<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zur Wiedergewinnung flüchtiger Lösemittel.
In zahlreichen Industrien bedarf es für die Herstellung der durch dieselben zu gewinnenden Erzeugnisse der Anwendung von Lösungen von Feststoffen in flüchtigen Lösemitteln und es besteht im Anschluss daran das Problem, die flüchtigen Lösemittel nach Abtreibung von den Feststoffen vorzugsweise unter Benutzung von Luft oder sonstigen Trockengasen aus diesen Gasen, welche die Lösemittel in Dampfform mit sich führen, wiederzugewinnen.
Es ist dabei schwierig, die letzten Reste der Lösemittel nach den üblichen Methoden, sei es durch Absorptionsverfahren, sei es durch Kondensation, wiederzugewinnen. Die Wirtschaftlichkeit der in Betracht kommenden Verfahren hängt aber in ausserordentlichem Umfang von der quantitativen Wiedergewinnung der Lösemittel ab, da bereits sehr kleine Prozentsätze von nicht wiedergewonnenen Lösemitteln sehr ins Gewicht, fallende Verluste bedeuten.
Gemäss vorliegender Erfindung sollen die Lösemittel aus diese mit sich führender Luft oder sonstigen Gasen in weitgehendem Masse dadurch wiedergewonnen werden, dass die Luft bzw. die mit dem Lösemittel in Dampfform geladenen Gase durch Absorptionsmittel für die Lösemittel hindurchgetrieben werden und dass darauf die Gase, welche somit grösstenteils von den beigemischten Lösemitteln befreit sind, einer intensiven Kühlungunterworfen werden, um das Absorptionsmittel, soweit dieses in Dampfform übergeführt ist, gegebenenfalls mit den dann noch flüchtigen Lösemitteln zu kondensieren.
Für das Verfahren ist daher wesentlich, dass die Dampftension des Absorptionsmittels geringer ist als die des Lösemittels, da andernfalls die Abscheidung der mitgeführten Lösemittel ohne vorherige Absorption durch intensive Kühlung erfolgen könnte, eine Ausführung, die an der fast durchweg zu hohen Dampftension der Lösemittel scheiterte.
Es entsteht hiebei ein mehr oder weniger vollständig von dem Lösemittel und dem Absorptionsmittel befreites kühles Gas, welches nach Belieben gegebenenfalls nach erneuter Aufheizung in dem Prozesszur Wiederverdampfung von Lösemitteln benutzt werden oder auch in anderer Weise Verwendung finden kann. Im ersteren Falle wird durch die Wiederverwendung die restlose Erfassung aller beim Prozess in Form von Dampf übergeführte Lösemittelmengen sichergestellt, da die zur Verdunstung des Lösemittels benutzte Luft bzw. das Gas immer wieder im Prozess benutzt wird. Aus dem gleichen Grunde tritt auch kein Verlust an Absorptionsmitteln ein.
Bei manchen Prozessen, bei denen Lösungen von Stoffen in flüchtigen Lösemitteln benutzt werden, finden Lösemittel verschiedener Flüchtigkeit nebeneinander Anwendung. Jn diesem Falle lässt sich unter Umständen eine wirtschaftlich günstigere Wiedergewinnung der verschiedenen Lösemittel erzielen, wenn man den Prozess so leitet, dass man die die Lösemittel führenden Stoffe bzw. Produkte auf verschiedenen Teilen ihrer Bahn von verschiedenen Gasen zur Verdunstung der Lösungsmittel begleiten lässt und diese Gase an verschiedenen Stellen absaugt.
Man kann dann beispielsweise an einer Stelle das flüchtige Lösungsmittel zusammen mit den dasselbe führenden Gasen (vorzugsweise Luft) absaugen und an einer andern Stelle das weniger flüchtige Lösungsmittel und besonders aus den das letztere mit sich führenden Gasen das weniger flüchtige Lösungsmittel abscheiden und darauf das davon befreite Gas bzw. Luft zur Aufnahme
<Desc/Clms Page number 2>
des flüchtigen Lösungsmittels verwenden, wodurch der Zweck einer sehr vollständigen Wiedergewinnung der L'sangs nittelin ähnlicher Weise erreicht werden kann, wie es oben für ein einziges wiederzugewinnendes Lösemittel angegeben war.
D. e Erfindung ist auf der beigefügten Zeichnung an zwei schematisch dargestellten Apparaturen zu ihrer Durchführung veranschaulicht, u. zw. ist in beiden Fällen angenommen, dass es sich um die Wiedergewinnung der Lösungsmittel aus Filmgiessprozessen handelt.
Gemäss Fig. 1 bezeichnet 1 ein endloses Filmgiessband, welches über zwei Walzen zugeführt ist, 4 bezeichnet den Giesser. Das Filmgiessband ist im wesentlichen eingekapselt und ist eine entsprechende Einkapselung auf derZeiehnungsfigur bei 5 angegeben.
Die aus dem Giesser 4 kommende, den Film bildende Gussmasse, wird durch einen Strom angewärmter Luft getrocknet, welcher durch das Rohr 6 in den Innenraum des Mantels 5 zwischen diesen und dem Giessband J'eingeführt wird und welcher dem Film auf dem Giessbande in der Richtung des umgezeichneten Pfeiles entgegen geführt wird. 7 bezeichnet ein Absaugerohr für das Luftdampfgemisch, wobei der Dampf im Falle des angenommenen Beispieles vorzugsweise aus Alkohol-Aceton besteht ;
das durch das Rohr 7 vermittels des Gebläses 8 angesaugte Luftlösemittel- gemisch wird durch ein Verteilungsrohr 9in einen vorzugsweise mit Wassergefüllten Absorptionsbehälter 10
EMI2.1
in einen Kühler 12 mit Kühlschlange 13 über und wird hier durch Wahl eines entsprechend energisch durch die Schlange 13 geschickten Kühlmittels einer kräftigen Kühlung bis auf etwa 0 unterworfen, was zur Folge hat, dass sich in dem Kühler 12 ein Kondensat, bestehend aus einer Lösung des Lösungsmittels in dem Ab30rptionsmittel, bildet.
Die aus dem Kühler 12 austretende Luft enthält nur noch Spuren des Lösemittels und des Absorptionsmittels und wird nach der Darstellung der Zeichnung durch einen Wärme- austausohapparat M mit Wärmeschlange 15 geschickt, aus dem sie dem oben erwähnten Rohr 6 zugeführt wird.
Unter Umständen kann auf die Wiederverwendung der Luft in der gleichen Apparatur verzichtet werden, wozu besonders dann ein Anlass vorliegen kann, wenn man unmittelbare Verwendung für die kalte den Kühler 12 verlassende Luft hat.
Fig. 2 stellt ebenfalls eine Anlage zur Wiedergewinnung der Lösemittel bei einer Filmfabrikation dar, doch ist in diesem Falle angenommen, dass zwei bei der Filmherstellung nebeneinander benutzte Lösemittel wesentlich getrennt voneinander gewonnen werden sollen, wie es z. B. der Fall ist, wenn mit Alkohol und Äther als Lose nittel gearbeitet wird.
Auf der Zeichnung bezeichnet 1 wiederum das endlose Giessband 2, 3 die dasselbe tragenden Walzen, 4 den Ghsser 5 die Einkapselung des Ginssbandes. Diese Teile entsprechen den mit gleichen Bezugszeichen versehenen Teilen der Fig. 1.
Die Zuführung der Luft zur Aufnahme der Lösemittel erfolgt in diesem Falle durch zwei getrennte Rohre 6a, 6b, u. zw. führt das Rohr 6b frische Aussenluft zu, während das Rohr 6a Luft in den Prozess einführt, welche ähnlich wie die nach Fig. 1 im Prozess benutzte Luft, bereits einmal durch den Apparat
EMI2.2
einer Absorpt onsanlage zugeführt wird, die auf der Zeichnung durch oin Absorptionsgefäss 16 schematisch angedeut@t ist.
Das durch das Rohr 7 a abgesaugte wesentlich Alkohol mit sich führende Luftlösemittelgemisch wird durch ein Verteilerrohr 9a in einen Absorptionsbehälter 10a eingeführt und das nicht im Absorptions-
EMI2.3
zugeführt. Aus dem Kühler 12a gelangt die vom Absorptiosmittel und dem Lösemittel infolge der starken Abkühlung bis auf 0'wesentlich befreite Luft nach einem Wärmeaustauschapparat 14a, wo sie durch eine Heizschlange 15a aufgeheizt wird, um durch das Rohr 6a wieder dem System zugeführt zu werden. Die Wirkungsweise in dem zuletzt beschriebenen Kreislaufsystem ist die gleiche wie die mit Bezug auf Fig. 1 angegebene.
Für den bei 6a eingeführten Teil der Trockenluft besteht auch bei dieser Ausführungsform der Vorteil, dass man unabhängig von dem Feuchtigkeitsgehalt der Aussenluft ist, was von besonderer Bedeutung ist. Unter anderem ist dieser Feuchtigkeitsgehalt auch gegebenenfalls von sehr nachteiligem Einfluss auf die Absorptionsfähigkeit des angewandten Absorptionsmittels je nach dessen Art.
Bei dieser Arbeitsweise mit Rückführung des zur Aufnahme der flüchtigen Lösemittel bestimmten Gases ist man aber hinsichtlich des Absorptionsmittels für das flüchtige Lösemittel beschränkt. Wenn man z. B. zur Absorption der flüchtigen Lösemittel Säure benutzen will, so wird beim Hindurchtreiben des Gases durch die Säure zum Zweck der Absorption des Lösungsmittels stets etwas Säure mitgerissen, welche dann in die Apparatur hineinkommen würde. Es können auch in dem Absorptionsbehälter aus dem Reaktionsgemisch unerwünschte Verbindungen entstehen, z. B. bei Verwendung von Schwefelsäure als Abs jrp- tionsmittel schweflige Säure, welche dem Fabrikationsprozess ferngehalten werden müssen.
Man könnte zwar solche schädliche Beimengungen durch chemische Mittel binden und sie auf diese Weise aus dem Gasgemisch entfernen. Aber es bliebe dann für die Wiederverwendung des Gasgemisc'. es
EMI2.4
<Desc/Clms Page number 3>
beladen sein würde, die bei der Fabrikation von Erzeugnissen aus Lacklösungen, wie z. B. Kunstleder,
Films u. dgl. schädlich sein würde.
Diese Schwierigkeiten lassen sich dadurch beheben, dass man das Gasgemisch, nachdem es durch ein Absorptionsmittel Mndurchgeleitetworden ist und in diesem die Hauptmasse des wieder zu gewinnenden
Lösemittels zurückgelassen hat, einer Behandlung unterwirft, durch welche ihm die aus dem Absorptionsmittel mitgenommenen unerwünschten Beimengungen entzogen werden, bevor man es behufs Abscheidung von kondensierbaren Dämpfen einer Kühlung und gegebenenfalls im Anschluss daran einerWiederaufheizung unterwirft, um es zu erneuter Verwendung für die Aufnahme von Lösungsmitteln geeignet zu machen.
Dadurch wird im besonderen auch ermöglicht, beide getrennten Gasströme, welche gemäss Fig. 2 durch verschiedene Absorptionsmittel hindurchgeführt werden, unabhängig von der Art des zur Anwendung gelangenden Absorptionsmittels im Kreislauf durch die Apparatur hindurchzuführen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Wiedergewinnung flüchtiger Lösemittel aus diese in Dampfform enthaltenden
Gasen durch Absorption vermittels Hindurchführung des zu behandelnden Gasdampfgemisches durch ein Absorptionsmittel niederer Dampftension, dadurch gekennzeichnet, dass das das Absorptionsmittel verlassende Gasdampfgemisch einer intensiven Kühlung unterworfen wird zur Abscheidung der kondensierbaren Dämpfe von den diese führenden Gasen, und dass das Lösemittel aus dem Absorptionsmittel bzw. Kondensat in bekannter Weise isoliert wird.