Verfahren und Vorrichtung zur selbsttätigen Transformation der Kraft- und Geschwindigkeitskomponeuten einer mechanischen Leistung je nach dem zu überwindenden Widerstand. Führt mau einem schwingungsfähigen System, das zum Beispiel aus einem Massen element und einem elastischen Element. be steht, mittelst einer losen Kopplung, z. B. eines elastischen Gliedes, Energie in Form mechanischer Schwingungen zu, so führt ,das System Schwingungen aus, deren Amplitude ein Maximum wird, wenn das System mit einer Frequenz angetrieben wird, die mit seiner Eigenfrequenz übereinstimmt, das heisst also bei Resonanz zwischen Antrieb- und Eigenfrequenz. Auch die vom System auf genommene Leistung ist ein Maximum im Resonanzfall.
Lässt man die Antriebsfrequenz variieren, so ändern sieh bekanntlich sowohl die Schwingungsamplitude, als auch die Lei stungsaufnahme des schwingenden Systems, je nach einer sobenannten Resonanzkurve in Funktion der Frequenz. Der Charakter einer solchen Kurve geht zum Beispiel aus der Fig, ja, in welcher die Leistung (Ordinate) in Funktion von<B>ei'</B> (Abszisse) aufgetragen ist, wo w die Antriebsfrequenz bedeutet. Der Punkt 111 mit der Abszisse co,' (0)r Reso nanz- oder Eigenfrequenz) ist der Resonanz punkt. Für die Amplitude der Schwingung erhält man eine ähnliche Kurve.
Der Schei telwert der Kurve (Ordinate von M) hängt ausser von den Konstanten des Systems nur noch von dessen Dämpfung ab, und zwar so, dass der .Scheitelwert (Maximalleistung) um so grösser ist, je kleiner die Dämpfung des Systems ist und umgekehrt. Im übrigen er sieht man bereits aus der Kurve, dass die Leistungsaufnahme nur in einem relativ en gen Bereich, um die Resonanzfrequenz herum, beträchtliche Werte annimmt, ausserhalb die ses Gebietes-ist die Leistungsaufnahme (und ebenso die Schwingungsamplitude) des Sy stems sehr gering.
Charakteristisch ist, dass der -Übergang von einem Gebiet in das an dere um so "steiler" ist, je .grösser der Maxi- malwert M der Kurve ist, das heisst. also, je kleiner die Dämpfung ist.
Es sei hier bemerkt, da.ss im Vorstehen den der Begriff "Dämpfung" sieh.auf den Idealfall bezieht, in welchem der die Dämp fung hervorrufende Widerstand proportional der Geschwindigkeit eines schwingenden Punktes des Systems angenommen ist.
In der Praxis sind die Verhältnisse stets komplizier ter, und man wird hier unter "Dämpfung" einen Mittelwert verstehen, welcher sich aus der vom System abgegebenen Leistung (Nutz und Verhistleist.ung) bilden<B>IM.</B> Ist durch irgend welche Mittel dafür gesorgt, dass die ser Dämpfungsmittelwert konstant bleibt, so ist auch die Leistungsa.ufn.a.hnie des Systems (im stationären Zustand) konstant. Dabei kann der tatsächliche zu überwindende M dersta.nd variieren, wenn nur die dabei ge leistete Arbeit pro Zeiteinheit konstant ist.
Die Verhältnisse lassen sich nun bei An wendung eines schwingungsfähigen System, wie im folgenden dargelegt wird. angen:ihert verwirklichen, und darauf bertilit die Mög lichkeit einer selbsttätigen Transformation der Kraft- und Geschwindigkeitskomponen ten einer mechanischen Leistung nach dem zu überwindenden Widerstand.
Das Verfahren nach der Erfindung be steht darin, dass man die mechanische Lei stung über eine lose Kopplung einem schwin- bungsfähigen System zuführt, welches zum Zwecke der Aufnahme einer Maximalleistung mit einer seiner Eigenfrequenz möglichst na hen Frequenz (in Resonanz) kontinuierlich angetrieben wird und durch kontinuierliche Änderung seiner Antriebszahl eine der Reso nanzkurve entsprechende Änderung der Lei stungsaufnahme ermöglicht,
wobei die im schwingenden System akkumulierte bezw. ihm zugeführte Leistung mittelst nur in einer Bewegungsrichtung wirkende Fortsehaltre- triebe abgenommen wird.
Ein Vorteil der Erfindung kann darin er blickt werden, dass bei "R.esonanzantrieb" des Systems ein verhältnismässig guter Tir- kungsgrad erwartet. werden darf, und da.ss: bei Änderung der Antriebsfrequenz eine rasche Änderung der Leistungsaufnahme erfolgt, wie die Resonanzkurve zeigt. Die Zeichnung betrifft. verschiedene Aus führungsbeispiele für Vorrichtungen zur Ausführung des Verfahrens.
In Fig. 1 stellt e einen um die Welle c oszillierenden Hebel dar, dessen Nabe als hin- und hergehender Teil eines Freilaufes nach Fis. 16, 1.7. 19 ausgebildet ist; das elastische Mittel ist die Feder b, die mit ihrem innern Ende an der Nabe des Hebels c. mit ihrem äussern Ende unter Zwischen schaltung der Kurbelstange h mit der Kurbel verbunden ist.
Auf dem Hebel n_ befinden sich zwei C1ewichte (Massen) a, a verschieb bar angeordnet. Hierdurch kann die<U>Eigen-</U> <B>s</B> ,e hwinoanc en -,
des aus Masse und Feder beste- henden schwinbunsf'äliigen Systems in rela tiv weiten Grenzei reäiide ii: werden.
An Stelle Ales finit Maise versehenen He bels kann natürlich auch, wie punktiert an gegeben, ein Scliwitngra.d gesetzt werden.
Wird das hescliriebene System von der Kurbel g aus in schwingende4Bewegung ge setzt, so wird bei der ersten Umdrehung der Kurbel im Sinrie des eingezeichneten Pfeils I und in der Annahme, dass der Freilauf in Richtung des Pfeils II die Welle mitnimmt und daher die klasse festgehalten wird,
zti- nächst die Feder b gespannt. Nach Über schreiten des Totpunktes wird die Feder zunächst wiedf-r entspannt, dann in um- "ekehrtem, also rlem Pfeil 11 entgegen- Oeset.zten R.iclitun-, die überdies in der Leerlaufrichiuns de::
Freilaufes verliiuft, ge spannt und hierdurch der Hebel e in Bewe gung versetzt und spannt seinerseits vor Er reichung der Ruhelage die Feder b noch um einen gewissen Betrag. Bei der Rückkehr des Hebels e während der nächsten Halbperiode der Kurbel rj nimmt er dann auf Grund der ihm schon innewohnenden, (akkumulierten) Energie, die sich züi der von der Kurbel aus zugeführten Antriebsenergie addiert,
den Freilauf um einige CTrad im Sinne des Pfeils 1I mit. Die v erbleibende Restenergie wird von den bewegten 111a.s,en a vor Erreichung ihrer Ruhelage wiederum der Feder b mit- geteilt, bleibt also erhalten.
Dieses Spiel wiederholt sich bei jeder Periode und der Ausschlag (die Amplitude) des Hebels e ver- grösslert sich um so mehr, je mehr sich die Umlaufszahl der Kurbel g der Eigenschwin gungszahl des schwingungsfähigen Systems (ab) nähert. Tritt zwischen Kurbel und schwingungsfähigem System Resonanz ein, so wird gegen den zu überwindenden Wider stand bei maximalem Ausschlag die grösste Leistung übertragen.
Ändert sich der Widerstand der rotieren den Welle, so ändert sich mit ihm der Aus schlag des schwingenden Systems und damit der Schaltweg und die Übersetzung des Ge triebes.
In ganz ähnlicher Weise wirkt die<B>An-</B> ordnung, Fig. 2. Auch hier schwingb ein durch zwei bewegte Massen a beschwerter Hebel e um eine Achse c. Die Direktions kraft wird durch die elastischen Mittel b aufgebracht, an deren einem Ende ein Hebel l angebracht ist, der durch die Kurbelstange 1a von der Kurbel g in oszillierende Bewe gung gesetzt wird. In ihrer Wirkungsweise stimmt die Anordnung vollkommen mit der jenigen der Fig. 1 überein.
In Fig. 8 ist -eine Anordnung zur Dar stellung gebracht, bei der das schwingungs fähige System a, b vom Freilauf getrennt ist. Der Hebel e dreht, sich um die Achse c und versetzt hierbei mittelst der beiden Stan gen o die Scheiben i?. und I des Freilaufs, Fig. 4, in oszillierende Bewegung, und zwar so, dass in demselben Augenblick, wo die Scheibe n. die auf einer Welle festgekeilte rotierende Freilaufscheibe 7n mitnimmt,
die Scheibe le in umgekehrter Richtung zurück geführt wird. Nach vollzogenem Richtungs wechsel nimmt die Scheibe l den, Freilauf mit, während dann die Scheibe ra in umge kehrter Richtung bewegt wird.
In. Fig. 5 wird der Hebel e durch eine Feder 1c mit idem Antriebsorgan h gekoppelt. Sowohl die Kopplung in Fig. 8, als auch die Kopplung in Fig. 5 kann durch Einstellen des Hebels i bezw. des Schiebers x loser oder fester gemacht werden. Fig. 6 veranschaulicht einen durch Mas senkopplung ,angetriebenen Hebel e. Die Ein stellung der Kopplung erfolgt in diesem Falle durch Verschieben des Gewichtes p bezw. durch Verschiebendes Angriffspunktes x.
Da die Massenkopplung durch ihr Eigen gewicht eine Direktionswirkung ausübt, so kann in gewissen Fällen von der Anbringung besonderer rückführender Mittal (Federn etc.) Abstand genommen werden.
Der Antrieb der Massenkopplung k kann auch nach Fig. 7 unter Verwendung eines zweiarmigen Hebels erfolgen.
Fig. 8 stellt .eine Ausführungsform dar, bei welcher ein um einen Zapfen d schwin gender Rahmen, der gleichzeitig die Masse a verkörpert, die anzutreibende Achse c um schliesst. Der Antrieb des Freilaufes, der nach den Fig. 4 bezw. 1$ konstruiert sein kann, erfolgt in der beschriebenen Weise durch die beiden Stangen o. Der Rahmen zusammen mit den Federn b bildet das schwingende Sy stem, welches durch die Massenkopplung des Kurbeltriebes rg, 1a angetrieben wird.
Fig. 9 zeigt den Rahmen a, mit einer elastischen Kopplung versehen.
Die Anordnung, Fig. 10, unterscheidet sich, von derjenigen der Fig. 8 nur durch Weglassen der Feder b. Ausserdem erhielt der Rahmen eine offene Form. Da auch in diesem Falle der im Erdfeld schwingende Rahmen eine Eigenperiode aufweist, so kann diese Anordnung in allen denjenigen Fällen verwendet werden, wo die erwähnte Eigen schwingung als Betriebsfrequenz genügt.
In den Fig. 11 und 12 sind zwei Vor richtungen 'dargestellt, die mit der durch Fig. 8 veranschaulichten Vorrichtung bis auf die Kopplung übereinstimmen. Während bei Fig. 8 eine Massenkoppl.ung mit einem ein armigen Hebel angewendet wurde, ist die Kopplung k bei Fig. 11 eine Massenkopplung mit zweiarmigem Hebel, .der auch .als Win kelhebel ausgebildet sein kann.
In Fig. 12 ist eine Vorrichtung dargestellt, bei der der Antrieb .durch rotierende Massenkopplung, die- planetenartig in beliebiger Zahl am Um- fage eines um die Achse c oszillierenden Rahmens ca angebracht sind. Die Nabe des Rahmens a ist in der beschriebenen Weise als oszillierender Teil des Freilaufes ausgebil det und bildet mit den Federn b das schwin- -ungsfähige System.
Auf der Achse c befindet sich ferner ein Zahnrad q, welches die Planetenräder r an treibt. An den Planetenrädern r sind durch Hebel die verschiebbaren Massen p, exzen trisch a.ngebra,cht und so mit den Planeten rädern eingestellt, dass sie alle einen bestimm ten Winkel zur Achse c einnehmen.
Wird das Zalinra,4 q in Umdrehung ver setzt. so wird das schwin gtingsfühibe System durch die umlaufende Massenkopplung r-, p zii Schwingungen um die Achse c angeregt, die in beliebiger Weise auf einen Freilauf iibertrageit werden können.
Bei aperiodisehein Betrieb oder bei Anbringung einer im Erd- f eld schwingenden 31a,sse können die Federn b, <I>b</I> in Webfall kommen.
Der verwendete Freilauf kann .sowohl ein normaler Walzen- oder Kugelfreilauf Sein, als auch als Sperrgetriebe ausgebildet. wer den.
Eine besondere Ausfühiruiigsforin des Fr( ilaufes ist in den Fig. 13 zur D < iratcllung of_.braclit. Die äussere oszillierende Schale des Freilaufes, die mit den Buchtaben ze be zeichnet ist, bildet einen Teil des schwingen- den Systems.
Die einzelnen walzenförmigen Knaggen, Fig. 13a, lagern in der innern Schale s, und zwar cles grossen Druckes we- :;t1n auf ihrer ganzen Länge in entsprechen- den Vertiefungen.
An ihrem äussern Ende ist die Kna.gge <I>t</I> mit einer kleinen Feder rc versehen, dif= in eine Nut der Scheibe t> ein greift und auf diese \'eise die Knagbe in ihrf r Mittellabe festhält. Der Freilauf ist dann, da die Kna.ggen t in dieser Labe die äussere Schale<I>tu</I> nicht berühren, ausser Tä tigkeit gesetzt.
Soll der Freilauf im Sinne rles Pfeils I die Welle c in Umlauf versetzen, st-, wird die Scheibe 111 wie dargestellt, in achsia.ler Richtung verschoben, wodurch die Kna.ggen t durch Spannung der Federn ic so weit gedreht werden, .dass, ihre Nase gegen die äussere Schale iv bedrückt wird.
Hier- durch nehmen die Knaggen t und damit die innere Schale s und die Welle c an den in clie Pfeilriehtun- fallenden Bewegung.: v or- bängen der äussern oszillierenden Schale m teil. Dasselbe gilt. wenn die Scheibe s im Sinne des Pfeils 11 in Umlauf gesetzt wer den soll. Der beschriebene Freilauf ist so mit zum Vor- und Rii.(!liwä.rtstreil-ien geeignet.
Um das erwähnte Prinzip an Mechanis men zur Anwendung zti bringen, die durch eine ganz geringe Mersetzunb (sogar 1 : 1) betätigt werden sollen, lässt sich die Anord nung nach Ausführungsform, Fig. 11-, aus führen. R bedeutet den zwischen Lagern ge führten Rahmen. / und rr bedeuten die oszil lierenden Scheiben des Freilaufe, b die ela stischen Mittel.
Der Antrieb dieser Einrich tung geschieht in der oben dargestellten Weise durch Zwischenschaltung einer belie bigen Koppclvorrichtung.
Schliesslich sei noch eine Anordnung, Fig. 15, beschrieben. bei der ebenfalls eine ge ringe Übersetzung erforderlich ist. Zwei pa rallel nebeneinander herlaufende Ketten sind über die beiden Kettenräder r, r, die als os zillierender Tnil des Freilaufes ausgebildet sind, gelegt und an ihrem Ende mit Federn 1) veil'sehen. Als Masse a wirken die Ketten räder an sich, die eventuell durch eine Zu satzmasse noch vergrössert werden können. Der Antrieb erfolgt durch Kurbel oder He bel g.
Anstatt einer umlaufenden Welle können die verschieden beschriebenen Fortschaltme- chanismen auch zur gradlinigen Fortbewe gung .einer Stange dienen, die nach Art eines Freilaufes durch Kugeln, Walzen, oder ex zentrische Knaben, oder aber nach Art eine Sperrgetriebes 1 durch Klinken und Zähne fortbewegt wird.
An Stelle des Erdfelde; kann natürlich auch in allen Fällen ein magnetisches Fvld treten. Beide Felder wirken genau wie me chanisch elastische Mittel.
Es sind mit Vorstehendem eine Reihe von Ausführungsbeispielen zur Darstellung ge bracht, die durch verschiedenartige Kopplung angetrieben werden können, ohne dass am Wesen der Erfindung etwas geändert wird.
Diese sogenannte "lose Kopplung" dient dazu, schwingungsfähigen Gebilden in sol cher Weise Energie zuzuführen, dass hierbei ein gleichmässiger Schwingungsvorgang auf recht erhalten wird. Es sind folgende Kop pelarten, die der Einfachheit halber nicht alle dargestellt werden sollen, .denkbar: 1. Die elastische Kopplung, bei der einem freischwingenden mechanischen System durch elastische Mittel Energie zugeführt oder ent zogen wird; 2. Die Massenkopplung, bei der eine Ener- gieübertragung unter Zuhilfenahme einer trägen Masse erfolgt; .
d. Die Reibungskopplung, bei der Lei stung durch Reibungsarbeit übertragen wird; 4. Die Zeitkopplung, bei der die Energie übertragung zwischen dem während eines kurzen Zeitintervalles starr zusammenge schlossenen treibenden und getriebenen Organ erfolgt; 5. Die magnetische Kopplung, bei der Energie unter Zuhilfenahme eines elektrisch magnetischen Feldes übertragen wird.
Die Kopplungen können. fester oder lose gemacht werden, und zwar erfolgt die Ein stellung der elastischen Kopplung durch Än derung der elastischen Mittel; diejenige der Ma.ssenkopplun,g .durch Änderung der Masse bezw. der Trägheit; die Einstellung der Rei bungskopplung durch Änderung der Rei bungsarbeit; die Einstellung .der Zeitkopp lung durch Änderung des Zeitintervalles, während welchem das getriebene und das treibende System zusammengeschaltet sind; die Einstellung der magnetischen Kopplung durch Änderung .der Feldstärke.
Es ist auch denkbar, da.ss verschiedene Kopplungen gleichzeitig bezw. nebeneinander zur Anwen dung gelangen.
Die Kopplung muss so bemessen sein, da.ss sie die von der Energiequelle abgegebene Höchstleistung zu übertragen vermag, da. sonst die Resonanzlage überschritten und keine Leistung mehr übertragen werden kann. Anderseits muss, die Kopplung so bemessen sein, dass sie pro Periode nur einen Bruchteil der im schwingenden Zustand .akkumulierten Energie überträgt, und zwar so viel, als die ses schwingungsfähige Gebilde durch Dämp fung (Nutz- und Verlustdämpfung) verliert.
Nur wenn diese Bedingung durch ein Kop- pelo@rgan erfüllt ist, arbeitet ein schwingen des .System mit günstigem Wirkungsgrad und .die Energieübertragung findet ohne Un terbrechung (stetig) statt.
In Fig. 16 bis 20 sollen noch einige prak tische Ausführunigsbeispiele beschrieben wer den.
In Fig. 16 möge a eine zylindrische Sehale darstellen, innerhalb -der eine zylin drische Schale b angeordnet ist. Zwischen der äussern Mantelfläche der Schale b . und der innern Mantelfläche der Schale a sind in Ausnehmungen eine beliebige Anzahl von Walzen oder Kugeln c angeordnet, die sich bei einer Drehung der Schale b im Sinne des Pfeils I zwischen den beiden Schalenmänteln festkeilen und die Schale c. in dieser Richtung mitnehmen. Es könnte an dieser Stelle auch irgend eine .andere Fortschaltkoiistruktion zur Anwendung gelangen.
Wird nun an einem geeigneten Befesti gungselement d der Schale b beispielsweise eine Blattfeder e angeordnet, die bei f mit einer Schubstange h gelenkig verbunden ist, so kann man durch Hin- und: Herbewegen dieser Schubstangen lag welches durch eine Kurbel erfolgen kann, ein Fortschalten, das heisst ein Umlaufen der zylindrischen Schale a erzielen Die Geschwindigkeit, mit der die Schale umläuft, richtet sich n.a,ch dem Win kel a, um welchen die Feder e bewegt wird.
Belastet man nun einen derartigen Mechanis- mus immer mehr und mehr, so wird der Wi derstand, der am Umfange der Schale b auf tritt, immer grösser und grösser und die Feder e biegtsich, um diesenWiderstand überwinden zu können immer mehr und mehr durch, däs heisst die zylindrische Schale b wird durch den erhöhten Widerstand zunächt quasi fest gehalten und die Feder<I>e</I> muss der Schale<I>b</I> voreilen,
also zunächst einen gewissen Win- kelweg zurücklegen, bis ihre dadurch erhöhte Spannung imstande ist, den Widerstand der Schale a zu überwinden. Natürlich ist auf diese Weise ein Teil des Hubes bezw. des zur Verfügung stehenden Winkehveges a durch ,Spannen der Feder (punktierte Stel- 1uirg el)
verloren begangen. so dass die Schale n nur noch den um diesen Betrag verminder ten Winkelweg zurücklegt-, Blas heisst. die Übersetzung des Getriebes ist vergrössert worden und es wird somit unter Vorausset- zung der gleichen Arbeitsübertragung bei ge ringerem Weg eine grössere Kraft am Um fange der Schale t4 geleistet.
An Stelle des verloren gegangenen Winkelweges ist zu nächst eine Spannung der Feder e zurück- geblieben, die zunächst noch nicht zur Be- sc hleunigunb der mit der Feder c verbunde nen Masse (dar Freilaufsclia.le b) aufgewen det wird.
Erst im weiteren Verlauf, wä B rend die Schale a infolge Trägheit etwas w ei- ter läuft, gibt. die soeben beschleunigte Masse der Freilaufscheibe b noch in gleicher Bewe gungsrichtung ihre Energie an die Feder e ab, wodurch diese, wie bei e., punktiert dar gestellt, nun eine konvexe Durchliegung er leidet und damit die Umkehr der Masse b einleitet.
Die im System verbliebene Energie wird also beim Rückgang der Feder e wie der nutzbar gemacht. Je grösser die Ampli tuden von b werden, um so mehr Energie wird im schwingenden System .akkumuliert.
Die Feder e bildet somit zusammen mit, den an ihr angreifenden Massen ein akkumu- lierendes mechanisches System, welelies bei Spannung der Feder e potentielle Energie aufnimmt und in den Schaltperioden der Schale L kinetische Energie auf den Freilauf- mechanismus abgibt.
Die Durchbiegung der Feder wird um so grösser. je kleiner der von der SclieiLe a entgegengesetzte Wiflerstand und je grösser ihre Geschwindigkeit ist und unigekehrt, das heisst, ,je nach dem zu über windenden Widerstand ändert sich die C-T-e.- schwindigkeit, -mit der die Schale n. umläuft bei gleichbleibender Leistung. Es findet so mit eine selbsttätige Transformation der Komponenten der letzteren statt.
Denkt man sich ein Fahrrad. ein Auto oder sonst einen Mechanismus, welcher wecli- selnden Widerstand zu überwinden hat, mit einem vorher beschriebenen Getriebe ausge rüstet, so würde flies praktisch bedeuten, dass der betreffende -Meelianismus, z.
B. ein Ver- l@ehrsmittf,l. ganz antoma.tiscb, ohne irgend welche Einwirkung vf-o aussen.
l@ontinuierlicli \eine Gescliwinrli heit dein M'iderstaiid an passt, das heisst also sich in der Ebene sehr ras.eh fortbewegt, während beim Überwinden von Steigungen oder sonstigen automatisch eine Verlangsamung der Fort- beweYung eintritt,
ohne dass; dabei .der an treibende Motor überlastet würde. j@@echsel- betriebe und Einrichtungen, die eine Über- setzung des betreffenden Fahrzeuges w-ili- rend des Betriebes herbeiführen sollen, wer den denientspreubend innerhalb der 5nder- baren Clrenze vollhoninien entbehrlich.
Des weiteren kann inan sieh vorstellen, dass aurli das Differ#ential,_etr.ieb.@ bei Automobilen überflüssh;
wird. wenn man beisliiels@veise jedes der durch das Differential verbundenen Räder -durch einen besonderen Freilauf der beschriebenen Art a.ntrc ibt. .da sieb auch in diesem Falle die Grescliwindigkeit. des einen oder andern R.arles genau der Belastung an passt und mit. dir Belastung ändert.
Einen ganz besonderen Vorteil bewähren die beschriebenen Mechanismen, wenn inan sie direkt mit den hin- und hergebenden Mas sen eines Motor, der dann unrlaufenrle Teile.
wie Kurbelwelle etc., gar nicht: zu besitzen ])raucht, verwendet, weil auf diese Weise der Motor selbst navli aussen Irin die 1)eeliriel)f,- nen Eigen:
#cliaft-n annimmt, das heisst bei Vergrösserung deWiderstandes automatisch die Geschwindigkeit. des Fort.schaltwerkes heruntersetzt und unigekehrt, so dass eine Überlastung eines derartigen 1lotors nicht vorkommen kann 1)
c"-w. die Mö-lichkeit bi- en Motore dieser Ai t für eine günstigsie Drehzahl zu konstruieren lind diese @reli- zahlen auch bei Überwindung grösserer Hin dernisse nahezu oder vollkommen beizube halten. Fig. 17, 18, 19 und 20 illustrieren noch zwei weitere praktische Ausführungsbeispiele.
In beiden Fällen 'bezeichnet S die Seiltrom mel einer Fördermaschine, auf deren Achse zwei bewegliche Fortschaltwerke I', und I'2 angeordnet sind, z. B. Bandbremsen und Freilaufringe etc. Die oszillierenden Ringe a, und a2 (Fig: 17 bis 20) dieser Fortschalt- getriebe sind mit elastischen Hebeln b, und, b.. verbunden und bilden zusammen mit ,dem ersteren ein schwingungsfähiges System.
In Fig. 17 bis 20 sind je zwei solcher Systeme auf jeder Seite der Fördermaschine ange bracht, eines gegen das andere um<B>90'</B> ver setzt. Die Anordnung in Fig. 17 und- 18 un terscheidet sich von derjenigen in Fig. 19 und 20 dadurch, dass in der erstes#eri die Fe dersätze b, und b2 beweglich auf der Achse der Seiltrommel angeordnet sind und mit ihren elastischen Enden, in entsprechende Drehzapfen z der Masse a, und % eingreifen,
während bei der Anordnung Fig. 19 und 20 ,der Drehpunkt der Hebel b,-le bezw. bz-k an das Maschinenfundament verlegt ist und ihre Enfen durch die Pleuelstange t, mit den Massen des oszillierenden Systems a, und a. verbunden sind.
Im Betrieb wird der anzutreibende Motor mit nahezu konstanter Geschwindigkeit lau fen und auch seine Leistung bleibt nahezu konstant, während die angetriebene Seiltrom- niel der Amplitudenänderung des oszillieren den Systems wegen bei schwerer Last relax tiv langsam und bei .leichter Belastung rela tiv schneller umläuft.
Die beschriebenen Methoden bezw. An ordnungen sind überall dort. vorteilha.fter- weise anwendbar, wo es sich darum handelt., Mechanismen zu verwenden, welche veränder liche Widerstände zu überwinden haben. Solche Mechanismen sind zum Beispiel För- derma-schinen, Zugspills, Hebezeuge etc.