CH111805A - Verfahren zur Härtung von Kolloiden. - Google Patents

Verfahren zur Härtung von Kolloiden.

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CH111805A
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Anilin-Fabrikation Actien Fuer
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Anilin Fabrikation Ag
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  Verfahren zur Härtung von Kolloiden.    Bei der Verwendung von Kolloiden, wie  Kasein, Gelatine,     Agar-Agar,    Gummi     arabi-          cum    usw., in der Technik ist häufig ihre  Härtung erforderlich, und man verwendet  hierzu im allgemeinen Stoffe, wie Alaune,  Aldehyde,     Chinone,        Tannin    und andere Gerb  mittel, kurz Stoffe, die in einem einzigen Ar  beitsgange die Kolloide härten oder unlöslich  machen.  



  Die vorliegende Erfindung     bewirkt    die  Härtung der Kolloide in zwei Arbeitsgängen  in folgender Weise: Den zu härtenden Kol  loiden werden Stoffe zugesetzt, die an sich  keine     Härtungsmittel    sind, die aber bei  einer nachfolgenden Behandlung der Kolloide  mit     andern    Stoffen, die ebenfalls an sich  keine härtenden Stoffe sind, mit dieser in  folge von Umsetzungen ein oder mehrere       Härtungsmittel    erzeugen, die dann das Kol  loid härten. Kennzeichnend für das neue  Verfahren ist also das Zusammenwirken von  zwei an sich nicht härtenden Stoffen zur  Erzeugung eines     Härtungsmittels    in dem  Kolloid.

   Zur Ausführung des Verfahrens    eignen sich alle Stoffe, die diese Vorausset  zung erfüllen, ohne den späteren Verwen  dungszweck der Kolloide zu beeinträchtigen.  



  Je nach der Menge der ursprünglichen  Zusätze kann die Härtung in beliebiger Weise  geregelt werden. Man gibt zum Beispiel  einer     Gelatineschicht    einen     geeigneten    Zu  satz von reduzierenden Stoffen, die an sich  Gelatine nicht härten, und badet die     fertige     Schicht in einer Lösung eines Oxydations  mittels, das so gewählt ist, dass durch  Umsetzung mit dem Reduktionsmittel ein  oder mehrere härtende Stoffe sich bilden.  



  Dieses Verfahren ist mannigfacher tech  nischer Anwendung fähig, unter anderem  bei der Behandlung von     Gespinstfasern,    bei  der Herstellung von Gebilden aus plastischen  Massen, im     Reproduktionsgewerbe.     



  Im Reproduktionsgewerbe lässt sich zum  Beispiel das Verfahren anwenden, um ein  gutes Haften der     Kolloiddruckschicht    auf  der Unterlage, insbesondere auf der Zwischen  schicht, zu erreichen. Bisher     wurde    die sen-           sibilisierte        Kolloiddruchschicht    durch eine  Allgemeinbelichtung von der Rückseite her  in den der Unterlage benachbarten Schichten  bis zu einem gewissen Grade gehärtet, um  ein festes Haften auf der Unterlage zu be  wirken. Diese rückseitige Belichtung, welche  der Verbraucher ausführen muss, ist umständ  lich und nur schwer gleichmässig ausführbar.

    Nimmt der Fabrikant der     Kolloiddruck-          schicht    bereits ihre Härtung vor, etwa mit  Alaun, Formaldehyd oder     ähnlichen    Mit  teln, so tritt bei der Lagerung des Druck  materials die jedem Fachmann bekannte Er  scheinung der Nachhärtung auf, welche den  Charakter des später mit Hilfe der Druck  schicht erzeugten Bildes in unkontrollierbarer  Weise beeinflusst. Hier kann nun das neue  Verfahren zur Härtung von Kolloiden bei  spielsweise in folgender Weise angewendet  werden: Auf die Unterlage, etwa. eine     Zel-          luloidunterlage,    wird zunächst eine sehr  dünne     Gelatinezwischenschicht    aufgetragen.

    die     Formaldehydbisulfit    enthält, welches an  sich nicht härtend wirkt. Auf diese Schicht  wird nach dem Trocknen eine     Gelatineschicht     gegossen, wie sie für photomechanische  Druckzwecke üblich ist. Der     getrocknete    Film  wird in     Alkalilösung    gebadet, welche an sich  auch nicht härtend wirkt. Das Alkali macht  aber aus dem     Formaldehydbisulfit    Formal  dehyd frei. welcher die Gelatine härtet. Der  in der oben erwähnten dünnen     Gelatine-          zwischenschieht    entstandene Formaldehyd       diffundiert    zum Teil in die benachbarte  Druckschicht aus Gelatine hinein, erzeugt.

    dort und in der Zwischenschicht eine     gehär-          tute    Zone und bewirkt so ein sehr festes  Haften der beiden Schichten. Dadurch     er-          iibrigt    sich für den Verbraucher die schwie  rige rückseitige Belichtung und durch die       Zerlegung    der Härtung in zwei Arbeitsgänge,  deren zweiter erst. unmittelbar vor der Ver  wendung der     Druclzschicht    stattzufinden       braucht.    ist die Gefahr der Nachhärtung     aus-          geSchaltet.     



  Man kann auch die Druckschicht selbst  nach dem neuen Verfahren härten und kann  durch örtliche Begrenzung der Härtung, ge-         gebenenfalls    indem man das     ungehärtete     Kolloid entfernt,     Drucldormen    für den  Flach-, Hoch- und Tiefdruck erzeugen.  



  Ebenso lassen sich nach dem vorliegen  den Verfahren     ganze        Kolloidschichten    härten.  Die folgenden Ausführungsbeispiele be  rücksichtigen einige der Gebiete, auf die  sich das     Verfahren    mit Erfolg     anwenden          liisst.     



  <I>Beispiel 1:</I>  Auf einer beliebigen Unterlage wird eine  Lösung von Gelatine mit einem Zusatz von       Ferrosalzen    ausgebreitet und     getrocl;iiet.    In  einem Bade von     Kaliumbichromat    erfolgt  augenblicklich Bildung von     Ferrisalzen    und       Chromiv        ei-binclungen,    die beide eine     rebel-          bare        Härtung    der     Gelatineschicht    ver  ursachen.  



       Beispiel   <I>2</I>  Auf Zelluloid wird eine Flüssigkeit auf  getragen, die neben den üblichen Lösungs  mitteln für Zelluloid und Gelatine     Hydro-          chinon    enthält. Nach dem     Trocknen    wird  diese Schicht mit einer     Gelatinelösung    über  zogen. Beim Sensibilisieren der     Gelatine-          schieht    mit.     Bichromat    entsteht zwischen den  anwesenden Stoffen eine     Reaktion,    der zu  folge die     Druclzscliiclit    nun     vollkommen    fest  auf dem Zelluloid haftet.

           Beispiel   <I>3</I>    Auf eine wie     üblich    vorbereitete Zelluloid  folie wird zunächst einige wenige Tausend  stel Millimeter dicke     FormaldehZ#(Isulfit    ent  haltende Schicht von Gelatine aufgetragen.

    Nach dem Trocknen wird auf diese Zwischen  schicht die für     photomechanische    Zwecke  übliche     Drucl:scliiclit        aufgegossen.        )ÄTird    der  trockene Film mit     Alkalilösungen        behandelt,     so erfolgt Spaltung des     Formaldehydbisulfits,     Härtung der     Zwischenschicht    durch den frei  werdenden Formaldehyd und als Folge der       Härtung    ein     geniigendes    Haften der     Licht-          driiclzschicht    bei der     Verwendung    im Druck.

         Beispiel   <I>4</I>  Einer     Gelatinelösung    setzt man etwas       Hydroehinon        zii    und     hisst    sie in beliebiger  Form, etwa als dünne     Schicht,    erstarren.

        Durch Behandeln der Gelatine mit     Kalium-          bichromat    in ihrer gesamten Masse oder  örtlich begrenzt, zum Beispiel durch mit der  Hand oder mit der Maschine ausgeführtes  Beschreiben oder Bestempeln der Schicht mit  einer Lösung von     Bichromat,    erfolgt augen  blicklich Bildung von     Chinon    und     Chxomi-          verbindungen    und dadurch an den entspre  chenden Stellen Härtung der Gelatine. Er  zeugt man auf diese Weise zum Beispiel  Schriftzüge auf einer     Gelatinefolie,    so kann  von dieser Folie beispielsweise nach dem  üblichen Lichtdruckverfahren in bekannter  Weise gedruckt werden.

   Die für ein der  artiges Verfahren erforderliche Gelatine  schiebt kann in ihrer Dicke in weitestem Masse  schwanken.  



  <I>Beispiel 5</I>  Gewebe aus tierischen oder pflanzlichen  Fasern oder Kunstfasern (Papier usw.) wer  den mit einer     rongalithaltigen        Gelatinelösung     getränkt; später in ein Bad von     Bichromat     gelegt, werden sie durch sofortige Härtung  der Gelatine mit. einer dauerhaften Impräg  nierung versehen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Härtung von Kolloiden insbesondere in Form von Überzügen auf beliebiger Unterlage, dadurch gekennzeichnet. dass man ihnen an sich nicht härtende Stoffe zusetzt und sie später mit. andern, an sich nicht härtenden Stoffen behandelt; wobei durch das Aufeinanderwirken der beiden an sich nicht härtenden Stoffe Härtungsmittel für das Kolloid erzeugt werden. UNTERANSPRüCHE: 1. Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass durch Mengen abstufung der dem Kolloid zugesetzten und der zu seiner späteren Behandlung verwendeten, an sich nicht härtenden Stoffe Härtungsmittel für das Kolloid in regel barer Konzentration erzeugt werden. 2.
    Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass durch Diffusion von Teilen der wirksamen Mittel aus dem Kolloid'überzug in eine benachbarte Kol- loidschicht auch diese bis zu einem ge wissen Grade gehärtet und damit ein festes Aneinan.derhaften der beiden be wirbt wird. 3. Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die spätere Behandlung der Kolloide mit an sich nicht härtenden Stoffen örtlich begrenzt erfolgt, so dass die Erzeugung der Härtungsmittel in Kolloid und ebenso die Härtung in örtlicher Begrenzung bewirkt wird.
CH111805D 1923-11-27 1924-11-03 Verfahren zur Härtung von Kolloiden. CH111805A (de)

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