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Verfahren zur Ausmittlung von Biechstoffbompositionen.
Zur Ausmittlung von Rieehstoffkompositionen war man bisher darauf angewiesen, aus den gelösten
Duftstoffen Probemisehungen herzustellen. Dieses Verfahren ist wegen des Verlustes an Riechstoffen und Lösungsmitteln kostspielig. Es ist aber auch umständlich. Weist die Erprobung darauf hin, dass der
Anteil einer Komponente herabzusetzen wäre, so kann dies nur dadurch geschehen, dass die Menge aller andern Komponenten vermehrt wird ; hat es hingegen den Anschein, dass eine Komponente zu entfallen hätte, so ist die ganze Mischung unbrauchbar geworden. Ein die Beweglichkeit der Methode sehr hem- mender Übelstand besteht schliesslich darin, dass man das Mischgefäss vor Herstellung jeder neuen Mischung sorgfältig reinigen muss, um alle Spuren der gelösten Riechstoffe zu entfernen.
Gemäss vorliegender Erfindung werden Gasströme, insbesondere Luftströme. mit Duftstoffen beladen und unter Änderung der Art und Menge der Duftstoffe in einem Sammelbehälter zu Probegemischen vereinigt. Die bei Anwendung dieses Verfahrens dem Mischgefäss entströmenden gasförmigen Probe- gemische lassen sich nahezu kostenlos herstellen und geben dabei ein getreueres Bild der Luftkomposition, da diese ja auch beim Gebrauch durch Verdunstung der einzelnen Bestandteile nach Massgabe ihrer Flüchtigkeit wirksam wird ; einen weiteren Vorteil bietet die weitaus grössere Leichtigkeit der Variation.
So ist es durch Einstellung von in die einzelnen Leitungen eingebauten Ventilorganen leicht möglich, den Anteil der einzelnen Komponenten im Verhältnis zur Gas oder Luftmenge zu verändern oder gewisse
Komponenten auszuscheiden und andere Komponenten einzuführen. Wird an den Sammelbehälter neben den Leitungen für das mit Duftstoffen beladene Gas auch noch eine Leitung für reine Luft ange- schlossen, so kann der Anteil sämtlicher Komponenten gleichzeitig herabgesetzt und in bequemer Weise die Art der Verdünnung, in welcher die Komponenten zweckmässig Verwendung finden sollen, erprobt werden.
Das neue Verfahren gestattet es schliesslich, die vom Probegemisch durchströmten Leitungen sowie auch das Mischgefäss leicht und rasch zu reinigen, weil die von Gasen getragenen Riechstoffe an den Wandungen kaum haften. In vielen Fällen genügt es, zu diesem Zweck reine Luft durch den Apparat hindurch zu leiten ; gegebenenfalls kann man nacheinander Alkohol-und Ätherdämpfe hindurchstreichen lassen und zum Schluss mit heisser Luft trocknen.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des Ver- fahrens dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 eine Draufsicht, Fig. 2 einen Vertikalsohnitt. Auf einer Tischplatte 1 sind eine Reihe von Wasohflaschen 2, welche die gelösten Duftstoffe enthalten, im Kreise angeordnet.
Jedes Fläschchen ist mio einem Röhrchen 3, welches nahe an den Boden reicht und einem Röhrchen 6, das den Boden des Fläschchen durchsetzt und den Flüssigkeitsspiegel im Fläschchen überragt, aus- gestattet. Die freien Enden beider Röhrchen sind zu konischen Sitzflächen 4 bzw. 7 zugeschliffen, mittels welcher sie in die Leitungen 5 bzw. 8 dicht eingesetzt werden können. Die Leitungen 5 gehen von einer
Ringleitung 9 aus, welche vom Gasometer 10 über den Trockenturm H mit Trockenluft versorgt wird ; die Leitungen 8 münden in die Bodenplatte eines Exsikkators 12, in dessen Glocke ein mit einem Sieb ausgestatteter Trichter 17 eingesetzt ist.
Jede Leitung 8 ist mit einem Mikrohahn 13 ausgestattet, so dass die Durchflussmenge geregelt werden kann. Die Handgriffe 14 der Mikrohähne sind in mehreren
Reihen angeordnet und an der Vorderkante des Tisches zu einem leicht übersehbaren Register vereinigt.
Neben den Leitungen 8 mündet in die Bodenplatte des Exsikkator noch eine Leitung 18, die mittels eines Mehrweghahnes 15 sowohl an eine Abzweigung 19 der Luftleitung als auch an eine Leitung 16 angeschlossen ist, durch welche Alkohol-und Ätherdämpfe zugeführt werden können,
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Soll eine Duftmischung ausgemittelt werden, so wird der Hahn 15 geschlossen, wogegen die Mikrohähne 13 jener Waschflaschen, deren Duftstoffe man zu dem Versuch heranziehen will, geöffnet werden.
Dabei gelangen. mit den betreffenden Duftstoffen beladene Luftströme durch die Leitungen 8 in die Mischkammer, vermengen sich dort und ziehen durch den Stutzen 17 ab, wo die Mischung erprobt wird. Ergibt sich der Wunsch, den Anteil einer der Komponenten zu vermehren oder zu vermindern, so wird der entsprechende Mikrohahn mehr geöffnet oder mehr geschlossen ; erweist sich die Ausscheidung einer Komponente als wünschenswert, so wird der zugehörige Hahn abgesperrt. Soll die Zusammensetzung der Probe nur quantitativ geändert oder eine oder mehrere Komponenten hinzu gebracht werden, so bedarf es überhaupt keiner Reinigung. Bei Ausschaltung einer oder mehrerer Komponenten genügt es, den Apparat bei geschlossenen Mikrohähnen und offenem Hahn 15 mit reiner Luft durchzuspülen.
Die Grösse des Anteiles der einzelnen Komponenten kann während des Versuches durch die Zahl der in der Zeiteinheit aufsteigenden Blasen ermittelt und nach gelungener. Probe aus der Stellung der einzelnen Mikrohähne'auch nachträglich abgelesen werden.
Wird nach beendeter Ausmittlung ein Probegemisch durchwegs aus andern, bisher nicht ver-
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angewärmte Spirale, eingeleitet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Ausmittlung von Riechstoffkompositionen, dadurch gekennzeichnet, dass Gasströme, insbesondere Luftströme, mit Duftstoffen beladen und unter Änderung der Art und Menge der Duftstoffe zu Probegemischen vereinigt werden.