Kraftwagen für Personenbeförderung. Die Erfindung befasst sich mit einer be- sonderen Ausbildung des Aufbaues von Kraftwagen zur Personenbeförderung zur Erreichung des geringsten Luftwiderstandes und gleichzeitiger Verminderung der Staub entwicklung infolge geeigneter Luftführung.
Es ist bekannt, zur Verringerung des Luft widerstandes von Fahrzeugen deren einzelne 'feile so auszubilden, dass sie einen günstigen Luftabfluss gewähren; so verkleidet man bei spielsweise die Speichen der Räder, man gibt (lcm Wagen eine gedrungenere, schlankere Form, man hat auch: die Karosserie selbst torpedoförmig oder einem Luftschiffkörper ähnlich ausgebildet.
Durch alle diese Mass nahmen wird jecloeh sowohl hinsichtlich der Luftwiderstands-, als auch der Staubvermin- derung wenig erreicht, weil einerseits- der ge samte Komplex: Chassis, Karosserie mit Aufbauten, Fahrgestell mit Rädern und Kot flügeln und dergleichen eine derartig scltleclrtc Stromlinienführung im grossen und ganzen bewirkt, dass die Formverbesserung von Ein zelteilen, die zumeist noch innerhalb des von )Virbeln erfüllten Raumes in der Umgehung des Wagens liegen, nicht zur Geltung ge langen kann.
Anderseits ist eine 'Vollkom mene Einschliessung aller Teile in eine einem Luftschiffkörper ähnliche Form deshalb nicht zweckmässig, weil hierdurch der not wendige freie Ausblick des Führers behin dert und damit die Lenkung des Fahrzeuges erschnvert, unter Umständen sogar unmög lich gemacht wird.
Ein. wichtiges Merkmal gerade dieser ungeeigneten Formen, zu wel chen auch die letztgenannte gehört, ist die bekannte starke Staubentwicklung, und es besteht zwischen dem Luftwiderstand einer seits, also auch zwischen dem Leistungsver brauch, für dessen Überwindung und der Staubaufwirbelung anderseits eine bestimmte gleichsinnige Abhängigkeit, derart, dass Kör per von grossem Widerstand auch eine grosse @,\Tirbelbildung bedingen.
Die bisher bekannten Wagenbauten be wirken ferner durchwegs eine Ablenkung der verdrängten Luft nach der Seite quer zur Fahrbahn bei entsprechendem Widerstand und Energieverlust und entsprechender Wir belbildung und erzeugen am hintern Enrle des Wagens eine schräg nach oben gerichtete Luftströmung und hierbei einen sehr bedeu- tenden Unterdruck, was ein Hochreissen des Staubes in das vom Wagen nachgeschleppte Wirbelgebiet zur Folge hat.
Begünstigt wird dieser Umstand dadurch, dass die vielen Vor sprünge und Ausbauten, insbesondere an der Unterseite des Wagens wie Getriebekasten, Differentialachsen, Federn und dergleichen den Staub schon beim Darüberfahren auf lockern und aufwirbeln und die bei den meisten Wagen vorhandene, schräg nach öben behende Stirnfläche noch eine Führung für die hochwirbelnde, mit Staub gefüllte Luft abgibt.
Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Übelstände dadurch, dass sie sämtlichen wesentlichen Teilen des Fahrzeuges (der gan zen Maschinenanlage; den Nutzräumen, den Sitzen, Gepäckhaltern usw. und dem Fahr gestell) eine sich über die Räder erstreckende und etwa bis in Schulterhöhe der Wagen insassen reichende Umhüllung gibt, welche die Gestalt eines halben Stromlinienkörpers besitzt, dessen Schnittfläche im wesentlichen parallel der Fahrbahn liegt, und der die von ihm verdrängte Luft im wesentlichen nach oben, über seinen Rücken hinweg ablenkt und sie hinten wieder möglichst störungsfrei zum Boden herabführt.
Als oberer Abschluss der Nutzräume an der Stelle, wo die Köpfe der Z@rageninsassen über diesen halben Stromlinienkörper hervor ragen, dient vorzugsweise ein Aufbau mit Fenstern, die den Insassen des Fahrzeuges freien Ausblick gewähren und zweckmässig so angeordnet sind, dass sich am Bug an der Stelle des grössten Staudruckes die eigent- liehen Aussichtsfenster befinden, die bei sonst geschlossenem Wagen auch bis zu einem gewissen Grade geöffnet werden kön nen.
ohne class eine Belästigung des Insassen durch den Wind eintritt, weil der entgegen strömende Fahrtwind nur den Druck im In nenraum etwas erhöht, aber keinen genügen den Abfluss findet. Die links und rechts von diesen Bugfenstern sich anschliessenden Fen ster bleiben zweckmässig immer geschlossen, weil sie den Bereich des grössten Unter druckes enthalten.
Das Traggerüst des Aufbaues ist zweck mässig in das des Hauptkörpers hinein fort gesetzt. Die die Räder übergreifenden Sei tenwände des untern Körpers sind am besten konsolartig angehängt und werden nur, wenn erforderlich, durch einzelne längslaufende Träger, die durch Abstrebungen vom Unter gurt her gehalten werden können, unterteilt.
Bei unter den Achsen durchgehenden Rah men ergibt sich eine einfache glatte Non- struktion der etwa. ebenen Unterseite des Wagens, wobei die Abfederung der Achsen entweder zu den Untergurten des Längsver- bandes führt oder in geeigneter Form in' den Längsverband selbst eingegliedert ist.
Der Motoreinbau und der eines etwa vor handenen Getriebes kann etwa in gleicher Weise durchgeführt werden, wie allgemein üblich. Von Bedeutung ist nur, dass keine Teile, weder Getriebekasten noch Differen tialgehäuse oder ähnliche aus den äusser:i Flächen herausragen. Diese sind zum Nach sehen von Maschinenanlagen usw. zweck mässig in ähnlicher Weise wie bei den bis herigen' Karosserien in klappbare oder ab nehmbare Felder unterteilt.
Die Zuführung von Luft zu einem etwa vorhandenen Küh ler und zum Motor kann durch eine an sich= bekannte Düse etwa unter Zuhilfenahme eines vom Motor angetriebenen Ventilators erfolgen, während ihre Abführung einesteils durch die Auspuffgase und andernteils durch kleine Schlitze oder dergleichen geschieht.
Besonders bequem ermöglicht sich die Unter bringung von Gepäck, Reserverädern und Material in dem zugespitzten Ende des obern Stromlinienkörpei-a, während für den Ben zinbehälter beispielsweise der ähnliche Platz verfügbar ist, wie bei den bisherigen Wagen.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungs beispiele des Erfindungsgedankens darge stellt, und zwar zeigen Fig. 1 bis G das erste, Fig. 7 bis 9 ein zweites Ausführungsbeispiel.
Fig. 1 stellt einen Längsschnitt nach Linie D-D der Fig. 2, Fig. 2 einen Grundriss dar, während die Fig. 3, 4 und 5 Querschnitte nach Linien A-A, B-B und C-C der Fig. 2 veran schaulichen;
Fig. 6 gibt eine schaubildliche Darstel lung der ersten Ausführungsform des Erfin- clungsgegenstandes; Fig. 7 ist ein Längsschnitt durch eine zweite "Ausführungsform, Fig. 8 ein Querschnitt dazu, etwa durch clie vordern Fahrersitze, Fig. 9 ein Grundriss.
Es bedeutet 1 die obere Stromlinien kurve des Hauptkörpers, während 2 die etwa geradlinige Begrenzung auf der Unterseite an f-ibt. ä stellt die Begrenzung der obern Stromlinienkurve des obern Körpers dar. 4 und 5 geben die Umrisslinien der beiden Stromlinienkörper in der Horizontalprojek tion an, wobei 5 als ausgesprochene Strom linie anzusprechen ist, während 4 durch die Hinterkante 8 abgestumpft erscheint.
Die Linien 6 und 7 deuten die Halbkreis- oder halbtonnenförmigen Querschnittslinien der beiden Stromlinienkörper an, wobei die Fort setzung des obern 8tromlinienkörpers in das Längsfachwerk. 9 des untern Körpers ersicht- ich gemacht ist.
Die Inneneinbauten werden veranschaulicht durch die Sitze 10, den Mo tor 11, den Kühler 12 mit der Luftzufüh rung durch die Düse 13, den Betriebsstoff behälter 15, den Raum für Gepäck und Re serve 16, etwa vorhandene AldLumulatoren oder dergleichen und ähnliche nicht näher gezeichnete unwesentlichen Gegensi:ände.
Die Räder 14 werden in der Darstellung von dem untern Stromlinienkörper bis unter die Mitte herunter umschlossen, so class die innern Flächen des entstehenden Hohlraumes gleichzeitig als Kotschützer dienen können. Natürlich ist darauf Rücksicht genommen, dass die Lenkräder beim Steuern geschwenkt werden können, wie in Fig. 2 angedeutet.
Die Bugfenster 17 des obern Stromlinien körpers können teilweise zum Öffnen einge richtet sein, während die daran sich an schliessenden Fenster 18 zweckmässig fest ein gebaut und nicht zu öffnen sind. Die Fen ster 19 hingegen, die zweckmässig in den an dieser Stelle unterbrochenen Längsverband 9 heruntergeschoben oder dergleichen werden können, bilden mit der an dieser Stelle zweckmässig auch aufklappbaren Wand des untern Körpers die Türe für den seitlichen Ein- und Ausstieg. Dass sämtliche Ausbau ten nach seitlich und oberhalb des Wagens vermieden werden, wird durch die beispiels weise auch eingebauten Scheinwerferlampen 20 angedeutet.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 bis 9 ist die seitliche Auswölbung des un tern Stromlinienhalbkörpers auf ein ganz ge ringes Mass herabgedrückt und dieser Strom linienkörper, der die Räder, auch die Vor- derräder in ihrer Mittelstellung hutflügel- artig überdeckt, ist so geformt,
dass dic Aussenflächen der beispielsweise mit Ver- blendscheiben aussen glatt gemachten Räder etwa mit der Aussenfläche der Seitenwand des Stromlinienkörpers, der an diesen Stel len ausgeschnitten erscheint, bündig sind.
Durch diese besondere-Ausbildung des untern Stromlinienkörpers wird die Baubreite des ganzen Wagens erheblich verringert, ohne dass durch die schwächere Wandwölbung in areodyna.mischer Hinsicht eine merkliche Än derung in Erscheinung tritt.
Die Stromlinienkurve 1 des untern Kör pers geht, durch den obern Körper seitlich getrennt, in die beiden doppelt gekrümmten Stromlinienkurven 5 über, die etwa an der Hinterkante 8 des Wagens an die Strom linie 3 des Aufbaues 7 und an die nahezu ebenflächige Unterseite 2 anschliessen. Die Wölbung 4 der Seitenflächen 6 ist in der Längsrichtung des Wagens sehr gering und die Aussenflächen der Räder 14 sind mit diesen nahezu bündig.
Die Begrenzungs linien 5 des Aufbaues 7 liegen innerhalb der Linien 4 und umschliessen in der Hauptsache nur die Köpfe der Fahrer, während die Sitze 1.0 fast bis an die Linien 4 der Aussenwände heranreichen, die auf den Tragrahmen 9 auf gebaut erscheinen. 11 stellt den Antriebs motor dar, 12 einen etwa vorhandenen Küh ler, 13 die an sich bekannte Düse für die Luftzuftihrizng etwa im Staubereich des Kopfendes des untern Stromlinienkörpers.