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Verfahren und Einrichtung zum Klären und Altmachen von Mosten und Fruchtsäften überhaupt
Es ist bereits bekannt, das Klären und Altmachen von Most, Wein, Branntwein sowie pflanzlichen Extrakten überhaupt dadurch zu bewerkstelligen, dass die zu behandelnde Flüssigkeit in der Kälte mit Luft gesättigt und letztere bei höheren, die natürliche Sommertemperatur jedoch nicht übersteigenden Temperaturen wieder freigemacht wird. Wie sich aber gezeigt hat. erleiden z. B. Poste und sonstige Fruchtsäfte, wenn sie im natürlichen Zustande der genannten Behandlung mit Luft in der Kälte unterworfen und dann erwärmt werden, unliebsame Veränderungen des ihnen nach dem Lüften bei niedrigen Temperaturen eigentümlichen urspünglichen Buketts.
Das den Erfindungsgegenstand bildende Verfahren ermöglicht nun das Klären und Altmachen von Mosten und Fruchtsäften überhaupt unter Erzielung von Produkten, die auch nach der auf die Behandlung mit Luft in der Kälte folgenden Temperatursteigerung das natürliche Bukett der Trauben bzw. Früchte in \. itestgehendem Masse bewahren und selbst bei nachträg- licher starker Verdünnung eine Intensität des Parfüms besitzen, welche derjenigen des in der Kälte oxydierten und auf niedriger Temperatur erhaltenen lostes usw. gleichkommt.
Dies wird der Erfindung gemäss dadurch erreicht, dass die zu behandelnden : \Io8te oder sonstigen Flüssigkeiten erst in bekannter Weise durch Kälte konzentriert und in diesem Zustand*^ wie es für die gleichartige Behandlung von Most in natürlichem Zustande, dann von Wein,
Branntwein und pflanzlichen Extrakten im allgemeinen schon bekannt ist, in der Kälte mit Luft gesättigt werden. Die so behandelten Moste oder dgl. können dann ohne jede Beeinträchtigung ihres ursprünglichen Buketts auf höhere Temperaturen (bis zu etwa 50 C) gebracht werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des vorliegenden Verfahrens besteht darin, dass man die zu behandelnden, durch Kälte konzentrierten und mit fein verteilter Luft in der Kälte innig vermischten Lösungen durch Schichten von Sägespänen, Hobelspänen usw. aus gewöhnlich für die Fässer verwendeten Hölzern hindurchführt bzw. filtriert, wodurch die Aufnahme von Ceschniackstonen, wie sif auch beim natürlichen Altern in Fässern erfolgt, erzielt wird. Gegen- ühcr der an sich bekannten Massnahme des Filtrierens von vorher nicht auf niedere Temperaturen gebrachten Fruchtsaften oder Branntweinen durch Fassholzspäne, wobei Verluste bzw.
Ver- änderungen der natürhchen Bukettstoffe unvermeidlich sind, besitzt die angegebene Arbeits- weise den wichtigen Vorteil, dass sie derartige V') uste oder Veränderungen mit Sicherheit
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Fig. 3 ist eine sohematische Darstellung einer Anordnung zum Klären und Altern der Lösungen. Fig. 4 zeigt den das vollkommene Altern bewirkenden Apparat im Vertikalschnitt und Fig. 5 veranschaulicht schematisch im Vertikalschnitt die Anwendung der Konzentrationsapparate bei der Anordnung nach Fig. 3.
Die Behälter R, in denen die Klärung und die erste Stufe des Alterns vor sich gehen, sind vorzugsweise mit Wandungen 1 aus armiertem Beton oder aus mit Glas oder Steingut verkleideten Zementblöcken versehen. Diese Wandungen werden von einer Schichte 2 von mit Durchbrechungen versehenen Ziegeln, Zementblöcken oder dgl. umschlossen, die so angeordnet sind, dass in den von ihnen gebildeten Kanälen 3 eine wirksame Zirkulation des sehr trockenen Kühlmittels gesichert wird, welches jene Temperatur besitzt, auf der die Lösung im Behälter erhalten werden soll (siehe z. B. die Vorrichtung in Fig. 1 für den Fall von vier miteinander verbundenen Behältern).
Zwischen den durchbrochenen Schichten zweier benachbarter Behälter sowie zwischen der äusseren Schicht jedes Behälters und der Mauerumkleidung befindet sich eine Reihe von luftdicht verschlossenen Kasten 4 aus Eisenblech, Zink oder einem anderen entsprechenden Material, deren Aussenflächen poliert sind. Diese Kasten enthalten Sägespäne, Asche oder eine beliebige andere pulverige vollständig trockene Substanz und bilden ein sehr ökonomisches, im höchsten Grade wirksames Isoliermittel, da die in ihnen eingeschlossene Luft stets trocken, stagnierend und unterteilt ist und die polierten Aussenflächen der Kasten die Wärme fast vollständig reflektieren.
Es ist klar, dass, wenn die Zirkulation des Kühlmittels im Inneren der Kanäle 3 aufhört, die durchbrochene Schicht ebenfalls zur thermischen Isolation der Behälter beiträgt, weil das in ihr eingeschlossene Fluidum (vorzugsweise Luft) vorher getrocknet wurde, und zwar entweder im Falle der gekühlten Flüssigkeit durch Kältewirkung oder im Falle der Flüssigkeit bei gewöhnlicher Sommertemperatur dadurch, dass man das besagte Fluidum durch einen entsprechenden Behälter im Gegenstrom mit einer wasserentziehenden Flüssigkeit, z. B. einer konzentrierten Lösung von Chlorkalzium durchströmen lässt.
Nachdem die Behälter R mittels eines in jeden derselben durch den zugehörigen Deckel 6 hindurch eingeführten Rohres 11 mit der zu behandelnden Flüssigkeit beschickt worden sind, wird letztere mit Luft gesättigt, indem man in die Flüssigkeitsmasse durch ein am Boden 8 der betretenden Behälter angeordnetes perforiertes Rohr 12, welches an das untere Ende eines Luftzuführungsrohres 13 angeschlossen ist, kalte Luft einpresst. Die beim Durchgang durch die Flüssigkeit nicht absorbierte Luft kann allenfalls zur Lüftung der frisch beschickten Bottich verwendet werden, um jeden Verlust an flüchtigen Bestandteilen, insbesondere Estern, zu vermeiden.
Die in Fig. 3 dargestellte Einrichtung zum Klären und Altern weist zwei Batterien von
Behältern auf ; die Behälter R enthaltende Batterie, welche z. B. für dte Behandlung der Lösung in der Kälte und die Sättigung derselben mit Luft bestimmt ist und die Batterie lea für die Behandlung bei gewöhnlicher Sommertemperatur. In den diese Behälter umgebenden Leitungen lässt man ein Mittel zirkulieren, welches jene Temperatur besitzt, auf welcher die Lösung erhalten werden soll, wie bereits beschrieben.
Soll nun die Lösung nach Ablauf einer entsprechenden Zeit aus einem Behälter R in einen Behälter Ra übergeführt werden, so wird sie erst unter Druck durch ein Rohr 12 in einen oder in mehrere in Serie angeordnete Behälter 15 eingeführt, welch letztere mit Spänen oder dgl. aus solchem Holz gefüllt sind, das die zur Erzielung eines voll- kommenen Alterns notwendigen Eigenschaften aufweist. In diesem Behälter 15 (Fig. 4) wird durch das Rohr 16 in entgegengesetzter Richtung sterilisierte trockene Luft in möglichst fein verteiltem Zustande eingeblasen. Die auf solche Art innig mit Luft vermischte Lösung muss "0 langsam als möglich durchfiltrieren, um den Holzextrakten Zeit zu lassen, sich in Berührung mit der Luft zu oxydieren.
Dies wird durch entsprechendes Einstellen des Hahnes 17 erreicht, wodurch die Überströmgeschwindigkeit der Lösung aus dem Behälter R in den Behälter 15 nach Belieben verändert werden kann. Die Lösung geht hierauf durch einen Filter 18, wo alle mitgeführten suspendierten Bestandteile zurückgehalten werden und hierauf in den Wärmeaustauscher 19, in welchem gleichzeitig in entgegengeaet ? Richtung der verhältnismässig warme, aus dem Behälter Ra kommende Strom der Lösung ilesst (was praktisch bei Behandlung grosser Mengen der Lösung oft durchgeführt werden kann), wodurch infolge des zwischen den beiden Lösungen stattfindenden Wärmeaustausches, welcher eine Wärmerückgewinnung herbeiführt, eine nennens- werte Ökonomie erzielt wird.
Die in dieser Weise bereits leicht angewärmte Lösung tritt nunmehr in das Schlangenrohr 20, in welchem sie infolge der Zirkulation einer dieses Rohr umgebenden entsprechend warmen Flüssigkeit auf jene Temperatur gebracht wird, welche sie im Behälter Ra besitzen soll, in welchem sie unmittelbar übergeführt und daselbst während der ganzen erforder- lichen Zeit erhalten wird.
Das überströmen der Lösung aus dem warmen Behälter Ra in den gekühlten Behälter R erfolgt durch den Filter 21, den Wärmeaustauscher 20 (in welchem infolge der obenerwähnten in enogengesetzter Richtung vor sich gehenden Zirkulation die Temperatur der Lösung merklich
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lassen enthält eine bestimmte Zahl Gefnerbottiche 23 mit Kühlrohren 24, in denen das durch den Kompressor 26 komprimierte und im Kondensator 26 gekühlte Fluidum zirkuliert. Unterhalb dieser Botticht 23 sind Kammern 27 angeordnet, welche die konzentrierten sowie auch die immer mehr verdünnten Lösungen aufnehmen.
Es ist leicht einzusehen, wie es vermittelst der in den Fig. 3 und 6 dargestellten Einrichtungen möglich ist, auf rationelle, einfache und praktische Weise alle zum Klären, Altern und allfälligen Konzentrieren der zu behandelnden Lösung nötigen Operationen vorzunehmen, wobei diese Lösung ein beliebiger Pflanzenextrakt sein kann, der etwa auch bereits vorher irgend
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PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Klären und Altmachen von Mosten und Fruchtsäften überhaupt, dadurch gekennzeichnet, dass die zu behandelnden Lösungen in bekannter Weise durch Kälte konzentriert und in diesem Zustande-wie dies für die gleichartige Behandlung von Most in natürlichem Zustande sowie von Wein, Branntwein und pflanzlichen Extrakten im allgemeinen bereits bekannt ist-in der Kälte mit Luft gesättigt werden.