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Verfahren zur Herstellung von Metallsulfiden auf elektrolytischem Wege.
Die Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung von Metallsulfiden auf elektrolytischem Wege, bei dem in bekannter Weise Elektroden verwendet werden, die aus dem Metall bestehen, dessen Sulfid gebildet weiden soll. Nach der Erfindung wird im Gegensatz zu den bekannten Verfahren der Schwefel für das Sulfid nicht von dem Elektrolyt geliefert, sondern es ist freier Schwefel als Überzug der Kathode vorhanden, der sich mit dem Metall verbindet.
Bei bekannten Verfahren (BritischePatentschrift Nr. 9683 A. D. 1898) kommen als Elektrolyt der den für die Bildung der Metallsulfide erforderlichen Schwefel liefert, Lösungen von Salzen der unterschwefeligen Säure zur Verwendung, bei dem vorliegenden Verfahren dagegen Lösungen von Chlorsalzen.
Nach dem älteren Verfahren wird eine Beimengung eines Chlorides nur zu dem Zwecke empfohlen, den elektrolytischen Vorgang zu erleichtern. Die Verwendung von freiem Schwefel ist bisher nicht vorgeschlagen worden. Diese ermöglicht aber eine wesentliche Verbilligung der Herstellung der Metallsulfide, da das bei dem bekannten Verfahren erforderliche unterschwefeligsaure Natron ein viel teurerer Stoff ist. Das vorliegende Verfahren hat daher grosse wirtschaftliche Bedeutung.
In der Zeitschrift für Elektrochemie und angewandte physikalische Chemie vom Jahre 1905, Seite 932, ist ein Verfahren zur Herstellung von Schwefelwasserstoff durch Elektrolyse angegeben, bei welchem die Kathode mit Schwefel bekleidet ist. Als Elektrolyt wird kein - Salz, sondern Wasser verwendet. Das Elektrodenmetall, das Platin, hat keinen Anteil an den elektrolytischen Vorgängen, während nach dem Verfahren nach der Erfindung das Elektrodenmetall an der chemischen Reaktion teilnimmt und als Ergebnis ein Metallsulfid (nicht Schwefelwasserstoff) erhalten wird. Es darf bei vorliegendem Verfahren nicht angenommen werden, dass die Bildung des Metallsulfids von der Bildung von Schwefelwasserstoff abhängig ist. Wenn als Elektrolyt Natriumchlorid verwendet wird, ist es leicht nachweisbar, dass Natriumsulfid an der Kathode entsteht.
Die elektrisch negativen Schwefelionen verbinden sich unmittelbar mit den Metallionen, um das Sulfid zu bilden.
Um beispielsweise nach dem vorliegenden Verfahren Schwefelzink zu gewinnen, wird eine aus Zink bestehende Anode verwendet, die runden, flachen oder sonst geeigneten Querschnitt besitzt und eine auch aus Zink bestehende Kathode, von der Form eines vollständig oder teilweise mit Schwefel überzogenen Stabes oder einer Platte. Als Elektrolyt gelangt Ammoniumchlorid oder ein anderes geeignetes Chlorid mit oder ohne Zusätzen zur Anwendung.
Sobald der Strom durch die elektrolytische Zelle fliesst, entsteht ein Niederschlag von Schwefelzink, der gesammelt und zur Beseitigung von Verunreinigungen einer entsprechenden Behandlung unterworfen wird. Die Bildung des Sulfids erfolgt, wie erwähnt, durch unmittelbare Verbindung des freien Schwefels mit dem Metall und nicht über die Erzeugung von Schwefelwasserstoff.
Um andere Schwefelmetalle zu gewinnen, sind die Zinkelektroden durch Elektroden zu ersetzen, die aus dem Metall bestehen, dessen Sulfid erhalten werden soll.
Die Verwendung von Ammoniumchlorid als Elektrolyt ist in Verbindung mit der Gewinnung von Schwefelzink angeführt worden, es könnte sich aber ein anderes Mittel als geeigneter erweisen.