaufen konzentrisch zum Radumfang des Schneckenrades 110. Trifft nun die eine oder andere Rampe der Aussenfläche 118 und 119 die Endfläche eines Zahnes 111 oder 112, so wirkt die Rampe in axialer Richtung auf den betreffenden Zahn ein und vermag ihn in axialer Richtung zurück zu drücken, so dass der Zahn sich in das Innere des Schnecken rades 110 bewegt, wie dies mit dem Zahn 112' in Fig. 18 der Fall ist.
Die Breite der Schneckengänge ist derart, dass sie gerade an ihrer höchsten Stelle eine Zahnlücke der einen oder andern Zahnreihe auszufüllen vermag. Die Zähne der einen Zahnreihe sind so versetzt gegenüber den Zähnen der andern Zahnreihe, dass sie sich jeweils der Mitte der Zahnlücken der andern Zahnreihe gegenüber befinden.
Wird die Schnecke 113 in der Pfeilrich tung A der Fig. 18 gedreht, und zwar aus der dort dargestellten Lage, so wird die linke Flanke des Schneckenganges 115 gegen die Seitenfläche des Zahnes 111' drücken und so das Schneckenrad 110 vorwärts schieben, währenddessen liiu.ft die eine Rampe der Aussenfläche 118 auf die Endfläche des Zah nes 112" auf und bewegt diesen Zahn 112" radial in das Innere des Schneckenrades 110. Je mehr dieselbe sich in das Innere des Schneckenrades 110 bewegt, bewegt sich der Zahn 112' aus dem Innern des Schnecken rades 110 heraus, weil der Schneckengang 115 dies erlaubt, verläuft doch der Teil der Aussenfläche 119, welche sich längs der Vor- der- bezw.
Endfläche des Zahnes 112' be wegt, wieder bis auf den Grund der Schnecke 113.
Bei dieser Drehung kommt nun die linke Seitenflanke des Schneckenganges 114 in Be rührung mit der Seite des Zahnes 111'' und übernimmt, so die Vorwärtsbewegung des Schneckenrades 110, während der Zahn 111' die linke Seitenflanke des Schneckenganges 115 verlässt. Dies geschieht während nur einer Viertelsumdrehung der Schnecke 113. Wird nun um weitere 90 gedreht, so läuft der Zahn 112' eine Rampe der Aussenfläche 119 hinunter, bis die Zahnendfläche dieses Zahnes 112' gegenüber dem Punkt 120 der Aussenfläche 119 bezw. des Schneckenganges 115 steht.
In dieser Stellung befindet sich der Zahn 112'' in ganz zurückgezogener Lage, weil eine Rampe der Aussenfläche 118 ihn in ra dialer Richtung in das Innere des Schnecken rades geschoben hat. Bei weiterer Drehung läuft nun der nachfolgende Zahn 111 (äu sserst rechter Zahn in Fig. 18) auf eine Rampe der Aussenfläche 119 des Schnecken ganges 115 auf und wird in der nächsten Viertelsumdrehung (es handelt sich hier um das dritte Viertel der Umdrehung der Schnecke) in das Schneckenradinnere hinein bewegt, währenddessen kommt nun die Sei tenflanke des Schneckenganges 115 in seit liche Berührung mit dem Zahn 112' und ver lässt die Seitenflanke des Schneckenganges 114 die Seite des Zahnes 111''.
Das Schnek- kenrad 110 wird somit nicht mehr während dieser Viertelsdrehung vom Schneckengang 114 unter Vermittlung des Zahnes 111'', son dern vom Schneckengang 115 unter Vermitt lung des Zahnes 112' weiter bewegt. Gleich zeitig wird auch der Zahn 112'' von einer Rampe der Aussenfläche 118 des Schnecken ganges 114 wieder frei gegeben und tritt aus dem Innern des Schneckenrades 110 wieder heraus. Bei Zurücklegung, des letzten Vier tels werden die Zähne 111' und 111'' von der Schnecke nicht beeinflusst und findet die Kraftübertragung nur mittelst des Zahnes 112' durch die seitliche Einwirkung der Flanke des Schneckenganges 115 statt.
Bei einer Umdrehung der Schnecke 113 hat sich das Schneckenrad 110 um die halbe Teilung der Zähne 111 oder 112 jeder Zahn reihe bewegt. Während 24 Umdrehungen der Schnecke 113 wird sich das Schneckenrad, welches in zwei Zahnreihen 24 Zähne ins gesamt hat, nur einmal um seine eigene Achse drehen. Das Übersetzungsverhältnis ist so mit 1 : 24.
Diese Konstruktion gemäss Fig. 18 bis 20 hat den Vorteil, eine äusserst gedrängte zu sein.
Hat man mehr Raum zur Verfügung, so kann man auch die Konstruktion nach Fig. 21 bis 27 verwenden. Hier besitzt das Schnek- kenrad 121 nur eine Reihe Zähne 122, und zwar 24 Stück. Das Schneckenrad 121 arbei tet mit der Schnecke 123 zusammen, wel ches vier Schneckengänge 124, 125, 126 und 127 besitzt. Jeder Schneckengang fängt im Grund an, erreicht nach 90 seine höchste Linie, welche sich auf 180 erstreckt; dann läuft während weiteren 90 der Schnecken gang auf den Grund der Schnecke aus. Die Mitte der höchsten Linie jedes Schnecken ganges ist um 180 gegenüber dieser Mitte jedes vorherigen oder nachfolgenden Schnek- kenganges versetzt, wie dies besonders aus der Fig. 21 bis 24 ersichtlich ist.
In Fig. 21 wird der Zahn 122' nach rechts geschoben und steht der Zahn 122'' im Begriff, von der Rampe des Schneckenganges 126 in ra dialer Richtung zurückgeschoben zu werden. Der Zahn 122''' ist durch den höchsten Teil der Rampe des Schneckenganges 127 in das Innere des Schneckenrades 121 zurückge- .dr äugt worden. Bei Verschiebung des Schneckenrades um halbe Zahnteilung, wie dies in Fig. 28 und 24 gezeichnet ist, wird nun .der Zahn 122"' von der rechten Seiten- flanke des Schneckenganges 127 vorwärts geschoben, wobei angenommen worden ist, dass das Schneckenrad in der Richtung des Pfeils B von der Schnecke 123 angetrieben wird. Diese Drehung entspricht der Drehung der Schnecke 123 in Richtung des Pfeils C der Fig. 21.
Wie aus den Fig. 21 bis 24 ersichtlich, hat jeder halbe Schneckengang nur ein Vier tel Zahnteilung als Steigung. Jeder Schnek- kengang fängt auf dem Grund der Schnecke mit einer Rampe an und läuft nach 360 wieder mit der andern Rampe auf den Grund der Schnecke aus. Wie aus den Figuren er sichtlich, wird abwechslungsweise beständig ein Zahn von einem Schneckengang während einer halben Umdrehung der Schnecke um ein Viertel der Zahnteilung vorgerückt. Die vier Schneckengänge arbeiten somit ab wechslungsweise.
Diejenigen Zähne, die einem Schneckengang sozusagen im Wege sind, d. h. die von der Rampe eines Schnek- kenganges an ihrer Stirnfläche getroffen werden, werden durch Radialverschiebung (radial mit Bezug auf die Achse des Schnek- kenrades 121) aus dem Wege geschafft. In diesem Ausführungsbeispiel sind immer zwei Umdrehungen der Schneckenwelle 128 erfor derlich, um das Schneckenrad um eine Zahn teilung vorwärts zu schalten. Im vorliegen den Falle hat man somit, wenn das Schnek- kenrad 24 Zähne hat, eine Übersetzung von 48 : 1.
Durch Kombination eines Schneckenrades gemäss Fig. 18 mit zwei zueinander versetz ten Zahnreihen von je 24 Zähnen mit einer Schnecke gemäss Fig. 21 bis 27 kann man somit eine Übersetzung von 96 : 1 heraus bringen.
Alle Schaltungen lassen sich auch durch entsprechende Vorrichtungen von einer Fern stelle vornehmen. PATENTANSPRUCH: Schneckengetriebe mit einem Schnecken rad und mit wenigstens einer mit ihm zu sammenarbeitenden Schnecke, dadurch ge kennzeichnet, dass die Zähne des Schnecken- rades gegen die Schneckenradachse hin be weglich angeordnet sind, und Mittel vorge sehen sind, um die Zähne, nachdem sie aus ihrer ursprünglichen Lage gegen die Achse des Schneckenrades bewegt worden sind, wieder in ihre ursprüngliche Lage zurück zubringen.