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Lötkolben.
Beim Löten mit Lötkolben im Freien und bei Gelegenheiten, wo es darauf ankommt, eine einzelne oder einige wenige Lötungen schnell und leicht ausführen zu können, wie bei der Verbindung der Telephonund Telegraphendrähte auf den Linien, beim Verlegen elektrischer Leitungen, bei kleineren Klempnerreparaturen u. dgl., ist es oft mit erheblicher Mühe und Zeitverlust verbunden, die Heizung des Lötkolbens zu bewerkstelligen, da man Kohlenbecken und Holzkohle mitnehmen muss. Es sind zwar Lötkolben mit Benzinlampe bekannt, welche letztere es ermöglicht, den Kolben zu erwärmen und eine Zeit lang auf der erforderlichen Temperatur zu halten, doch kann eine solche Benzinlampe bei starkem Wind nicht brennen und die Heizung des Lötkolbens beansprucht bestenfalls mehrere Minuten ; auch gerät die Lampe leicht in Unordnung.
Es sind ferner Lötkolben mit einer Ausnehmung im Kolbenkopf bekannt, in welche als Heizquelle eine Glühlampe oder ein besonderer erhitzter Körper eingebracht wird. Im ersteren Falle dauert die Erwärmung sehr lange und ist an das Vorhandensein einer Elektrizitätsquelle gebunden, während bei Verwendung des wie ein Bügelstahl wirkenden besonderen Heizkörpers eine Wärmequelle für letzteren vorhanden sein muss.
Die Erfindung betrifft nun einen Lötkolben, der bei jeder Witterung im Laufe sehr kurzer Zeit auf die erforderliche Temperatur erhitzt werden kann, ohne dass man anderes mitzunehmen braucht, als eine Anzahl besonderer, dafür bestimmter Heizpatronen, welche sogenanntes Thermit enthalten, sowie Sturmstreichhölzer für deren Entzündung. Die Erfindung besteht in einem Lötkolben aus Kupfer mit einer Aussparung für die Aufnahme einer Heizpatrone, die bei ihrer Verbrennung durch chemische Reaktion zwischen ihren Bestandteilen schnell eine bedeutende in den gebildeten Reaktionsprodukten entstehende Wärmemenge entwickelt, so dass der Lötkolben eine geeignete im voraus feststellbare Temperatur erhalten kann, indem sein Gewicht entsprechend der Menge der Reaktionsmasse in der Heizpatrone gewählt ist.
Verschiedene Ausführungsformen eines solchen Lötkolbens sind auf der Zeichnung dargestellt, in der Fig. 1 eine Seitenansicht eines solchen zeigt, Fig. 2 eine Draufsicht des Kopfes selbst, Fig. 3 eine Heizpatrone, Fig. 4 eine Seitenansicht einer abgeänderten Ausführungsform, Fig. Ï eine Endansicht derselben und Fig. 6 noch eine Ausführungsform.
Der in Fig. 1 und 2 gezeigte Lötkolben besteht aus dem Kopfe a aus Kupfer, der von dem Stiel b mit einem Handgriff c getragen wird. Der Kopf hat eine Höhlung oder Tasche cl, welche oben offen ist und zur Aufnahme der in Fig. 3 gezeigten Heizpatrone e dient. Diese ist dazu bestimmt, mittels eines Sturmstreichholzes angezündet zu werden, dessen Kopf/, wie gezeigt, in einer Höhlung der Patrone angebracht wird, die ein Zündmittel sowie einen Stoff enthält, welcher durch eine chemische Reaktion eine erhebliche Wärmemenge schnell zu entwickeln vermag. Die Patrone wird, wie in Fig. 1 angedeutet, angebracht und, wenn der Streichholzkopf f mittels eines anderen Streichholzes oder eines Sturmstreichholzes angezündet wird und verbrennt, fällt die Patrone auf den Boden der Höhlung cl herab.
Die Patrone wird durch die Reaktion in eine feuerflüssige Masse umgewandelt, die sich am Boden der Höhlung sammelt und an den Kupferkopf a Wärme abgibt, und wenn man dafür gesorgt hat, dass zwischen der Wärmeentwicklung der Patrone und dem Gewicht des Kupferkopfes das richtige Verhältnis besteht, so wird der Lötkolben nach Verlauf ganz kurzer Zeit die erforderliche Temperatur zum Löten haben. Wenn der Kolben kalt geworden ist und umgekehrt wird, fällt die zu einem Klumpen zusammengeschmolzene Patrone heraus.
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Die in Fig. 4 und 5 gezeigte Ausführungsform hat einen Deckel e, mittels dessen die Höhlung d verschlossen werden kann, so dass der von der Patrone durch die Verbrennung gebildete Klumpen nicht herausfallen kann, wie auch der Kolben bei der Arbeit gehalten wird.
In der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform eines Lötkolbens der in Fig. 1 dargestellten Art hat dieser, ausser der gewöhnlichen Pinne g, welche mit dem Stiel parallel ist, eine Spitze h.