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Einrichtung zum Anlassen von Drehstrommotoren mittels Stemdreieckschaltung.
Ein bekanntes Verfahren zum Anlassen von Drehstrommotoren, insbesondere solche mit Kurzschlussanker, besteht darin, die Ständerwicklung zunächst in Stern an das Netz zu schalten und dann-nachdem der Motor eine gewisse Drehzahl erreicht hat-die Wicklungen von Stern auf Dreieck umzuschalten. Beim Überschalten. von Stern auf Dreieck muss nun der Strom unterbrochen werden, der Motor wird strom- und feldlos. Beim Einschalten des feldlosen Motors an die volle Netzspannung ergibt sich dann ein hoher Einschaltstoss. der unter Umständen die Höchstschalter auslöst, Sicherungen durchschmilzt oder zu sonstigen Störungen Anlass gibt.
Dieser Übelstand kann nun durch die neue Anlasseinrichtung vermieden werden. Bei dieser Einrichtung wird von Stern auf Dreieck über Stufen ohne Feldunterbrechung geschaltet, in denen die einzelnen Stromzuführungen derartig nebeneinander auf die Wicklung angeschlossen werden, dass dabei Übergangsschaltungen vorkommen, bei welchen die Wicklungen der einzelnen Phasen zugleich sowohl der Dreieck-als auch der Sternschaltung angehören. Dieser Übergang
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Enden x, y, z der einzelnen Phasen a, b, c stufenweise an den Anfangspunkt v, w, u der zyklisch nächsten Phase gelegt werden.
Hierzu dienen drei Umschalter d, e,/, zu denen die Phasenenden a ;, y, s führen, von deren Gegenpolen der eine g"hl, il zu dem Sternpunkt, der andere g2, h2, i2 zu dem Anfangspunkt der zyklisch nächsten Phase führt. Werden nun der Reihe nach die Um-
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bei der die Wicklungen a, b der Dreieckschaltung angehören. Wird schliesslich der Umschalter von/'i auf/i gelegt, so ergibt sich die Dreieckschaltung Fig. 7. An Stelle des letztgenannten Umschalters f kann auch das Ende s mit der Sternverbindung verbunden bleiben und bei der Umschaltung in Dreieck als letzte Stufe das Ende s mit dem Anfang u durch einen einfachen Schalter verbunden werden.
Die Schaltung braucht nicht in der beschriebenen Reihenfolge angeordnet zu werden.
Es sind auch andere Schaltanordnungen möglich ; beispielsweise kann auch ein Umschalter statt an das Ende einer Phase an den Sternpunkt gelegt werden und die Gegenpole des Umschalters mit Anfang und Ende dieser Phase verbunden werden. Ein Ausführungsbeispiel dieser Art zeigt Fig. 8.
Bei dieser Einrichtung ist ein Umschalter ausgelassen und das Ende der Phase über einen Einfachschalter k mit dem Anfang der zyklisch nächsten Phase verbunden. Die Schaltfolge bei dieser Schalteinrichtung ist ähnlich wie die in der beschriebenen nach Fig. I. Es ergeben sich in den Fig. i bis 7 ähnliche Schaltbilder. Zuerst wird der Schalter k offen gehalten und der
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Hierauf wird der Schalter d PI geöffnet und hierdurch die Wicklung a vom Sternpunkt getrennt. Der Motor läuft in diesem Augenblick mit den beiden Wicklungen b und c unter Stromzuführung in v und 10. Es wird dann der Schalter k geschlossen, wodurch der Motor in der sogenannten v-Schaltung läuft, in der die drei Spannungsleitungen mit den beiden Wicklungen bund c verbunden sind.
Darauf wird der Schalter dp2 geschlossen, wodurch der Endpunkt x der Phase a an den Anfangspunkt w der Phase c gelegt wird. In dieser Schaltung gehört c zugleich der Sternund der Dreieckschaltung an. Eine Unterbrechung des Feldes findet nicht statt. Hierauf wird der Schalter e1ill geöffnet. Durch Schliessen des Schalters em2 wird schliesslich die volle Dreieckschaltung hergestellt.
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Allzu starke Stromstärken in den einzelnen Phasen bei unsymmetrischen Schaltungen lassen sich dadurch vermeiden, dass vor die betreffende Phase, beispielsweise in Fig. 8, vor die Phase a ein Widerstand n mit Kurzschliesser o gelegt wird.
Dieser Widerstand kann mit Rücksicht darauf, dass er nur kurzseitig eingestellt ist, gering bemessen werden, ähnlich wie die Schutzwiderstände bei Schutzschaltung.
In den Fig. 9 bis 13 ist die Anordnung einer anderen Einrichtung zum Übergang von Sternschaltung in Dreieckschaltung ohne Feldunterbrechung dargestellt. Hiernach wird die Sternschaltung aus mehreren nebeneinander geschalteten, an den Sternpunkten jedoch unver-
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zeigen, von Stern in Dreieck umgeschaltet werden. Es wird zunächst (Fig. 10) der Sternpunkt des einen Systems geöffnet und dieses System für sich in Dreieck geschaltet (Fig. 11). Diese Anordnung zeigt also wiederum eine Schaltung, bei der die Stromzuführungen derart an die Wicklung angeschlossen sind, dass Schaltungen entstehen, die zugleich sowohl der Dreieck-als
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in Dreieck geschaltet ist. Dann wird der Sternpunkt des zweiten Systems geöffnet (Fig. 12) und auch dieses System in Dreieck geschaltet.
Auch hier wird in keinem Teile des geschilderten Schaltvorganges der Motor stromlos. Ein Vorteil dieser Einrichtung besteht ferner darin, dass die Wicklungen immer symmetrisch gespeist werden. Allerdings weisen die Wicklungssvsteme Phasendifferenzen der elektromotorischen Kraft gegeneinander auf, die einen Ausgleichsstrom zur Folge haben. Dieser Ausgleichsstrom wird jedoch im Netz niemals die Höhe erreichen, wie der Stromstoss, der beim Einschalten des fcldlosen Motors auftritt. Um den Ausgleichsstrom, falls er eine unerwünschte Höhe hat, gering zu halten, kann man auch hier zeitweilig Widerstände in den einzelnen Phasen vorschalten. Auch dieser Widerstand wird ähnlich zu bemessen sein, wie die üblichen Schutzwiderstände.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Umschaltung von Stern in Dreieck in zwei Hauptstufen vorgenommen, indem die in Stern geschaltete Wicklung in zwei Systeme zerlegt wird.
Will man mehr Hauptstufen erzielen, so kann man die in Stern geschaltete Wicklung auch in mehr Systeme zerlegen.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Einrichtung zum Anlassen von Drehstrommotoren mittels Sterndreieckschaltung, dadurch gekennzeichnet, dass von Stern auf Dreieck in Stufen ohne Feldunterbrechung geschaltet wird, in denen einzelne Stromzuführungen derartig nacheinander auf die Wicklung angeschlossen werden, dass dabei Übergangsschaltungen vorkommen, hei denen die Wicklungen der einzelnen Phasen zugleich sowohl der Dreieck-als auch der Sternschaltung angehören.