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Verfahren und Maschine zur Herstellung runder und gekrümmter Gewebe.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren uud eine Maschine zur Herstellung von gekrümmten Geweben in der Form von hohlen Halbringen, wie solche insbesondere als Umhüllungen von federnden Einlagen für Kraftfahrzeugräder Verwendung finden.
Bei diesen aus mehreren Lagen bestehenden, entsprechend starken Geweben müssen jenen Teilen, welche am äusseren Umfang demnach an der stärksten Krümmung liegen, auch längere Kettenfäden und jenen Teilen, welche einen kleineren Umfang haben, kürzere Kettenfäden zugeführt werden.
Bei bekannten Einrichtungen und Verfahren, welche denselben Zwecken dienen, sind die Kettenfädenspulen ständig, d. h. während des ganzen Webevorganges durch Bremshebel oder Hängegewichte belastet und die Zuleitung der Kettenfäden oder der Kettenfädenbündel zu den Schäften bzw. zur Webelage geschieht über eine gemeinschaftliche Zuführungsrolle.
Derlei Einrichtungen haben den Nachteil, dass den einzelnen Kettenfadenbündeln nicht die für die betreffenden Querwölbungsabschnitte des gekrümmten Gewebes erforderliche Spannung gegeben werden kann, wodurch ungleichmässige Gewebe mit vertieften Stellen entstehen.
Gemäss der Erfindung wird diesem : Übelstande dadurch abgeholfen, dass die für die verschiedenen Querwölbungen des Gewebes bestimmten Kettenfädenbündel nicht nur von untereinander unabhängigen Kettenfadenspulen ; welche durch mit einstellbaren, frei schwingenden Gewichten versehenen und abnehmbaren Gewichtshebeln belastet sind, ent-
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Spulenwellen 26 lose aufruhen, so dass diese Hebel von den Zahnrädern 24 leicht abgehoben werden können.
An einen Ende tragen die Hebel 25 verstellbare Gewichte 27 und an dem anderen Ende die in die Zahnräder 24 eingreifenden Klinken 28, so dass auf die Spulenwellen durch die Gewichte eine Drehkraft entgegengesetzt dem Pfeile b des Kettenfadenzuges ausgeübt wird, zum Zwecke, um die gleichmässige Spannung der Kettenfäden zu erhalten.
Durch diese frei schwingende Gewichtsbelastung der Kettenfäden wird im Gegensatz zu den bekannten Belastungen durch Bremsen oder durch Schnüre, welche über Rollen gehen und
Gewichte tragen o. dgl. ein sicheres Rückschwingen der Kettenspulen nach jedem Laden- schlag, eine richtige Spannung jedes einzelnen Kettenzuges und somit auch die Möglichkeit erreicht, das gekrümmt herzustellende Gewebe in mehrere Felder und demgemäss auch die
Kettenspulen unterteilen zu können.
Um zwischen den eine krumme Fläche bildenden Kettenzügen den Schützen mit dem
Schussfaden einschiessen zu können, werden zwischen Lade 8 und Schäfte 12, 13 usw. unmittelbar bevor der Ladenschlag erfolgt, durch eine flache Stange 29 (Fig. 3), welche seitlich zwischen die Kettenfäden eingeschoben und sodann um 900 gedreht wird, die seitlichen Kettenfäden so weit gehoben, dass dem bei C einzuführenden Schützen ein wagrechter Weg freigegeben wird.
Die Bewegung dieser Richtstange 29 kann von Hand aus oder auch maschinell, beispielsweise durch einen Hebel, erfolgen, welcher senkrecht zu den Kettenfäden schwingt, wobei die Stange durch eine mit Schraubengang versehene Führung um 900 gedreht wird, oder auf irgendeine beliebige Art erfolgen.
Wenn ein Stück fertig gewebt wurde,. werden sämtliche Gewichtshebel 25 mit ihren
Gewichten 27 von den Kettenspulenwellen abgenommen und sodann mittels des Schalthebels 4. der Warenbaum in der Richtung des Pfeiles a gedreht, wobei das fertiggewebte Stück von der Webstelle entfernt und die Kettenfäden in die verschiedenen Längen, je nach ihrer Lage zur Krümmung des Gewebes, nachgezogen werden.
Hierauf werden die frei schwebenden Gewichtsbelastungen wieder aufgesetzt und in die Lade 7 auf ihrer Lagerplatte 9 nach vorn versetzt, worauf die Fortsetzung der Webearbeit eines Gewebestückes bestimmter Länge von neuem beginnen kann.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Verfahren und Maschine zur Herstellung runder und gekrümmter Gewebe, für deren Querschnittsteile die verschieden langen Kettenfäden von untereinander nicht zusammenhängenden Kettenspulen oder Kettenspulenpaaren entnommen werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenfäden der grössten mittleren Querwölbung des Gewebes über eine einzige Rolle und die übrigen Kettenfäden für gleiche, symmetrisch gelegene Querwölbungsteile über Rollenpaare mit gemeinschaftlicher Welle zu den Schäften geführt werden, wobei die Kettenfädenspulen durch frei schwingende, mit abnehmbaren Gewichten versehene Gewichtshebel zu dem Zwecke belastet sind,
um das Weben absatzweise vornehmen zu können und nach jeder Webestrecke die Kettenfädenspulen vollständig entlasten und die Kettenfäden absatzweise durch einen wulstförmigen Warenbaum entsprechend der erforderlichen Länge der einzelnen Kettenfäden gleichmässig nachziehen zu können.