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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hufeisen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Hufeisen sowie auf eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens. Letztere stellt eine Vorrichtung derjenigen Art dar, bei welcher das Arbeitsstück vermittelst eines Streichhebels um eine Kernschablone herum gebogen wird.
Man hat schon vorgeschlagen, Hufeisen durch Stanzen oder Walzen zu erzeugen, wobei gleichzeitig im Materiale Löcher geformt wurden, die parallel zueinander standen und weiter, das derart durchbohrte Material in Stücke zu schneiden, denen man durch Biegen dann die Hufeisenform gab.
Der Zweck der Erfindung ist nun, ein Verfahren zu schaffen, gemäss welchem Hufeisen vorzugsweise aus glatten Stäben bei nur einmaligem Erhitzen schnell und wirtschaftlich hergestellt und die im erforderlichen Neigungswinkel zueinander stehenden Hufnagellöcher gebohrt werden können.
Das Verfahren besteht darin, dass a) in das Werkstück vor dem Biegen runde Öffnungen in annähernd der endgültigen Neigung auf kaltem Wege als Nagellöcher gebohrt werden, worauf b) das Werkstück gebogen wird und c) die beim Biegen oval gewordenen Nagellöcher durch Aufdornen die endgültige Form und Neigung erhalten.
Zweckmässig wird das Verfahren in der Weise durchgeführt, dass a) in das Werkstück zur Aufnahme der Hufnägel Löcher in dem für den fertigen Gegenstand erforderlichen Neigungswinkel zur Oberkante gebohrt werden, worauf b) das Werkstück erhitzt und gebogen wird und in der gleichen Hitze auch die Nagellöcher zu der richtigen Form aufgedornt werden oder es wird statt b) ein erweitertes Verfahren c) angewandt ; gemäss welchem bei nur einmaligem Erhitzen des Werkstückes dessen Biegung, das Aufdornen der Nagellöcher und das Anschmieden der Kappe vorgenommen werden.
Zur Ausführung des Verfahrens gemäss der Erfindung ist an einer Vorrichtung. zum Biegen des Hufeisens eine Einrichtung vorgesehen, welche das gebogene Werkstück festhält.
Diese Festhaltevorrichtung kann im Verein mit einer Führung für die Treibdorne vorgesehen werden, um Gewähr dafür zu leisten, dass die Löcher während des Festhaltens des Arbeitsstückes-unter dem richtigen Winkel eingetrieben werden.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens beispielsweise dargestellt und es ist Fig. i eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht und Fig. 3 eine von rechts der Fig. I und 2 gesehene Seitenansicht.
Auf dem Tisch A ist eine Schablone Al befestigt, deren Umfang der Innengestalt des herzustellenden Hufeisens entspricht. Durch den kreisförmigen Teil der Schablone erstreckt sich eine zu diesem Teil annähernd konzentrische senkrechte Welle B.
Letztere lässt sich auf und ab bewegen, jedoch nicht drehen, und trägt eine Platte Bl.
Oben an der Welle B befindet sich eine zweite Platte B2, deren Umfang mit in verschiedenen Winkeln angeordneten Abstufungen für einen später beschriebenen Zweck ausgerüstet ist. Unmittelbar unterhalb der Platte B ist auf der Welle B ein Hebel C drehbar angeordnet, der mit einem Ansatz Cl ausgerüstet ist und an seiner Unterseite eine Rolle C2 trägt. Der Ansatz Cl. ist so angeordnet, dass er, wenn ein Hufeisen um die Schablone Al herum gebogen ist und der Hebel C sich in der in Fig. 2 veranschaulichten Endlage befindet, über dem der Rolle C2 gegenüberliegende Ende des Hufeisens liegt.
Für das eine Ende des Hufeisens ist ein verstellbarer Anschlag E vorgesehen und ein mit Zähnen versehener Klemmfinger F ist nahe dem Anschlag bei F drehbar gelagert. Der Klemmfinger wird durch eine Feder F2 beeinflusst, welche stets das Bestreben hat, ihn von dem Hufeisen fortzubewegen. Der Klemmfinger wird aber durch einen Sperrhebel G mit einem Exzenter G1 kräftig gegen das Hufeisen gepresst.
Um die Welle B in der Längsrichtung zu bewegen, erstreckt sich ein um Bolzen drehbarer Hebel H durch einen Schlitz B3 in der Welle und kann entgegen der Wirkung einer nicht veranschaulichten Feder abwärts gedrückt werden.
Mittels Bolzens/ ist an dem Hebel H eine zwei Auswerfstifte/"tragende Stange/ gelagert. Die Auswerfstifte reichen durch den Tisch A hindurch unter das um die Schablone gebogene Hufeisen.
Das Hufeisen wird folgendermassen hergestellt : Das Arbeitsstück wird auf die erforderliche Länge abgeschnitten und in kaltem Zustande werden die Löcher für die Nägel in den richtigen Winkeln mittels Schablonen gebohrt. Hierauf wird das Eisen erhitzt und seitlich
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neben den Kern , mit seinem Ende gegen den Anschlag E anstossend, gelegt. Der Hebel G wird alsdann umgelegt und biegt so das Arbeitsstück um die Schablone.
Sobald das Biegen vollendet ist, erstreckt sich der Absatz Cl des Hebels C über das Anfangsende des Hufeisens und die Rolle stützt sich gegen das andere Ende des Eisens und hält es fest gegen die Schablone, so dass ein Heraustreten des Werkstückes während und nach der Biegung aus der Schablonenebene nicht möglich ist.
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die Platte Bu, deren am Umfang vorgesehene Abstufungen als Führungen für die Treibdorne zum Aufdornen der Löcher dienen.
Die Abstufungen sind derart angeordnet, dass sie den daran anliegenden oberen eckigen Teil jedes Treibdornes in jene Winkellage gegenüber dem Hufeisen führen, in welcher das entsprechende Loch gebohrt wurde. Hammerschläge auf die Treibdorne geben jedem Loche seine endgültige Form, ohne seine Winkellage zum Hufeisen zu verändern. Hierauf wird bei D'mit einem Hammer die Kappe an dem Hufeisen gebildet. Zu diesem Zwecke ist die Platte Bu mit einer rechtwinkligen Aussparung ausgerüstet, welche ein Werkzeug aufnehmen kann, um das Metall abwärts gegen die Seitenwandung des Tisches A zu treiben, worauf die Kappe durch Hämmern des abwärts getriebenen Metalls weiter geformt wird. Alle diese Arbeitsvorgänge werden schnell während einer einzigen Hitze durchgeführt.
Hierauf wird der Hebel H, welcher durch ein Zahngesperre oder sonstwie nieder-
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Weise das Hufeisen freigibt.
Der Hebel G wird alsdann rückwärts geschwungen, um den Klemmfinger F freizugeben.
Falls das Hufeisen an'der Schablone anhaftet, kann der Hebel H ein wenig angehoben werden, so dass die Auswerfstifte P das Eisen ausstossen.
Da der Anschlag E einstellbar ist, können gewünschtenfalls Hufeisen von etwas grösserer Länge als vorgesehen gebogen werden, wobei nichtsdestoweniger Gewähr dafür
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Auftreiben der Löcher und das Bilden der Kappe gebracht wird.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Löcher zu der Fläche des Hufeisens geneigt sind, um den Nägeln die erforderliche Richtung zu geben. Denn eine solche Neigung der Öffnungen kann nicht erzielt werden, wenn diese gleichzeitig durch ein Gesenk mit mehreren Stempeln gestanzt werden, wie dies bereits früher vorgeschlagen worden ist.
Die Vorrichtung kann mannigfach abgeändert werden, ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen. So kann z. B. die Vorrichtung zum Festhalten des Hufeisens, nachdem es gebogen worden ist, unabhängig von dem Biegehebel und in irgend geeigneter Weise angeordnet sein. Weiter kann irgendeine andere Klemmvorrichtung für den Anfang des Arbeitsstückes und irgendeine andere Sperrvorrichtung für diese Klemmvorrichtung oder für die Vorrichtung, welche das Hufeisen während des Aufdornens der Löcher hält, angewendet werden. Die Dornführung kann in verschiedener Weise angeordnet werden und alle diese Abänderungen fallen natürlich innerhalb des Rahmens der Erfindung.
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Verfahren zur Herstellung von Hufeisen, dadurch gekennzeichnet, dass in das noch ungebogene Werkstück in kaltem Zustande runde Nagellöcher in geneigter Lage gebohrt werden, dann das Werkstück gebogen wird und schliesslich die beim Biegen oval gewordenen Löcher durch Aufdornen ihre endgültige Form und Neigung erhalten.