AT9775U1 - Blindniet - Google Patents
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Description
2 AT 009 775 U1
Die Erfindung betrifft einen Blindniet mit einer Spreizhülse und einem Spreizkörper mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Blindnieten dienen zum Verbinden von Blechen oder zur Schaffung von Verbindungen an Blechen, die nur von einer Seite aus zugänglich sind. Aus der DE 10 2004 063 332 A1 ist ein Blindniet mit einer Spreizhülse und einem Spreizkörper bekannt. Die Spreizhülse weist eine hohlkegelstumpfförmige Verjüngung auf ihrer Innenseite auf, die verallgemeinernd auch als stetige Verjüngung aufgefasst werden kann. Durch Einziehen des Spreizkörpers in die Spreizhülse gleitet der Spreizkörper an der hohlkegelstumpfförmigen Verjüngung entlang und spreizt dabei die Spreizhülse auf. Das Aufspreizen kann ein radiales Aufweiten der Spreizhülse und/oder ein Stauchen, das ebenfalls zu einer Aufweitung oder einer Wulstbildung der Spreizhülse führt, sein. Zum Vernieten wird die Spreizhülse in ein Loch in einem Blech eingesetzt, wobei sich die Verjüngung vorzugsweise auf einer der zugänglichen Seite, der abgewandten Seite des Blechs oder innerhalb des Blechs befindet und sich in Richtung der zugänglichen Seite verjüngt. Der Spreizkörper wird durch die Spreizhülse hindurch von der zugänglichen Seite aus in die Spreizhülse und in deren Verjüngung eingezogen, so dass die Spreizhülse in beschriebener Weise aufgespreizt, d.h. vernietet wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Haltekraft eines Blindniets der vorstehend erläuterten Art zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Im Unterschied zum vorbekannten Blindniet, dessen Spreizkörper eine kegelstumpfförmige Spreizfläche aufweist, deren Kegelwinkel zumindest näherungsweise mit einem Kegelwinkel der hohlkegelstumpfförmigen Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse übereinstimmt, weist der Spreizkörper des erfindungsgemäßen Blindniets eine umlaufende Stufe auf, deren Kante gebrochen ist. Anders als beim vorbekannten Blindniet, bei dem die Spreizfläche des Spreizkörpers eine formgleiche Außen- oder Positivform zur Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse aufweist und damit flächig an der Verjüngung anliegt, weist die umlaufende Stufe des Spreizkörpers des erfindungsgemäßen Blindniets eine von der stetigen Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse abweichende geometrische Form auf und liegt jedenfalls in unverformten Zustand linienförmig in umlaufender Richtung, eventuell auch punktförmig an einzelnen Stellen des Umfangs, an der Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse an. Die umlaufende Stufe des Spreizkörpers des erfindungsgemäßen Blindniets ist komplementär zur Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse, womit gemeint ist, dass die Stufe des Spreizkörpers mit der Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse zusammenwirkt, beim Einziehen des Spreizkörpers in die Spreizhülse an der Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse entlang gleitet und die Spreizhülse aufspreizt, insbesondere aufweitet und/oder staucht, d.h. vernietet.
Versagensfall des bekannten Blindniets ist ein Durchziehen des Spreizkörpers durch die Spreizhülse, wogegen der erfindungsgemäße Blindniet durch Herausziehen aus dem Blech, in dem er vernietet ist, versagt. Dabei wird das Blech so stark verformt, dass sich das Loch, in dem der Blindniet vernietet ist, so stark aufweitet, dass der Blindniet frei kommt. Die Haltekraft des Blindniets im Blech ist dadurch bei ansonsten gleichen Bedingungen um etwa 26 % bis zu über 30 % erhöht.
Dass die Kante der Stufe des Spreizkörpers gebrochen ist, bedeutet, dass die Stufe nicht scharfkantig ist. Eine scharfkantige Stufe würde sich vergleichbar einem Stanzen in die Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse schneiden anstatt an der Verjüngung entlang zu gleiten und die Spreizhülse durch das Gleiten der Stufe des Spreizkörpers auf der Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse aufzuspreizen. Die Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse ist stetig. Damit ist gemeint, dass die Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse keine sprungartigen Querschnittsänderungen, insbesondere keine Stufen aufweist.
Es ist nicht zwingend, dass ein Umriss der Stufe des Spreizkörpers die gleiche Form wie ein 3 AT 009 775 U1
Umriss einer Grundfläche oder eines Querschnitts der Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse aufweist. Beispielsweise kann die Stufe des Spreizkörpers kreisförmig und die Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse hohlpyramidenstumpfförmig sein. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist allerdings der Umriss der Stufe des Spreizkörpers die gleiche Form wie ein Umriss des Querschnitts der Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse auf. Hat beispielsweise die Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse eine Hohlkegelstumpfform mit kreisförmigem Querschnitt ist auch die Stufe des Spreizkörpers ein Kreis. Im Falle einer hohlpyramidenstumpfförmigen Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse hat die umlaufende Stufe des Spreizkörpers eine Mehrkantform entsprechend einer Grundfläche bzw. eines Querschnitts der Verjüngung. Der Umriss der Stufe des Spreizkörpers ist nicht größer als ein größter Querschnitt der Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse und der Umriss der Stufe des Spreizkörpers ist größer als ein kleinster Querschnitt der Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse, damit der Spreizkörper in die Spreizhülse einziehbar ist und die Spreizhülse durch Gleiten auf der Verjüngung auf ihrer Innenseite aufspreizt.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass eine Kante der Stufe des Spreizkörpers gerundet ist, eine andere Ausgestaltung sieht eine Fase zum Brechen der Kante der Stufe des Spreizkörpers vor.
Bevorzugte Formen der Verjüngung auf der Innenseite der Spreizhülse sind eine Hohlkegelstumpffläche oder eine Hohlpyramidenstumpffläche, deren Grundflächen nicht zwingend aber vorzugsweise ein Kreis bzw. ein regelmäßiges Vieleck sind. Außer eben können Mantelflächen des Hohlkegel- oder Hohlpyramidenstumpfs ballig oder hohlrund in axialer Richtung sein.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht ein Gewinde zum Befestigen eines Gegenstands am Spreizkörper vor. Der Spreizkörper kann einen auf der zugänglichen Seite aus der Spreizhülse vorstehenden Schaft mit einem Außengewinde aufweisen. Eine andere Möglichkeit ist ein hohler Spreizkörper mit einem Innengewinde.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Halbschnitt einer Spreizhülse eines Blindniets gemäß der Erfindung;
Figur 2 einen Halbschnitt eines Spreizkörpers des erfindungsgemäßen Blindniets;
Figur 3 den Blindniet gemäß der Erfindung im Achsschnitt; und
Figur 4 eine Abwandlung einer Einzelheit IV des Spreizkörpers des Blindniets gemäß der Erfindung.
Der in Figur 3 dargestellte erfindungsgemäße Blindniet 1 weist eine in Figur 1 dargestellte Spreizhülse 2 und einen in Figur 2 dargestellten Spreizkörper 3 auf. Die Spreizhülse 2 weist einen Radialflansch 4 an einem Stirnende und einen Kreuzrändel 5 auf, der sich im Anschluss an den Radialflansch 4 über einen axialen Abschnitt der Spreizhülse 2 erstreckt. Auf ihrer Innenseite weist die Spreizhülse 2 zwei zylindrische Abschnitte 6, 7 unterschiedlichen Durchmessers auf, die über eine hohlkegelstumpfförmige Verjüngung 8 ineinander übergehen. Die hohlkegelstumpfförmige Verjüngung 8 kann verallgemeinernd auch als stetige Verjüngung aufgefasst werden. Sie weist einen kreisförmigen Querschnitt auf und sie verjüngt sich in Richtung des Radialflanschs 4. Angeordnet ist die hohlkegelstumpfförmige Verjüngung 8 nahe einem dem Radialflansch 4 fernen Stirnende der Spreizhülse 2.
Der Spreizkörper 3 ist rohrförmig, außen weist er als Umfangsflächen zwei zylindrische Abschnitte 9, 10 unterschiedlichen Durchmessers auf, die über eine Ringstufe 11, d.h. eine umlaufende Stufe, ineinander übergehen. Die Durchmesser der zylindrischen Abschnitte 9,10 auf der Außenseite des Spreizkörpers 3 entsprechen den Durchmessern der zylindrischen Abschnitte 6, 7 auf der Innenseite der Spreizhülse 2. Eine Kante der Ringstufe 11 ist gebrochen, sie weist eine Rundung R auf. Wahlweise kann die Kante der Ringstufe 11 wie in der Einzelheit gemäß
Claims (7)
- 4 AT 009 775 U1 Figur 4 dargestellt durch eine Fase F gebrochen sein. Die Ringstufe 11 weist keine (scharfe) Kante auf. Der durchmesserkleinere zylindrische Abschnitt 9 des Spreizkörpers 3 ist mit einem Parallelrändel 12 versehen, der einen klemmenden Halt des Spreizkörpers 3 in der Spreizhülse 2 bewirkt. Der Spreizkörper 3 weist ein Innengewinde 13 auf. Die Ringstufe 11 des Spreizkörpers 3 ist komplementär zur hohlkegelstumpfförmigen Verjüngung 8 der Spreizhülse 2, die Ringstufe 11 ist kreisförmig wie eine Grundfläche oder ein Querschnitt der Verjüngung 8 und die Ringstufe 11 weist den gleichen Durchmesser wie ein größter Querschnitt der Verjüngung 8 auf. Wie in Figur 3 zu sehen ist wird der Spreizkörper 3 mit seinem durchmesserkleineren zylindrischen Abschnitt 9 voraus in das dem Radialflansch 4 ferne Ende der Spreizhülse 2 eingebracht, so dass sich der durchmesserkleinere zylindrische Abschnitt 9 des Spreizkörpers 3 im durchmesserkleineren zylindrischen Abschnitt 6 der Spreizhülse 2 und der durchmessergrößere zylindrische Abschnitt 10 des Spreizkörpers 3 im durchmessergrößeren zylindrischen Abschnitt 7 der Spreizhülse 2 befinden. Die Ringstufe 11 des Spreizkörpers 3 liegt mit ihrer Rundung R linienförmig auf einer kreisförmigen und umlaufenden Linie an der hohlkegelstumpfförmigen Verjüngung 8 auf der Innenseite der Spreizhülse 2 an. Das gilt auch für den Fall, dass die Ringstufe 11 die in Figur 4 dargestellte Fase F anstelle der Rundung R aufweist. Der Parallelrändel 12 des Spreizkörpers 3 hält den Spreizkörper 3 klemmend in der Spreizhülse 2. Zum Vernieten wird der Blindniet 1 in ein Loch in beispielsweise einem nicht dargestellten Blech eingebracht, so dass der Radialflansch 4 am Blech anliegt. Dabei entspricht eine Blechdicke in etwa der axialen Erstreckung des Kreuzrändels 5 der Spreizhülse 2. Durch die Spreizhülse 2 hindurch wird beispielsweise ein nicht dargestellter Gewindebolzen in das Innengewinde 13 geschraubt und der Spreizkörper 3 in die Spreizhülse 2 eingezogen, wobei die Spreizhülse 2 an ihrem Radialflansch 4 abgestützt wird. Die Ringstufe 11 des Spreizkörpers 3 gleitet an der hohlkegelstumpfförmigen Verjüngung 8 der Spreizhülse 2 entlang und spreizt dabei die Spreizhülse 2 auf. Das Aufspreizen kann durch ein Aufweiten und/oder durch Stauchen der Spreizhülse 2 erfolgen. Durch das Aufspreizen hintergreift die Spreizhülse 2 das nicht dargestellte Blech, in das sie eingesetzt ist, auf einer dem Radialflansch 4 abgewandten Seite, der Blindniet 1 ist im Blech vernietet. Vorzugsweise erfolgt zusätzlich eine Aufweitung durch Stauchen in der Spreizhülse 2 im Bereich ihres Kreuzrändels 5, wodurch die Spreizhülse 2 zusätzlich kraftschlüssig und spielfrei im Blech befestigt ist. Nach Ausschrauben des nicht dargestellten Gewindebolzens kann das Innengewinde 13 des Spreizkörpers 3 zur Befestigung eines Gegenstands am Blech benutzt werden. Auch lassen sich mit dem Blindniet 1 zwei oder mehr aufeinanderliegende Bleche miteinander vernieten. Die Spreizhülse 2 und der Spreizkörper 3 bestehen aus Metall, beispielsweise aus einem nicht rostenden A4-Stahl. Bei einem Außendurchmesser der Spreizhülse 2 (Nenndurchmesser) des Blindniets 1 von 12 mm hat die Rundung R der Ringstufe 11 einen Radius von 0,2 mm, was 1,7 % des Durchmessers der Spreizhülse oder 40 % der Radiusänderung des Außendurchmessers des Spreizkörpers 3 an der Ringstufe 11 entspricht, an der sich der Durchmesser des Spreizkörpers 3 von 11 auf 10 mm, der Radius also um 0,5 mm ändert. Die alternative Fase F hat eine axiale Höhe von 0,2 mm und einen Fasenwinkel von 45 Grad. Der Winkel der hohlkegelstumpfförmigen Verjüngung 8 auf der Innenseite der Spreizhülse 2 zur axialen Richtung beträgt 30 Grad, so dass die Fase F ebenso wie die Rundung R linienförmig und nicht flächig an der Verjüngung 8 anliegt. Ansprüche: 1. Blindniet mit einer Spreizhülse (2) und mit einem Spreizkörper (3), der zum Vernieten von einer zugänglichen Seite aus durch die Spreizhülse (2) hindurch in die Spreizhülse (2) einziehbar ist und durch das Einziehen die Spreizhülse (2) aufspreizt, wobei die Spreizhülse 5 AT 009 775 U1 (2) eine stetige Verjüngung (8) auf einem axialen Abschnitt auf ihrer Innenseite aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Spreizkörper (3) eine umlaufende, zur Verjüngung (8) der Spreizhülse (2) komplementäre Stufe (11) aufweist, deren Kante gebrochen ist.
- 2. Blindniet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Umriss der Stufe (11) des Spreizkörpers (3) eine gleiche Form wie ein Umriss eines Querschnitts der Verjüngung (8) auf der Innenseite der Spreizhülse (2) aufweist und dass der Umriss der Stufe (11) des Spreizkörpers (3) nicht größer als ein größter Querschnitt der Verjüngung (8) auf der Innenseite der Spreizhülse (2) und größer als ein kleinster Querschnitt der Verjüngung (8) auf der Innenseite der Spreizhülse (2) ist.
- 3. Blindniet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kante der Stufe (11) des Spreizkörpers (3) eine Rundung (R) aufweist.
- 4. Blindniet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stufe (11) des Spreizkörpers (3) eine Fase (F) aufweist.
- 5. Blindniet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die stetige Verjüngung (8) auf der Innenseite der Spreizhülse (2) hohlkegelstumpfförmig ist.
- 6. Blindniet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die stetige Verjüngung (8) auf der Innenseite der Spreizhülse (2) hohlpyramidenstumpfförmig ist.
- 7. Blindniet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spreizkörper (3) ein Gewinde (13) zum Befestigen eines Gegenstands aufweist. Hiezu 1 Blatt Zeichnungen
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