DE1558622B2 - Legierungen auf der Basis von Kupfer - Google Patents
Legierungen auf der Basis von KupferInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft wesentlich verbesserte Legie- und selten über 21,0 kp/mm2 erreichen. Dementsprerungen
auf der Basis von Kupfer mit einem Gehalt an chend besitzen die erfindungsgemäßen Legierungen
Zink, Aluminium und Kobalt, wobei diese Legierungen hohe Streckgrenzenwerte im kaltverf ormten Zustand,
wesentlich verbesserte pyhsikalische Eigenschaften beispielsweise 62,3 kp/mma und mehr nach einer
haben und für einen weiten Anwendungsbereich ge- 5 50°/0igen Querschnittsabnahme bei der Kaltverforeignet
sind, wozu Gußstücke, Schmiedestücke, Preß- mung, wohingegen übliche Legierungen gewöhnlich
linge und warm- oder kaltgewalzte oder gezogene Pro- solche im Bereich von 35,2 bis 52,7 kp/mm2 liegend
dukte gehören. Die verbesserten Legierungen gemäß aufweisen.
der Erfindung sind insbesondere für den Gebrauch bei Außerdem und als wesentliche Eigenschaft sind die
Schmiedestücken geeignet. io erfindungsgemäßen Legierungen durch eine hohe Ver-
Jahrelangwurden zahlreiche Versuche unternommen, formbarkeit gekennzeichnet. Benutzt man das hoch
die Festigkeitseigenschaften von duktilem Messingzu verformbare 70/30er Messing als Maßstab, so besitzen
verbessern, ohne dessen Verformbarkeit einzubüßen. die Legierungen gemäß der Erfindung eine vergleich-Diese
Versuche konzentrierten sich auf die Verwendung bare Verformbarkeit. Dies ist besonders überraschend
einer großen Vielzahl von Legierungszusätzen, um 15 in Anbetracht der hohen Festigkeit der Legierungen
diesen Zweck zu erreichen. Einige dieser Legierungszu- gemäß der Erfindung.
sätze sind ziemlich teuer und tragen zu den Kosten für Diese überraschenden Eigenschaften bei einer preis-
die Legierung erheblich bei. werten Legierung sind besonders unerwartet in Anbe-
Außerdem wurden in der Technik viele ungewöhn- tracht des umfangreichen Wissens auf diesem Gebiet,
liehe thermomechanische Verfahren gründlich unter- 20 wobei eine Angleichung an diese Eigenschaften versucht,
um die Festigkeitseigenschaften ohne Beein- sucht worden war.
trächtigung der Verformbarkeit zu verbessern. Die erfindungsgemäßen Legierungen gehören zum
Die Messingsorten, die von der Technik entwickelt Typ der Gußsondermessinge, welche bekanntlich
worden sind, sind im allgemeinen Mehrphasenlegierun- neben Kupfer und Zink auch noch etwas Aluminium
gen mit begrenzter Duktilität und Kaltverformbarkeit. 25 enthalten. Derartige Messingtypen besitzen grundsätz-DerartigeLegierungensindfürdieAnwendungals
Guß- lieh eines der folgenden Gefüge: (1) ein Alpha-Gefüge
stücke oder warmverarbeitete Produkte sehr geeignet. (kubisch flächenzentriert) oder (2) ein Mischgefüge aus
Trotz dieser ausgedehnten Untersuchungen hat über Alpha-plus einer begrenzten Menge eines Beta-Gef üges
die Jahre hinweg ein 70/30er Messing als beste und (kubisch raumzentriert).
wirtschaftlichste Legierung auf Kupferbasis für An- 30 Die Zugabe von Aluminium zu Kupfer-Zink-Legiewendung
unter schweren Verformungsbedingungen rungen ist seit langem für ihren festigkeitsverstärkenvorgeherrscht.
den Effekt auf derartige Legierungen bekannt. Der
Demgemäß ist vorrangiges Ziel der Erfindung, eine Nachteil eines Aluminiumzusatzes ist der, daß in geverbesserte
Legierung auf Kupferbasis zu schaffen. sättigten Legierungen mit einer Alphaphase, die die
Weiterhin ist es Ziel der Erfindung, Legierungen auf 35 höchsten Festigkeiten besitzen, kleine Änderungen des
Kupferbasis zu schaffen, die verbesserte Festigkeits- Aluminiumgehalts im allgemeinen große Änderungen
grenzen sowohl im voll geglühten als auch im kaltver- der Duktilität und Festigkeit zur Folge haben. Diese
formten Zustand besitzen. großen Änderungen ergeben sich aus dem Gefügeauf-
Außerdem ist Ziel der Erfindung, solche verbesserten bau der gesättigten Legierung, die sich mit dem Alumi-Legierungen
auf Kupferbasis zu schaffen, die verbes- 40 niumgehalt ausgeprägt ändert. Zum Beispiel kann eine
serte Festigkeitseigenschaften bei einer minimalen Ein- Änderung des Aluminiumgehalts von einem Prozent
büße an Verformbarkeit aufweisen. eine Steigerung im Betaphasengehalt bis zu 33 Prozent
Schließlich ist ein weiteres Ziel der Erfindung die verursachen.
Schaffung einer verbesserten Legierung auf Kupfer- Erfindungsgemäß wurde überraschenderweise ge-
basis, wobei diese Legierung durch verhältnismäßig 45 funden, daß der Zusatz von Kobalt im Bereich von
niedrige Kosten gekennzeichnet ist, so daß sie wirt- 0,1 bis 3 % die Nachteile der ternären Kupfer-Alumischaftuch
für den Einsatz im großen Maßstab einge- nium-Zink-Legierungen derart beseitigt, daß die Eigensetzt
werden kann. schäften und das Gefüge einheitlicher über einen an-Weitere
Ziele und Vorzüge der Erfindung gehen aus wendbaren Bereich im Aluminiumgehalt sind. Außerdem
Folgenden hervor. 50 dem wird ein sehr ausgeprägter Kornfeinungseffekt Es wurde gefunden, daß die genannten Ziele leicht durch den Kobaltzusatz erhalten, der sehr vorteilhaft
und in geeigneter Weise erreicht werden können. Die ist.
verbesserte Legierung gemäß der Erfindung besteht Erfindungsgemäß müssen die Bestandteile der Legie-
aus den folgenden Bestandteilen in den genannten Be- rung unbedingt in den genannten Bereich fallen. Der
reichen, wobei alle Prozentzahlen sich auf das Ge- 55 Kupfergehalt muß in den Bereich von 67 bis 80 %, vorwicht
beziehen: 15,0 bis 31,0% Zink, 1,0 bis 5,0% zugsweise von 70 bis 76% fallen. Unter 67% sinkt die
Aluminium, 0,1 bis 3% Kobalt, Rest 67 bis 80% Festigkeit merklich ab und über 76% trifft man eine
Kupfer und herstellungsbedingte Verunreinigungen. zusätzliche Phase in gesättigten Legierungen an, die als
Es wurde gefunden, daß die erfindungsgemäße Gammaphase bezeichnet wird und eine komplexe
Legierung wesentlich verbesserte physikalische Eigen- 60 kubische Struktur hat, welche die Duktilität der Legieschaften
bei minimaler Einbuße an Verformbarkeit auf- rung beschränkt.
weist. Beispielsweise hat die verbesserte Legierung In ähnlicher Weise liegt der Zinkgehalt innerhalb des
gemäß der Erfindung Streckgrenzeneigenschaften im Bereichs von 15,0 bis 31,0%) vorzugsweise von 19 bis
voll geglühten Zustand in der Größenordnung von 28 %. Der Aluminiumgehalt muß im Bereich von 1,0
31,6 kp/mm2 und darüber, während herkömmliche 65 bis 5,0% gehalten werden, vorzugsweise von 2,0 bis
Legierungen auf Kupferbasis für die Verwendung als 4,5 %> und der Kobaltgehalt liegt im Bereich von 0,1
Formteile gewöhnlich Streckgrenzenwerte im voll ge- bis 3%, vorzugsweise von 0,1 bis 1,0%.
glühten Zustand im Bereich von 7,0 bis 17,5 kp/mm2 Zur Erzielung einer maximalen Duktilität bei gleich-
3 4
zeitiger Verformbarkeit bei einem vorgegebenen Kup- Im allgemeinen besitzen die erfindungsgemäßen Lefergehalt
sollte der Kobaltgehalt von 0,1 bis 1,0% aus- gierungen ein Gefüge aus Alpha- plus Teilchenphase
machen, während zur Erzielung größerer Festigkeit oder Alpha- plus Beta- plus Teilchenphase und sind
und geringerer Duktilität das Kobalt höhere Gehalts- in einem breiten Bereich von verschiedenen Gebieten
bereich bis zu 3% einnehmen kann. Über diesen 5 anwendbar. Wegen ihrer großen Festigkeit und der
Kobaltgehalt hinaus werden die Eigenschaften wenig großen Verformbarkeit werden sie vorzugsweise in geverbessert,
da ein Kobaltüberschuß in Form von Par- schmiedeter Form verwendet. Die Oxydationsfestigtikeln
des elementaren Metalls oder als elementares keit und Gießbarkeit der Legierungen gemäß der ErKobalt
neben einer intermetallischen Verbindung mit findung ist hervorragend und läßt eine breite Anwen-Aluminium
erscheint, wobei außerdem die Duktilität io dung als hochfeste preiswerte Gießereilegierungen zu,
absinkt. während die hervorragenden Warmverformungseigen-Im allgemeinen sind die Legierungen mit niedrige- schäften sie genausogut zu Schmiedestücken wie zu
rem Kobaltgehalt Werkstoffe von großer Festigkeit und Preßlingen geeignet erscheinen lassen. Im allgemeinen
hoher Duktilität, während die Legierungen mit einem werden bessere Kombinationen der mechanischen
höheren Kobaltgehalt zwar eine höhere Festigkeit, aber 15 Eigenschaften zu niedrigeren Kosten durch die ereine
geringere Duktilität besitzen. findungsgemäßen Legierungen erhalten, als sie in
Die Zusammensetzung von besonderen Legierungen irgendwelchen gegenwärtig hergestellten Legierungen
innerhalb der angegebenen Bereiche wird weiterhin da- ohne Rücksicht auf den Preis erhältlich sind,
durch eingeschränkt, daß bei einer Kupfergehalts- Das Verarbeiten der Legierungen der Erfindung ergrenze von etwa 69 % der Aluminiumgehalt Vorzugs- 20 fordert keine ungewöhnliche Behandlung. Zum Beiweise im Bereich von 1,2 bis 3,2% liegen soll, damit die spiel wird ein Blech wie folgt hergestellt: Schmelzen Eigenschaften der hohen Duktilität zusammen mit der und Gießen werden unter ähnlichen Bedingungen Festigkeit sicher erhalten bleiben, und daß bei einer durchgeführt wie bei Messinglegierungen. Der un-Kupfergehaltsgrenze von etwa 74% der Aluminium- mittelbare Kokillenguß ist besonders geeignet. Das gehalt vorzugsweise im Bereich von 3,0 bis 5,0 % aus 25 Warmwalzen wird leicht bewerkstelligt unter Verwenden gleichen Gründen liegen soll. Anteilige Regulierun- dung gewöhnlicher Verfahren des Messingwalzens. Bei gen des Aluminiumgehalts bei den verschiedenen schneller Abkühlung kann ein nicht im Gleichgewicht Kupferanteilen zwischen den angegebenen Grenzen befindliches Gefüge erhalten werden, welches die Kaltsollten vorzugsweise vorgenommen werden. walzbarkeit beeinträchtigt. Dies kann durch Anlassen Weiter sollte vorzugsweise zur Erzielung der bevor- 30 im Bereich von 538 bis 649 0C überwunden werden, zugten Eigenschaften der Aluminiumgehalt zum Zink- wobei zweckdienliche Gleichgewichtsverhältnisse von gehalt gemäß der folgenden Gleichung in Beziehung Alpha- und Betaphasen erzielt werden,
gesetzt werden: Es wurde bei der Verarbeitung der Legierungen nach ο ι a 1 _ _ Q 29 0/ Zn -I- 9 2 + 1 35 ^er Erfindung beobachtet, daß sie auf eine Beseitigung ' /0 = > 35 der durch Kaltverarbeiten erzeugten Spannungen durch Die erfindungsgemäßen Legierungen sind in den Anlassen bei niedriger Temperatur ungewöhnlich gut Zeichnungen dargestellt, die isotherme (5000C) Aus- ansprechen. Gewöhnlich können Legierungen auf schnitte mit konstantem Kobaltgehalt (0,5 %) des Kupferbasis, die intensiv kaltverarbeitet worden sind, quaternären Phasendiagramms zeigen. eine Streckgrenzenerhöhung bis zu 15% zeigen, wenn F i g. 1 stellt die relative Lage der Legierungen ge- 40 sie bei Temperaturen unter der Rekristallisationstempemäß der Erfindung auf dem ternären Phasendiagramm ratur angelassen werden. Dieser Anstieg ist gewöhnlich dar; auch nur innerhalb eines ziemlich engen Bereichs von F i g. 2 zeigt den schraffierten Ausschnitt der F i g. 1. Anlaßtemperaturen (27 bis 6O0C) von praktischer Bein den F i g. 1 und 2 stellt die ausgezogene Linie die deutung. Bei den erfindungsgemäßen Legierungen Grenze der Alphaphase dar. Die gestrichelte Linie in 45 wurdenStreckgrenzenanstiegevon30bis40%nachdem F i g. 2 stellt die erfindungsgemäßen Legierungen bei Anlassen von Material festgestellt, das eine Kaltwalzkonstantem Gehalt von 0,5% Kobalt dar. Ähnliche reduktion von 50% aufwies. Außerdem geschieht die Diagramme können für andere Kobaltgrenzbereiche Erholung in einem breiteren Temperaturbereich (82 leicht ausgearbeitet werden. bis 1100C), wodurch die kommerzielle Anwendbarkeit Das Gefüge der erfindungsgemäßen Legierungen im 50 erhöht wird. Die Größenordnung der Verbesserung der kaltverarbeiteten und im ausgeglühten Zustand ist Festigkeitseigenschaften wird in den Beispielen aufgeentweder (1) eine Matrix aus feinkörniger, flächen- zeigt.
durch eingeschränkt, daß bei einer Kupfergehalts- Das Verarbeiten der Legierungen der Erfindung ergrenze von etwa 69 % der Aluminiumgehalt Vorzugs- 20 fordert keine ungewöhnliche Behandlung. Zum Beiweise im Bereich von 1,2 bis 3,2% liegen soll, damit die spiel wird ein Blech wie folgt hergestellt: Schmelzen Eigenschaften der hohen Duktilität zusammen mit der und Gießen werden unter ähnlichen Bedingungen Festigkeit sicher erhalten bleiben, und daß bei einer durchgeführt wie bei Messinglegierungen. Der un-Kupfergehaltsgrenze von etwa 74% der Aluminium- mittelbare Kokillenguß ist besonders geeignet. Das gehalt vorzugsweise im Bereich von 3,0 bis 5,0 % aus 25 Warmwalzen wird leicht bewerkstelligt unter Verwenden gleichen Gründen liegen soll. Anteilige Regulierun- dung gewöhnlicher Verfahren des Messingwalzens. Bei gen des Aluminiumgehalts bei den verschiedenen schneller Abkühlung kann ein nicht im Gleichgewicht Kupferanteilen zwischen den angegebenen Grenzen befindliches Gefüge erhalten werden, welches die Kaltsollten vorzugsweise vorgenommen werden. walzbarkeit beeinträchtigt. Dies kann durch Anlassen Weiter sollte vorzugsweise zur Erzielung der bevor- 30 im Bereich von 538 bis 649 0C überwunden werden, zugten Eigenschaften der Aluminiumgehalt zum Zink- wobei zweckdienliche Gleichgewichtsverhältnisse von gehalt gemäß der folgenden Gleichung in Beziehung Alpha- und Betaphasen erzielt werden,
gesetzt werden: Es wurde bei der Verarbeitung der Legierungen nach ο ι a 1 _ _ Q 29 0/ Zn -I- 9 2 + 1 35 ^er Erfindung beobachtet, daß sie auf eine Beseitigung ' /0 = > 35 der durch Kaltverarbeiten erzeugten Spannungen durch Die erfindungsgemäßen Legierungen sind in den Anlassen bei niedriger Temperatur ungewöhnlich gut Zeichnungen dargestellt, die isotherme (5000C) Aus- ansprechen. Gewöhnlich können Legierungen auf schnitte mit konstantem Kobaltgehalt (0,5 %) des Kupferbasis, die intensiv kaltverarbeitet worden sind, quaternären Phasendiagramms zeigen. eine Streckgrenzenerhöhung bis zu 15% zeigen, wenn F i g. 1 stellt die relative Lage der Legierungen ge- 40 sie bei Temperaturen unter der Rekristallisationstempemäß der Erfindung auf dem ternären Phasendiagramm ratur angelassen werden. Dieser Anstieg ist gewöhnlich dar; auch nur innerhalb eines ziemlich engen Bereichs von F i g. 2 zeigt den schraffierten Ausschnitt der F i g. 1. Anlaßtemperaturen (27 bis 6O0C) von praktischer Bein den F i g. 1 und 2 stellt die ausgezogene Linie die deutung. Bei den erfindungsgemäßen Legierungen Grenze der Alphaphase dar. Die gestrichelte Linie in 45 wurdenStreckgrenzenanstiegevon30bis40%nachdem F i g. 2 stellt die erfindungsgemäßen Legierungen bei Anlassen von Material festgestellt, das eine Kaltwalzkonstantem Gehalt von 0,5% Kobalt dar. Ähnliche reduktion von 50% aufwies. Außerdem geschieht die Diagramme können für andere Kobaltgrenzbereiche Erholung in einem breiteren Temperaturbereich (82 leicht ausgearbeitet werden. bis 1100C), wodurch die kommerzielle Anwendbarkeit Das Gefüge der erfindungsgemäßen Legierungen im 50 erhöht wird. Die Größenordnung der Verbesserung der kaltverarbeiteten und im ausgeglühten Zustand ist Festigkeitseigenschaften wird in den Beispielen aufgeentweder (1) eine Matrix aus feinkörniger, flächen- zeigt.
zentrierter kubischer Alphaphase (gesättigt oder fast Wegen des stabilisierenden Einflusses von Kobalt
gesättigt), oder (2) eine gesättigte Alphaphase plus auf die Gefüge sind die Eigenschaften von bis zur Um-
Betaphase, wobei sowohl das Gefüge (1) als auch das 55 kristallisation angelassenem Material ebenfalls über
Gefüge (2) sehr feine Partikeln einer intermetallischen einen ausgedehnten Temperaturbereich stabil. Zum
Verbindung und/oder einer Ausscheidung durch und Beispiel fiel die Streckgrenze einer typischen Zusam-
durch dispergiert enthält. mensetzung nur von 45 kp/mm2 auf 42,2 kp/mm2
Die erfindungsgemäßen Legierungen können zu- nach einstündigem Anlassen bei 371 bzw. 538° C. Die
sätzlich zu den genannten Materialien übliche Ver- 60 Zugfestigkeit bleibt in ähnlicher Weise einheitlich,
unreinigungen enthalten, die normalerweise in handeis- während die Bruchdehnung stetig über den gleichen
üblichen Legierungen auf Kupferbasis vorkommen. Temperaturbereich ansteigt.
Solche Verunreinigungen sind: Blei, Zinn, Phosphor, Ein weiteres besonderes Kennzeichen der erfindungs-Eisen,
Mangan, Nickel und Silizium. Um die Ent- gemäßen Legierungen ist eine sehr ausgeprägte Verzinkung
in einer korrosiven Umgebung auf einem 65 besserung der Korrosionsbeständigkeit. Die Kupfer-Minimum
zu halten, kann ein Zusatz von Arsen, Zink-Messingsorten sind gegenüber Spannungsriß-Phosphor
und/oder Antimon in einer Menge von 0,02 korrosion anfällig, wenn sie gewissen korrodierenden
bis 0,10% erwünscht sein. Einflüssen ausgesetzt sind. Diese Anfälligkeit ist dem
Zinkgehalt proportional, und daher werden Legierungen mit mehr als 15 % Zink selten für Anwendungen
unter Spannung in korrodierender Umgebung eingesetzt. Es wurde gefunden, daß die durch Kobaltzusatz
modifizierten aluminiumhaltigen Messingsorten eine stark verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber Spannungsrißkorrosion
besitzen, wenn sie mit den binären Kupfer-Zink-Legierungen verglichen werden. Dieses
Verhalten geht aus den folgenden Beispielen hervor. Gekoppelt mit dieser Widerstandsfähigkeit gegen
Spannungsrißkorrosion ist ein hoher Grad von allgemeiner Korrosionsbeständigkeit.
- Legierungen der unten tabellierten Zusammensetzungen wurden aus Kathodenkupfer, Plattenzink, entweder
metallischem Kobalt oder einer Kupfer-Kobalt-Vorlegierung oder einer Aluminium-Kobalt-Vorlegierung
und Kugeln aus Aluminiummetall hergestellt. Die Herstellung erfolgte in der nachfolgenden Reihenfolge.
Die Kathodenkupferstücke wurden unter Holzkohle geschmolzen, ein Teil oder die Gesamtmenge des gewünschten
Aluminiumgehalts zugegeben und eingerührt, Kobalt in Form von Kugeln der Vorlegierung
aus Kupfer mit 15 % Kobalt oder der Vorlegierung aus Aluminium mit 30% Kobalt als nächstes zugegeben
und die Schmelze auf Temperatur gehalten, bis die vollständige Lösung erfolgte, wonach Zinkstücke zugegeben
und eingeführt wurden. Die Schmelze einer Temperatur von etwa 1093° C wurde in eine Gußeisenform
gegossen und bis zum Festwerden darin belassen. Die erhaltenen Gußblöcke wurden auf 816 bis 899° C
erneut erhitzt und von einer Dicke von 4,445 cm auf 0,762 cm warmgewalzt, wonach die Temperatur etwa
ίο 538 0C betrug. Das Material wurde danach kaltgewalzt
bis auf 0,305 cm, bei 5380Cl Stunde angelassen
und auf 0,076 cm kaltgewalzt. Das Material wurde in der zuletzt erhaltenen, um 50 % reduzierten Dicke bei
0,076 cm und ebenfalls nach dem Anlassen bei ver-
15- .schiedenen Temperaturen untersucht.
Zu Vergleichszwecken wurde ein handelsüblicher 70/30er Messing und eine Kupfer-Zink-Aluminium-Legierung
der gleichen Behandlung unterworfen, mit dem Unterschied, daß das 70/30er Messing zwischen-
ao durch bei 427 statt bei 538° C angelassen wurde.
Die Eigenschaften sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt,
d. h. die Streckgrenze bei 0,1 % bleibender Dehnung, die Zugfestigkeit und die prozentuale
Bruchdehnung sowohl im kaltgewalzten wie im angelassenen Zustand.
Zusammensetzung | Tabelle | Zug | Bruch | I | 1 Stunde bei 53S angelassen |
Zug | °C | 1 Stunde bei 649° C angelassen |
Zug | Bruch | |
in Gewichtsprozent | Kaltgewalzt auf 50% | festig keit |
deh nung |
festig keit |
Bruch | festig keit |
deh nung |
||||
Legie | Streck | kp/mm2 | °/o | O Li CWV." grenze |
kp/mm2 | deh nung |
grenze | kp/mm2 | % | ||
rung | 73,25Cu 3,75Al | grenze | 90,89 | 2,5 | kp/mm2 | 61,16 | % | kp/mm2 | 26,35 | 35 | |
0,44 Co 22,6 Zn | kp/mm2 | 42,18 | 33 | 36,20 | |||||||
I | 76,9 Cu 4,6 Al | 63,62 | 93,85 | 2,2 | 58,70 | ||||||
0,4 Co 18,1 Zn | 39,37*) | 35,2 | |||||||||
II | 69,5 Cu 1,7 Al | 69,85 | 81,20 | 2,2 | 50,62 | ||||||
0,4Co 28,4Zn | 30,58*) | 34,5 | |||||||||
III | 73,3 Cu 3,5 Al | 61,16 | 88,68 | 2,3 | 55,90 | 55,90 | 38 | ||||
0,4Co 22,8Zn | 34,96*) | 58,99 | 39,5 | 34,45 | |||||||
IV | . 74,0 Cu 4,0 Al | 62,28 | 91,39 | 2,1 | 40,77 | 62,92 | 34,5 | 60,46 | 32 | ||
1,0 Co 21,0 Zn | 43,94 | 53,43 | 26 | 40,27 | |||||||
V | 75 Cu 4,3 Al | 65,38 | 89,63 | 2,0 | 31,28*) | 58,42 | 37,5 | 56,66 | 37,4 | ||
0,2Co 20,5Zn | 37,19 | 37,6 | 29,95 | ||||||||
VI | 76 Cu 4,0 Al | 65,38 | 80,14 | 2,0 | 45,69 | ||||||
20Zn | 18,98 | 50,62 | 57 | ||||||||
VII | 70 Cu 30 Zn | 62,57 | 62,28 | 3,5 | 28,82**) | 37,26 | 39 | ||||
15,32**) | 50 | ||||||||||
VIII | 52,37 | ||||||||||
*) Anlassen bei 5930C im Zyklus von 17 Stunden während 3 Stunden.
**) !Stunde bei 427°C.
Zur Demonstration des ungewöhnlich guten Ansprechens auf Anlassen bei niedriger Temperatur wurde
Legierung IV aus Beispiel 1 eine Stunde bei 204° C angelassen. Es wurden folgende Eigenschaften gemessen:
Festigkeitseigenschaften
50% Kaltgewalzt
50% Kaltgewalzt
Streckgrenze 62,88 kp/mm2
(0,1 % bleibende Dehnung)
Zugfestigkeit 88,68 kp/mm2
Bruchdehnung 2,3 °/0
50% Kaltgewalzt + 1 Stunde bei 204 0C
Streckgrenze 94,20 kp/mm2
Streckgrenze 94,20 kp/mm2
55
60
Zugfestigkeit 103,55 kp/mm2
Bruchdehnung 1>4%
Verschiedene der gemäß Beispiel 1 hergestellten Legierungen wurden auf Verformbarkeit untersucht,
wobei zwei übliche Meßverfahren verwendet wurden, d. h. die Grenzverhältnisbestimmung beim Tiefziehen
und das Näpfchentiefziehverfahren nach Olsen für die Bestimmung der Tiefziehfähigkeit. Die Resultate
zeigen, daß die verbesserten Legierungen gemäß der Erfindung bezüglich der Tiefziehfähigkeit fast an
70/30er Messing herankommen (Vergleichslegierung VIII), und im Näpfchentiefziehversuch bzw. bei der
Bestimmung des Grenzziehverhältnisses nur geringfügig weniger verformbar sind als 70/30er Messing.
Legierung | Grenzziehverhältnis | Olsen- Ausbuchtungshöhe |
III IV VIII |
2,276 2,270 2,260 |
0,950 cm 1,016 cm 1,067 cm |
Claims (7)
1. Legierung auf der Basis von Kupfer, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus 15,0
bis 31% Zink, 1,0 bis 5,0% Aluminium, 0,1 bis 3,0% Kobalt Rest 67 bis 80% Kupfer und herstellungsbedingten
Verunreinigungen besteht.
2. Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
zeichnet, daß die Gehalte an Aluminium und Zink im Verhältnis entsprechend der Gleichung %
Al = —0,29% Zn + 9,2 ~ 1,35 zueinander stehen.
3. Legierung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zinkgehalt 19 bis 28%
beträgt.
4. Legierung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Aluminiumgehalt
2,0 bis 4,5% beträgt.
5. Legierung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Kobaltgehalt 0,1 bis
1,0% beträgt.
6. Legierung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Kupfergehalt 70 bis
76 % beträgt.
7. Legierung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich 0,02 bis
0,10% Arsen, Phosphor und/oder Antimon enthält.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
COPY
009 548/198
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US530873A US3402043A (en) | 1966-03-01 | 1966-03-01 | Copper base alloys |
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DE1558622A1 DE1558622A1 (de) | 1970-11-26 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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GB (1) | GB1129482A (de) |
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