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Verfahren und Vorrichtung zum Auspressen von Flüssigkeit aus Torf.
Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zum Auspressen von Torf, wobei das zu verarbeitende Material erst mechanischem Drucke unterworfen wird, um die darin enthaltene Flüssigkeit auszupressen, und dann, während es noch in der Presse ist, von einem Strom eines heissen gasförmigen Körpers, z. B. Dampf, durchzogen wird.
Bei bekannten Verfahren dieser Art waren die angewendeten Pressen zur Ausübung starken Druckes ungeeignet und das zu verarbeitende Material wurde in manchen Fällen während der ganzen Dauer des Pressens von Dampf durchströmt, in anderen Fällen vor dem Eintritte des Dampfes einer vorläufigen Pressung unterzogen, welche nur genügte, die Zwischenräume des Materials auszufüllen, und nach dem Durchtreten des Dampfes vollkommen getrocknet oder in besonderen Vorrichtungen sehr stark gepresst.
Der Erfindung gemäss wird das Material zuerst, bevor der Dampfstrom zutritt, bei gewöhnlicher Temperatur einem sehr starken und wesentlich gleichförmig verteilten Drucke unterworfen. Dann wird Dampf eingelassen und nach dem Unterbrechen des Dampfstromes oder während desselben und nach demselben wird wieder der hohe Druck ausgeübt, so dass aus dem Pressgut, während es noch in der Presse ist, so viel als möglich von der noch verbliebenen Flüssigkeit entfernt wird, um das Material während der ganzen Behandlung nur einer einzigen Handhabung zu unterziehen. Bevor man den Dampf zu der gepressten Masse treten lässt, kann der Druck entsprechend vermindert werden, damit der Dampf leichter eintreten kann. Das Verfahren kann auch ein ununterbrochenes sein, d. h. der Druck kann von Anfang bis zu Ende beständig erhöht werden.
An Stelle von Dampf können auch heisse Gase verwendet werden.
Während der Dampf durch den Torf hindurchgeführt wird, kann dieser entweder unter dem vorhin ausgeübten Drucke bleiben oder von dem Drucke befreit werden oder der Druck kann gleichzeitig mit dem Durchtreten des Dampfes verringert oder erhöht werden. Die Arbeitsweise wird durch die Natur und die Eigenschaften des zu pressenden Torfes bestimmt.
Werden für den zweiten Arbeitsvorgang dieses Verfahrens heisser Dampf oder heisse Pressluft oder beide benutzt, so wird bei vielen Materialien die Zähigkeit der in der Masse bleibenden Flüssigkeit infolge der Erhitzung wesentlich verringert. Dabei können auch in der Masse enthaltene' schleimige Substanzen zerstört werden. Die Menge der ausgepressten Flüssigkeit ist daher in solchen Fällen grösser als die Menge, welche ohne diese Massnahme erhalten werden könnte. Ausserdem befördert die Hitze auch das Trocknen, nachdem die zusammengepresste Masse der Presse entnommen worden ist.
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bestimmten Druckes wird der Gasstrom abgeschnitten und die Pressung fortgesetzt und am Ende einige Minuten in gleicher Stärke aufrechterhalten. Bei dieser Ausführungsart ist der ganze Arbeitsgang kontinuierlich.
In der Zeichnung sind zwei verschiedene Ausführungsformen einer Presse zur Ausübung des Verfahrens dargestellt. Fig. i ist ein senkrechter Schnitt, Fig. 2 eine Ansicht der Presse, Fig. j ein senkrechter Schnitt durch die zweite Ausführungsform, Fig. 4 ein Querschnitt durch einen Teil des äusseren Zylinders nach der Linie IV--V in Fig. i. Die Figur zeigt zugleich ein Schutzgitter 53 für die Filterfläche 52. Fig. 5 zeigt in Einzelansicht-einen senkrechten Schnitt durch die mittlere Dampfdüse.
Die Ausführungsform nach Jìig. 1 und 2 ist verhältnismässig einfach. 1 ist ein hydraulischer Zylinder, 2 der Kolben, 3, 3 sind dessen Kolbenstangen und 4, 4 ist ein ringförmiger Kolben, der auf den Stangen befestigt ist. Der Presszylinder 5 sitzt auf einer Platte 6, die von Säulen 7 getragen wird. Diese haben nach oben verjüngte Ansätze, die durch Augen 8 am Presszylinder gehen und den Kopf 9 tragen. Die Innenwände des Zylinders sind mit Längsnuten 51 versehen (Fig. 4) und über diesen ist ein Drahtfilter 53 befestigt. Gemäss Fig. 4 ist das Filter 52 mit einem starken Schutzgitter 53 versehen. Dieses bildet zugleich die Führungsfläche für den Kolben.
Zwischen dem Zylinder und dem Kopf ist ein Deckel 10 angeordnet, der während der Pressarbeit fest auf den Zylinder niedergedrückt ist.
In der Mittelachse des Zylinders 5 liegt das Dampfrohr H, das an der Bodenplatte 6 mittels einer Kappe 12 festgeschraubt ist. Es trägt an seinem oberen Ende einen kegelförmigen oder zylindrischen Aufsatz 13, der sowohl als Filter wie als Dampfdüse dient. In ein Loch der Schraubkappe 12 ist ein Rohr 131 eingeschraubt ; dieses dient zur Entleerung von Flüssigkeit, die in den Aufsatz 13 eintritt, und zur Einleitung von Dampf.
Die Oberseite der Platte 6 trägt unter den Mündungen der Zylindernuten M einen ringförmigen Kanal 14, der durch ein Rohr 15 entleert werden kann. Die Flüssigkeit, die durch das Filter ? in die Nuten 51 eintritt, fliesst also durch das Rohr 15 ab. Die Verstopfung des Filters wird durch eine Pumpe 40 verhindert, die Wasser durch Rohr 38 und eine Ringnut 39 auf die Rückseite der Filterfläche pumpt, so dass diese gespült wird.
Der kegelförmige Aufsatz 13 des Dampfrohres 11 ist in Fig. 5 in vergrössertem Schnitt gezeichnet. Er besteht aus einer Düse 16, die mit einem Drahtsieb 17 versehen ist. Das Sieb. wird durch eine gelochte Kappe. M aufgepresst, diese durch eine Schraube 19 festgehalten.
Der Deckel 10 ist mit Rollen 20 versehen, die auf Schienen 21 (Fig. i und 2) laufen. Die Schienen sind an Hängern 22 am Kopf 9 befestigt. Wenn der Kopf durch Lösen bzw. Anziehen der Muttern 23 etwas angehoben wird, kann man (Fig. 2) den Deckel 10 seitlich aus dem Zylinder herausziehen. In dem Pressenkopf ist eine grosse Einfüllöffnung 36 vorgesehen.
Bei Benutzung dieser Presse wird der Deckel 10 seitwärts ausgerollt, der Torfschlamm in den Zylinder eingefüllt und dieser, nachdem der Deckel wieder zurückgerollt ist, mit Hilfe der Muttern 23 dicht verschlossen. Der Kolben wird nun durch hydraulischen Druck vorgeschoben, bis ein zweckmässig grosser Teil von kalter Flüssigkeit aus dem Torf ausgepresst ist. Während dieses Vorganges dringt die ausgepresste Flüssigkeit teilweise durch die äussere Filterschicht 52 und teilweise durch das Filter 17 im Aufsatz 13 in die Röhren 15 und 131. Nach dem ersten Pressvorgang wird der hydraulische Druck abgestellt und er fällt nun in einem entsprechenden Zeitraum, worauf z. B. Dampf von diesem Überdruck durch das Rohr 131 eingeleitet wird.
Dieser Dampf tritt aus den Öffnungen des Aufsatzes 13 heraus, erhitzt die Torfmasse und dringt, soweit er nicht in der Masse kondensiert wurde, durch das Zylinderfilter 52 hindurch, um mit dem Kondensationswasser aus dem Rohr 15 auszutreten. Bei Benutzung von Dampf ist es wirtschaftlich, ihn vollkommen zu kondensieren und den Vorgang. zu unterbrechen, wenn Dampf als solcher zu entweichen beginnt.
Nach dem Dämpfen wird der Kolben 4 erneut vorgeschoben, bis der erwünschte Grad der Pressung erreicht ist. Dann wird der Deckel 10 entfernt und der Presskuchen durch völliges Vorschieben des Kolbens ausgestossen.
In Fig. 3 ist in grösserem Massstab eine Presse dargestellt, deren Dampfrohr 11 genau wie
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entsprechend angeordneten ringförmigen Druckzylindern arbeiten. Nuten 51, die durch Siebe 52 abgedeckt sind, sind auch hier in den inneren und äusseren Zylinderwandungen vorgesehen.
Zwischen diesen Wandungen ist das ringförmig ausgebildete Dampfeinlassrohr 24 angeordnet.
Es besitzt eine ringförmige Kappe 25, in der die Siebe angebracht sind. Diese Kappe kann natürlich wieder zylindrisch verlaufende Seitenwandungen haben, anstatt nach oben verjüngt zu sein. Der Dampfeinlassring ist mit einer ringförmigen Leitung 26 versehen, in die der Dampf durch untere Röhren 27 geleitet wird. Diese sind am einfachsten an den Dämpfungsring angegossen. Die Kappe 25 ist durch Schrauben 28 befestigt. Kappen 12'auf den Rohren 27 sind in derselben Weise vorgesehen, wie die Kappe 12 in Fig. i. Das Rohr 29 erfüllt denselben Zweck
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wie das Rohr 131 in Fig. i ; ein Hahn 31 dient zum Ablassen der Flüssigkeit aus dem Pressgut, während der Hahn 30 den Dampfeinlass regelt.
Die Filterflächen sind überall durch Gitter 53 (Fig. 4) geschützt.
Der innere Zylinder 37 wird auf geeignete Weise befestigt, beispielsweise durch Y-förmige Bolzen 32, und wird durch Kanäle 33 entwässert, die an ein Ablassrohr 34 angeschlossen sind, die dem Rohr 15 in Fig. i entsprechen.
Die Pumpe 40 mit Rohr 41 und Ringnut. 42 dient zur äusseren Spülung des Filters. Bei dem inneren Zylinder dienen diesem Zweck die Nuten 43, 43 und die Leitung 44.
Der innere Filterzylinder 37 wird nicht vom Kopf 9'getragen, sondern befindet sich mit seinem oberen Ende in einem gewissen Abstand davon. Das ermöglicht den Druckausgleich, solange die Masse noch flüssig ist. Aus demselben Grunde reicht auch der Dampfeinlassring 24 nicht ganz bis an den Kopf 9'.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zum Auspressen von Flüssigkeit aus Torf, bei dem das Pressgut noch in der Presse von einem Dampf-, Pressluft-o. dgl. Strom durchflossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Pressgut zuerst bei gewöhnlicher Temperatur einem gleichmässig verteilten Druck unterworfen, dann der Gasstrom eingelassen und das Pressgut nach Abschneiden der Gaszuführung oder während derselben einem. weiteren, höheren Druck unterworfen wird.