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Photographisches Objektiv aus vier Linsen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf photographische Objektive aus vier Linsen, von denen zwei durch eine sammelnde Kittfläche miteinander vereinigt sind, während die anderen, die beide auf derselben Seite der verkitteten Linsen angeordnet sind, und von denen die aussenstehende eine Sammellinse und die innenliegende eine Zerstreuungslinse ist, Luftabstand voneinander haben und ein Nachbarflächenpaar mit negativem Stärkenvorzeichen bilden. Das Ziel der Erfindung ist es, neben der chromatischen und einer guten astigmatischen Korrektion, wie sie gerade bei der vorliegenden, z. B. in der Patentschrift Nr. 13124 beschriebenen Objektivgattung erreichbar ist, eine noch bessere sphärische Korrektion herbeizuführen, als sie bisher bei dieser Gattung erzielt worden ist.
Nach der Erfindung lässt sich eine solche Verbesserung in besonders hohem Masse dadurch herbeiführen, dass man den Krümmungshalbmesser der Kittfläche so gross wählt, dass er mindestens ein Zehntel und höchstens die Hälfte der Objektivbrennweite beträgt und dass man ausserdem die Glasarten für die beiden verkitteten Linsen so wählt, dass der Unterschied ihrer Brechungszahlen für Natriumlicht zwischen 0'05 und o'oz liegt.
Bei den bekannten Objektiven der vorliegenden Gattung war neben einer sich über einen verhältnismässig grossen Winkelbereich erstreckenden anastigmatischen Bildfeldebenung eine. sphärische Korrektion derart erreicht worden, dass Strahlen von einer bestimmten endlichen Einfallshöhe, im allgemeinen die Randzonenstrahlen und der Achsenstrahl einen gemeinsamen Achsenschnittpunkt, also gleiche Schnittweite besassen. Alle zwischen diesen bevorzugten Strahlen einfallenden anderen Strahlen zeigten dagegen eine sphärische Abweichung, die, von der Achse ausgehend, von Null bis zu einem Maximalwert anstieg und von da an bis zu der bevorzugten Zone wieder auf Null herabfiel.
Durch die Wahl des Krümmungshalbmessers der Kittnäche und der Glasarten für die beiden verkitteten Linsen nach Massgabe der vorliegenden Erfindung lässt sich dem Anstieg der sphärischen Abweichungen entgegenwirken und ein günstigerer Verlauf der Abweichungen über den ganzen Öffnungsbereich des Objektivs erzielen.
Trägt man in der üblichen Weise die Unterschiede zwischen den Schnittweiten von Strahlen beliebiger Einfallshöhe und der Schnittweite des Achsenstrahles als Abszissen und die Einfallshöhen als Ordinaten auf, so lässt es sich z. B. erreichen, dass die Kurve, die die entsprechenden Punkte für Strahlen von verschiedener Einfallshöhe miteinander verbindet-und die sich, vom Achsenschnittpunkt aus gerechnet, nach einem anfänglichen Abbiegen von der Ordinatenachse in ihrem späteren Verlauf innerhalb des Öffnungsbereiches des Objektivs stets dieser Achse wieder nähern muss, wobei sie sie gegebenenfalls innerhalb des Öffnungsbereiches schneidet-im Schnittpunkt der Achsen die Ordinatenachse in höherer Ordnung als bisher berührt oder dass z. B. die Kurve zwei Wendepunkte erhält.
Bei beiden Arten des Verlaufes kann der innerhalb
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lich niedrigeren Grenzen als bisher gehalten werden. Dabei wird es in den meisten Fällen auch möglich sein, die Kurve innerhalb des Öffnungsbereiches des Objektivs zum Schnitt mit der Ordinatenachse zu bringen, so dass die der Erfindung entsprechenden Objektive auch in dem üblichen Sinn als sphärisch korrigiert bezeichnet werden können. Besitzt die Abweichungskurve, wie bei dem zuletzt genannten Verlauf, zwei Wendepunkte, so wird man dann in der Regel zwei solche Schnittpunkte erhalten. Zuweilen wird es aber bei den angegebenen Arten des Kurven-
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verlaufs nicht möglich sein. die Kurve innerhalb des Öffnungsbereichs zum Schnitt mit der Ordinatenachse zu bringen, also eine sphärische Korrektion in dem üblichen Sinne zu erzielen.
Aber auch in solchen Fällen lässt sich doch bei den der Erfindung entsprechenden Objektiven der Maximalbetrag der Abweichung in wesentlich niedrigeren Grenzen halten, als es bisher bei 'den Objektiven der vorliegenden Gattung möglich war. Dabei ist bei den der Erfindung entsprechenden Objektiven der Unterschied der Brechungszahlen der beiden verkitteten Linsen gross genug, dass auch die der Kittfläche eigentümliche Wirkung auf die Korrektion schiefer
Büschel erhalten bleibt.
In der untenstehenden Tafel und in der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines der Erfindung entsprechenden Objektivs von derjenigen Unterart angegeben, bei der die beiden durch einen Luftabstand voneinander getrennten, mit I und II bezeichneten Linsen von den beiden verkitteten. mit III und In'bezeichneten durch eine Blende D getrennt sind, und bei der von den verkitteten Linsen die aussenstehende eine Sammellinse und die innenliegende eine Zerstreuungslinse ist. Dabei soll dieses Objektiv so in den Strahlengang geschaltet werden, dass die alleinstehende Sammellinse dem Objekt zugekehrt ist. Das Objektiv ist zum Gebrauch bei einem grösseren Öffnungsverhältnis von I : 5'S bestimmt und die anastigmatische Bildebnung ist für etwa 600 erreicht.
In der Zeichnung und in der Tafel bezeichnen . ... die Krümmungshalbmesser. àl, du... die Mitteldicken der Linsen, b1 und b2 die Abstände der Blende D von den nächstgelegenen Linsenscheiteln und l die Mitteldicke der sich zwischen den Glaslinsen I und 11 befindenden Luftlinse. Die Zahlenwerte dieser Grössen sind Verhältniszahlen, wobei die Brennweite des Objektivs zu 100 Einheiten angenommen ist. Die verwendeten Glasarten sind durch die Brechungszahl für Natriumlicht. Kp und durch das reziproke Dispersionsvermögen v gekennzeichnet.
Die Konstruktionsdaten des Objektivs sind die folgenden :
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<tb> 71 <SEP> = <SEP> 20-09 <SEP> di <SEP> 3'24
<tb> r. <SEP> # <SEP> lII <SEP> = <SEP> 2.96
<tb> =-53-71 <SEP> d <SEP> =0-82
<tb> r4 <SEP> = <SEP> + <SEP> I8.89 <SEP> b1 <SEP> = <SEP> 2.96
<tb> r5 <SEP> =-1136-75 <SEP> b2 <SEP> = <SEP> o'46
<tb> r6 <SEP> = <SEP> + <SEP> I3.3I <SEP> dIII <SEP> = <SEP> 0.82
<tb> Y7= <SEP> = <SEP> - <SEP> 33.72 <SEP> dIV <SEP> = <SEP> 5.66
<tb> Glasarten <SEP> :
<tb> nD <SEP> = <SEP> I.53227 <SEP> I.56600 <SEP> I.532I2 <SEP> I.57830
<tb> v <SEP> = <SEP> 58.3 <SEP> 42.9 <SEP> 5I.3 <SEP> 54.0
<tb>