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Lagerweissmetall.
Weissgusslagermetalle bestehen entweder hauptsächlich aus Zinn, dem wechselnde Prozentsätze von Antimon und Kupfer zugefügt worden sind ; oder aus Blei mit einem Zusatz von Antimon, Zink oder Kupfer als härtende Metalle, die gleichzeitig den Schmelzpunkt erniedrigen.
Sowohl reines Zinn wie reines Blei besitzen für sich einen verhältnismässig hochliegenden Schmelzpunkt und sind andrerseits für die Beanspruchungszwecke, denen ein Lagermetall zu widerstehen imstande sein muss, an und für sich zu weich, d. h. es würden von Lagerschalen aus reinem Zinn oder reinem Blei bereits bei ganz geringer spezifischer Belastung Teilchen dieser Metalle von der übrigen Substanz abgerissen und mit dem Öl zum Lager hinaus gespült werden ; Zinn oder Blei können deshalb als Weissgusslagermetalle nur verwendet werden, wenn durch entsprechende Zusätze ihre Härte in ausreichendem Masse gesteigert wird, ohne dass gleichzeitig eine allzugrosse Sprödigkeit der Legierung in Erscheinung tritt.
Als Lagermetalle für verhältnismässig hohe spezifische Beanspruchung werden zur Zeit fast ausschliesslich solche Weissmetalle benutzt, deren Grundmetall das Zinn bildet, da es bisher durch die üblichen Legierungsmethoden nicht gelungen ist, dem Blei durch entsprechende Zusätze diejenige Härte und Festigkeit zu geben, die die Zinnweissmetalle auszeichnen.
Die Schwierigkeit, aus Blei als Grundmetall Lagermetall für hohe Qualitätsanforderungen herzustellen, beruht in erster Linie auf der mangelnden Legierungsfähigkeit des Bleis. Das Blei bildet zwar mit Antimon eine reiche Stufenfolge der verschiedensten Legierungen, die unter dem Namen der Hartbleie in der Praxis ausreichend bekannt sind und Anwendung finden. Diese Antimonbleilegierungen sind indessen nicht durch Festigkeitseigenschaften ausgezeichnet, die mit denjenigen der Zinnweissmetalle in Vergleich gestellt werden könnten. Fügt man Bleiantimon- legierungen grössere Prozensätze anderer härtend wirkender Metalle hinzu, so zersetzt sich im allgemeinen die Legierung.
Es wurde nun gefunden, dass Mangan bzw. Ferromangan als Härtungsmittel dem Blei alle diejenigen Eigenschaften zu verleihen vermag, die von einem guten Lagermetall gefordert werden. Eine direkte Verschmelzung von Blei mit Mangan oder Ferromangan führt aber nicht zu homogenen Legierungen. Man hat nun festgestellt, dass der an sich als Legierungsvermittlung für Blei mit anderen Metallen vorgeschlagene Zusatz von Kadmium auch bei Mangan und Ferromangan zu völlig homogenen Legierungen führt, in denen die Gegenwart des Kadmiums andrerseits auch die notwendige Herabdrückung des Schmelzpunktes bewirkt.
Schmilzt man beispielsweise reines Blei mit etwa 8 bis 10% Kadmium zusammen und fügt dann dieser Legierung etwa 8 bis 10% oder mehr an geschmolzenem reinen Mangan oder hochprozentigem Ferromangan unter kräftigem Umrühren hinzu, so bilden diese Metalle miteinander eine einheitliche Legierung von allen denjenigen Eigenschaften, die die bekannten hochwertigen Zinnweissmetalle auszeichnen. Es gelingt im allgemeinen nur nach der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise durch eine einfache Operation eine wirkliche Aufnahme des Mangans in die Legierung herbeizuführen. Wenn geschmolzenes Ferromangan zur Verwendung gelangt,
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und bringen ihren Einfluss lediglich dadurch zur Geltung. dass die erzielten Metallegierungen eine grössere Härte aufweisen, als wenn kohlefreies Mangan verwendet wird.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Lagerweissmetall aus Blei mit je 8 bis 10% Kadmium und kohlefreiem Mangan oder Ferromangan.