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Sämereiauslesemaschine.
Die Erfindung bezieht sich auf Sämereiausleser, sogenannte Trieure, die zum Trennen der in Form und Grösse verschiedenen Getreide-und Samenarten dienen. Solche Ausleser bestehen aus einer umlaufenden Trommel a (Fig. 1-3 der Zeichnung), deren Mantel innen mit Zellentaschen (in den Zeichnungen nicht dargestellt) versehen ist, mittels derer die Samenart kleinerer Korngrösse (Unkrautsamen) aus einem im tiefsten Teil der Trommel a liegenden Samengemenge f ausgeschöpft und einer in der Trommel feststehend angeordneten Sammelmulde e zugeführt wird. Die Leistung eines solchen Samenauslesers hängt wesentlich von der Umdrehungsgeschwindigkeit der Trommel a ab.
Bei der üblichen Umfangsgeschwindigkeit von etwa 0-4 mut pro Sekunde nimmt das Samengemenge f ungefähr die Lage nach Fig : 1 ein, wobei die ausgeschöpften Unkrautsamen schon in Höhe der Trommelachse (etwa bei z) aus den Trommelzellen fallen. Dadurch wird ihre ordnungsmässige Auffangung durch die Abführmulde e erschwert. Wie die Pfeile andeuten, ruht das Samengemenge auf der Zellenfläche der Trommel a, deren Geschwindigkeit es annimmt, um an der Grenze y umzukehren und in den unteren Teil der Trommel zurückzufallen. Das der Trommel an einem Ende aufgegebene Gut wird in bekannter Weise entweder durch geneigte Lage der Trommel oder durch eine im unteren Teile der Trommel angeordnete Schnecke b (Fig. 2-7) allmählich nach dem andern Trommelende hin befördert.
Würde die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel a beispielsweise auf 1-5-1-6 m erhöht, dann würde das Samengemenge f infolge der vergrösserten Zentrifugalkraft in die Lage x-y nach Fig. 3 mitgenommen und unter Umständen auch die Lage x1¯yl einnehmen, d. h. in die Auffangmulde e für Unkrautsamen überdringen. Hiedurch würde der Vorteil der leichteren Abführung der ausgelesenen Unkrautsamen, der sich aus dem Ausfall der Körner an höherer Stelle (etwa bei z) ergibt, wieder aufgehoben.
Der wesentlichste Übelstand der bekannten Samenausleser besteht darin, dass, da das Samengemenge f von x-y (Fig. 1-3) gleichsam auf der Trommel ruht, die in die Zellen eingedrungenen grösseren (Getreide-) Körner auf dem Wege x-y in den Zellen liegen bleiben, so dass die auszuschöpfenden kleinen Körner (Unkraut) nicht in die Zellen fallen können.
Durch die Erfindung wird eine die Leistung des Auslesers vergrössernde Erhöhung der Umfangsgeschwindigkeit der Auslesetrommel ermöglicht. Danach kann die Geschwindigkeit der Auslesetrommel beispielsweise bei 600 mm Durchmesser etwa 1-6 m pro Sekunde betragen ; sie findet ihre Grenze durch die Fliehkraft.
Nach der Erfindung wird dem mit der Trommelwand hochstrebenden Samengemenge ein Hindernis in Form einer Schiene, eines Stabes, eines Rostes (Kulisse), einer Walze oder Schnecke od. dgl. in den Weg gestellt, das auch mehrfach hintereinander angeordnet sein kann. Wie die in der Zeichnung Fig. 4-7 dargestellten Ausführungsformen der Erfindung zeigen, kann dieses feste oder bewegliche Hindernis, z. B. einen Rost (Kulisse) aus dreikantigen Stäben c (Fig. 4), eine mit Schaufeln, Paddeln, Schneckengewinde oder Leisten besetzte Walze e5 (Fig. 5), eine einfache flache Schiene < (Fig. 6) oder eine Schiene e7 mit einer verstellbaren Leiste c (Fig. 7) bilden. In jedem Falle wird durch Hindernisse dieser Art das Samengemenge f gegenüber der Auslesetrommel so aufgehalten, dass die Zellenfläche an ihm entlanggleitet.
Dadurch wirkt das Gemenge wie ein Abstreifer auf alle in die Zellen geratenen und aus ihnen hervorstehenden Getreidekörner, die es aus den Zellen herauskippt, so dass diese für die kleineren Unkraut-
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samen frei werden. Die relativ zur Trommelwand bewegte Samenschicht schiebt gewissermassen die Unkrautsamen in die leeren Zellen hinein. Das an dem Hindernisse gestaute Samengemenge rieselt über dessen obere Kante (Fig. 5,6, 7) hinweg bzw. durch seine Spalten (Fig. 4) hindurch in den unteren Teil der Trommel a zurück, um erneut mit der Zellenfläche in Berührung zu kommen. Hiebei findet eine fortgesetzte günstige Umschichtung des Gemenges f statt.
Bei der Anwendung mehrerer Hindernisse hintereinander, z. B. bei der Ausführung gemäss Fig. 4, verengt sich der Kanal zwischen der Trommelwand a und den Hindernissen (Rost c) in der Umlaufrichtung, so dass die nach oben steigende Fruchtschicht immer dünner wird. Die Auslesewirkung wird dadurch erhöht.
Auf die dargestellten Ausführungen soll die Erfindung keineswegs beschränkt bleiben. Das Hindernis kann beliebig geformt und angeordnet sein ; wesentlich ist nur, dass es das mit der Trommelwand hochstrebende Samengemenge in seiner Bewegung aufhält. Sämereiauslesevorrichtungen mit in der Zellentrommel nahe deren Umfangsfläche gelagerten Scheuerorganen, welche bereits ausserhalb des Samengemenges auf die Zellen bzw. deren Inhalt einwirken, gehören daher nicht in den Rahmen der Erfindung.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Sämereiauslesemaschine mit einer auf der Mantelinnenseite mit Zellen versehenen umlaufenden Trommel, dadurch gekennzeichnet, dass dem mit der Trommel (a) hoehstrebenden Samengemenge (f) . ein Hindernis, das mehrfach hintereinander angeordnet sein kann, so in den Weg gestellt ist, dass es das Samengemenge gegenüber der Auslesetrommelwand aufhält.