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Die Erfindung betrifft einen Schneepflug umfassend eine aus mehreren Scharsegmenten be- stehende Pflugschar, die von einem Pflugrahmen getragen wird, und eine Nachputzvorrichtung zur Beseitigung von beim Räumvorgang durch die Pflugschar zurückbleibenden Schneeresten, weiche eine oder mehrere Nachputzleisten umfasst, die mit ihren Unterkanten auf dem zu räu- menden Untergrund aufliegen und sich, in Räumrichtung gesehen, hinter den Scharsegmenten erstrecken und über eine Befestigungsvorrichtung mit dem Pflugrahmen verbunden sind, wobei an einer jeweiligen Nachputzleiste eine an einem oberen Abschnitt einer ihrer Seitenflächen anliegende Befestigungsleiste angebracht ist, welche mit Haltelaschen der Befestigungsvorrich- tung verbunden ist.
Schneepflüge mit einer aus mehreren Scharsegmenten bestehenden Pflugschar, die von einem
Pflugrahmen getragen wird, sind in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt, beispiels- weise aus der AT 396 600 B und DE-AS 1 278 465.
Ein Schneepflug der eingangs genannten Art ist weiters aus derEP 1 247 906 A2 bekannt. Zur
Beseitigung von beim Räumvorgang durch die Pflugschar zurückbleibenden Schneeresten ist bei diesem Schneepflug eine Nachputzvorrichtung vorgesehen, welche mehrere Nachputzleis- ten umfasst. Die Nachputzleisten sind über eine Befestigungsvorrichtung mit dem Pflugrahmen verbunden, wobei sie von Haltelaschen getragen sind, die um eine horizontale, in Längsrich- tung der Nachputzleiste verlaufende Achse verschwenkbar gelagert sind und hierbei mittels einer Federeinrichtung in einer Stellung vorgespannt sind, in welcher sich die Nachputzleiste in ihrer im wesentlichen senkrechten Arbeitsstellung befindet.
Die Befestigungsvorrichtung weist weiters eine Linearführungseinrichtung auf, über die die Haltelaschen in vertikaler Richtung ge- gen die Kraft einer Feder verschiebbar sind. Mittels dieser Linearführungseinrichtung ist auch die Höhe der Nachputzleisten einstellbar, so dass ihre Unterkanten auf dem zu räumenden Un- tergrund aufliegen. Auch kann die Höhe der Nachputzleisten bei ihrer fortlaufenden Abnutzung nachreguliert werden. Die Intervalle, nach weichen die abgenutzten Nachputzleisten ausge- wechselt werden müssen, können dadurch verlängert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schneepflug der eingangs genannten Art weiter zu verbes- sern, so dass ein Austausch der Nachputzleisten nur in weiter verlängerten Intervallen erforder- lich ist. Erfindungsgemäss gelingt dies durch einen Schneepflug mit den Merkmalen des An- spruchs 1.
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Die Erfindung beruht auf der Überlegung, dass der Einsatz der Nachputzleisten nicht unter allen
Bedingungen erforderlich ist. In Abhängigkeit von den Schneeverhältnissen bzw. von den Erfor- dernissen betreffend den Räumungsgrad kann auch eine Räumung mittels der Scharsegmente alleine ausreichend sein. In diesem Fall können die Nachputzleisten zur Verringerung ihres
Verschleisses in der erfindungsgemässen Weise in ihre Passivstellung hochgeschwenkt werden.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand der beiliegenden
Zeichnung erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der an einem Pflugrahmen befestigten Pflugschar und der Nachputz- vorrichtung in ihrer aktiven Arbeitsstellung;
Fig. 2 eine Seitenansicht entsprechend Fig. 1, wobei sich die Nachputzleisten in ihrer hochge- schwenkten Passivstellung befinden;
Fig. 3 eine dreidimensionale Darstellung eines Teils der an einem Pflugrahmen befestigten
Pflugschar und der Nachputzvorrichtung, in der aktiven Arbeitsstellung der Nachputzleis- ten ;
Fig. 4 eine dreidimensionale Darstellung entsprechend Fig. 3, wobei sich die dargestellte
Nachputzleiste in ihrer hochgeschwenkten Passivstellung befindet;
Fig. 5 eine Darstellung der Pflugschar und der Nachputzvorrichtung von hinten und
Fig. 6 ein vergrössertes Detail der Befestigungsvorrichtung in einer Fig. 1 entsprechenden
Ansicht.
Der in den Figuren dargestellte vordere Teil eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemä- #en Schneepfluges weist eine aus mehreren Scharsegmenten 1 gebildete Pflugschar 6 auf. Am einen Seitenrand der Pflugschar kann in herkömmlicher Weise eine Auswurfsperre 36 montiert sein. Die Pflugschar wird von einem Pflugrahmen 5 getragen. Die Aufhängung der Scharseg- mente 1 am Pflugrahmen 5 kann dabei in herkömmlicher Weise derart ausgebildet sein, dass im Falle des Anfahrens der Räumkante 2 der am unteren Ende einer am jeweiligen Scharseg- ment 1 angebrachten Räumleiste 7 gegen ein Hindernis das zugehörige Scharsegment 1 nach hinten und nach oben ausweichen kann. Derartige Aufhängungen sind beispielsweise aus den in der Beschreibungseinleitung genannten Schriften bekannt.
Der Pflugrahmen 5 ist mittels in den Figuren nicht dargestellten Kolben-Zylinder-Einheiten ge- genüber einem Schwenkrahmen um eine vertikale Schwenkachse verschwenkbar, um die schräg zur Räumrichtung liegende Räumstellung einnehmen zu können, wie dies ebenfalls be- kannt ist. Dieser Schwenkrahmen kann weiters in herkömmlicher Weise mit einer Geräteplatte verbunden sein, über die der Schneepflug an einem Räumfahrzeug angebracht werden kann.
Zur Räumung von von der Pflugschar 6 nicht geräumtem Restschnee ist eine Nachputzvorrich- tung vorgesehen. Diese umfasst mehrere Nachputzleisten 9, die sich, in Räumrichtung 20 ge- sehen, hinter der Pflugschar erstrecken und im wesentlichen parallel zur Pflugschar 16 verlaufen.
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Bevorzugterweise sind zwei bis sieben derartige Nachputzleisten 9 vorgesehen. Die Stösse 10, an denen die einzelnen Nachputzleisten 9 unmittelbar aneinander angrenzen, sind dabei ver- setzt zu den Scharspalten 8 zwischen den einzelnen Scharsegmenten 1 angeordnet.
Die Nachputzleisten 9 sind über eine Befestigungsvorrichtung mit dem Pflugrahmen 5 verbun- den. Diese Befestigungsvorrichtung umfasst Linearführungseinrichtungen 24, mit denen auf die
Nachputzleisten 9 auch eine Anpresskraft gegen den zu räumenden Untergrund 4, der in Fig. 1 in Form einer strichlierten Linie schematisch dargestellt ist, ausgeübt werden kann. Hierzu ist eine am Pflugrahmen befestigte, vertikal ausgerichtete Führungsstange 25 vorgesehen, auf der eine Gleitbuchse 33 verschiebbar gelagert ist, die starr mit dem Aussenrohr 15 einer weiter un- ten beschriebenen Schwenklagereinrichtung 23 verbunden ist. Auf der führungsstange 25 ist eine Feder 22 in Form einer Schraubenfeder angeordnet, welche die Gleitbuchse 33 und somit das Aussenrohr 15 der Schwenklagereinrichtung 23 nach unten beaufschlagt.
Durch Verstellung eines unteren Anschlags für die auf der Führungsstange 25 angeordnete Gleitbuchse 33 sind die Höhen der Nachputzleisten 9 einstellbar bzw. im Laufe ihrer Benutzung und der damit ver- bundenen Abnutzung nachstellbar.
Die Schwenklagereinrichtung 23 wird im gezeigten Ausführungsbeispiel von einem quadrati- schen Aussenrohr 15 gebildet, in dem ein um 45 verkippter, quadratischer Block 16 angeordnet ist (Fig. 6). Zwischen dem Aussenrohr 15 und dem Block 16 liegen Gummielemente 17, die den
Block 16 in der verkippten Position verspannen. Bei einer Verdrehung des Blocks 16 gegenüber dem Aussenrohr 15 wird von den Gummielementen 17 eine Rückstellkraft ausgeübt. Im Block 16 sind Bohrungen 18 mit Innengewinden angeordnet, sodass mit entsprechenden Bohrungen versehene Haltelaschen 19 an den Schwenklagereinrichtungen 23 befestigt werden können.
Die Haltelaschen 19 werden somit durch die Schwenklagereinrichtung 23 in einer Neutralstel- lung vorgespannt und sind gegenüber dieser gegen die Kraft der Gummielemente 17 um die horizontale Achse 21 verschwenkbar.
An einer jeweiligen Nachputzleiste 9 ist eine an einem oberen Abschnitt ihrer vorderen Seiten- fläche 26 anliegende Befestigungsleiste 11aus Metall angebracht, die sich über im wesentli- chen die gesamte Breite der Nachputzleiste und beispielsweise über ein Viertel bis ein Drittel ihrer Höhe erstreckt. Die Befestigungsleiste 11ist im Querschnitt L-förmig ausgebildet und ihr längerer Schenkel liegt an der vorderen Seitenfläche 26 der Nachputzleiste 9 an und ihr kürze- rer Schenkel erstreckt sich über die Oberseite der Nachputzleiste 9.
Mittels durch Bohrungen in der Nachputzleiste und in der Befestigungsleiste 11 tretenden Befestigungsschrauben 13 ist die Nachputzleiste an der Befestigungsleiste 11befestigt, günstigerweise unter Zwischenschaltung einer an der hinteren Seitenfläche 27 der Nachputzleiste anliegenden Andrückplatte 12, so dass die Nachputzleiste 9 zwischen der Andrückplatte 12 und der Befestigungsleiste 11 im Bereich ihres oberen -Endes geklemmt ist.
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Die Befestigungsleiste 11 einer jeweiligen Nachputzleiste 9 ist um eine horizontale, in Längs- richtung der Nachputzleiste verlaufende Schwenkachse 14 verschwenkbar mit den Haltela- schen 19 verbunden, wobei vorzugsweise im Bereich der beiden Seitenränder einer jeweiligen
Nachputzleiste 9 jeweils eine verschwenkbar mit der Befestigungsleiste 11 verbundene Haltela- sche 19 vorgesehen ist. In der nach unten geschwenkten aktiven Arbeitsstellung der Nachputz- leiste 9 entsprechend den Fig. 1 und 3, stützt sich die Befestigungsleiste 11bei einer entgegen der Fahrtrichtung bzw. Räumrichtung 20 auf die jeweilige Nachputzleiste 9 im Bereich ihrer Un- terkante 3 wirkenden Kraft gegen die Haltelaschen 19 ab.
Bei einer solchen beim Räumvorgang auftretenden Kraft kann sich die aus einem Kunststoff mit einer gewissen Elastizität bestehen- den Nachputzleiste 9 weiters etwas nach hinten umbiegen und sich auch etwas um die von der
Schwenklagereinrichtung 23 gebildete Achse 21 gegen die von der Schwenklagereinrichtung bewirkte Rückstellkraft nach hinten verschwenkt werden. Weiters wird die Schwenklagereinrich- tung 23 etwas gegen die Kraft der Feder 22 nach oben gedrückt, um eine ausreichende An- presskraft der Nachputzleiste 9 an den zu räumenden Untergrund 4 zu erhalten. Insgesamt kann während des Räumvorgangs beispielsweise die in Fig. 1 strichliert dargestellte Stellung der Nachputzleiste 9 eingenommen werden. In Fig. 1 ist somit die Nachputzleiste 9 mit durch- gezogenen Linien in ihrer aktiven Arbeitsstellung, aber ohne auf sie einwirkende Kraft darge- stellt.
In dieser Stellung, die vorzugsweise im Wesentlichen vertikal liegt, ist sie durch die
Schwenklagereinrichtung 23 sowie durch die Linearführungseinrichtung 24 federelastisch vor- gespannt. Die beim tatsächlichen Räumungsvorgang eingenommene Stellung weicht von der unbelasteten Stellung je nach auf die Nachputzleiste 9 einwirkenden Kräften, beispielsweise in
Abhängigkeit von ihrem Abnutzungsgrad, etwas ab, wie dies in Fig. 1 strichliert dargestellt ist.
Die Schwenkachse 14 ist bei diesem Ausführungsbeispiel im Bereich des unteren Endes einer jeweiligen Befestigungsleiste 11angeordnet.
Mittels einer Stellvorrichtung können die Nachputzleisten 9 von ihren aktiven Arbeitsstellungen, in denen ihre Unterkanten 3 am zu räumenden Untergrund 4 anliegen, um ihre Schwenkachsen
14 in eine Passivstellung hochgeschwenkt werden, wie dies in den Fig. 2 und 4 dargestellt ist.
Hierzu ist jeweils an der Befestigungsleiste 11ein gegenüber der Nachputzleiste 9 nach oben abstehender Arm 28 angebracht, an dem im Bereich seines freien Endes ein erster Hebel 29 verschwenkbar gelagert ist, der mit einem zweiten Hebel 30 verschwenkbar verbunden ist, wo- bei der zweite Hebel 30 an einer um eine parallel zur Schwenkachse 14 liegende Achse verdrehbaren Welle 31 befestigt ist. Zur Verdrehung der Welle 31 kann beispielsweise ein in den Figuren nur schematisch eingezeichneter Betätigungshebel 32 vorgesehen sein, der in den beiden Endpositionen arretierbar ist. Zur Fixierung des Bedienungs- bzw. Betätigungshebels 32 kann beispielsweise eine einfache Bolzensicherung 35 vorgesehen sein, die nur in Fig. 3 sche- matisch angedeutet ist.
Die Fixierung erfolgt durch einen in eine Bohrung im Betätigungshebel 32 ragenden Bolzen, der gegen die Kraft einer Feder aus dieser Bohrung herausziehbar ist, wenn der Betätigungshebel verstellt werden soll.
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Die Federn 22 sind bei der praktischen Ausführung bevorzugterweise durch Faltenbalge 34 abgedeckt, die in den Figuren teilweise weggelassen sind.
Unterschiedliche Modifikationen der Stellvorrichtung sind denkbar und möglich. Beispielsweise könnte der Arm 28 mit einem Langloch ausgebildet sein, in welchem das Ende eines mit sei- nem anderen Ende an einer Welle 31 festgelegten Hebels geführt ist. Anstelle der Arretierung des Betätigungshebels oder zusätzlich zu dieser könnte beispielsweise auch eine Gasdruckfe- der vorgesehen sein, welche bei der Verschwenkung der Nachputzleisten 9 über einen einer maximalen Eindrückung entsprechenden Totpunkt geführt wird. Ein Betätigungshebel könnte in diesem Fall auch entfallen oder direkt am oberen Ende der Befestigungsleiste 11und von die- ser nach oben abstehend angebracht sein. Anstelle einer Hebeleinrichtung zum Verschwenken der Nachputzleisten 9 könnte auch eine Seilzugvorrichtung vorgesehen sein.
Hierzu könnte an jeder Nachputzleiste 9 ein Zugseil angebracht sein, welches über Umlenk- bzw.'Führungsrollen zu einem gemeinsamen Betätigungshebel geführt ist, der beispielsweise an der der Auswurf- sperre 36 gegenüberliegenden Seite des Pflugrahmens angebracht sein kann. Durch Ver- schwenken des Betätigungshebels werden die Zugseile angezogen und die Nachputzleisten 9 nach oben in ihre Passivstellungen verschwenkt. Die Rückstellung in die Aktivstellung kann nach Lösen des Betätigungshebels durch das Eigengewicht der Nachputzleisten 9 erfolgen.
Durch eine Einrichtung zum Verkürzen der Seillängen der Zugseile können diese in einfacher Weise nachgespannt werden.
Wenn in dieser Schrift im Zusammenhang mit der Nachputzvorrichtung von "oben und unten" gesprochen wird, so beziehen sich diese Lageangaben auf die aktive Arbeitsstellung der Nach- putzleisten 9. Die in dieser Schrift angeführten Angaben "vorne" und "hinten" sind in Bezug auf die Räumrichtung 20 zu verstehen.
Unterschiedliche Modifikationen des gezeigten Ausführungsbeispiels der-Erfindung sind denk- bar und möglich, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. So könnte beispielsweise die Befestigungsleiste 11an der hinteren Seitenfläche 27 der Nachputzleiste 9 angebracht sein.
Die Haltelaschen 19 würden in diesem Fall hinter der Nachputzleiste liegen und die Schwenk- achse 14 im Bereich des oberen Endes der Befestigungsleiste 11. Die Befestigungsleiste 11 würde sich dann in der Arbeitsstellung der Nachputzleiste 9 in ihrem unterhalb -eier Schwenk- achse 14 liegenden Bereich nach hinten gegen die Haltelaschen 19 abstützen.